Autor Thema: Rollenspiel und andere Spiele  (Gelesen 59108 mal)

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Offline Turning Wheel

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Rollenspiel und andere Spiele
« am: 9.07.2008 | 03:05 »
Posting gelöscht
« Letzte Änderung: 26.08.2010 | 18:10 von Das Nichts »

Offline Feuersänger

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #1 am: 9.07.2008 | 03:28 »
Das typische Rollenspiel unterscheidet sich von anderen Spielen dadurch, dass man sich (mindestens) einen Charakter erstellt und ihn mit Werten ausstattet, die ihn von anderen Charakteren unterscheiden. Im numerischen, nicht im ethischen Sinn. Außerdem ist es typisch für Rollenspiele, dass diese Werte im Lauf des Spiels verbessert werden können.

Meines Wissens erfüllen nur Rollenspiele diese Kriterien. Es mag allerdings auch Rollenspiele geben, die ohne Werte und Eigenschaften auskommen (wollen), dann ist diese Definition nicht eindeutig. Aber wo diese beiden Kriterien vorhanden sind, haben wir es auf jeden Fall mit einem RPG zu tun.
Bei Monopoly gibt es keine "Werte", jeder fängt mit dem gleichen Startgeld an und wirft 2W6. Analoges gilt für die meisten Brettspiele. Bei HeroQuest hat jeder Heroe zwar Werte, die auch verbessert werden können, aber zu Spielbeginn sind sie fix, man kann sie nicht beeinflussen. Das lässt die Frage offen, ob HQ nun als "richtiges" RPG gelten kann, da nur eine von zwei Bedingungen erfüllt ist.
Kindergartenpuppenecke würde ich nicht als Rollenspiel bezeichnen, das ist "playing pretend". Ebensowenig die sogenannten "Rollenspiele" in irgendwelchen Selbsthilfegruppen.

So mal ins Blaue geschossen.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Drudenfusz

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #2 am: 9.07.2008 | 04:57 »
Würde sagen Rollenspiel ist das was man draus macht.

Was den Charakter und das besser werden angeht, nun bei einem Ego-Shoter kann man sich sicher auch mit der "Rolle" identifizieren (erinnere mich noch gut daran wie es war in Alien vs Predator einen Marien gespielt zu haben) und mit der Zeit wird man da auch besser (wenn auch nicht in werten in der Maschine sondern im Umgang mit dem Spiel). Inzischen gibt es Brettspiele bei denen man ein Charakter spielt der auch durchaus besser wird (in Arkham Horror durch Ausrüstung, im WoW Brettspiel bekommt man Level und es gibt sicher noch so einige andere).

Ob unser Hobby etwas mit Psychologie oder mit Sexualpraktiken oder mit was sonst noch Ähnlichkeiten hat, ist mir persönlich etwas egal. Was Rollenspiel ist und was nicht, liegt also nur im Auge des Betrachters, und da jeder subjektiv ist, laufen solche Diskussionen für gewöhnlich darauf hinaus das man sich streitet (weil man seine Vorstellungen nicht unbedingt mit denen von anderen in Einklang bringen kann).

Kann also nur sagen was für mich mein Hobby ausmacht! Für mich gehört zum Rollenspiel eine Geschichte und Charaktere die darin gespielt werden. Doch im Gegensatz zu Geschichten in anderen Medien ist man frei zu entscheiden wie es entwickelt. Diese Entscheidungsfreiheit ist für mich sehr wichtig (wodurch es mir schwerfällt Railroading zu ertragen), da diese Entscheidungen meines Erachtens das wesentliche am Charakterspiel sind (weshalb mich eitles Geplänkel am Lagerfeuer eher langweilt). Also ist mir auch Charakterentwicklung wichtig, aber nicht in den Werten sondern in der Entwicklung der Persönlichkeit und das im Rahmen der Geschichte. Wie gesagt das ist nur was mir wichtig ist, andere Leute haben andere Interessen (welche von mir als Spielleiter auch versucht werden zu befriedigen).
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Offline Drudenfusz

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #3 am: 9.07.2008 | 05:23 »
Es geht mir auf keinen Fall darum mich mit anderen in böser Absicht zu streiten. Im Gegenteil, ich versuche hier nur spielerisch eure Positionen zu widerlegen. Toll fände ich es vor allem wenn ich es nicht könnte, weil das vielleicht ein Hinweis darauf sein könnte, was Rollenspiel von anderen Spielen unterscheidet, bzw. welche Teile des Rollenspiels eigentlich wichtig sind.
Wollte dir auch keine solchen bösen Absichten unterstellen.
Da du aber meine Meinung auch nicht wiederlegt hast, muß meine Auffassung wohl die "wichtigen" Dinge enthalten. ::)
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Offline Settembrini

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #4 am: 9.07.2008 | 06:30 »
Achtung Holzweg!

