Autor Thema: Mal ins Nachbarzimmer gehen  (Gelesen 9563 mal)

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Ludovico

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Mal ins Nachbarzimmer gehen
« am: 23.10.2008 | 21:28 »
Ich denke, daß die meisten hier folgende Situation kennen:
Spieler wendet sich an den SL und möchte mit ihm unter 4 Augen was ausspielen, damit die anderen Spieler etwas nicht mitbekommen.
Oder es werden Zettel zwischen Spieler und SL hin- und hergeschoben.

Das kann natürlich auch vom SL aus gehen.

Ich hab selber einen Spieler in der Gruppe, dessen Charakter etwas darstellt, was er nicht ist. Ist für mich auch vollkommen in Ordnung.
Allerdings frage ich mich, was der Spieler oder der SL davon haben, wenn sie solche Sachen außerhalb der Gruppe ausspielen.
Was spricht dagegen, wenn Spieler von Undercovercops, Intriganten, Mördern auf der Flucht, etc. die Karten OT auf den Tisch legen und direkt vor der Gruppe ausspielen, was sie vorhaben?

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #1 am: 23.10.2008 | 21:40 »
Mmmh, gute Frage! Aber ich denke man könnte alle um ein wenig Spass bringen. Den Undercoverspieler, der versucht die anderen ein wenig an der Nase herumzuführen. Die anderen Spieler, die merken das was im Busch ist, es aber (noch) nicht ´rausbekommen und sich das Hirn über "Auffälligkeiten" beim UC-Spieler zermartern. Und natürlich den SL, der sich genüsslich zurücklehnen bzw. das Spielchen nach Lust und Laune geniessen oder sogar anfeuern kann.

Wichtig wäre aber noch, ober der Undercovercop mit den anderen Spielern zusammenarbeitet (und nur aus z.B. Sicherheitsgründen UC bleiben will), oder ob er die Gruppe infiltrieren soll.

Ich bezweifle, das man als Spieler hier wirklich gut Charakterwissen und Spielerwissen auseinanderhalten kann.
"... Was das für diesen Thread bedeutet? Eigentlich nix. Warum ich trotzdem antworte? Weil ich nicht will, dass jemand denkt, Eulenspiegel hätte Recht.  Grin ..." [Dolge]

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #2 am: 23.10.2008 | 21:44 »
Interessanterweise erledigt sich das Inn/Off Wissen Problem bekanntlich mit dem reifegrad 8ich vermeide Alter) der Spieler ... komischerweise wird es dann aber auch uninteressant eine solhc gesonderte Rolle zu spieln.

Ich persönlich mag es nicht mehr ... schon lange nicht. Vereinzelt greife ich noch nach diesem Stilmittel, aber nur für einzelne Sitzungen - der/die Spieler werden dann vorher instruiert und haben während der Sitzung keinerlei Rückfragemöglichkeit mehr. Ist ja auch kaum auffallend, wenn ein Spieler alle 15min. mit dem SL vor die Tür muss...
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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #3 am: 23.10.2008 | 21:46 »
die leute behaupten zwar immer, sie könnten spieler und charakterwissen trennen, aber in den meisten fällen stimmt das nicht - dafür gibt es nachbarzimmer!

je nach spiel ist die dadurch entstehenden "suspence" aber auch noch sehr stimmungsfördernd. imo.
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Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

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Offline Foul Ole Ron

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #4 am: 23.10.2008 | 21:50 »
Ja.
Nein.
Doch, vielleicht, aber - Mist, ich hab mich falsch ausgedrückt!

ALso, das Inn/Off - Wissen auseinander zuhalten geht schon. Aber es ist halt nicht das selbe.
Das ist, wie bei einem Detektivabenteuer als SL vorher zu sagen: "Ok, ihr seid ja reif genug, da kann ich ja schon mal verraten, das der Gärtner der Mörder ist. Eure Charaktere wissen das ja nicht, und ihr könnt das ja schön auseinanderhalten".

Verständlicher, was ich meine?
"... Was das für diesen Thread bedeutet? Eigentlich nix. Warum ich trotzdem antworte? Weil ich nicht will, dass jemand denkt, Eulenspiegel hätte Recht.  Grin ..." [Dolge]

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Ludovico

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #5 am: 23.10.2008 | 22:20 »
Den Nachteil, den ich darin sehe, immer ins Nebenzimmer zu gehen und es vor der Gruppe geheimzuhalten, daß man als SL sich dann exklusiv nur um den einen Spieler kümmert und den Rest der Gruppe links liegen läßt und das nicht bloß für eine sehr kurze Zeit, sondern meist dauert das ja etwas länger.
Die anderen Spieler langweilen sich derweil.

