Autor Thema: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?  (Gelesen 30504 mal)

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Offline Raphael

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #75 am: 15.08.2008 | 18:51 »
Ich hab auch nicht den ganzen Thread gelesen, aber dafür Kettenhund.  ;D Deshalb kurz mein Statement dazu ...

... der Hintergrund der Homosexualität in Kettenhund war glaubwürdig. Der Hintergrund wäre in der realen Welt auch für mehr als einen Fall von Homosexualität gut. Nur, wenn's schon wieder der Hauptcharakter ist, nun ja. ;) Not even my cup of tea, weil Bis repetitia non placent (Wiederholungen gefallen nicht). Da hätt's dann doch ne Lesbische Psychobitch from Hell oder ein Bisexueller Troll sein können. ;)

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Offline Monkey McPants

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #76 am: 15.08.2008 | 19:31 »
Interessanter Thread...

Wie einige andere stört mich Homosexualität in Fiktion nicht (Wäre als Bi-Kerl auch irgendwie komisch.), aber es gibt halt einige Klischees mit denen ich nicht so kann. Die tussigen Tucken wären ein Beispiel, obwohl ich das hin und wieder auch sehr gerne hab. (Was soll ich sagen, bin Ralf König Fan.) Aber der über-männliche Homo ist inzwischen allerdings auch Klischee, genauso wie so vieles andere. Aber so wie Klischees nerven können, können sie auch nützen, korrumpiert oder persifliert werden. Kann nützen wie schaden.

Eine Sache ohne die ich im Moment leben könnte ist das "Schwul/bi/lesbische Beziehung = dysfunktionale Beziehung" Klischee, genauso wie "Ist der Haupcharakter stark und schwul oder weiblich, muß er in irgendeiner Form Mißbraucht worden sein.". Wobei das garnicht so sehr eine Kritik an Kettenhund ist (Fatimas Tränen hab ich bisher nicht gelesen.), sondern sich generell an eine gewisse Strömung derzeitiger Populärkultur richtet.

In Kettenhund hat das, schon allein wegen des verkorksten Hauptcharakters, auch gepasst. Aber es ist halt nicht etwas was ich dauernd lesen möchte.
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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #77 am: 15.08.2008 | 20:33 »

"Verwirrend ist auch die Häufung von männlichen Homosexuellen im Roman, bzw. homosexuellen Tendenzen. Diese Häufigkeit gleichgeschlechtlicher Beziehungen lässt selbst einige DSA-Romane alt aussehen. Richtig verwirrend fand ich aber, dass nach "Kettenhund" erneut ein an Seele und Körper vergewaltigter, schwuler russischer Kommandosoldat der Hauptcharakter des Romans ist."
+
Meine persoenliche Meinung ist, dass ich lieber *nicht* schreibe als mich zu verdrehen - schreiben ist mir tatsaechlich wichtiger, als gelesen zu werden - und mich persoenlich nervt der staendige Heten-Kram (selbst der stumpfsinnigste Kriegsfilm hat irgendwo ne Heten-Story drin) der MIR immer aufs Brot geschmiert wird.


 (... Ich habe auch nicht den gesamten threat gelesen...und leider auch nicht den Roman)

... Ich denke diese etwas unqualifizierte Kritik entspringt darüber hinaus auch einer eher homophoben Denkweise.  Der Interessierte wird trotzdem noch das richtige für sich herauszulesen wissen.  (Mich hats neugierig gemacht, mal eins deiner Bücher zu lesen.)
+
Auch ich denke, dass bei jeder Kunstrichtung es so ist...: wenn ein Künstler nicht seine/ihre eigenen Gedanken und Gefühle wiedergeben darf, dann geht beides unter, die Kunst und der Künstler.

Offline AlexW

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #78 am: 15.08.2008 | 21:53 »
Wie ich oben schrieb funktioniert das bei mir auf erotischer Ebene eben einfach nicht. Damit die Szene funktioniert müsten also andere Register gezogen werden, damit ich meinen Spaß daran hätte. Ersetze in deiner Szene einfach Homosexualität durch Nekrophilie oder Sodomie und versuch dir vorzustellen, was du dabei empfindest. Wenn Erotik dabei an letzter Stelle ist, dann ist das etwa so, wie solche Szenen bei mir ankämen.

"Nicht antoernen" ist aber noch einen Tacken anders als "anwidern". :) Und, ja, wenn ich als Leser Dinge lese, wie etwa Poppy Z Brite sie schrieb (da waren auch durchaus Nekrophilie und Kannibalismus dabei), dann toernt mich das auch nicht an, aber ich akzeptiere, dass es *die Charaktere* antoernt. Von Identifikation halte ich persoenlich nicht allzu viel - ich *bin nicht* meine Charaktere und waere auch etwas verstoert, wenn meine Leser geistig zu ihnen *werden*.