Rollenspiel ist eine METHODE die man zu vielen Dingen verwenden kann. unter anderem um sich zu amüsieren. Mit "Rolle" oder "Charakter" hat das alles erstmal nur sehr mittelbar zu tun.
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

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Offline Drudenfusz

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #5 am: 9.07.2008 | 07:00 »
Sorry, Drudenfusz, die Antwort ist etwas länger ausgefallen, deshalb habe ich sie in mehreren Teilen editiert (teilweise nach Deinem letzten Posting). Lies nochmal oben.
Getan! Solltest dir so etwas aber abgewöhnen (lagere selbst zum Beispiel notfalls Sachen in Editor Datein aus, damit es mir nicht passiert das schon jemand antwortet, obwohl mein Beitrag nicht fertig ist).

Die Art in der Du es formuliert hast (Geschichte, Charaktere, Charakterentwicklung) habe ich vielleicht widerlegt. Aber vielleicht wird Deine These stärker wenn man hinzufügt, dass es nicht nur bloß gespielt, sondern in irgend einer Form für Andere dargestellt werden muss und nicht nur erlebt werden darf. Aber vielleicht hast Du ja das mit 'spielen' gemeint. Erleben ist ja etwas das überall statt finden kann, aber die Darstellung ist vielleicht das was eine Rolle zum Rollenspiel macht.
Ja die Darstellung ist auch ein Teil des Spiels, aber da nicht jeder ein begnadeter Schauspieler ist, wird man in meinen Runden auch dazu eingeladen einfach mal die Gedanken und die Motivationen seines Charakters offenzulegen (im Theater wäre das ein Monolog), habe nämlich festgestellt das dies ziemlich dabei hilft seine Mitspieler am Tisch zu verstehen, wodurch die elenden Beschuldigungen wer ein schlechter Rollenspieler und wer nicht stark zurückgehen, da man unmittelbar nachvollziehen kann was sich der Mitspieler bei seinem Charakter da eigentlich denkt.

Frage in die Menge:
Hat eigentlich schon mal jemand die theoretischen Errungenschaften der Forge auf die Aussagekraft in Bezug auf Nichtrollenspiele geprüft. Gibt es da Aussagen, die allgemeingültiger sind als nur für P&P-Rollenspiele?
Kann das nicht beantworten, habe mich mit der Forge nicht intensive genug beschäftigt.

Eine Geschichte, Charaktere und Entscheidungsfreiheit gibt es in vielen Spielen, die nicht als Rollenspiel bezeichnet werden. Eine Charakterentwicklung stelle ich auch in vielen Taktikspielen fest, in denen es um Handelsbeziehungen oder Militärpakte geht. Die Spieler (und damit ihre Figuren) entwickeln ihre charakterliche Beziehung zu anderen Spielern oder Spielfraktionen (z. B. ihre Abneigung oder ihr Wohlwollen oder die Härte ihrer Vorgehensweise). Viele klassischen Brettspiele wie Risiko, Diplomacy, Civilisation (von Avalon Hill), Siedler von Catan oder Carcassonne beinhalten solche Entwicklungen. Aber vielleicht noch viel mehr die von Dir aufgezählten folgenden Spiele.
Das die Geschichte und der Charakter sich Gegenseitig beeinflussen ist aber schon irgendwie nur bei Rollenspielen zu finden, ob nun am PC oder P&P. Und mit Geschichte ist von mir nicht das Spiel an sich gemeint, sondern das was man in Romanen und Filmen findet. Sicher kann man auch plotlos spielen, aber mir fehlt dann einfach etwas.