Daneben gibt es dann noch solche Geschichten, daß diverse Dinge gerade, wenn sie die SCs von Mitspielern betreffen, nicht abgesprochen werden und man so das Beste rausholt, sondern es gibt dann höchstens für einen Spieler eine miese Überraschung.

Ich hab mal in einer Runde einen Schurken gespielt, einen Betrüger und Mistkerl, der sich nach außen als fromm und gläubig und richtig gut ausgab. Ich hab vor der Runde die Denkweisen und auch die Betrügereien ausgespielt.
Diese hatten daran sehr viel Spaß, imho sogar mehr, als wenn sie später erfahren hätten, was das für ein SC war, denn so konnten sie konstant den Mist sehen, den er fabrizierte.

Das ist so, finde ich, wie bei ausgeklügelten Kampagnen, bei denen jeder NSC seine eigenen Gründe und Motive hat und alles voll ausgearbeitet. Es ist auch die Kampagne im großen Kontext ausgearbeitet. Allerdings erfahren die Spieler nichts davon.
« Letzte Änderung: 23.10.2008 | 22:24 von Ludovico »

Pyromancer

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #6 am: 23.10.2008 | 22:21 »
Was spricht dagegen, wenn Spieler von Undercovercops, Intriganten, Mördern auf der Flucht, etc. die Karten OT auf den Tisch legen und direkt vor der Gruppe ausspielen, was sie vorhaben?

Im Normalfall bevorzuge ich diese Methode, weil der Aufwand des Zettelschreibens und Rausgehens oft zu groß ist für den erzielten (meist eh minimalen) Effekt der Spieler-Überraschung.

Ich will aber auch nicht verschweigen, dass einer meiner besten Rollenspiel-Momente nur durch den Einsatz genau dieser Methode (also rausgehen, getrennt spielen etc.) zustande kam (wenn auch eher unabsichtlich).

Wolf Sturmklinge

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #7 am: 23.10.2008 | 22:26 »
Das kommt wirklich auf die anderen Mitspieler an. In manchen Gruppen sind solche Geheimspielchen offenes Thema zwischen SL und Spieler am Tisch, in anderen geht's nur über Zettel, Nachbarzimmer, etc.

Offline Feuersänger

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #8 am: 23.10.2008 | 22:53 »
Bei uns hat sich das mit dem "falschen Spiel" (also im intriganten Sinne) mal derart verselbständigt, dass die Gruppe komplett zweigeteilt wurde. Ursprünglich sollte es nur einen Verräter geben, aber die Freundin dieses Spielers war auch in der Gruppe und musste unbedingt auch ingame auf seiner Seite sein (obwohl ihr Charakter ursprünglich ein richtiges Lämmlein war). Somit gab es dann zwei verschiedene Termine. Leider war der SL dann vollkommen unfair und hat die "Bösen" extrem bevorzugt, und den "Guten" überhaupt keine Chance gelassen, irgendwie zu reagieren. Somit war das Spiel dann ziemlich einseitig, die "Guten" haben die Lust verloren und das Spiel abgebrochen. Was schade ist, weil es sich bis zur Gruppenteilung eigentlich sehr geil angelassen hat.
Achja, das war natürlich (?) noch zu Teeniezeiten.

