Ich wollte hier noch mal eine Rückmeldung geben, wie das alles so geklappt hat.
Die Rollenspielerfreundin habe ich auch als Charakter angeboten und tatsächlich wollte sie jemand spielen
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Der Anfang war absolut klasse. Die Spieler haben die Eigenheiten ihrer Charaktere sehr gut aufgegriffen. Schon als die Charaktere sich zusammen gefunden haben zum Spielabend ging es los (Casual Gamer: "ich hab Bier mitgebracht", die "Rollenspielerfreundin" hat ständig mit ihrem Handy rumgespielt und war überhaupt sehr nervig usw.). Ich schlüpfte als SL in die Rolle des SLs, im Spiel orientierte ich mich spaßeshalber an The Gamers 1, die Gruppe war gerade dabei, in die Burg des Shadows einzudringen. In dieser ersten Phase, wo wir noch spielten, wie andere Rollenspieler spielen, war es auf jeden Fall sehr lustig, es gab noch ein paar Gags und überhaupt.
Als dann die Gruppe beim "Shadow" angekommen war, fiel es mir als SL sehr leicht, den völlig genervten zu spielen - der SL ist wütend rausgerannt und kam auf einmal mit einem Fleischermesser wieder: durch irgendwas geistig verwandelt in "The Shadow". Er versuchte unseren Regelficker Brian umzubringen und so langsam raffte die Runde, dass da etwas nicht stimmt. Es gab ein ganz schönes hin und her und der Kleriker-Spieler kramte auf einmal in einer Bibel nach einem Exorzismus. Ich erlaubte ihm einen Wurf und *zack* war der Shadow gebannt und verwandelte sich in ein Häuflein Asche. War so nicht vorgesehen, aber machte definitiv klar, dass hier irgendwas nicht stimmt.
Die Gruppe sah sich nun im Haus genauer um, da die Eltern ungewöhnlicherweise nicht zu Hause waren. Im Keller fanden sie sie dann in Kleinteilen in der Tiefkühltruhe. Die Polizei wurde gerufen, aber es kam dann niemand. Man überlegte, was zu tun war. Inzwischen guckte auch mal einer raus - und stellte fest, dass draußen das Chaos ausbrach. Lauter irre, verkleidete Leute (oder waren es echte Monster und Indianer?), die Häuser plünderten und Süßigkeiten einforderten.
Die Gruppe entschloss sich, zur Polizei zu fahren und zu den Elternhäusern. Einige konnte man "einsammeln" und retten. Man sah sich genötigt, ein größeres Fahrzeug zu beschaffen. Die Gruppe fuhr zur Schule, wo sie einen Bus klauten. In einem Einkaufszentrum stattete man sich mit Ausrüstung aus, einige der Charaktere erprobten ihre Kräfte, die sie durch die Verwandlung erhalten hatten - der Magierspieler konnte zaubern usw. Inzwischen hatten sie auch festgestellt, dass die Monster/Verwandelten die Süßigkeiten anscheinend außerhalb die Stadt brachten. Sie nahmen die Spur auf und fanden dort einen Meteoritenkrater, in dem ein riesiger, gigantischer Kürbis die Süßigkeiten verschlang und weiter anwuchs. Mit Gewehren und Pistolen, einer mit Benzin geladenen Super-Soaker und Magie ging man nun in den Kampf. Nachdem der Kürbis genügend eingespritzt war, wurde ein Feuerball geschleudert und er explodierte mit einem kräftigen Knall.
War alles vorbei? Die Gruppe ging zurück zur Straße und schaute sich einige vorher Verwandelte an - sie wandten sich um ... und waren immer noch verwandelt! Damit endete der Oneshot.
Einem der Spieler fiel noch auf, dass die Eltern des SLs ja schon VOR der Verwandlung getötet worden seien. Das war KEIN Logikfehler, sondern ABSICHT, um im Nachhinein noch ein Schauern auszulösen
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Also sehr gelungen war auf jeden Fall der Einstieg. Kann ich nur weiter empfehlen, so etwas mal auszuprobieren. Zur Charakterisierung der Spielercharaktere haben auch nur ein paar Sätze gereicht. Bei der Rettung der ganzen Eltern musste ich stark improvisieren, ich hatte damit einfach nicht gerechnet und gehofft, dass die Spieler durch die Entdeckung ihrer "Superkräfte" eher dazu animiert werden, das Problem des Städtchens zu lösen. Ein Spieler kritisierte, dass nach einem gruseligen Einstieg mit dem verwandelten SL das ganze zu sehr in eine Komödie / Superkräfte-Schau mutierte, was ich nachvollziehen kann. Hier hätte ich diese Verwandlung vielleicht subtiler wirken lassen sollen. Aber ich wollte ja den Ansatz, dass die SC eine Art "Auserwählte" werden, nach dem Motto "nur wir können jetzt noch die Stadt retten".