Naja, die "Sword of Truth"-Reihe ist schon eher seicht geschrieben. Nicht schlecht als solches, aber einfach von der Sprache her ... hm, ja, einfach seichter, wenn man den Herrn Gut-und-Freundlich zum Beispiel mit einem Tad Williams vergleicht. Was ich gezwungenermaßen immer tue, weil ich die beiden Serien damals ca. zur selben Zeit gelesen habe und es einen deutlichen Unterschied gibt. (Ich erinnere nur [wieder mal, hatte ich glaube ich anderswo auch schon mal erwähnt] an die Stelle, wo die kleine Christabel aus Williams' "Otherland" zu weinen anfängt - ich kann es nicht mehr genau zitieren, aber ich weiß noch, dass ich die Stelle irgendwie poetisch beschrieben fand - vs. Goodkinds "Rachel got tears".)
Was nicht heißt, dass ich die Seeker-Reihe nicht gerne gelesen habe. Goodkind schreibt spannend, und seine Exkurse zur Magietheorie bzw. sein Magiekonzept finde ich auch durchaus interessant, aber es ist aufgrund der seichten Schreibe eben doch immer ein bisschen eine "guilty pleasure". Nicht zu vergessen das seeehr plakative Gut vs. Böse-in-Gestalt-von-Goodkinds-Fantasy-Kommunismus. Und eben doch auch den Grad an Sex und Gore, der vorkommt. Es mag vielleicht tatsächlich weniger Sex sein als beim Lied von Eis und Feuer, aber auch Herr Martin geht eben mit der englischen Sprache stilvoller um als Goodkind, so dass es dort eben einfach trotzdem weniger aufdringlich wirkt.