Wenn mir heute ein Spieler mit einem entsprechenden Wunsch ankommen würde, ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie es umsetzen sollte. Offen ausspielen fände ich nicht sehr brauchbar, weil das die Sache für die anderen Spieler unnötig erschwert (ständig aufpassen, nur ja nicht Spieler- und Charwissen zu vermischen). Siehe das der-Mörder-ist-der-Gärtner Beispiel. Ich hab das wirklich schon erlebt, dass Spieler da so sehr darauf bedacht waren, kein illegitimes Wissen zu verwenden, dass sie sich nichtmal getraut haben, legitime Ingame-Hinweise aufzunehmen.
Mit einem Spieler rausgehen? Grundsätzlich Unsinn, weil man dann für die Extrawurst des einen Spielers alle anderen dumm rumsitzen lässt. Das geht dann, wenn man zwei Spielleiter hat.
Zettel schreiben... wäre mir wohl auch zu zeitaufwendig, außerdem erweckt das ja schon für sich genommen Verdacht; außer der SL schiebt ständig Zettel wegen allen möglichen Banalitäten rum ("Dein Stiefel hat ein Loch") und lässt sich von allen Spielern ebensolche Zettel zuschieben ("Dann bring ich das Paar zum Schuster"). Irgendwie seh ich's aber nicht so richtig ein, da schreib ich mir ja nen Wolf.
Relativ gut erscheint mir da eher der Gedanke, sich mit dem betreffenden Spieler zwischen den Sitzungen hinzusetzen und etwas auszubaldowern. In der regulären Sitzung ist er dann freilich auf sich allein gestellt.

Im Übrigen ist es mir lieber, wenn die Spieler miteinander spielen und nicht gegeneinander. Wer unbedingt PVPn will, soll das meinetwegen in World of Warcraft machen oder ein Brettspiel zocken.
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psycho-dad

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #9 am: 23.10.2008 | 23:18 »
Wenn sowas vorkommt, dann geh ich in unregelmäßigen abständen mal mit allen Spielern vor die Tür oder schieb allen nen Zettel zu. Und wenn der nur die informationen der letzten Wahrnehmungsprobe enthält. So kann sich dann jeder Spieler denken, was er mag, wärend ich mich zurücklehne und aus den Verdächtigungen und anschuldigungen den Plott weiterbaue  ;D

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #10 am: 23.10.2008 | 23:49 »
Ich muss vor die Tür um zu Rauchen und wenn da einer Mitkommt, dann kann er auch geheime Informationen bekommen, wenn er sie denn unbedingt haben will.

Inzwischen bin ich aber eher ein Fan von Infos in der Runde. Da können die anderen Spieler sehen, was der Bösewicht so macht (und sich daran erfreuen) und ich kann beobachten, ob die Spieler Spieler und Charakterwissen trennen können.

Das ist auch viel besser für den Spielfluss.

Letzten Endes geht das wohl aber nur, weil meine Runde sehr vernünftig ist. Nur ein Spieler nervt noch mit seiner "ich muss das geheimhalten" Mentalität, aber ich denke das wird auch noch besser.
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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #11 am: 24.10.2008 | 00:13 »
Halte auch nichts (mehr) von solchen Geheimniskrämerein. Bei mir spielt man gemeinsam, nicht Gegeneinander, und selbst wenn einer ein Ninja in einer Runde voll mit Samurai ist (was in L5R schon mal passiert), können die Leute dies trennen. Wer seine Freunde betrügen und Hintergehen will, soll dies wo anders tun, nicht in meinen Runden...
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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #12 am: 24.10.2008 | 00:31 »
ich hab mal ein abenteuer gehabt, wo ich einen spieler bei der hälfte rausgenommen hab,
von dem ich auch wusste, dass er das hinkriegt:

sein sc wurde von einem doppelgänger [dsa, diese gestalt da] überrümpelt, der dann dessen gestalt annahm,
das ganze geschah während eines typischen detektivabenteuers in einer burg, der doppelgänger hatte zuvor den baron oder so erledigt.

ich hab vergessen wie die ganze sache dann aufgeflogen ist, aber sowohl der spieler des doppelgängers als auch die andren hatten viel spaß :)

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Offline Feuersänger

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #13 am: 24.10.2008 | 00:32 »
Wer seine Freunde betrügen und Hintergehen will, soll dies wo anders tun, nicht in meinen Runden...

Wort.
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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #14 am: 24.10.2008 | 00:36 »
Ich finde schon, dass es einfach gewisse Situationen oder Momente gibt, in denen einen solche Vorgehensweise (Nachbarzimmer/Zettel schreiben) legitim ist. Und zwar dann, wenn SL oder der betreffende Spieler nicht wollen, dass die anderen davon aktiv was mitbekommen, was sie vielleicht vorerst gar nicht mitbekommen soll(t)en.

Ich schätze die Gefahr, dass andere Mitspieler durch ein offenes Ausspielen jener Situationen vor der Runde, Metawissen bekommen, dass sie gar nicht oder zumindest zu dem Zeitpunkt nicht haben sollten und dann bekommen, höher ein, als die, dass der Rest der Gruppe sich langweilt, weil man ins Nachbarzimmer geht.

