Also zunächst mal:
Lies Watchmen von Alan Moore!
Watchmen ist die ultimative Antwort auf alle Superhelden-Comics und auf so vielfältige Weise brilliant, daß es mir unmöglich ist, das aufzudröseln. Ich wüsste schlicht nicht, wo ich anfangen soll.
Watchmen war soweit ich weiß der erste Superheldencomic, in dem die Helden als vielschichtige Persönlichkeiten, mit nicht lupenreinen Motiven und menschlichen Konflikten beleuchtet wurden. Ohne Watchmen wäre die heutige Comiclandschaft eine andere, und ohne Watchmen wären Dinge wie Heroes nicht möglich gewesen.
Also: Lies Watchmen. Hat auch den Vorteil, daß es eine abgeschlossene Miniserie ist, die als Sammelband vorliegt. Kostet auf englisch bei Amazon gerade mal 13 Tacken.
Zwar sind die "klassischen" Helden da nicht dabei, aber trotzdem: Wenn Du nur Dir einen Comic auswählen dürftest und danach NIE WIEDER einen lesen dürftest - nimm Watchmen.
Im übrigen sind auch die anderen Sachen von Alan Moore, z.B From Hell oder V For Vendetta ganz hervorragend. Und er hat eine der besten Batman-Geschichten aller Zeiten geschrieben: The Killing Joke.
Dann: Lies Preacher von Garth Ennis und Steve Dillon.
Abgeschlossene Geschichte, die gerade in 9 Hardcoverbänden neu verlegt wird. Es geht um einen einen Prediger, der in sich das Hybridkind eines Engels und eines Dämons trägt, das ihm die Macht verleiht, jedem alles zu befehlen. Roter Faden der Serie: Er sucht Gott (ganz wörtlich und physisch), um ihm in den Arsch zu treten (ebenfalls wörtlich und physisch).
Also Featuring: Ein irischer Vampir, der Heilige der Killer, Geheimgesellschaften, die leiblichen Nachfahren Jesu, diverse Engel, inzstuöse Rednecks, Serienkiller, Indianer, Fleischfabrikanten und in einer besonderen Rolle: John Wayne.
Völlig abgefahrener Roadtrip voller Sex, Gewalt, Mystik. Und der American Dream, Baby.
Als nächstes:
Lies Frank Miller
Um mit den Klassikern anzufangen:
Miller hat Daredevil neu erfunden und Elektra eingeführt. Kenn ich persönlich nicht, aber da schwören viele drauf.
Noch wichtiger:
The Dark Knight Returns. Ein Bekannter sagte darüber "der Batman-Comic schlechthin - Pflichtlektüre". Kann ich so unterschreiben. Damit wurde damals Batman als getriebene, besessene, dunkle Persönlichkeit redefiniert und hat das Batman-Bild bis heute geprägt.
Fast genauso wichtig: Batman: Year One. Über Batmans Anfänge. Wenn man ihn liest, wird man viele Elemente erkennen, die in Batman Begins aufgegriffen wurden.
Wenn man dann schon bei Miller ist, kann man auch gleich mit 300 (bildgewaltiges Epos um die Schlacht an den Thermopylen in einem Band) und Sin City (düsterer Comic Noir voll Gewalt, Blut und Tod in schwarz-weiß).
Das war's für's erste. Noch Fragen?