Die Frage, die sich mir stellt ist die, dass es vielleicht eine Behinderung der Gedanken ist, Rollenspieltheorie zu betreiben, die sich ausschließlich um das Thema Rollenspiel kümmert.
Die Physik versucht eine große allgemeine Theorie zu finden um die Naturkräfte alle unter einen Hut zu bringen, glaube nicht das Rollenspieltheorie das selbe für alle Spiele machen muß.

Wann immer über Rollenspieltheorie gesprochen/geschrieben wird, lese ich von eher festen Vorstellungen, wie Rollenspiel eigentlich sein sollte.
Es kommt mir so vor, als ob die Rollenspieltheorie vor allem das Rollenspiel von anderen Spielen abgrenzen soll. Es werden vielzählige Kategorisierungen und Bezeichnungen aufgestellt, die so ganz speziell und dadurch sehr scheuklappenmäßig nur das Rollenspiel beschreiben sollen. Und dabei ist nicht mal das Rollenspiel im allgemeinen gemeint, sondern meistens sogar nur die spezielle Pen&Paper-Variante. Ganz viele Aussagen sind nicht mal auf den nächsten Nachbar LARP übertragbar. Das finde ich hinderlich, um mich unvoreingenommener mit Rollenspiel auseinanderzusetzen, und auch hinderlich, um es weiter zu entwickeln.
Mich interessiert nur P&P, brauche deshalb keine Gedankenkonstrukte die LARP mit einbeziehen, denn umso allgemeingüliger die Aussagen werden umso weniger spezifisch sind sie. Will Werkzeuge, keine abstrakten Gebilde.

Das jüngste Thema war z. B. eine Diskussion darüber was eigentlich die Spielwelt ist.
Ich hatte das Gefühl, dass die Diskussionsbeiträge sehr stark darauf fixiert waren, was man landläufig in der P&P-Rollenspielszene unter einer Spielwelt versteht. Dabei ist der Begriff Spielwelt doch eigentlich einer, den man ganz locker für alle Spiele (also auch Monopoly oder Magic: the Gathering oder ein Tabletopspiel) mitdefinieren könnte.
Lese den Spielwelt-Tread auch, frage mich nur was der mir letztlich bringt.

Ich frage mich eben (und das ist der springende Punkt), ob Rollenspieltheorien nicht wertvoller und aussagekräftiger sein könnten, wenn die dort verwendeten Begriffe so formuliert bzw. definiert werden würden, dass sie auch für andere/alle Spiele gelten würden.
Auch in Mensch-Ärgere-Dich-Nicht gibt es eine Spielwelt, Spieler und Charaktere, Regeln und Spielmechaniken. Das ist dort zwar alles viel einfacher als beim Rollenspiel, aber ich frage mich, welchen Wert eine Spieltheorie hat, wenn sie nicht mal auf solche einfachen Spiele anwendbar ist. Oder anders herum, ich frage mich, ob man nicht bei der Rollenspieltheorie weiter kommen würde bzw. klarer sehen würde, wenn man sie aus einfachen anderen Spielen heraus entwickeln würde.
Glaube das genau das Gegenteil zutrift, umso umfassender das Gebilde ist das ein einheitliches Theoriengebäude umfassen soll, desto nutzloser ist es. Ein Blick über den Tellerrand ist nicht falsch, aber alles in den Suppentopf zu schmeißen wird nichts konkretes produzieren. Hörspiele unterliegen auch anderen Gesetzen als Theateraufführungen, und Rollenspiel hat andere Maßstäbe als Tradingcards

Mit dem allseits bekannten Spiel Monopoly im Kopf käme ich jedenfalls schneller zu klaren Gedanken, was man als Spielwelt definiert, als wenn ich mich gleich in den Ozean komplexester Rollenspiele stürze.
Mir würde es aber vielleicht weniger helfen, da mir dann der Bezug zur Geschichte im Rollenspiel fehlen würde. Denn momentan werden da ja auch Gedanken zur SIS und so auch untersucht (oder wurden es).

Es gibt einige richtig coole Spiele oder Arten von Spielen (teilweise in diesem Thema genannt), die ähnliche Gefühle in mir hervorrufen oder ähnliche Spielmotivation bieten wie das klassische P&P-Rollenspiel dieses Forums. Es scheint mir nicht produktiv zu sein, sich derartig auf eine eingeengte Art von Spiel zu beschränken.
Wie gesagt, vergleichen ist nicht falsch. Schaue ja auch wie in unterschiedlichen Medien Geschichten erzählt werden (muß sagen das Hörspiele fürs Rollenspiel da durchaus einige Sachen bieten, die man sich ansehen sollte).