Seine sexuellen Vorlieben für junge Buben kann ich nicht nachempfinden, aber im Übrigen ... es klingt natürlich komisch, wenn ich sage, dass ich mich mit einem Mörder und Schlächter eher identifizieren kann als mit einem Homosexuellen, aber es ist tatsächlich so. Das soll keine Wertung sein ( so á la Homosexuelle stehen unter Mördern ) um Spaghettimonsters Willen. Homosexualität ist einfach nicht da bei mir. Es heißt ja immer in jedem Mann wäre auch eine homophile Ader. Das kann ich bei mir nicht bestätigen. Aber Gewaltbereitschaft, Mordgelüste, dunkle Triebe ... ja, sowas kenne ich. Als hoffentlich gesunder Mensch geh ich diesen Gedanken nicht nach, aber sie sind da und wo ich die "Dämonen" bekämpfe, da ist Hamann ihnen erlegen. Ja - er ist schon ein Stück weit Identifikationscharakter.

Muss man homosexuell sein, um sich da reinzudenken? (Kein Vorwurf, keine "gefuehrte Frage", ich habe genauso Probleme, mir eine reine Heten-Welt vorzustellen wie Heten sich wohl keine reine Homo-Welt vorstellen koennen ... oder doch wenigstens die meisten). Aber - wenn Hamann als Metzger als Identifikationsfigur funktioniert - aber gleichzeitig ein homosexueller Lustmoerder/Serienmoerder war, trennst du das dann geistig ab? (Ernst gemeinte Frage).


Ich wollte nur Dein Verständnis wecken, dass Du in einem eher hetero geprägten Umfeld mit einem weniger zielgruppenkonformen Produkt einfach mit den Konsequenzen leben musst.

Muss ich das? Das klingt ein bisschen nach der Diskussion, die gerade in UK laeuft, dass betrunkene Frauen "damit leben muessen, dass sie vergewaltigt werden". Dadurch, dass ich aus dem Heten-Einheitsbrei herausrage, muss ich damit rechnen, dass man vor mir warnt?

Mach was Du willst, aber beschwer Dich dann nicht, dass es so läuft wie es läuft. Weder Deine Träume noch die reine universelle Gerechtigkeit, sondern unsere reale Gesellschaft sind der Ausgangspunkt für Erfolg.

Wie gut, dass ich den Erfolg in meinem Brotberuf habe :) Nenn's Kompensation. :)

Die SR-Leser sind einfach keine nach allen Seiten offenen Leser (niemand ist das), sondern haben bestimmte Erwartungen. Nicht erfüllte Erwartungshaltungen sind, wie ich in den letzten Jahren herausbekommen habe, die wichtigsten Gründe für schlechte Rollenspielrunden. Rollenspieler wollen mit dem bedient werden, das sie toll finden. So einfach funktioniert das. Wenn Du solche Gesetzmäßigkeiten durchbrechen willst, musst Du deutlich besser und innovativer sein als nur ein solider Autor.

Ist definitiv ein Lebensziel.

Vielleicht wäre es ja besser angekommen, wenn im Klappentext gestanden hätte, dass der Protagonist homosexuell ist. Das könnte verhindern, dass sich überhaupt erst eine falsche Erwartungshaltung bildet.

Eine "Erwartungshaltung", die lautet, dass alle Hauptcharaktere maennlich und hetero sind, sehe ich eher als geistige Traegheit. Ein Leser, der akzeptiert, dass Drachen Konzerne leiten und Magier sich in der Astralwelt duellieren, kommt nicht damit klar, wenn der Hauptcharakter kein Hetero ist?

Ich habe vor vielen Jahren mal einen Kinofilm gesehen (dessen Titel ich leider vergessen habe), der sich um eine sehr romantische Liebesgeschichte zwischen einem Mann und einer Frau drehte. Erst ganz am Schluss vom Film gab es dann eine Sexszene, bei der sowohl dem Protagonisten als auch den Zuschauern klar wurde, dass die gutaussehende junge Frau tatsächlich ein Mann war.

The Crying Game - ein queerer Klassiker. Und ich fand die Wendung toll. :) Und die "Sex-Szene" bestand in einem Blowjob. Moral: Blowjob von einer Frau ist toll, Blowjobvon einem "Mann" ist ...  :puke:

Wenn man eine "Überraschungsparty" feiert, muss man eben 100% sicher sein, dass das dem Wohnungsbesitzer auch wirklich gefällt, sonst geht man damit baden.

Die Sicherheit gibt's nirgends ... Und wenn man gar kein Risiko eingeht, dann kommt ein Holbein dabei raus, wobei ich "Hohlbein" als Genre verstanden wissen wollte und nicht als Autor.


Es sollte eine spannende Geschichte sein und dabei ist die sexuelle Ausrichtung der Charaktere eher unwichtig. Aber natürlich indentifiziere ich mich als Frau mit einem männlichen Hauptcharakter eh weniger von daher stört es mich auch nicht, wenn er andere Neigungen hat als ich (wobei wir dann eigentlich die gleichen haben, wir finden beide Männer toll  wtf?).

Ansonsten kann mir durchaus vorstellen, dass Jungs, die Shadowrun spielen und dazu die Romane lesen, "schwul" eher als Schimpfwort betrachten. Einfach weil das SR-Universum mit Wummen und coolen Verbrechern diese Art Menschen eher anspricht.

