Moinsen,
ich versuche hier mal kurz meine Meinung kund zu tun, da ich es eilig habe an die Uni zu kommen.
Ich versuche meine Argumentation einmal wie folgt aufzuziehen:
Ich habe einen guten Bekannten, der puritanischer DSA Fan ist und auf DSA 4.1 mit seinem Realismus und Liebe zum Detail schwört. Ich hingegen bin bekehrter DnD Fan, dem die 4te Edition sehr gut gefällt für seine hollywood ähnlichen Action Elemente.
Schlagen wir uns deshalb jedes Mal die Köpfe ein, wenn wir über Rollenspiel reden?
Nein?
Warum?
Weil wir uns im Kern einig sind was gutes Rollenspiel ausmacht. Für jeden ist sein (Rollenspiel-) System nur ein Regelwerk dass seinem Lösen von Konflikten am Spielabend am meisten zusagt.
Was das Problem mit Railroading angeht, so habe ich eben jenen Bekannten und zugleich einen sehr guten Freund schon öfters über DSA reden gehört, dass "es eine Geschichte erzählt und Spieler mehr oder minder daran teilnehmen".
Und an diesem Kommentar möchte ich auch langsam sagen was mich an dieser Railroading Frage langsam nervt:
Von meiner Sicht als DM hat es immer den Beigeschmack, dass es eine Schwäche des Abenteuers oder eben des DMs sei.
Aber ich möchte den Ball gerne an die Spieler zurückgeben. Wer einfach in den nahen Dungeon geht, um ihn auszuräumen, der mag sagen, dass das Abenteuer linear und monoton sei - ja.
Aber dann ist sein Charakter genauso linear und monoton.
Das Rollenspiel bedeutet doch (und darin sind mein Bekannter und ich uns einig) seinen Charakter zu spielen. Seine Eigenarten auszuführen. Seine Herkunft, seine Kultur, etc.
Das heißt konkret in Bezug auf KoTS:
Wir spielen es mit der Eberron Conversion, sprich wir haben ein Setting, sprich wir haben Kulturen, sprich wir haben Nationen.
Die Stadt Winterhaven ist in Karrnath angesiedelt mit ihrem mürrischen angeblich Untote liebenden Volk.
Wie reagieren die Stadtbewohner auf die Abenteurer? Schon der einfache Tavernenbesuch kann ausarten: "Hey, nach eurem Akzent seid ihr Brelander, dass ihr euch nach den Taten im Letzten Krieg überhaupt hierhertraut. Soll ich nachholen, was unser Militär damals versäumt hat?"
Und schon haben wir RollenSPIEL!!
Nur dazu müssen auch die Spieler bereit sein. Ihre Charaktere müssen Farbe haben. Tiefgang. Sie müssen genau das haben was sie dem Abenteuer vorwerfen, dass es fehlt.
Und für den Abschluss muss ich jetzt natürlich sagen, dass ich nicht alles auf die Spieler abwälzen wollte. Es benötigt trotz allem noch einen guten DM, der solche Rollenspielmöglichkeiten zuerst einmal ermöglicht. Und wenn er dies nicht tut und ein Spieler selbst das Ruder in die Hand nimmt muss der DM in der Lage sein die Situation zuzulassen und weiterzutreiben.
Hoffe es ist klar geworden, worauf ich hinaus wollte.
Wünsche euch noch einen schönen Tage.
Cheers, Evil DM.