Autor Thema: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten  (Gelesen 31289 mal)

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Alice Crocodile Coltrane

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #25 am: 5.10.2008 | 11:43 »
[Sarkasmus]Gibt es schon einen Zugangstest? Oder reicht Abitur als "Zutrittsberechtigung"? Aber nein, das bekommen ja auch nicht so redegewandte Schüler... vielleicht wäre ein entsprechendes Studium besser. Welche Uni bietet denn Rhetorik an? Kann ja ruhig erstmal nur auf Master sein...
Oh, dann hat man auch das Problem mit den Stellen im Regelwerk nicht mehr, die vielleicht nicht so ganz "jugendgemäß" sind, das passt auch ganz prima.

[/Sarkasmus]
Mensch, bin ich froh, daß meine Gruppe mich mitspielen läßt... und das, obwohl ich Schwächen habe. Aber das liegt vielleicht daran, daß die andern auch alle nicht perfekt sind und wir trotzdem spielen können.


Hallo Merlin

Schade, dass du nur diesem meiner Sätze Beachtung geschenkt hast.

Jeder, der sich auch nur ansatzweise sprachlich ausdrücken kann, kann RPG spielen.
Da das Spiel aber über Sprache ausgetragen wird, ist es schwer, die Fähigkeiten von Spieler und Charakter auf dieser Fertigkeit zu trennen.

Ein durchschnittlich redegewandter Spieler wird keine Schwierigkeiten haben, einen ebensolchen Char darzustellen.
Wenn seine Persönlichkeit es zulässt, wird er es vielleicht sogar schaffen, einen Char darzustellen, der kaum einen graden Satz rausbekommt. Aber einen Aristoteles darzustellen, dürfe ihm schwer fallen.

Deshalb ist mein Rat, sich beim Festlegen der Fertigkeit Redegewandtheit an sich selber zu orientieren.
Bei der Intelligenz kommt es drauf an, wie sie im System gehandhabt wird.

Ludovico

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #26 am: 5.10.2008 | 12:33 »
Kenne das Problem!
Ein Spieler in einer Runde, in der ich spiele, ist der harte Soldat und als einziger irgendwie taktisch begabt von den Werten her.
Allerdings fehlt dem Spieler diese taktische Begabung, was gerade mit Minions problematisch wird.

Meine Meinung ist, daß Spieler, die nicht in der Lage sind, ihren Charakter richtig zu spielen, dem SL diese Arbeit aufdrücken, denn dieser ist dann dazu gezwungen, sich Würfelwürfe für den Charakter zu überlegen und sich noch einen möglichen Lösungsweg ausdenken darf, damit er seine Fertigkeiten sinnvoll einsetzen kann.

Bei sozialen Fertigkeiten kann es sogar so weit kommen, daß der SL den Dialog gestalten darf.

Von daher bin ich der Meinung, daß Spieler nicht nur das spielen sollten, was ihnen am meisten Spaß macht, sondern bei der Charakterwahl auch berücksichtigen, was ihnen liegt.

Ich würde also dem Spieler eher zu einem Charakterwechsel raten.

Offline Falcon

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #27 am: 5.10.2008 | 12:37 »
schlussendlich muss man sich einfach danach orientieren, was allen Spass macht und nicht nur einem selbst.

Man kann in der Regel ja auch nicht einfach jeden Charakter spielen sondern nur die, die in die Runde/Kampagne passen.

dasselbe gilt dann wohl auch fürs Ausspielen.

Es sei denn niemanden stört es.
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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #28 am: 5.10.2008 | 13:19 »
Zitat
Da das Spiel aber über Sprache ausgetragen wird, ist es schwer, die Fähigkeiten von Spieler und Charakter auf dieser Fertigkeit zu trennen.
Quark.

Rollenspiel ist Eskapismus. Wenn der Hämfling von Streber einen muskelbepackten Barbaren spielen darf, dann muss auch der lernbehinderte Sonderschüler einen hochgebildeten Magier spielen dürfen. Denn sonst kann man sich auch den Kram mit den Werten auch gleich sparen. In dieser Hinsicht hat Merlin auch absolut recht mit seinem Sarkasmus.

Wenn der Spieler des superintelligenten Charakters aufgrund persönlicher Schwächen alleine nicht weiterkommt, dann stehen die anderen Spieler und der Spielleiter ihm halt zur Seite. Teamwork statt bescheuert übertriebenes Charakterspiel. Selbiges gilt für den Spieler des Casanovas, des Handwerkers, des Kriegers.

