Nachdem ich das ganze habe sacken lassen, muss ich sagen, dass ich fuer Prometheus sicher niemals arbeiten werde, denn das Verhalten von CL ist ganz sicher nicht astrein. Als Kreativer nimmt man einen Job ab und zieht den auch durch. Ohne gute Gruende auf halber Strecke abzuspringen finde ich ein mieses Verhalten - voellig ungeachtet der Tatsache, ob er wirklich Texte kopiert hat.
"Abwerbe-Versuche", generell offenbar unehrenhaftes und unzuverlaessiges Verhalten - das sind keine Leute, mit denen ich assoziiert werden wollte, und zwar rein aus meinem eher mittelalterlich gepraegten Ehr-Verstaendnis. Wenn ich fuer einen Velag arbeite, muss dieser mit meiner Arbeitsleistung planen koennen. Wer mal (wie ich) an einem Quellenbuch gearbeitet hat, wo ploetzlich Autoren aus fadenscheinigen Gruenden abspringen oder verschwinden, versteht die Frustration - abgesehen davon geht aus der Klageschrift hervor, dass CL tatsaechlich weit wichtiger war als "nur" Quellenbuch-Autor - Roman, mehrere Quellenbuecher, Verantwortung fuer Meta-Plot - das ist schon ein Entwicklerposten. Entwickler, die abspringen, hinterlassen eine weit groessere, weit schmerzhaftere Wunde, als "einfach nur ein Autor", den man ersetzen kann.
Dazu kommen schlicht und ergreifend einfach Luegen - die SPIEL *ist* wesentlich fuer den Verkauf und die Praesentation von Neuheiten. Verlage *bauen* ihre Programmplanung so, dass man auf der Messe "auf jeden Fall Neuheiten" praesentieren kann, denn diese Neuheiten sind fuer kleine Aussteller (und sicher auch die grossen, aber da weiss ich's nicht aus eigener Erfahrung) eine ganz wesentliche Einnahmequelle. Man geht sicher nicht falsch, wenn man bei euinem kleinen Verlag davon ausgeht, dass 30-50% der Einnahmen bei einer Messe von den Neuheiten getragen werden. Von daher ist es fuer einen kleinen Verlag mit vielleicht nicht ueppiger Kapitalausstattung lebensnotwenig, Neuheiten rauszubringen.
Ein doppelt so langes Manuskript ist ausserdem Grund zur Ablehnung. Verlage, mit denen ich gearbeitet haben, geben ca 10-20% Toleranz. 50% wuerde die Damen Lektorinnen zum Lachen bringen - samt "Wiedervorlage" beim Autor.
Im ganzen: es wirft ein extrem mieses Licht auf PG und deren Professionalitaet. Ich wuerde jedenfalls nicht fuer die arbeiten. Was auch heisst, dass ich grasi fuer die Anthologie absagen muss, das ist schade, aber okay.