Natürlich bedeutet dass, dass man den Rest der Gruppe für eine gewisse Zeit verlässt, aber das heisst ja nicht automatisch, dass sich der Rest der Gruppe dann daraufhin langweilen muss. Ganz im Gegenteil: Diese Zeit kann man prima nutzen, um In-Time Gespräche zwischen den Spielercharakteren zu führen.;)


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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #15 am: 24.10.2008 | 00:49 »
Wer seine Freunde betrügen und Hintergehen will, soll dies wo anders tun, nicht in meinen Runden...

Da Trenne ich Strickt zwischen RL und Spiel. Im RPG Haue ich einem Kumpel doch gene mal einen Dolch in die Rippen, gerade weil ich es RL nie tun würde. Das Macht doch (auch) den Reiz des ganzen aus: Mal ganz wer anderes sein, als im "Normalen Leben™".  :)

Offline Feuersänger

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #16 am: 24.10.2008 | 01:00 »
Ja nee, da winke ich dankend ab, sowas sorgt nur für böses Blut. Für sowas gibt es meinetwegen Brettspiele, in denen man sich gegenseitig nach Herzenslust in die Pfanne hauen kann. Wenn ich im Rollenspiel einen liebgewonnenen Charakter verlieren würde, weil mein toller Kumpel grad meint, er muss jetzt das Arschloch raushängen lassen, wäre ich stinkesauer und würde mit dem nicht mehr spielen. Entsprechend würde ich solchen Ambitionen auch als SL einen Riegel vorschieben, bzw. die Sache so hindrehen, dass der Hinterfotz selber auf die Schnauze fliegt.
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Offline Drudenfusz

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #17 am: 24.10.2008 | 06:24 »
Ich finde schon, dass es einfach gewisse Situationen oder Momente gibt, in denen einen solche Vorgehensweise (Nachbarzimmer/Zettel schreiben) legitim ist. Und zwar dann, wenn SL oder der betreffende Spieler nicht wollen, dass die anderen davon aktiv was mitbekommen, was sie vielleicht vorerst gar nicht mitbekommen soll(t)en.
Hatte in meiner Jegend als unerfahrener Spielleiter so etwas auch mal geglaubt...

Ich schätze die Gefahr, dass andere Mitspieler durch ein offenes Ausspielen jener Situationen vor der Runde, Metawissen bekommen, dass sie gar nicht oder zumindest zu dem Zeitpunkt nicht haben sollten und dann bekommen, höher ein, als die, dass der Rest der Gruppe sich langweilt, weil man ins Nachbarzimmer geht.
Habe viel mit Metawissen in meinen Runden herumgespielt, momentan ist es so das meiner Wenigkeit als Spielleiter die Spieler auch immer auffordert ruhig zu erzählen was ihr Charakter so denkt. Dies hat dazu geführt das die Mitspieler wesentlich besser verstehen worum es dem entsprechendem Spieler eigentlich gerade geht (und selbst bei Spielern die sich vorher nicht kannten ist dadurch die Anzahl der Beschuldigungen das dieser oder jener Spieler ein schlechter Rollenspieler sei auf Null gesunken, weil man plötzlich einsichten hatte, welche sich in den meisten Runden einfach nicht bieten). Rollenspiel spielt man miteinander, warum also auch nicht wirklich offen sein?

Natürlich bedeutet dass, dass man den Rest der Gruppe für eine gewisse Zeit verlässt, aber das heisst ja nicht automatisch, dass sich der Rest der Gruppe dann daraufhin langweilen muss. Ganz im Gegenteil: Diese Zeit kann man prima nutzen, um In-Time Gespräche zwischen den Spielercharakteren zu führen.;)
In-Time gespräche die nicht zielführend sind, bleiben auch langweilig (mir ist Charakter entwicklung halt wichiger als Charakterdarstellung). Wenn da also irgendwas interessantes passiert, dann sollte der Spielleiter schon dabei sein!
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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #18 am: 24.10.2008 | 08:54 »
Ich gehe durchaus gelegentlich mit meinen Spielern vor die Tür und bespreche etwas, das die anderen nicht mitkriegen sollen (und wollen). Auch Zettel oder E-Mails zwischen den Sitzungen können diesem Zweck dienen. Da meine Stories häufig mit Entdeckung zu tun haben, gäbe es sonst den Effekt, der oben erwähnt wurde: ich sage euch vorab, was vor sich geht, und nehme euch damit die Spannung. Es gibt Spielstile, die ihre Spannung auch aus anderen Elementen beziehen, ebenso wie es Krimis gibt, die funktionieren, obwohl man den Täter vorab kennt, aber das entspricht nicht unserem Stil.