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Rollenspiel ist eine METHODE die man zu vielen Dingen verwenden kann. unter anderem um sich zu amüsieren. Mit "Rolle" oder "Charakter" hat das alles erstmal nur sehr mittelbar zu tun.
Wie gesagt jeder macht das was ihm gefällt daraus. Und mich "amüsieren" Rollen und Geschichten...
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Offline Hr. Rabe

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #6 am: 9.07.2008 | 08:35 »
Ich würde eher sagen, Rollenspiel IST 'playing pretend'.
Und zwar in sofern, als daß es sich durch diese Eigenschaft definiert.
Obgleich man sehr wohl auch in Risiko, TT oder Decent so tun kann als ob, verlieren diese Spiele im Gegensatz zum RPG nicht ihren Sinn und Zweck, wenn diese Komponente weggelassen wird.
Wenn das 'so tun als ob' allerdings bei einem RPG weggelasen wird, bleibt nicht viel mehr übrig, als ein Kniffelspiel. ;)
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Offline Joerg.D

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #7 am: 9.07.2008 | 09:10 »
Tja, ich denke Rollenspiel ist für viele Leute etwas unterschiedliches und da es von so vielen Leuten so unterschiedlich gesehen wird, gibt es so viel Streit.


Rollenspiel ist eigentlich mal eine erweiterte Form des Wargamings gewesen, das heißt man hatte ursprünglich ein Kampfspiel in dem es galt, Herausforderungen zu bestehen. Diese Herrausforderungen konnten sozialer (was im Gegensatz zum Ursprung neu ist) oder taktischer Natur sein. Für viele Spieler kommt dann zum Spielen des Charakters auch die Freude an dessen Darstellung und das erleben oder erzählen einer Geschichte dazu. Hier geht es soweit, das die Favorisierung dieses Spielstiels für Systeme gesorgt hat, welche den Kampf und Taktikhintergrund der Ursprünge weglassen und sich auf die Regulierung von Konflikten jedweder Art konzentrieren. Die Zufallselemene im Rollenspiel, welche es vom reinen Gechichten erzählen unterscheiden, werden von einigen Spielern benötigt um ihre Figur simulieren zu können (da wird für Entscheidungen des Charakters schon mal gewürfelt). Fans der Geschichte die erzählt wird sehen die Würfel oft als kreatives Element an, welches einen nicht vorhersehbaren Verlauf der Geschichte ermöglicht.

Aus meiner Sicht ist Rollenspiel im Idealfall eine Mischung aus einem Kampf und erlebnisorientierten Spiel, dass die Fans der Rollendardtellung mit Möglichkeiten zur Darstellung versorgt und den Fans anderer Schwerpunkte die das Spiel haben kann, auch Möglichkeiten gibt ihren Lieblingsaspekt am Spiel zu verfolgen.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
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Offline JS

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #8 am: 9.07.2008 | 09:19 »
hm, wenn es so unterschiedlich ist und gesehen wird, wieso sitzen dann zehntausende nach demselben prinzip in einer gruppe herum, haben futter, rollenspielbücher, charakterblätter, stifte und würfel vor sich, reagieren auf das gerede eines sogenannten spielleiters und entwickeln mit ihm und mit den anderen der gruppe zusammen eine individuelle geschichte, und zwar mit ihren sc in einer imaginären welt?
« Letzte Änderung: 9.07.2008 | 09:36 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Pyromancer

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #9 am: 9.07.2008 | 09:39 »
Ich denke, der springende Punkt beim Rollenspiel ist tatsächlich der gemeinsame Vorstellungsraum. Es gibt also etwas, was über das konkrete, greifbare (Figuren auf dem Tisch, Puppen etc.) hinausgeht.

Und dieser nicht greifbare gemeinsame Vorstellungsraum wird von den Regeln beeinflusst, übt aber seinerseits wieder Einfluss auf der Regelebene aus.

