Auch meinen Senf dazugeben will:
Vorweg, ich leite D&D selbst nicht, u.a. weil ich mir das nicht aufbürden will, sämtliche Zauber, Kräfte und Effekte, die die Spieler evtl. haben könnten, beim Abenteuerdesign zu berücksichtigen. Ich spiele es (3.X) aber trotzdem ganz gern, auch wenn es nicht mein Fave im Fantasybereich ist.
D&D4 wiederum habe ich auch noch nicht probiert, aber bisher hat mich _alles_, was ich darüber gelesen habe, dermaßen abgeturnt, dass ich auch keinen gesteigerten Wert darauf lege.
zu 1.: ich hätte sowas auch ziemlich cheesy gefunden. Skelettdrachen an sich sind ja schon albern -- irgendwie muss ich da an son altes Masters-Spielzeug denken -- aber dann auch noch als Baum getarnt... naja. Mitten im Spiel hätt's mich aber wahrscheinlich nichtmal wirklich gewundert - eher hinterher. Keine Ahnung, hatte sone Situation noch nie und würde als SL auch niemals auf die Idee kommen, sondern es höchstens so machen wie Ein gesagt hat.
zu 2.: man muss sich halt mit seinem Scheiss auskennen. Hinzu kommt, dass D&D-Settings im Allgemeinen sehr High-Magic sind, und daher eben magische Effekte und mystische Wesen eben ziemlich alltäglich sind.
Bedenke: Das normale D&D-Spiel geht über 20 Level. Etwa auf Level 3 bekommst du dein erstes magisches Schwert (oder sowas), ab Level 5 kann ein Zauberer fliegen, ab Level 7 gestaltwandeln, und jeder Level 9 Kleriker kann Tote auferwecken und ein Zauberer über hunderte von Meilen teleportieren. Kurzum, Fähigkeiten, die in den meisten Welten entweder gar nicht verfügbar sind oder absolut legendären Charakteren vorbehalten bleiben, beherrscht in D&D jeder Midlevel-Hobbyabenteurer schon vor erreichen der zweiten Karrierehälfte. Wenn man das bedenkt, ist es sonnenklar, dass ein regelkonformes D&D-Spiel ein völlig anderes Feeling vermittelt als zum Beispiel DSA.
zu 3: selbst vom technischen Standpunkt her finde ich diese Kampftaktik auch mittelprächtig.
Der
Halt Undead Effekt bricht nämlich ab, sobald die Untote Kreatur angegriffen wird oder Schaden nimmt. Aber eigentlich sollte man für solche Gelegenheiten einen Kleriker dabeihaben.
Wenn sowas bei uns passieren würde, würde mein Kleriker ausrufen "Bei der Macht des Morgenfürsten befehle ich dir: weiche!" und auf einen guten Turn-Undead-Wurf hoffen.
Ansonsten: was Grimnir zum Thema Vorbereitung gesagt hat, ist richtig. Das ist ein wichtiger Grund dafür, dass das Spiel so technisch und Mechaniklastig rüberkommt. Also mal unter uns gesagt, bei Büchern oder Filmen würden wir sowas doch niemals dulden: "Ein Skelettdrache! Schnell, lass uns wegteleportieren, damit ich andere Zauber vorbereiten kann."
In den unteren Leveln ist die Zaubervorbereitung ja noch ein bestimmtes taktisches Element - und kann einem aus eben diesem Grund leicht den Tag verhageln - aber wie gesagt, sobald ab Level 9 Teleport zur Verfügung steht, ist der ganze Zirkus - Zauber vorbereiten und Slots belegen - doch nur noch zeitraubende Makulatur.