Rollenspiel heisst vor allem zusammenspielen und nicht aneinander vorbei. Sich einander helfen, nicht gegeneinander arbeiten.

Wer dazu nicht bereit ist, der disqualifiziert sich für mich, nicht nur als Rollenspieler, sondern als Mensch.

Eulenspiegel

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #29 am: 5.10.2008 | 13:34 »
Denn sonst kann man sich auch den Kram mit den Werten auch gleich sparen.
Das ist doch das, was viele propagieren: Freies Rollenspiel, ohne diesen unnötigen sozialen Regelballast.

Offline mat-in

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #30 am: 5.10.2008 | 13:49 »
Sehe ich im großen und ganzen auch so: Die Charakterwerte haben absoluten Vorrang. Stille Spieler mit sehr redegewanten Charakteren - die dann häufig würfeln statt darzustellen - sind natürlich ein dämpfer für die Stimmung aber kein Problem. Schlimmer sehe ich das, wenn sehr redegewante Spieler Attribute und Werte vollkommen vernachlässigen, ihr Charakter nichtmal "einen 6-jährigen beim Lutschertausch übers Ohr hauen kann", weil sie das ja "ausspielen können und nicht als Wert brauchen". Da trete ich als SL auf die Bremse...

Ohne diese Regeln? Ist das einfach Unfair. Ich kann beispielsweise mit Judo/JuJutsu/Aikido/Messerkampftraining den "waffenlosen Nahkampf" sehr gut ausspielen. Trotzdem wird keiner sagen, daß mein Charakter da keine Werte braucht... Wenn man sowas machen will, dann muß man "für die geistigen Attribute Spielerattribute verwenden" - was so einige Probleme lößt und neue Aufwirft.
« Letzte Änderung: 5.10.2008 | 13:51 von URPG »

Eulenspiegel

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #31 am: 5.10.2008 | 14:04 »
Ohne diese Regeln? Ist das einfach Unfair. Ich kann beispielsweise mit Judo/JuJutsu/Aikido/Messerkampftraining den "waffenlosen Nahkampf" sehr gut ausspielen.
Kommt darauf an. Ich habe schon viele LARPs erlebt, wo man nach der Regel, "Du kannst, was du kannst" gespielt wurde. (Man muss jedoch aufpassen, dass der Sicherheitsaspekt vorgeht: Du darfst natürlich keine Moves einsetzen, die einen ungeübten Spieler in Gefahr bringen. Das heißt Messerkampf mit Latexmessern sollte problemlos möglich sein. Die ganzen Judowürfe fallen jedoch flach.)

Offline Blizzard

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #32 am: 5.10.2008 | 14:18 »
Ich kenne das Problem auch. Ich habe in meiner derzeitigen 7thSea-Gruppe als SL ein fast ähnliches Problem. Einer der Spieler würde am liebsten ALLES frei ausspielen und gar nicht mehr würfeln wollen. Quasi Freeform eben. Da aber mir als SL und den anderen Spielern Werte eben doch noch wichtig sind, wird eben trotzdem gewürfelt, an den entsprechenden Stellen.

Das Credo dieses Spielers ist: " Weniger würfeln, mehr ausspielen". Ich kann ihn verstehen, denn er ist auch als Spieler schauspielerisch begabt und äusserst redegewandt. Da gehe ich ja teilweise sogar mit ihm konform, denn ich lasse nicht wegen Banalitäten würfeln.

Die anderen Spieler in meiner Gruppe sind längst nicht so redegewandt und schauspieltechnisch bewandert wie jener Spieler -aber sie bereichern die Runde dann eben auf eine andere Art und Weise. Nur weil sie kein rhetorisches bzw. schauspielerisches Talent haben, heisst das, dass sie für das RPG gänzlich ungeeignet wären. Wenn ich danach gehen würde, dann hätte ich schon einige Runden nicht erlebt.

@Hawk: Du hast in der Situation imho etwas unglücklich gehandelt. Ich wäre in der Situation wie folgt vorgegangen:
a) Ich hätte zunächst mal geschaut, wie sich Spieler A schauspielrisch macht. Wenn das nicht dem entspräche, wie ich mir das vorstelle, dann würde ich ihn einfach würfeln lassen, und danach entscheiden, ob und welche Infos er bekommt. Dafür sind Würfel doch da! Denn nur weil der Char etwas gut kann, muss das noch lange nicht heissen, dass der Spieler des Charakters auch kann -und umgekehrt.
b)Erstmal wie A.Ich hätte Spieler A gefragt, wie hoch denn sein Char denn [setzte passende Fertigkeit hier ein] hat, und danach entschieden, ob und welche Infos er bekommt.