Ich kriege von Frauen auch nie das "DIE SIND JA AALLE SCHWUL"-Brett vor den Kopf. DAnke dafuer.  :pray: :pray:


Tomaten mag ich nicht aber ich würde sie nicht verbannen. Was ist daran "interessant?". Am liebsten lese ich meine Bücher ohnehin ohne sexuelle Einstellungsfragen. In den wenigsten Büchern wird überhaupt gesagt ob jemand hetero ist. Was ist das denn für eine Selbstwertschätzung, wenn homos erstmal davon ausgehen, solche Charaktere wären hetero? Wenn es nicht definiert ist gibts auch wieder nicht so viel Heteroliteratur bzw ist für jeden was dabei.

Nicht wirklich - wenn du drauf achtest (und das tue ich als Leser), dann wird dir klar, dass die Anzahl schwuler oder bisexueller Charaktere im Mainstream im Promille-Bereich liegt.

und nein, bedrohlich ist etwas nur, wenn man ihm nicht ausweichen kann. Man wird ja noch nicht gezwungen schwul zu sein um als tolerant zu gelten.

Das "noch" gibt der Sache aber eine etwas andere Richtung.


schon, aber wenn du dich angegriffen fühlst ist das dein Problem. Ich hab eine Bekannte, die sich sehr für Frauenrechte, Lesbische Bez. (selbst hetero) einsetzt, in Frauenreferaten tätig ist usw, die fühlt sich auch sehr schnell angegriffen. Das ein Hetero sich aber u.U. auch angegriffen fühlt wenn man ihm ständig was unterstellst, oder selbst etwas, das wahr ist als schlechten Charakter aufbauscht, daran denken die wenigsten.

Ich fuehle mich nicht angegriffen - mich machen solche Rezensionen nachdenklich, teilweise irritieren sie mich. Ein "Angriff" ist was anderes.

Du kannst ja nichtmal sicher sein ob es dem Kritiker überhaupt misfallen hat. Vielleicht ist er sogar Homo?!

Wohl nicht ... Homos lesen das Buch anders.

Und hier im Forum verstehen viele auch nicht den Wirbel darum.

Denen steht es frei, den Thread zu ignorieren. :)


Ich habe zwei sehr gute Bekannte, die schwul sind und oft darüber reden. Das Thema ist spannend, weil die generelle Motivaion und das gesellschaftliche Wertesystem der Leute bisweilen ein gänzlich anderes ist. Daraus entstehen sicher auch Plots, die für Bücher interessant sein können.

Die Auseinandersetzung mit Homosexualitaet ist ja nicht der *einzige* Plot. Sonst waere ich damit zu Gmuender gegangen.


ich würde mich an deiner stelle mit dieser kritik einfach gar nicht beschäftigen-weil unqualifiziert. es gibt ja nun wahrlich genug bücher, comics und filme in denen ausschließlich weiße,heterosexuelle, mittelschicht männer die protagonisten sind. wer homo/transphob ist soll die halt lesen/ansehen und fertig.

Sicherlich. Die Frage fuer mich ist,

- ob ich mich unsichtbar machen soll (denn die Themen gehoeren zu meinem kreativen Schaffen dazu) in dem ich so tue, als waere ich eine cisgenderte Hete
- ob ich einen Platz "im Mainstream" habe
- oder ob ich mich selbst ghettoisiere, sozusagen im vorauseilenden Gehorsam gegenueber dem Geschmack "der ueblichen maennlichen Hete".

Die Entscheidung beeinflusst durchaus, *wie* ich meine naechsten Buecher schreiben werde, bzw wie ich die naechsten Romane angehe. Gut, der naechste Roman *wird* ein Schwulenroman, darauf ist er ausgerichtet, das soll er sein, das mache ich mit Absicht - aber bei den naechsten 3-4 Romanen, die ich im Kopf habe, steht die Entscheidung noch nicht fest. Als Transgender wird man mir in den Schwulenverlagen vermutlich auch ins Kreuz treten, die haben naemlich wieder ihre eigenen Schubladen, und teilweise ist das uebelst frauen- und transfeindlich.


und die idee, dass homosexualität nur dann auftauchen dürfe wenn das auch irgendwas tolles mit dem charakter macht, ist ja nun wirklich total bescheuert. warum sollten für das auftreten von homosexuellen charaktären andere maßstäbe gelten als für heterosexuelle? ich hab jedenfalls noch nie gehört dass sich jemand über das vorkommen von heterosexualität beschwert hätte, weil das nichts mit dem charakter macht/oder der geschichte. ( die behauptung dass das in vielen filmen/büchern etc. gar nicht auftauchen würde ist auch falsch. es ist schlichtweg so, dass dem heterosexuellen zuschauer/leser die heterosexuelle bemerkungen /anspielungen gar nicht auffallen)

Das denke ich auch.


abgesehen davon möchte der schwule leser vielleicht auch mal ein schwules buch lesen in dem es nicht um coming-out und aids geht- meine güte.  ::)

*lol* Darauf setze ich mit dem Nicaragua-Exposee. :) Richtig solide Action-Story mit heissem Sex. :)

dieses ganze "ich hab ja nichts gegen schwule aber gelaber ", heißt im grunde doch immer nur "ich habe etwas gegen schwule und zwar..."

