Baptiste schaut etwas nervös in die Runde, dann verabschiedet er sich von Ferdinand. „Ich kann leider nicht bleiben, ich nehme aber an, dass Du unsere Familie hier angemessen vertreten wirst. Wir sehen uns dann später, oder?”
Orleander führt Celia derweil durch seinen Pavillon – eigentlich mehr ein Zeltschloß mit Seitenflügeln, livrierten Dienern, einer Küche, einem Springbrunnen in einem Innenhof – in seine Gemächer; eine Flucht von drei Teilzelten: Der Hauptbereich ein mit antiken maldorischen Teppichen ausgelegter Raum, in dessen Ecken Kohlebecken stehen, auf denen weiße Poiture verbrannt wird und einen betörenden Duft verbreitet, in einem Nebenzimmer ein Tisch, der vor exotischen Leckereien überbordet, im anderen Nebenzimmer Waschgelegenheiten. Hinter dem Tisch sieht man einen schmalen Durchgang in einen weiteren Zelttrakt, Celia erhascht einen Blick auf einen Schreibtisch mit ein paar Schriftrollen und goldenen Schmuckstücken darauf, an dem ein Schreiber sitzt und offensichtlich sehr penibel eine Liste kopiert, doch Orleander zieht sie weiter mit sich, führt sie an den Tisch mit den zwölf Kostbarkeiten, die jeder ammenitische Gastgeber vorhält, der etwas auf sich hält, und schenkt Ihr etwas Rotwein in einen geschliffenen Pokal ein. Er hält ihn ihr hin, zögert kurz, lacht, und nimmt selbst einen Schluck, bevor er ihn wieder an Celia gibt.
„Um Eure Dienerin tut es mir leid, werte Celia; ich hoffe dass unsere mittel- und langfristigen Pläne nicht dauerhaft belastet sind. Nehmt diesen Knaben als Ersatz – ich bin mir sicher, dass er Euch besser dienen kann als die Unglückliche.”
Mit diesen Worten lädt er Celia ein, auf der luxuriösen Kissenlandschaft Platz zu nehmen.
D'Anton schlägt sich mit Rattengesicht, der über die unhandlichen Kleider von Zivilisten flucht, etwas abseits. Sein geübtes Auge erkennt, dass der Garten tatsächlich etwas von einer Verteidigungsanlage hat. Eindringlinge geraten immer wieder an halbhohe Mauern oder kleine Flußläufe, die sie aufhalten oder Sackgassen bilden, die auf kleine Häuschen enden, die sich hervorrgend eignen, um von den Dächern oder aus den kleinen Fenstern hinaus jeden, der sich mühsam durch die Anlage kämpft, abzuwehren. Die Büsche sind dorning, klein und gedrungen, in ihnen kann man sich nicht verbergen, und soweit voneinander entfernt, dass man selbst im schnellen Lauf lange genug sichtbar ist, um Speerwerfern zum Opfer fallen zu können.
Doch am Rande des Gartenpalais gibt es einige Bäume, deren Kronen dicht sind und Angreifern als Ausgangspunkt dienen können, in dieser Gegend sind die Büsche auch eher hoch und scheinen weniger Dornen zu haben … und hin und wieder kann D'Anton tatsächlich eine kurze Bewegung ausmachen.