Dass sich Spieler A da etwas benachteiligt gefühlt hat, kann ich schon verstehen. Dass der Spieler etwas nicht kann, was der Charakter kann-oder aber andersrum, sollte niemals zum Nachteil des jeweils anderen ausgelegt werden.

Abgesehen davon: Wenn ich den Spieler kenne und weiss, dass er rhetorisch es nicht drauf hat- ich aber als SL von dem Spieler erwarte, dass er das schauspielerisch auch dementsprechend rüber bringt, dann würde ich ähnlich wie Ludovico verfahren und dem Spieler raten, einen Charakterwechsel vorzunehmen bzw. diesen umzubauen. Es ist nun einmal leider so, dass manche Leute gewisse Charaktere einfach nicht spielen können.
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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #33 am: 5.10.2008 | 14:54 »
Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit möchte ich dazu mal einen Blogartikel von mir verlinken, der genau dies zum Thema hat.
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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #34 am: 5.10.2008 | 15:10 »
Ich habe es Spieler A überlassen, ob er spielen oder würfeln wollte ohne auf ihn in irgendeiner Weise Druck auszuüben. Dasselbe Recht habe ich Spieler B eingeräumt.

@UPRG
Spieler B spielt keinen komplett Unbegabten Charakter was die rhetorischen Skills anbelangt. Wenn dem so wäre, hätte ich ihm klar die Frage gestellt, ob er meint, daß sein Charakter wirklich so reagieren und handeln würde, wie er es gerade ausspielt (in der Hoffnung, daß er sich zurücknimmt).

Spieler die gesellschaftliche Skills vernachlässigen, weil sie meinen dieses Manko durchs Ausspielen aufheben zu können würde ich in einer ruhigen Minute unter vier Augen darauf aufmerksam machen.

@ Ein:
Wenn jemand einen Charakter spielt, der z.B. im Bereich Taktik oder bestimmten Wissensskills mehr Ahnung hat als der Spieler, dann lasse ich ihm entweder das Wissen zukommen ("dein Charakter erinnert sich ...") oder im besseren Fall können andere Spieler eingreifen und ihm helfen. Bei Planungen für Runs oder Einbrüche plant sowieso die ganze Gruppe, meist zunächst intime, aber anschliessend auch oft genug ooc.

@Blizzard:
Ich habe A gefragt wie hoch seine Fähigkeit ist, und ihm nach dem Wurf die möglichen Ergebnisse und Informationen gegeben. Nur hat Spieler B durch seine Gesprächsführung und das ausdehnen auf andere Themen weitere Informationen erlangt. Die Informationen hatten mit der augenblicklichen Situation nichts zu tun, sondern bezogen sich auf einen anderen NSC. Der Spieler B hat im Gespräch, nachdem das eigentliche Thema abgeschlossen war, nach Personen und ihre Stellung zueinander in der Stadt gefragt - und da hatte der NSC natürlich einiges zu zu sagen.

@Ludovico
Ich sehe es genauso wie du, das ein Spieler zumindest in einem begrenzten Rahmen das spielern sollte, was er kann. Natürlich bietet Rollenspiel die Möglichkeit sich einfach auch ausprobieren zu können.

Niemand der gerade erst schwimmen kann würde versuchen den Atlantik zu durchschwimmen, bzw. er würde kläglich auf den ersten Metern scheitern. Auch ein Rollenspieler muß vielleicht durch Erfahrung und Training seine Fähigkeiten ausbauen - und herrausfinden was er noch kann und wo seine Grenzen sind. Er würde ansonsten vielleicht selber Spaß haben, aber ob das der ganzen Gruppe dann soviel Freude machen würde bleibt dahingestellt. Und immer nur an die Toleranz der anderen zu appelieren, damit sie ihn mit durchzieht und seine Schwächen ausbügelt, halte ich für ziemlich dreist.
Natürlich bin ich und sind die Leute mit denen ich spiele bereit, schwächen zu akzeptieren und jemanden bei seinem Charakter zu helfen. Aber wenn man den Einduck bekommt, daß jemand das immer wieder einfordert, dann wäre meine Geduld irgendwann am Ende. Habe so etwas bisher allerdings nur auf Cons erlebt, wo immer wieder dieselben Personen ganzen Runden den Spaß genommen haben, weil sie von ihnen nicht spielbare Charaktere gespielt haben.