Ich halte es fuer Angst, Unsicherheit, oder einfach die Tatsache, dass man darueber noch nicht reflektiert/das ganze geistig noch nicht durchdrungen hat. Auch das waere ein Grund fuer mich, im "Mainstream" bleiben zu wollen - eine *andere* Sicht der Dinge zeigen. Nicht bekehren oder so ein Bullshit, sondern einfach mal eine "divergierende" Sicht nicht wegzensieren (denn Selbstzensur ist noch schlimmer als Fremdzensur).

Was haben Vadim, Ras Chandra, Mischko und Voiata gemeinsam?

(...)

AlexW, ich glaube, du hast eher ein Problem damit, der mangelnden Flexibilität bezichtigt zu werden. Möglicherweise nicht ganz grundlos. Ein strenger Kritiker könnte da durchaus Mary-Sue-Charaktere reininterpretieren. Je deutlicher die immerwiederkehrende Ähnlichkeit der (Haupt-)Charaktere zutage tritt, desto eher stößt das halt einem verwöhnten Leser auf.
Wundert das wirklich wen?

Damit machst du einen Nebenkriegsschauplatz auf, und da du mir gerade im Chat bestaetigt hast, dass das als persoenlich gemeinter Angriff gemeint war, willkommen auf meiner Ignore-Liste. Den Vorwurf gegen mein Schreiben, mich als Person und Autor muss ich mir nicht bieten lassen, nichtmal im Spass, und nichtmal, wenn einer von uns menstruiert. Danke, hab ein schoenes Leben.


... der Hintergrund der Homosexualität in Kettenhund war glaubwürdig. Der Hintergrund wäre in der realen Welt auch für mehr als einen Fall von Homosexualität gut. Nur, wenn's schon wieder der Hauptcharakter ist, nun ja. ;) Not even my cup of tea, weil Bis repetitia non placent (Wiederholungen gefallen nicht). Da hätt's dann doch ne Lesbische Psychobitch from Hell oder ein Bisexueller Troll sein können. ;)

Okay, extra fuer dich baue ich eine lesbische Psychobitch ein. :)


Wie einige andere stört mich Homosexualität in Fiktion nicht (Wäre als Bi-Kerl auch irgendwie komisch.), aber es gibt halt einige Klischees mit denen ich nicht so kann. Die tussigen Tucken wären ein Beispiel, obwohl ich das hin und wieder auch sehr gerne hab. (Was soll ich sagen, bin Ralf König Fan.) Aber der über-männliche Homo ist inzwischen allerdings auch Klischee, genauso wie so vieles andere. Aber so wie Klischees nerven können, können sie auch nützen, korrumpiert oder persifliert werden. Kann nützen wie schaden.

Eine Sache ohne die ich im Moment leben könnte ist das "Schwul/bi/lesbische Beziehung = dysfunktionale Beziehung" Klischee, genauso wie "Ist der Haupcharakter stark und schwul oder weiblich, muß er in irgendeiner Form Mißbraucht worden sein.". Wobei das garnicht so sehr eine Kritik an Kettenhund ist (Fatimas Tränen hab ich bisher nicht gelesen.), sondern sich generell an eine gewisse Strömung derzeitiger Populärkultur richtet.

Ja, Point taken. Ich hatte selbst grosse Probleme damit, Voiatas Lover umzubrigen, weil damit das Klischee "alle schwulen Beziehungen fuehren zum Tod" verstaerkt wird (deshalb musste Nikita uebrigens ueberleben, anders als Yegor). Ich hatte mehrere Wochen uebelst Schreibblockade deswegen, weil ich den Kleinen nicht umbringen wollte. Und ich *werde* auch versuchen, das mal zu durchbrechen - die Probleme/die Message ist mir durchaus bewusst.

... Ich denke diese etwas unqualifizierte Kritik entspringt darüber hinaus auch einer eher homophoben Denkweise.  Der Interessierte wird trotzdem noch das richtige für sich herauszulesen wissen.  (Mich hats neugierig gemacht, mal eins deiner Bücher zu lesen.)
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Auch ich denke, dass bei jeder Kunstrichtung es so ist...: wenn ein Künstler nicht seine/ihre eigenen Gedanken und Gefühle wiedergeben darf, dann geht beides unter, die Kunst und der Künstler.

Ich denke, so isses. Waschbaer sei Dank habe ich einen Brotberuf, der die Miete zahlt. Schreiben ist zwar die Berufung, aber ich muss nicht davon leben. Ich kann mir ein "Rueckgrat" also finanziell leisten. Vielen Autoren geht das anders.

Offline Chaosdada

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #79 am: 15.08.2008 | 22:42 »
Ich habe zwar nicht wirklich was Neues beizutragen, aber da wäre ich glaube ich nicht der einzige, der sich trotzdem zu Wort meldet, und da ja die Weisheit der Menge gefragt ist:
Ja, mich würde das stören und ich denke, dass das auch auf viele in meinem Bekanntenkreis zutrifft. Ich bin aber so oder so kein großer Fan von Rollenspielromanen, da die meiner Erfahrung nach meistens Mist sind.
Ich denke du musst dich halt einfach damit abfinden, dass homosexuelle Protagonisten manche Leser abschrecken und fertig.