Nach diesem Kriterium wäre z.B. das Cowboy-und-Indianer-Spiel ein Rollenspiel, weil es einen gemeinsamen Vorstellungsraum gibt, und weil dieser gemeinsame Vorstellungsraum sich auf die Regelebene niederschlägt ("Du bist tot, du kannst nicht zurückschießen!" Dass der kleine Peter tot ist, spielt sich natürlich nur im gemeinsamen Vorstellungsraum ab. Dass er nicht zurückschießen kann ist aber eine klare Folge dieser gemeinsamen Vorstellung auf der Regelebene.)

Nach diesem Kriterium wäre Mensch-ärger-dich-nicht kein Rollenspiel. Selbst wenn sich alle Spieler gemeinsam vorstellen, wie sie lange gewundene Korridore entlangschleichen und andere Leute umbringen (oder was sich Turning Wheel sonst so beim MÄDN-spielen vorstellt ;) ), dann hat diese gemeinsame Vorstellung trotzdem keinerlei Auswirkungen auf der Regelebene.

Offline Crimson King

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #10 am: 9.07.2008 | 09:43 »
Rollenspiel ist ein Spiel, in dem die Mitspieler auf Basis eines vorgegebenen Szenarios in die Rolle einer in diesem Szenario enthaltenen (edit: natürlichen) Person schlüpfen und für diese Person Entscheidungen treffen. Jeder Mitspieler kann nacheinander mehrere Rollen annehmen, aber nur eine zur Zeit.

Eine Sonderrolle kann dabei dem Spielleiter zufallen, sofern es einen gibt. Dieser steuert die Elemente des Szenarios, die nicht durch die anderen Spieler übernommen werden. Er trifft also nicht nur Entscheidungen für alle nicht durch andere Spieler übernommenen Personen des Szenarios, sondern auch über Umweltbedingungen.

Die Aufgaben des Spielleiters können teilweise oder ganz von den Mitspielern übernommen werden. Im Grunde bedeutet dies aber nur, dass die Spielleiterrolle sich temporär verschiebt.

Die Definition ist nur ein erster Wurf, aber ich denke, auf der Basis kann weiter philosphiert werden. Die Definition deckt vom reinen Dungeon Crawl über klassisches Rollenspiel, Freeforming bis zu Erzählspielen alles ab. Es schließt Schauspiel aus, da dort keine Entscheidungen getroffen werden können, außer bedingt bei Improvisationen, die dann aber im Grunde auch Rollenspiel sind.

Viele hier genannte Aspekte wie Immersion, Story oder Charakterwerte sind ganz eindeutig nicht notwendig für Rollenspiel. Das einzige, was notwendig ist, ist , dass Rollen übernommen werden und für diese Rollen ein Grundmaß an Entscheidungsfreiheit herrscht.

Edit: die meisten Brettspiele fallen hier raus, weil keine Rollen von natürlichen Personen übernommen werden (Mensch ärgere dich nicht), oder weil viele Rollen gleichzeitig übernommen werden (Blood Bowl z.B.). Manche Brettspiele sind aber auch Rollenspiele, wie z.B. Schatten überCamelot. Wer das nicht möchte, muss die Definition ggf. noch schärfer formulieren. Ich persönlich kann damit leben.
« Letzte Änderung: 9.07.2008 | 09:49 von Crimson King »
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Offline reinecke

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #11 am: 9.07.2008 | 09:47 »
Ich denke einer der zentralen Punkte beim Rollenspiel, ist der, dass es keine klaren Gewinner und Verlierer gibt. Das distanziert schonmal vom klassischen "Spiel"begriff im Volksmund.

Ich würde, die Momente, die aufkommen, wenn ich mit Kumpels sowas wie "DOOM Das Brettspiel" spiele, auch als Rollenspiel bezeichnen. Wenn sich mit "Marines, zu mir!" "Yes, Seargent, Yes!" geantwortet wird und alle um Private Wolfs Verletzungen besorgt sind.
Aber der Rollenspielteil hört in dem Moment auf, wo ich mich töten lassen, um dann 9 Felder weiter neben den Granaten zu re-spawnen.

Genauso ist es bei anderen Spielen. Magic ist kann unspielbar sein, wenn man sich in seine Rolle reinversetzt. Habe irgendwo hier im Forum gelesen: "Ich tappe meine Schwester und einen Bonus auf XY zu bekommen." Ein Rollenspieler würde da i.A. nicht machen, es sei denn, er spielt einen skrupellosen Charakter, was ja nicht der Standard ist.
Kein Spiel verlangt "emotionale" Bindungen zur Spielwelt aufzubauen, beim Rollenspiel geht es explizit darum. Also dem, was man als Rollenspiel bezeichnet.