Rücksicht ist etwas was alle am Tisch nehmen müssen- und einfordern dürfen.

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Offline Merlin Emrys

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #35 am: 5.10.2008 | 15:28 »
Was trägt denn ein Spieler zum Spiel bei, der nichts sagt und keine guten Ideen hat?
Komisch, daß es trotzdem funktioniert, auch wenn Menschen zusammenkommen, die keinen Doktor in Rhetorik haben. Aber daß "First-Class-Spieler" damit nichts anfangen könnt, ist eigentlich klar. Also macht die Runden dicht, daß keiner hereinkommt, der so unqualifiziert ist und - also ehrlich! - aus Vergnügen mitspielen könnte und die liebevoll geführte Strichliste mit wertvollen und spielfördernden Beiträgen glatt für... halten könnte.

Deshalb ist mein Rat, sich beim Festlegen der Fertigkeit Redegewandtheit an sich selber zu orientieren.
Ist klar. Man könnte ja sonst an Grenzen stoßen - und das im Spiel! Wo sowas ja nun gar nicht hingehört. Da geht es schließlich darum, wesentliche, gehaltvolle Beiträge zu liefern, und das nicht zu knapp, sonst betrügt man die anderen um ihr gutes, wertvolles Recht, unterhalten zu werden. Und das geht ja nun gar nicht. Besser, man wirft immer den, der auf der Strichliste den letzten Platz belegt, raus, sonst könnte die Stimmung noch leiden.

Außer in so komischen Unterklasse-Runden, die tatsächlich miteinander spielen können, ohna daß jeder ständig dafür benotet wird, wie "wertvoll" er für's Spiel ist, die jedem einen Platz einräumt, auch mal (und ohne grün vor Neid anzulaufen) einfach hilft - und in der man einen Charakter spielen kann, der von seinem eigenen unterschiedlich ist, auch wenn das manchmal besser und manchmal (Bewahre! Bewahre!) nicht so gut klappt. Aber das sind so Runden, über denen stehen "First-Class-Runden" ja so weit drüber mit den ganzen 'wertvollen' Beiträgen, ohne die man ja gar nicht spielen kann... die muß man eigentlich gar nicht zur Kenntnis nehmen. Außer, um mal höhnisch zu fragen:
Was trägst du denn in deiner Runde zum Spiel bei?
Nichts, natürlich, wie könnte ich auch? Bleibt die Frage, warum ich nicht schon längst Rollenspielverbot habe, nicht wahr? Vielleicht kann einer die Regelpolizei schicken und mich erstmal vorläufig hinrichten lassen, damit das garantiert nie wieder vorkommt und auch kein anderer sich je mehr traut, so undiszipliniert und ohne jeden Wert auf den 'Wert' von Beiträgen zu spielen - und auch noch zu leiten, ohne je überhaupt auch nur den kleinsten 'wertvollen' Beitrag zum Spiel zu leisten.
« Letzte Änderung: 5.10.2008 | 15:45 von Merlin Emrys »

Offline Beral

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #36 am: 5.10.2008 | 15:46 »
Hier sind schon viele interessante Lösungsansätze vorgeschlagen worden. Das Patentrezept kann es aber nicht geben, weil die Ziele unterschiedlich gesetzt werden können. Für jedes Ziel gibt es eine gute Lösung, aber wenn Leute die gute Lösung für ihr Ziel anderen aufzudrücken versuchen, bzw. damit gegen andere Ziele argumentieren, tun sie dies quasi an der Zielstellung herbei.

Es kann ein Ziel sein, jedem Spieler das Ausspielen jeder beliebigen Rolle zu ermöglichen. Dann muss man damit rechnen, dass Spieler, die keine zwei Sätze am Stück sprechen können, einen Rhetorikmeister spielen und gemäß der Zielsetzung erwarten, dass sie erfolgreich sind, auch wenn sie ihre Rolle nicht ausspielen können.

Es kann ein Ziel sein, die Handlungen und Gespräche live zu erleben und sich nicht mit "ihr diskutiert jetzt... *würfel* du hast ihn überzeugt" zufrieden zu geben, bzw. solche Lösungsformen ausdrücklich zu vermeiden.

Beide Ziele sind legitim. Und sie beißen sich unter Umständen, wie das Eingangsbeispiel zeigt.
Ich geselle mich zu der Partei, die ein möglichst häufiges und intensives Ausspielen zum Ziel hat. Nicht weil das besser ist, sondern weil das meinem persönlichen Geschmack entspricht.