Offline AlexW

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #80 am: 15.08.2008 | 23:10 »
Ich habe zwar nicht wirklich was Neues beizutragen, aber da wäre ich glaube ich nicht der einzige, der sich trotzdem zu Wort meldet, und da ja die Weisheit der Menge gefragt ist:
Ja, mich würde das stören und ich denke, dass das auch auf viele in meinem Bekanntenkreis zutrifft. Ich bin aber so oder so kein großer Fan von Rollenspielromanen, da die meiner Erfahrung nach meistens Mist sind.
Ich denke du musst dich halt einfach damit abfinden, dass homosexuelle Protagonisten manche Leser abschrecken und fertig.

Es ging nicht um nur "Rollenspielromane" - sondern generell um "Mainstream", wobei ich in dem Fall Mainstream sehen wuerde als "nicht uin reinen Schwulen-Verlagen" erschienen. Der "normale" Leser, der Otto-Normal-Verbraucher. (Wobei mir klar ist, dass dies hier ein F/SF-Forum ist)

killedcat

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #81 am: 16.08.2008 | 00:03 »
"Nicht antoernen" ist aber noch einen Tacken anders als "anwidern". :)
Das ist es ja genau. Den einen turnen Tote an, den anderen Männer und den Dritten Roboter vom Dritten Mond des Saturn. Das ist halt so und da kann man nix ändern. Und ebenso gibt es Dinge, die einen abstoßen und Dinge, die einen einfach nicht ansprechen. Man kann nicht erwarten, dass es bei jedem gleich ist. Und der Vergleich stimmt wohl: das was du (und auch ich) bei Nekrophilie empfindest, das empfinden halt manche - ich zumindest - auch bei Homosexualität. Ich nenne das schlicht "bäh". Da kann ich nix für und kann nur meine Empfindungen schildern. Und du, so leid es mir tut, kannst es nur zur Kenntnis nehmen aber das nicht wegdiskutieren. Für mich gilt die Formel : Verständnis[Homosexualität] = Verständnis[Nekrophilie] = 0

Und auch das ist bei jedem anders. Und, ja, wenn ich als Leser Dinge lese, wie etwa Poppy Z Brite sie schrieb (da waren auch durchaus Nekrophilie und Kannibalismus dabei), dann toernt mich das auch nicht an, aber ich akzeptiere, dass es *die Charaktere* antoernt. Von Identifikation halte ich persoenlich nicht allzu viel - ich *bin nicht* meine Charaktere und waere auch etwas verstoert, wenn meine Leser geistig zu ihnen *werden*.
Ich "werde" auch nicht zu den Charakteren. Ein Stück weit Identifikation findet bei mir beim Lesen aber schon statt. Ich will nicht zum Charakter werden, auch nicht aus seinen Augen sehen, aber es gibt einen Grund, warum viele Bücher in der "Ich"-Form geschrieben sind. Und selbst wenn das nicht der Fall ist: wenn ich mit dem Charakter nicht mitempfinden kann, mir seine Handlungen und Emotionen zu fremd sind, dann macht mir das Buch keinen Spaß. Klingonisch, ist aber so.  ;)

Muss man homosexuell sein, um sich da reinzudenken?
Woher soll ich das wissen? Ich kann nur eines mit Gewissheit sagen: ICH kann es nicht.

Aber - wenn Hamann als Metzger als Identifikationsfigur funktioniert - aber gleichzeitig ein homosexueller Lustmoerder/Serienmoerder war, trennst du das dann geistig ab? (Ernst gemeinte Frage).
Tatsächlich brauche ich das gar nicht. Dieser Aspekt Hamanns ist mir einfach so fremd, dass ich ihn schlicht nicht nachvollziehen kann. Auch "Lustmorde" im heterosexuellen Feld sind mir so fremd, dass ich das einfach als gegeben hinnehmen muss, aber nicht wirklich verstehe. Die Probleme Hamanns die Leiche zu zerteilen, mit sich zu kämpfen, seine Aggressionen verstehe ich wieder. Ich muss aber den Begriff "Identifikationsfigur" relativieren. Die für mich verständlichen Punkte Hamanns liegen eben nicht in seiner Sexualität begründet.

Offline Felixino

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #82 am: 16.08.2008 | 00:56 »
Ich las bis jetzt nur einmal eine Fantasyreihe, in der Homosexuelle die Hauptcharacktere waren - und es war okay. Die Story fand ich gut, es war angenehm geschrieben und es die Homosexualität störrte mich nicht wirklich. Lediglich, wenn ich den stellenweise den Eindruck hatte, dass die Homosexualität zu sehr stilisiert im Vordergrund steht, quasi die Homosexualität ihrer selbst willen thematisiert wird störrte es mich - denn dafür lese ich nun mal keine Fantasy.

Ich hab den Rest bis hierhin nicht komplett gelesen, und wollte nur mal meine  7 cent beitragen, ich hoffe, das hat dir irgendwie geholfen.
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Offline Silent

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #83 am: 16.08.2008 | 01:41 »
Mich würde es interessieren ob diejenigen die sich nicht in einen homosexuellen Hauptcharakter einfinden können (also das Identifikationsproblem haben) auch Probleme dabei haben, wenn der Hauptcharakter ein anderes Geschlecht hat?