Auch bei Nicht-P&P-Rollenspielen geht es darum. Nicht nur Selbsthilfegruppen machen das, es ist eine ganz übliche gruppendynamische Methode, ROllenspiele zu machen (hab ich schon auf auf Seminaren, aber auch schon früher in der Schule gemacht). Andere Rollen, andere Perspektiven, Toleranzentwicklung, Bindung.
Und es gibt keine gewinner und Verlierer.

Die Werte, Würfel und Weiterntwicklung, gehört nicht essentiell zum Rollenspiel. Man denke nur an Freeformsysteme.

p.s.: Ich denke außerdem, dass es stimmt, was behauptet wird: EINE SPIELWELT HAT JEDES SPIEL!

Offline Boba Fett

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #12 am: 9.07.2008 | 09:48 »
Rollenspiel ist ein Gesellschaftsspiel.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Preacher

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #13 am: 9.07.2008 | 09:49 »
Die mit Abstand plausibelste Definition hat bisher Tobias geliefert, insbesondere die Abgrenzung zu Brettspiel mit Vorstellungsräumen find ich schick.

Übrigens - noch einen: Wenn man sich bei Monopoly vorstellt, daß man ein Geschäftsmann ist, der die Trsaßen entlangfährt, dann hat man keinen geteilten sondern nur einen individuellen Vortsellungsraum. Das ist noch so ein Knackpunkt. Man kann natürlich versuchen, diese individuellen Vorstellungsräume zu synchronisieren, aber dann muss man sich wieder irgendwelche Regeln dazu überlegen (und seien sie nur implizit) und damit wäre man wieder bei Tobias' Definition.

Ich halte es also mit Tobias: Ein Rollenspiel definiert sich durch die Existenz eines gemeinsamen Vorstellungsraumes und daß dieser Einfluss auf die Regelebene des Spiels hat.

Die Grenzen zum Brettspiel können damit natürlich verschwimmen. Oder auch zum Kartenspiel, was das betrifft (Ja Herr und Meister erfüllt dieses Kriterium nämlich auch teilweise).
« Letzte Änderung: 11.07.2008 | 06:20 von Hendrik »

Offline Crimson King

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #14 am: 9.07.2008 | 09:51 »
Es kann beim Rollenspiel sehr wohl klare Gewinner und Verlierer geben, sogar beim klassischen Rollenspiel, nämlich, wenn ich die Spieler gegeneinander arbeiten lasse, oder wenn Spieler gegen Spielleiter antreten (wobei dann die Einflussnahme des SL auf das Szenario eingeschränkt werden muss).
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Offline reinecke

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #15 am: 9.07.2008 | 09:57 »
Es kann beim Rollenspiel sehr wohl klare Gewinner und Verlierer geben, sogar beim klassischen Rollenspiel, nämlich, wenn ich die Spieler gegeneinander arbeiten lasse, oder wenn Spieler gegen Spielleiter antreten (wobei dann die Einflussnahme des SL auf das Szenario eingeschränkt werden muss).
Steht dann im Regelbuch "Spieler X hat gewonnen."? Gibt es diese Gewinn-Regeln dann tatsächlich kodifiziert?

-> Meine Beschriebene Situation bei "DOOM" war auch ein gemeinsamer Vorstellungsraum!
Aber ja, er hatte keine Auswirkung auf das Spiel, weil man ihn eben auch zerstört und bricht.

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #16 am: 9.07.2008 | 09:58 »
Rollenspiel ist, wenn man im Keller sitzt und Chips frisst und am Ende keiner gewinnt.

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #17 am: 9.07.2008 | 10:01 »
Steht dann im Regelbuch "Spieler X hat gewonnen."? Gibt es diese Gewinn-Regeln dann tatsächlich kodifiziert?

Nimm z.B. Descent oder ähnliche Dungeon Crawl-Spiele. Nimm aber auch Abenteuer, in denen ein Spieler (den anderen nicht bekannt) der Mörder ist, und die anderen ihn entlarven müssten.