Stellen wir uns verschiedene Eigenschaften und Fertigkeiten als Kontinuen vor, deren Endpunkte Gegensätze markieren. Zum Beispiel intelligent - dumm, introvertiert - extrovertiert, rhetorisch begabt - rhetorisch unbegabt, präsent - unauffällig. Irgendwo auf diesem Kontinuum soll der Charakterwert angesiedelt werden. Und irgendwo auf dem gleichen Kontinuum könnte man auch die reale Eigenschaft des Spielers verorten. Bei introvertiert - extrovertiert bin ich z.B. deutlich in Richtung introvertiert anzusiedeln.

Soweit ich mir Gedanken dazu gemacht habe, komme ich zu dem Schluss, dass der Spieler sich von seiner realen Stellung auf dem Kontinuum darstellerisch nur in eine Richtung gut verbiegen kann. Ich kann einen Char darstellen, der noch introvertierter ist als ich selbst, aber ich kann mich kaum extrovertierter darstellen. Ich kann mich dümmer geben, als ich wirklich bin, aber ich kann mich nicht intelligenter spielen. Ich kann ungeschickter sprechen, als ich es könnte, aber ich kann keinen Rhetorikgenie spielen, wenn ich als Spieler diese Fähigkeit nicht besitze.

Unter Berücksichtigung meiner Zielsetzung und Vorliebe, die Handlungen meines Charakters nicht durch abstraktes Würfeln, sondern durch live-Schauspielerei darzustellen, lautet meine Lösung: Entferne dich nicht zu weit in die Richtung, die du nicht darstellen kannst. Diese Lösung bringt eine große Einschränkung mit sich - ich kann meinem Ego nicht schmeicheln, kann im Rollenspiel nicht der Held sein, der all meine persönlichen Unzulänglichkeiten überwindet. Dafür kann ich meinen Charakter wirklich darstellen!

Um die Konflikte zu vermeiden, die hier Thema sind, muss man sich als Gruppe für eine Zielsetzung entscheiden. Für jede Zielsetzung gibt es eine Lösung. Aber wenn man beides haben will, entsteht permanentes Konfliktpotential, mit dem man leben und umgehen muss.
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

"Wir führen keinen Krieg...sind aber aufgerufen eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen." Gerhard Schröder.

Pyromancer

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #37 am: 5.10.2008 | 15:55 »
Zur Frage, was du in deiner Runde zum Spiel beiträgst:
Nichts.
Das glaube ich dir schlicht nicht.

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #38 am: 5.10.2008 | 16:58 »
Ich habe A gefragt wie hoch seine Fähigkeit ist, und ihm nach dem Wurf die möglichen Ergebnisse und Informationen gegeben. Nur hat Spieler B durch seine Gesprächsführung und das ausdehnen auf andere Themen weitere Informationen erlangt. Die Informationen hatten mit der augenblicklichen Situation nichts zu tun, sondern bezogen sich auf einen anderen NSC. Der Spieler B hat im Gespräch, nachdem das eigentliche Thema abgeschlossen war, nach Personen und ihre Stellung zueinander in der Stadt gefragt - und da hatte der NSC natürlich einiges zu zu sagen.
So wie sich das jetzt anhört war der Wurf dafür, bestimmte Informationen zu erlangen, was Spieler A der Probe nach wohl gelungen ist. Spieler B hat nach weiteren Informationen gefragt und sie erhalten, was meiner Meinung nach aber nicht mehr von dem Wurf abhängig war.
Aber meinst du nicht, dass du Spieler B schon mit den Informationen dafür belohnt hast, dass er etwas weiter gedacht hat und noch in andere Richtungen weitergefragt hat? Und weil er mal ein wenig querdenkt und einen Bezug zu anderen Dingen herstellt finde ich immernoch nicht dass er sich den NSC als Kontakt verdient hat, er hätte ihn auch unfreundlich danach fragen können, so dass der NSC zwar die antworten gegeben hat aber den SC nicht sonderlich wertschätzt.
Ich finde, der Fehler war in diesem Kontext, den Spieler auf eine Art und Weise zu belohnen, wie sie sich IT nicht wirklich konsequent herleitet.

Zur Frage, was du in deiner Runde zum Spiel beiträgst:Das glaube ich dir schlicht nicht.
Sarkasmus?!