Als Mann kann ich mich auch nicht in eine Frau versetzten, kann aber dennoch was aus einen Roman gewinnen, der das Leben einer Frau beschreibt. Männer und Frauen sind zwar Gleichwertig, aber halt nicht gleich.
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killedcat

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #84 am: 16.08.2008 | 04:07 »
Mich würde es interessieren ob diejenigen die sich nicht in einen homosexuellen Hauptcharakter einfinden können (also das Identifikationsproblem haben) auch Probleme dabei haben, wenn der Hauptcharakter ein anderes Geschlecht hat?
Interessante Frage. Ich habe bisher Bücher gemieden, die eine Frau als Hauptfigur haben. Heldenmutter z.B. habe ich selbst in meiner Holbein-Phase nie gelesen.

Eine Frau kann für mich durchaus "verständlich" / "nachvollziehbar" sein, solange die Geschichte den Schwerpunkt nicht auf dem Frausein hat. Ich glaube nicht, dass in Heldenmutter die Menstruation der Frau, ihre Geburtsschmerzen, Orangenhaut, Multitaskingfähigkeit oder das Rückwärtseinparken im Vordergrund steht. Dennoch interessieren mich Geschichten, in denen eine Frau im Vordergrund stehen, nicht sonderlich. Das zieht sich bis in Computerspiele. Ich habe nicht einen einzigen Teil Tomb Raider gespielt, einfach weil ... ich hier eine Frau spielen müsste. Auch im Rollenspiel würde ich niemals einen weiblichen Charakter erstellen. Ich bevorzuge Turrican gegenüber Samus (Metroid), obwohl beide Spiele fast identisch sind. Ich habe in Diablo 2 ungern die Amazone gespielt, etc. Das lässt sich rational wohl nicht mehr erklären ~;P.

Offline Bitpicker

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #85 am: 16.08.2008 | 08:27 »
Mich würde es interessieren ob diejenigen die sich nicht in einen homosexuellen Hauptcharakter einfinden können (also das Identifikationsproblem haben) auch Probleme dabei haben, wenn der Hauptcharakter ein anderes Geschlecht hat?

Als Mann kann ich mich auch nicht in eine Frau versetzten, kann aber dennoch was aus einen Roman gewinnen, der das Leben einer Frau beschreibt. Männer und Frauen sind zwar Gleichwertig, aber halt nicht gleich.

Ich versetze mich überhaupt nicht in irgendwelche Charaktere in Büchern oder Filmen, diese Technik habe ich nie begriffen. Sämtliche Personen bleiben bei mir immer Dritte. Insofern ist es mir völlig egal, wie ähnlich oder fremd mir die Charaktere sind.

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Offline 8t88

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #86 am: 16.08.2008 | 10:24 »
Mich stört es, wenn Sie nicht ins Setting passen.
Ich hab DSA-Romane, früher zumindest, sehr als Kinderlitaratur Empfunden und auch Eher als solche gelesen.
Das Wirtshaus zum lachenden Henker, und das Galgenschloss hatten mir irgendwie ein wenig zu viel von allem, genauso wie der Um Pyrdacor und diese Komplett weisse Frau (wo im allgemeinen einfach zu viel Sex, oder sagen wir mal das andeuten von Sehsucht und verlangen danach implizit eingeflochten war).

Ich habe nichts gegen "nicht heterosexuelle" Charaktere oder Thematiken.
Was mich ein kleines bisschen stört ist, wenn Sie nur eingebracht werden "weil" Sie so sind. Sprich:
Ich las oft Abziehschablonen von Charakteren, die Sehr ähnlich waren, oder "keinen" Charakter hatten, sondern wo das "Attribut" -Gay, im Vordergrund stand, und die Figur sonst nicht viel zu erzählen hat.

Storys die sich explizit um das Thema Sexualität oder so drehen: Ja, ok da muss es leute mit verschiedenen Ansichten geben, denn wenn sich alle einig sind gibts keine Geschichte zu erzählen.

Auch sind die Umstände etwas sehr wichtiges: Wenn ich eine Geschichte mit 8 Figuren habe und 7 sind "nicht hetero" dann sollte das einen Grund haben:
Es ist schon oftmals Holzhammer genug dass diese 8 die Welt retten sollen. Wenn Sie dann noch aus allen enden der Welt kommen, UND sexuelle Orientierungen haben die sich alle unterscheiden...
Is ok, wenn man beispielsweise in einem Land von Amazonen oder sowas spielt (klischee intended), oder Antikes Griechenland ("Knabenliebhaber").
Aber in einer Gesellschaft (2ter Weltkrieg) wäre es doch sehr verwunderlich, wenn Alle Nazi-Offiziere schwul sind und sich unterdrückt fühlen...
So oft wie ich das in Storys gelesen habe, hätten Genügend leute bei der SS Front machen können, um die 60er nach 1940 zu holen.