Ich hatte auch einmal so eine Kampagne, in der der Charakter in der Mitter durch Besessenheit quasi ausgetauscht wurde, da wurde einiges abseits der Gruppe geregelt. Allerdings ist es von Vorteil, dass ich nur mit Leuten spiele, die auch so miteinander befreundet sind, womit gewährleistet ist, dass sie sich nicht langweilen, bloß weil ich nicht im Raum bin. Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele Spielgruppen eher wie Fußballteams sind, die nicht weitermachen können, wenn ein Teil des Teams den Platz verlässt, weil sie außer dem Spiel keinen gemeinsamen Nenner haben. So ist das bei uns nicht.

In meiner aktuellen Kampagne (Vampire tdA) gehört jeder Charakter zu einem anderen Clan und hat von seinem Clansvorstand neben der gemeinsamen Aufgabe für die Gruppe noch besondere Hinweise und Aufgaben für sich erhalten. Dies natürlich im Separee. Wenn allerdings der Setit, von dem ja alle wissen, dass er ein verdorbener Kerl ist, irgendwen hintergeht, dann kann er das auch offen am Spieltisch tun, denn damit rechnen ja alle.

Ich schüre gern ein wenig Paranoia in meiner Gruppe und habe auch nichts dagegen, wenn man sich gegenseitig hintergeht. So spielt halt jeder anders.

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Wolf Sturmklinge

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #19 am: 24.10.2008 | 08:57 »
Um mal die "Betrüger" und "Meuchler" - Schreier zu besänftigen:
Das gibt es bei mir auch nicht.
Aber eine Mitspielerin hatte einen "unsichtbaren Freund", der ihr Dinge ermöglichte, zu denen sie nicht im Stande war (Durch die Stadtmauer gehen, kleinere Teleportationen, etc.). Dieser Freund war natürlich der Endgegner einer D&D Kampagne.

Manchmal mache ich das aber auch um dem Spieler einen Aufhänger für Rollenspiel zu geben.

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #20 am: 24.10.2008 | 09:05 »
Bei uns wird eigentlich nicht vor die Tür bzw. in das Nebenzimmer gegangen. Ich denke aber, daß es schon seltene Situationen geben kann, in denen es hilfreich sein kann so zu handeln. Wobei ich den Sinn und Zweck, dann aber eher zur kurzfristiger Spannungserhöhung sehe.
« Letzte Änderung: 24.10.2008 | 09:07 von Sylandryl Sternensinger »
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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #21 am: 24.10.2008 | 09:13 »
Bei uns gibts drei verschiedene Abstufungen

Einzelinfo mündlich: Eine Info nur für einen der Spieler kommt bisweilen vor. Dann halten sich die anderen Spieler kurz die Ohren zu und gut ist. Da es sich bei solchen Infos zumeist um irgendwelche Überraschungen handelt, die späer irgendwann mal lustig werden könnten, machen da auch alle gern mit.

Einzelinfo schriftlich: Wenn es wichtiger/länger/komplexer wird und eine Info aber nur einem der Spieler bekannt sein soll, schreibt der SL schon mal einen kurzen Hinweis auf, der dem Spieler zugeschoben wird. Was der Spieler dann damit macht, liegt genau wie bei der mündlichen Einzelinfo dem Spieler.

Einzelinfo mündlich lang: Ganz selten schicken wir auch mal den Rest der Gruppe raus. Das machen wir aber eigentlich nur bei ganz zentralen Geheimnissen, deren Aufdeckung eine sehr wichtige Rolle spielt und den Aufwand lohnt. Es reisst uns immer recht stark aus der Immersion, wenn ein Teil der Spieler nach draussen geschickt wird. Daher kommt sowas wirklich nur alle Jubeljahre vor, wenn es um vielversprechende Infos/Verwicklungen geht.