@Lord Vermi: Irgendwie liest sich das so, als würdest du nicht gerne mit Anfängern spielen, die noch Probleme bei der Darstellung haben  :-\
« Letzte Änderung: 5.10.2008 | 17:03 von Goblin »
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Offline Merlin Emrys

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #39 am: 5.10.2008 | 17:20 »
Zur Frage, was du in deiner Runde zum Spiel beiträgst: Das glaube ich dir schlicht nicht.
Beweis mir, daß es anders ist ;-) . Sonst muß es wohl so sein.

@ Goblin: Na so was, das könnte natürlich...
« Letzte Änderung: 5.10.2008 | 17:22 von Merlin Emrys »

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #40 am: 5.10.2008 | 17:38 »
Quark.

Rollenspiel ist Eskapismus. Wenn der Hämfling von Streber einen muskelbepackten Barbaren spielen darf, dann muss auch der lernbehinderte Sonderschüler einen hochgebildeten Magier spielen dürfen. Denn sonst kann man sich auch den Kram mit den Werten auch gleich sparen. In dieser Hinsicht hat Merlin auch absolut recht mit seinem Sarkasmus.

WORD!  :d

Zitat
Rollenspiel heisst vor allem zusammenspielen und nicht aneinander vorbei. Sich einander helfen, nicht gegeneinander arbeiten.
Wer dazu nicht bereit ist, der disqualifiziert sich für mich, nicht nur als Rollenspieler, sondern als Mensch.

Ich wiederhole mich selten auf derartig offensichtliche Weise, aber...
WORD!  :d

Ludovico

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #41 am: 5.10.2008 | 17:51 »
Rollenspiel ist Eskapismus. Wenn der Hämfling von Streber einen muskelbepackten Barbaren spielen darf, dann muss auch der lernbehinderte Sonderschüler einen hochgebildeten Magier spielen dürfen. Denn sonst kann man sich auch den Kram mit den Werten auch gleich sparen. In dieser Hinsicht hat Merlin auch absolut recht mit seinem Sarkasmus.

Wenn der Spieler des superintelligenten Charakters aufgrund persönlicher Schwächen alleine nicht weiterkommt, dann stehen die anderen Spieler und der Spielleiter ihm halt zur Seite. Teamwork statt bescheuert übertriebenes Charakterspiel. Selbiges gilt für den Spieler des Casanovas, des Handwerkers, des Kriegers.

Eine Runde spielt miteinander und wenn ein Spieler in einem Bereich mangelnde Fähigkeiten aufweist und dafür zu einer Last für die Runde wird, dann sollte er imho den Charakter wechseln und bei dem Wechsel kann er dann auf jede Unterstützung zählen.

Beim Fußball läßt man doch auch nicht die Leute, die keine Tore schießen können, den Stürmer machen.

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #42 am: 5.10.2008 | 18:53 »

Beim Fußball läßt man doch auch nicht die Leute, die keine Tore schießen können, den Stürmer machen.


Wenn man zum Spaß spielt, dann kann es schon vorkommen. Das setzt natürlich vorraus, dass das spielen Spaß macht und nciht nur das gewinnen (mit Leuten, auf die das zweitere zutrifft spiele ich schonmal kein Fußball).
Und ich spiele Rollenspiele nicht, weil ich etwas erreichen will, sondern weil es Spaß machen soll.
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Offline mat-in

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #43 am: 5.10.2008 | 19:14 »
Kommt darauf an. Ich habe schon viele LARPs erlebt, wo man nach der Regel, "Du kannst, was du kannst" gespielt wurde. (Man muss jedoch aufpassen, dass der Sicherheitsaspekt vorgeht: Du darfst natürlich keine Moves einsetzen, die einen ungeübten Spieler in Gefahr bringen. Das heißt Messerkampf mit Latexmessern sollte problemlos möglich sein. Die ganzen Judowürfe fallen jedoch flach.)
Bei LARP ist "du kannst was du kannst" noch die beste Lösung. Woebi ich im LARP bisher 40% der Aufmerksamkeit damit beschäftigt war, daß sich mein (bis auf wenige Ausnahmen) Gegner nicht selbst verletzt und 40% mich bremsen mußte, weil ich quasi keinen gelernten Angriff umsetzen konnte. Den Rest der Zeit wars ganz nett. Hier setzt man aber im Gegensatz zum klassischen P&P (das ja gerade in dieser Freiheit seinen Vorteil hat) mehr als nur das Mundwerk ein. Ein Regelwerk, daß "soziale Fertigkeiten" auf den Spieler abwälzt und nur für körperliche Punkte und Werte und Regeln hat... schränken das Konzept wieder fürchterlich ein.

