Es gibt als Buch die Fortsetzung der Geschichte. War ganz nett, aber nicht so gut wie der erste Teil. Auf jeden Fall bekommt man da bestimmt noch Informationen über das Setting.
Leider weiß ich den Titel nicht mehr.
Das Buch heisst "Blade Runner. Die Rückkehr" und ist von K.W. Jeter
Ansonsten ist der Admin dieses Forums ein wandelndes Bladerunnerlexikon.
Frag mich doch einfach...
Bladerunner lebt davon, dass die Menschen zuerst die Erde ordentlich kaputt gemacht haben (daher der ständige Regen, etc.) und dann ins Weltall aufbrachen. Jeder der kann (Geld genug hat, durch die medizinischen Tests kommt), wandert ins All aus.
[Dick hat das ein bisschen aus der Besiedlung von Amerika übernommen, als die "Hoffnungslosen" aus Europa aussiedelten.]
Die Tyrellkooperation hat Replikanten erschaffen, um den Siedlern das Leben zu erleichtern.
Diese machen die Drecksarbeit und werden für all das eingesetzt, was für Menschen zu erniedrigend oder zu gefährdend erscheint.
[Auch das ist ein bisschen eine Anspielung auf die amerikanische Geschichte, Sklaventransporte von Afrika nach Amerika und so.
Anspielung darauf, dass Amerika eigentlich durch die Sklaven aufgebaut wurde...]
Naja, auf der Erde tummelt sich natürlich noch eine Menge Volk, aber eben nur die "Vergessenen", die irgendwie beeinträchtigt sind oder sonst einen Grund haben, nicht auszuwandern. Die Menschen auf der Erde sammeln sich in Ballungsgebieten in den Städten.
[Es gibt die Theorie, dass L.A. 2019 eine Anspielung auf das viktorianische London im Dampfzeitalter war, das ja auch düster, dreckig voll Nebel und Regen war - und wo auch sehr viele Menschen nach Amerika {Äquivalent für "ins All"} auswanderten.
Ebenso ist L.A. eine Anspielung auf L.A. und Hollywood, wo viele Menschen mit der Hoffnung hinziehen, entdeckt zu werden und letztendlich dort aber stranden und meistens ein schlechteres Leben führen als das, was sie vorher geführt haben. Das könnte eine Andeutung darauf sein, dass L.A. im Jahre 2019 die "Auswandererzentrale" (oder eine der wenigen) ist, und deswegen so übervölkert, weil so viele Menschen in der Hoffnung da hinziehen, die Erde verlassen zu können.]
Leider wird wenig über die "brave New World" im All ausgesagt und auch wenig, wie es sonst aussieht.
Eine Anspielung gibt es - im Abspann der Kinofassung fliegen Deckard und Rachel ja durch eine heile Welt - was entweder darauf schliessen lässt, dass sich die Natur ausserhalb der Ballungsgebiete erholt hat (Alternativ könnte das auch auf die Flucht auf eine andere, kaum besiedelte Welt schliessen lassen, aber das ist eine eher unwahrscheinliche Deutung). Der Directors Cut nimmt diese Deutung ja auch raus.
Die Technik ist auch eher vage beschrieben. Es gibt fliegende Autos, Energie ist kein Problem mehr und das Weltall wurde bevölkert.
Und scheinbar kann man Leichen einfrieren und deren Hirn teilweise am Leben erhalten, um die Person weiter konsultieren zu können (Directors Cut).
Modisch ist das Ganze in den dreissiger Jahren angesiedelt. Trenchcoat, Kleider, Musik (Jazz und Swing).
Stimmungsmäßg wurde viel aus dem typischen
Film Noir Kinogenre genommen - also auch aus dieser Zeit - also Humphrey Bogart und so.
Als Gute Filme könnte ich da empfehlen (natürlich Bladerunner), 13th Floor, Metropolis und Casablanca - diese Filme nehmen die Bladerunner stimmung gut auf.
Inhaltlich nimmt sich der Film etliche moralische Fragen vor: Wann ist man ein Mensch? Was ist menschlich, was nicht? Sollen Menschen immer alles zerstören und dann weiterziehen? Soll der Mensch Gott spielen? Was ist das Leben wert? Was fangen wir mit dem Leben an?
Ein wichtiger Inhalt ist die Frage: Was macht den Mensch zum Menschen? Antwort: Seine Erinnerungen
Darauf sollte man inhaltlich vielleicht auch zurückkommen in einem Rollenspiel. In jedem Fall sollten Charaktere also nicht aus der Retorte kommen, sondern ebenso ein Vorleben haben, aus denen sie Erinnerungen schöpfen können.
Wichtig ist, dass die Stadt als "Insel" verstanden wird, von der man irgendwie nicht wegkommt. Weder ins All, noch ins Umland. Das warum ist eine andere Frage, aber irgendwie ist man unter den Verlassenen, so wie Kinder, deren Eltern mal kurz weggegangen sind. Und nun ist man alleine zu Hause und zum Einen passiert nichts, zum Anderen steht man vor dem Ungewissen (wie lange ist man alleine, passiert auch nichts schlimmes). Deckard war Single, auch ein Hinweis aufs Alleine-sein.
Ich denke, der Film oder ein Abenteuer beginnt da, wo dann doch eben was passiert und man aus der Melancholie und Einsamkeit aufschreckt.
@Jörg: Ich hab eine nette Idee für einen Adventure-Hook. Bei Interesse PM an mich.
Der Wikipedia-Eintrag zu Bladerunner ist ganz interessant, enthält auch etliche Ansätze.