Das hat nichts mit der "Hetero ist normal"-Diskussion zu tun:
Es ist einfach so, dass Hetero die weitverbreiteste Sexuelle Orientierung ist. Wenn ich eine Menge Charaktere aus verschiedenen Ecken haben die davon abweichen, sollte es einen Grund geben, der über:
"Die Erznemesis..siisisss... sissis (Syntax?) stehen sich gegenüber und obwohl sie sich nicht kennen spüren Sie ine Magie aus sexueller Spannung die wie purpurene Blitze zwischen Ihnen her zuckt. Aber nunr wird gekämpft, dafür Sind sie hier... >später vergewaltige ich meine Widersacher vielleicht noch< denkt der böse von beiden"
hinaus geht.

Genauso wie mir ein "Guter" Charakter zu flach ist wenn er keinen Grund hat für etwas zu kämpfen.
« Letzte Änderung: 16.08.2008 | 10:32 von 8t88 »
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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #87 am: 16.08.2008 | 14:03 »
Rein "Wissenschaftlich" betrachtet ist Bisexualität die Norm und reine Hetero- und Homosexualität sind eher die Randerscheinungen ^^

Geschlechteranziehung verläuft erstaunlich gut der Normalverteilung, den Rest erledigt dann hauptsächlich Erziehung und Co.

Im Prinzip ist es dann gleiche, dass wir in Deutschland keine kleinen Hunde essen, weil wir damit aufgewachsen sind, dass es unsere besten Freunde sind und nicht Mittagstisch...
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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #88 am: 16.08.2008 | 14:18 »
Rein "Wissenschaftlich" betrachtet ist Bisexualität die Norm und reine Hetero- und Homosexualität sind eher die Randerscheinungen ^^
Öhm... da würde mich die Quelle interessieren. Ich glaube nicht, dass sich das statistisch stützen lässt. Bisexualität ist z.B. bei Tieren nicht die Norm. Hier nenne ich z.B. die Raben, die strikt monogam sind. Ein Pärchen bleibt ein Leben lang zusammen. Da ist Bisexualität ganz sicher nicht normal. Nun sind Menschen wohl eher nicht zur Monogamie vorgesehen, wenn man den Talkshows glauben darf, aber dass die Natur hier Bisexualität als Norm vorsieht erscheint mir ... unwahrscheinlich.

Wenn es hier also statistische Untersuchungen gibt, dann würden mich die Begleitumstände und die Ergebnisse schon interessieren.

[Edith wollte das ausführlicher]
« Letzte Änderung: 16.08.2008 | 14:28 von killedcat »

Online Skyrock

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #89 am: 16.08.2008 | 14:26 »
Ich kann mich an kein von mir gelesenes Buch entsinnen wo das thematisiert wurde, aber stören würde es mich. Explizite Stellen würden wohl schnell überblättert, und bei einem Buch wo ich ganze Passagen überblättern muss werde ich wohl kaum zu einem positiven Fazit kommen.
(Wobei ich jetzt keinen der genannten SR-Romane gelesen habe und so nicht sagen kann ob sie da verbesserungswürdig wären oder nicht.)

Drei explizit schwule wichtige Charaktere in einem einzigen Buch klingen in der Tat nach ziemlicher Häufung, wobei es da auch darauf ankommt wie viele Charaktere insgesamt vorkommen und ob das willkürlich konstruiert wirkt.


Im übrigen ist der starke Kampfschwule auch kein Anti-Klischee mehr, Stichwort YMCA-Rocker... Gab's ja schon in der Schwulenbarszene in Police Academy in den 80ern, in den 90ern im Videospielbereich in Streets of Rage 3 mit Ash, und spätestens in den 00ern sogar in der Werbung, mit der AXX-Werbung in der ein solcher Schwuler die Fahrstuhltür aufreißt.
Das ist auch schon längst ein Klischee, und schon lange keine Innovation mehr.
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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #90 am: 16.08.2008 | 15:03 »
Ja, Point taken. Ich hatte selbst grosse Probleme damit, Voiatas Lover umzubrigen, weil damit das Klischee "alle schwulen Beziehungen fuehren zum Tod" verstaerkt wird (deshalb musste Nikita uebrigens ueberleben, anders als Yegor). Ich hatte mehrere Wochen uebelst Schreibblockade deswegen, weil ich den Kleinen nicht umbringen wollte. Und ich *werde* auch versuchen, das mal zu durchbrechen - die Probleme/die Message ist mir durchaus bewusst.
Cool. Vielleicht gibt es ja dann mal ein Shadowrun buch in dem es ein nettes, funktionales Homo-Pärchen gibt, wo keiner von denen stirbt, mißbraucht wurde und so weiter. Das würde ich echt gern mal lesen. ;D
Öhm... da würde mich die Quelle interessieren. Ich glaube nicht, dass sich das statistisch stützen lässt. Bisexualität ist z.B. bei Tieren nicht die Norm. Hier nenne ich z.B. die Raben, die strikt monogam sind. Ein Pärchen bleibt ein Leben lang zusammen. Da ist Bisexualität ganz sicher nicht normal. Nun sind Menschen wohl eher nicht zur Monogamie vorgesehen, wenn man den Talkshows glauben darf, aber dass die Natur hier Bisexualität als Norm vorsieht erscheint mir ... unwahrscheinlich.
[Kleinscheiß]Wobei es ja nicht so ist als ob sich Bisexualität und Monogamie irgendwie ausschließen...[/Kleinscheiß]
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killedcat