@UPRG
Spieler B spielt keinen komplett Unbegabten Charakter was die rhetorischen Skills anbelangt. Wenn dem so wäre, hätte ich ihm klar die Frage gestellt, ob er meint, daß sein Charakter wirklich so reagieren und handeln würde, wie er es gerade ausspielt (in der Hoffnung, daß er sich zurücknimmt).

Spieler die gesellschaftliche Skills vernachlässigen, weil sie meinen dieses Manko durchs Ausspielen aufheben zu können würde ich in einer ruhigen Minute unter vier Augen darauf aufmerksam machen.
Ganz genau! Und deshalb bin ich im zweifelsfall für Würfeln vor Spielen. Nein, nicht weil ich gerne und viel Würfel, meist genügt ja ein Blick auf die Werte um zu sehen ob die eine oder andere Seite überhaupt eine Chance hat, sondern, weil es schlicht fairer ist. Würfeln und dann das Ergebniss ausspielen oder beschreiben funktioniert übrigends super :)

Nein, bevor mir jetzt das Wort im Mund umgedreht wird: das bedeutet NICHT, daß ich alles und immer würfeln lassen will und mich nicht drüber freue wenn einer der Spieler ne tolle Idee hat. Aber vielleicht... kann der Spieler des Barbaren (INT3) dem Magier Spieler (INT 8, der Magier INT 18), nen Tip geben, wie man das Magische Portal in Gang bekommt, wenns klemmt, anstatt selbst damit raus zu platzen...
« Letzte Änderung: 5.10.2008 | 19:51 von URPG »

Offline kirilow

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #44 am: 5.10.2008 | 19:19 »
@vor allem: Ein, Norbert:
Was ist denn hier los? Heute Politisch-Korrekte-Empörung Tag, oder was? Ich verstehe nicht, warum Ihr so stupid binär denkt. Wer sich daran freut, dass ein Spieler die richtigen Fragen stellt (an die man selber nicht gedacht hat) und daraufhin noch mehr Infos verstreut, scheint sich ja fast eines Menschenrechtsvergehens schuldig zu erweisen.
Ich sage: QUARK

Natürlich kann man alles über ein paar Würfelwürfe lösen. Man könnte es auch auf Abenteuer-cool-lösen-Skill reduzieren, und plumps, alle können mitspielen, selnst die, die Rollenspiel nichtmal mögen.

Ja klar, eine der schönen Dinge am rollenspielerischen Eskapismus ist die Möglichkeit, fiktive Personen mit gänzlich anderen Fähigkeiten zu spielen. Auch eine schöne Sache ist es aber, wenn jemand durch schauspielerische Begabung oder auch nur das Verstellen der Stimme, oder durch spezielles Wissen, z. B. über Jiu-Jitsu, das Spiel bereichert. Und ja, ich finde es besonders nett, wenn er dies durch seine eigene Figur einbringt.

Zudem ist es einfach naiv anzunehmen, dass die Fähigkeit, sich mündlich auszudrücken, für diese Art von Spiel irrelevant ist. Damit meine ich nicht einmal Schauspielerei -- man muss aber, um im Rollenspiel zu partizipieren, nunmal etwas sagen, sonst passiert nichts. Das Spielprinzip von Rollenspiel, vergessen?

Klar, es geht nicht um Leistungsschau. Aber gute Ideen, tolle Dialoge und coole Aktionen bereichern nunmal das Spiel. Das kann man doch anmerken.

Zudem meine ich, dass es keine geistigen Attribute geben sollte. ;)

Grüße
kirilow
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Offline Merlin Emrys

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #45 am: 5.10.2008 | 20:32 »
Ich verstehe nicht, warum Ihr so stupid binär denkt.
Und was ist dann exakt das hier:
Man könnte es auch auf Abenteuer-cool-lösen-Skill reduzieren...
URPG hat die Antwort darauf längst gegeben und sogar nochmal betont, lesen muß jeder sie selbst.

Wer sich daran freut, dass ein Spieler die richtigen Fragen stellt (an die man selber nicht gedacht hat) und daraufhin noch mehr Infos verstreut, scheint sich ja fast eines Menschenrechtsvergehens schuldig zu erweisen.
Er handelt ungerecht, das ist eigentlich auch schon alles - aber eben nicht erfreulich, vor allem nicht für den, der ungerecht behandelt wird (und noch unerfreulicher, wenn er aus Prinzip weiterhin ungerecht behandelt werden wird).