————————————————
Mir fällt auf, dass nach meiner Definition sogar Scotland Yard ein Rollenspiel ist. Ggf. muss man da wirklich noch etwas einengen.

Edit: wieso definiert ein Spielbrett eigentlich keinen gemeinsamen Vorstellungsraum?
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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #18 am: 9.07.2008 | 10:01 »
Selbst dann haben nicht die Spieler, sondern die Charaktere gewonnen. Da ist ein massiver Unterschied!

Zitat
Rollenspiel ist, wenn man im Keller sitzt und Chips frisst und am Ende keiner gewinnt.
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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #19 am: 9.07.2008 | 10:04 »
Selbst dann haben nicht die Spieler, sondern die Charaktere gewonnen. Da ist ein massiver Unterschied!

Nein, das ist Haarspalterei.
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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #20 am: 9.07.2008 | 10:04 »
Der Unterschied zwischen Rollenspiel und Brettspiel ist, der Einfluss des gemeinsamen Vorstellungsraums auf die Spielmechaniken. D.h. im Rollenspiel brauchst Du einen gemeinsamen Vorstellungsraum, damit die Regeln überhaupt anwendbar sind.
Beim Brettspiel ist die Umwelt in der es spielt egal. Bei Monopoly springst Du auf Felder und kannst dann eine Karte erwerben, die Dich berechtigt Geld von Spielern verlangen, die später auf das Feld landen. Der Spielmechanik ist es vollkommen egal, ob das Feld Strassen, Raumschiffe, Fussballvereine oder Blumentöpfe repräsentiert. Es ist immer genau der gleiche Mechanismus.
Beim Rollenspiel dagegen richtet sich der Mechanismus idealerweise nach der aktuellen Situation im gemeinsamen Vorstellungsraum. Wenn Du z.B. klettern willst, dann ist es wichtig, ob Du einen Baum, eine Treppe oder eine glatte Wand hochklettern willst.

EDIT: Tobias war viel schneller...
« Letzte Änderung: 9.07.2008 | 10:06 von Christian Preuss »
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #21 am: 9.07.2008 | 10:06 »
Passt für mich. Bei Gelegenheit füge ich den Aspekt des SIS und der Auswirkungen der Regeln noch in meine Definition mit ein.
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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #22 am: 9.07.2008 | 10:24 »
Edit: wieso definiert ein Spielbrett eigentlich keinen gemeinsamen Vorstellungsraum?

Weil das nur Wesen mit Vorstellungskraft können.  ;) 

Ein Spielbrett kann eine Hilfe sein, aber die Spieler müssen sich immer noch über den gemeinsamen Vorstellungsraum verständigen. Aus einem Brettspiel kan man ein Rollenspiel mit Brett machen, das ist aber in Brettspielerkreisen nach meiner Erfahrung nicht üblich.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #23 am: 9.07.2008 | 10:25 »
Wie war das? Man kann Pornographie nicht definieren, aber man erkennt sie, wenn man sie sieht?

Ein Dauerbrenner war ja die Diskussion, sind Forge-Spiele überhaupt noch Rollenspiele? Dazu gab’s sogar mal ein „Pistols at Dawn“ zwischen unser aller Hofrat und dem Pundit, dem alten Stinkstiefel.

Rollenspiel als Methode zu sehen, finde ich sinnvoll. Entwicklung eines imaginären Geschehens durch Verhandlung, oder so. Die Methode kann man für vieles verwenden (Managerseminare etc.), und eben unter anderem auch zu Unterhaltungszwecken. Und wenn man sie zu Unterhaltungszwecken benutzt, kann man ganz unterschiedliche Spaßquellen im Auge haben.
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Offline reinecke

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Re: Zur Hölle, was ist denn Rollenspiel eigentlich?!?
« Antwort #24 am: 9.07.2008 | 10:39 »
Also eine Methode, die die Teilnehmer (mit gewissen Hintergrundinformationen) einen gemeinsamen Vorstellungsraum erschaffen lässt, mit dem diese fiktiv interagieren können.

Betonung liegt hier auf "inter"agieren, da sie ja den Vorstellungsraum beeinflussen können und der Vorstellungsraum gleichzeitig Informationen zurückgibt, eigene Gesetzmäßigkeiten hat/entwickelt und diese relevant sind.