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #91 am: 16.08.2008 | 15:58 »
[Kleinscheiß]Wobei es ja nicht so ist als ob sich Bisexualität und Monogamie irgendwie ausschließen...[/Kleinscheiß]
[kleinscheiß]Grins. In der Messbarkeit schon. Wenn ein Tier im Leben nur einen Partner hat, wie möchtest du dann feststellen, ob das Vieh bisexuell ist? An den Blicken?[/kleinscheiß]

Offline 1of3

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #92 am: 16.08.2008 | 16:09 »
Man kann fragen. Man munkelt auch, das sei in den Sozialwissenschaften sowieso die gängige Art was herauszufinden.
« Letzte Änderung: 16.08.2008 | 16:15 von 1of3 »

Oliver P.

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #93 am: 16.08.2008 | 16:37 »
Hallo übrigens.

Nein, homosexuelle Charaktere stören mich nicht.

Allerdings stört es mich beim Lesen, wenn die Sexualität eines Charakters (egal ob hetero, schwul, oder sonstwas) übermäßig thematisiert wird.
Was heist übermäßig? Damit meine ich in dem Kontext, dass die beschriebene Sexualität (in Menge und Ausrichtung) weder der Geschichte noch der Charakterzeichnung dient und zum Selbstzweck wird. 


Offline Monkey McPants

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #94 am: 16.08.2008 | 16:39 »
[kleinscheiß]Grins. In der Messbarkeit schon. Wenn ein Tier im Leben nur einen Partner hat, wie möchtest du dann feststellen, ob das Vieh bisexuell ist? An den Blicken?[/kleinscheiß]
Man kann fragen. Man munkelt auch, das sei in den Sozialwissenschaften sowieso die gängige Art was herauszufinden.
What he said. ;D
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killedcat

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #95 am: 16.08.2008 | 16:45 »
Man kann fragen. Man munkelt auch, das sei in den Sozialwissenschaften sowieso die gängige Art was herauszufinden.

Da zitier ich mich doch glatt mal selber (Hervorhebungen durch mich):
Bisexualität ist z.B. bei Tieren nicht die Norm. Hier nenne ich z.B. die Raben, die strikt monogam sind. Ein Pärchen bleibt ein Leben lang zusammen. Da ist Bisexualität ganz sicher nicht normal.
und dann...
[kleinscheiß]Grins. In der Messbarkeit schon. Wenn ein Tier im Leben nur einen Partner hat, wie möchtest du dann feststellen, ob das Vieh bisexuell ist? An den Blicken?[/kleinscheiß]
Die Sozialwissenschaftler befragen Raben und andere Tiere? Das erklärt manche Studie.  ;D

Offline Bitpicker

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #96 am: 16.08.2008 | 16:46 »
Öhm... da würde mich die Quelle interessieren. Ich glaube nicht, dass sich das statistisch stützen lässt. Bisexualität ist z.B. bei Tieren nicht die Norm. Hier nenne ich z.B. die Raben, die strikt monogam sind.

Ich fände die Quelle auch interessant, aber Vergleiche aus dem Tierreich sind nun wirklich nicht die beste Grundlage. Wenn schon, dann sollten wir uns vor allem unsere allernächsten Verwandten anschauen, die Bonobos. Und von denen könnten wir in der Tat etwas lernen.

Robin
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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #97 am: 16.08.2008 | 21:53 »
Nur ist leider weder Sexualität an sich noch die einzelnen Ausrichtungen klar abzugrenzen. Auch ein fanatisch homophober Hetero-Mann steht nicht auf jede Frau. Ich verstehe, aber auch nicht was das noch mit dem Buch zu tun hat.

Vielleicht ist das einfach so eine Sache, die einmal aussprechen sollte: Zu viele Homo- und Bisexuelle nehmen viel zu oft ihre Sexualität für viel zu wichtig (eine Aussage, die mir auch schon von tolerenten Schwulen bestätigt wurde).

Aber gut das Thema ist abgeschlossen und naja, ich bin auch gerade etwas enttäuscht von AlexW. Ich hätte dich für kritikfähig gehalten, Alex.

Offline AlexW

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #98 am: 16.08.2008 | 22:38 »
Aber gut das Thema ist abgeschlossen und naja, ich bin auch gerade etwas enttäuscht von AlexW. Ich hätte dich für kritikfähig gehalten, Alex.

Wo bin ich nicht kritikfaehig?

Joe Dizzy

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #99 am: 16.08.2008 | 23:14 »
Vielleicht ist das einfach so eine Sache, die einmal aussprechen sollte: Zu viele Homo- und Bisexuelle nehmen viel zu oft ihre Sexualität für viel zu wichtig (eine Aussage, die mir auch schon von tolerenten Schwulen bestätigt wurde).

So ein Schwachsinn!

"Zu viele Leute nehmen zu oft Sexualität für viel zu wichtig."

So wird ein Schuh draus.