Offline kirilow

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #46 am: 5.10.2008 | 20:58 »
Lieber Merlin,

Und was ist dann exakt das hier:
öhem, da hast Du natürlich recht. Wollte ein wenig übertreiben.
Frage aber jetzt aus wirklichem Interesse noch mal nach: Hältst Du den Input der Spieler, also ihre Ideen, wie sie in einer bestimmten Situation handeln denn für wirklich so zweitrangig? Mir scheint eben diese völlige Handlungsfreiheit für das tolle am Spiel, also dass ich nicht wie in Computerspielen auf das beschränlt bin, was an Optionen vorgegeben ist, sondern gänzlich andere Lösungswege entwickeln und (fiktiv) umsetzen kann. Aber dafür ist für mich auch wichtig, diese Wege eben zu ersinnen, und nicht zu erwürfeln.

URPG hat die Antwort darauf längst gegeben und sogar nochmal betont, lesen muß jeder sie selbst.
Er handelt ungerecht, das ist eigentlich auch schon alles - aber eben nicht erfreulich, vor allem nicht für den, der ungerecht behandelt wird (und noch unerfreulicher, wenn er aus Prinzip weiterhin ungerecht behandelt werden wird).
Ich weiß nicht...
Ich sehe da halt keine große Ungerechtigkeit. Es ist in meinen Augen genauso ungerecht, dass der eine aus besserer Kenntnis der Regeln einen Vorteil hat. Verstehe das Argument aber vielleicht auch gar nicht. (Ich muss gestehen, dass ich die Begriffe "Fairness" und "Gerechtigkeit" in einem nicht antagonistischen Spielprinzip auch nicht sehr nützlich finde.)

Grüße
kirilow
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Offline D. M_Athair

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #47 am: 5.10.2008 | 21:00 »
Zwei Aussagen die mir so wichtig erscheinen, dass ich sie hier noch einmal zitieren will.

Ich bin in meiner Herangehensweise sehr von Theatrix gepraegt, und da heisst es zum Beispiel, dass nur Schauspielen UND gelungener Wertevergleich (bzw. Probe) zu einem Erfolg fuehren. Zu Deutsch: Bei mir kann sich kein Spieler mal eben auf die Werte seines Charakters zurueckziehen.

Ich vertrete die Ansicht, dass man nicht schauspielen muss um rollenzuspielen. (Es hilft auch nicht mehr als andere Dinge, es wirkt nur eindrucksvoller und ist dazu noch tierisch simpel). Man muss zum Spiel beitragen und es voranbringen. Nicht der Charakter tut das, sondern der Spieler.

Zur Ausgangssituation von Hawk Inc. :
Das Problem an der Sache ist, dass deine Spieler wohl nicht gut darin sind sich gegenseitig Bälle zuzuspielen. Kooperatives Spiel?! Spieler B hätte Spieler A auch einfach seine Idee für das Gespräch abtreten können und erst dann mit seinem Charakter noch einmal nachhaken können. Dann hätte Spieler B "nur noch" ein paar Anmerkungen zu den Informationen vom SL bekommen können.
Und auch noch wichtig: Die Frage "Auswürfeln und Ausspielen - was in welchem Maß?" muss jede Spielgruppe für sich entscheiden. Die Entscheidung sollte dann für alle (SL inkludiert) verbindlich sein.






Von daher bin ich der Meinung, daß Spieler nicht nur das spielen sollten, was ihnen am meisten Spaß macht, sondern bei der Charakterwahl auch berücksichtigen, was ihnen liegt.
Zum Glück gibt es Systeme, bei denen man seine Charaktere auswürfeln darf!!
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Offline Lord Verminaard

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #48 am: 5.10.2008 | 21:06 »
@Lord Vermi: Irgendwie liest sich das so, als würdest du nicht gerne mit Anfängern spielen, die noch Probleme bei der Darstellung haben  :-\

Kommt drauf an, ob ich die sympathisch finde. ;) Aber richtig: Es macht mir mehr Spaß, mit Leuten zu spielen, die ihre Charaktere mitreißend darstellen. Wobei es auch Anfänger gibt, die das sehr gut hinkriegen, und auch langjährige Rollenspieler, die es nicht können oder wollen.
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Offline kirilow

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Re: Spielerfähigkeiten vs. Charakterfähigkeiten
« Antwort #49 am: 5.10.2008 | 21:10 »
Es will doch so ziemlich jeder mit Leuten spielen, die auch den eigenen Spielspaß vergrößern. Ist ja keine caritative Maßnahme.

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