Offline hexe

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #22 am: 24.10.2008 | 09:16 »
Was spricht dagegen, wenn Spieler von Undercovercops, Intriganten, Mördern auf der Flucht, etc. die Karten OT auf den Tisch legen und direkt vor der Gruppe ausspielen, was sie vorhaben?

Weil wir die Überraschung lieben. Es ist einfacher spannender, wenn man nicht alles weiß. Das empfinde ich als Spieler zumindest so, was mein Charakter nicht weiß macht mich nicht heiß. Als Spielleiter möchte ich, dass alle Spieler in etwas das empfinden, was sie gerade als Charakter empfinden. Sie sollen das nicht spielen müssen, sondern gleich direkt erleben. Meiner Meinung nach macht das Rollenspiel aus - egal in welchen Alter.

Das geht bei uns soweit, dass auch Geburtstaggeschenke für Charaktere heimlich einkauft werden, damit Charakter und Spieler B es nicht mitbekommen und auch entsprechend überrascht sind. Wirkliche Probleme haben wir damit nicht, ein Spieler kann Zettel schreiben, während er gerade nicht dran ist. Ein Spielleiter kann vorher Zettelchen mit Hinweisen zu recht machen. Auch nutze ich gerne den eMail-Verkehr zwischen den Spielterminen um "Geheimnisse" auszutauschen.
Und selbst wenn man mal während des Abends rausgeht, kann sich der Rest durchaus auch alleine beschäftigen - oft oft intime, aber outtime auf jeden Fall.

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #23 am: 24.10.2008 | 09:28 »
Ich gehe grundsätzlich nicht mit meinen Spielern vor die Tür. Einzelaktionen werden am Tisch ausgespielt, die Trennung von Charakter- und Spielerwissen halte ich generell für überbewertet und generell, wer Geheimnisse krämen will, der wird in unserer Runde eh nicht sonderlich glücklich, da wir einen sehr offenen, direkten Spielstil pflegen.

Wir hatten erst vor einer Weile eine PvP-Situation als Star Wars in der alten Republik gespielt haben. Ein Jedi (Aeron) verfiel durch den Einfluss eines Sith-Artefakts dem Einfluss der Dunklen Seite. Wir haben das alle direkt am Tisch ausgespielt, inklusive all der intrigativen Versuche Aerons. Ich denke, das offene Spiel hat wie immer mehr genutzt als geschadet.

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Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #24 am: 24.10.2008 | 09:30 »
ich hab mal ein abenteuer gehabt, wo ich einen spieler bei der hälfte rausgenommen hab,
von dem ich auch wusste, dass er das hinkriegt:

sein sc wurde von einem doppelgänger [dsa, diese gestalt da] überrümpelt, der dann dessen gestalt annahm,
das ganze geschah während eines typischen detektivabenteuers in einer burg, der doppelgänger hatte zuvor den baron oder so erledigt.

ich hab vergessen wie die ganze sache dann aufgeflogen ist, aber sowohl der spieler des doppelgängers als auch die andren hatten viel spaß :)

...
Schönes Beispiel, das wollte ich auch noch bringen. Das war sicher "Mord auf Burg Tannenfels", gell?
In dem Abenteuer ist der unterschiedliche Wissensstand der Spieler quasi der Kick des Ganzen, und sorgt für den Aha-Effekt. Wichtig finde ich dabei, das es ein paar Voraussetzungen gibt:
- die Geheimniskrämerei ist zeitlich begrenzt. Sie wird im Laufe des Abenteuers eingeführt, man spielt etwas damit ´rum, und sie wird auf jeden Fall innerhalb des Abenteuers wieder aufgelöst
- es bleiben keine Langzeitfolgen, d.h. es wird keiner der Spielercharaktere getötet oder behält irgendwelche Schäden o.ä. zurück
- die "Geheimniskrämerei zwischen Spielleiter und dem betreffenden Spieler ist auf ein Mindestmaß begrenzt. Man kann nahezu alles vorher mit dem Spieler besprechen, und eben nicht ständig Zettel verschieben oder den Raum verlassen. In besagtem Abenteuer werden zwar die Charaktere getrennt, aber nicht die Spieler.

Hier mal ein Kurzabriss des Abenteurs:
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Hat super funktioniert, alle haben mächtig Spass gehabt, und keiner hat "etwas verloren". Spielt sich besonders schön in Gruppen / Party´s, die sich schon recht gut oder lange kennen.
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