Autor Thema: Wie: Interaktion mit NSCs fördern ohne andere Spieler zu langweilen?  (Gelesen 1963 mal)

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Offline Shao-Mo

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Hallo liebe SLs,

ich habe für meine aktuelle 5er Runde (2 neulinge) in D&D ein paar Probleme an die ich vorher nicht wirklich intensiv gedacht habe. Nunja vielleicht weniger Probleme als einen unschönen Nebeneffekt.

In der Kampagne können die Spieler durch Zufall ein Haus in einer Stadt ihr eigen nennen. Deshalb sollen sollen die Spieler viel mit den NSCs zu tun haben. Dadurch bekommen sie individuelle Geschehnisse mit, aus verschiedenen Sichtweisen, Intriegen zwischen den verschiedenen NSCs zwingen die Spieler zu Konflikten ihrerseits, usw. So weit so gut.

Nach einigen Spielsitzungen hat jeder Spieler 1-2 NSCs mit denen er, wenn er könnte wohl den ganzen Abend in einem Single-Adventure verbringen könnte. Das ist ja schön zu sehen, wenn die Spieler die eigentlich lieber Kämpfen langsam auf Interaktion pochen. *Ich habs geschafft JAAA!!!*  ;D

Jetzt zu dem unschönen Nebeneffekt.
A) Währen ich mit dem einen Spieler die interaktion mit dem NSC ausspiele, haben die anderen natürlich nichts zu tun. Der SL ist beschäftigt, und Unterbrechungen im 2min Takt nur um jeden "am Ball" zu halten stört diese "interaktion" sehr, man vergisst wo man eben war, die Stimmung kommt nicht richtig rüber , ...

B) Die Spieler haben ein geringeres Interesse untereinander sich "zu bespielen". Sie leben IT alle in einem Haus zusammen, aber irgendwie merke ich von der Zusammengehörigkeit recht wenig, je mehr sie mit den NSCs zu tun haben. Hab so das Gefühl das einige Spass daran haben ihr eigenes "Ding" durchzuziehen (z.B. kapselt sich ein Spieler mir auffällig ab, weil er unbedingt Bergbau oder Waffenschmied lernen möchte).


Und jetzt die Frage an euch... habt ihr ein paar Tips für diese Situation?
Gibt es für dieses Verhalten ein paar Gründe?
Wie kann ich die Interaktion mit den NSCs beibehalten aber so das sich die anderen Spieler nicht langweilen?


Hoffe ihr könnt mir helfen
Grüße
Shao
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ChristophDolge

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Erstmal Gratulation zu dem Bildchen ;-)

Ansonsten wäre der Standardtipp wohl erstmal, dass nicht du die NSCs übernimmst, sondern ein Spieler, der gerade frei ist - promt ist schon erstmal einer mehr beschäftigt UND du hast selber auch noch Gelegenheit, dich eventuell um einen anderen Spieler zu kümmern.

Offline Tudor the Traveller

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Versuche, die ganze Gruppe mit den NSC interagieren zu lassen. Vielleicht kann man die NSC ja verbinden oder sie haben Verbindungen zueinander, von denen die SC vorher nichts wussten ("Ach was, ihr kennt euch???"). Stelle der Gruppe Probleme, die sie gemeinsam angehen muss (Reparaturen am Haus. Oder ein NSC wendet sich an einen Charakter um Hilfe, dessen Fähigkeiten aber nicht dafür ausreichen. Dieser führt die Person zu einem anderen SC, der helfen kann, oder besser, die ganze Gruppe ist gefragt).
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Ludovico

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Gerade bei größeren Gruppen aber auch, wenn die Gruppe gerade getrennt ist, kann ich Dir nur nahelegen, daß die Spieler NSC übernehmen. Das hilft ungemein und ist eine prima Beschäftigungstherapie.
Eine andere Möglichkeit ist die, mitten in der Unterredung an einer spannenden Stelle abzubrechen und zu einem anderen SC zu wechseln. Also immer schön Cliffhanger einbauen.

Offline Falcon

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Ich denke, daß sind ganz klassische Effekte und kommen so überall in den Runden vor.

@A): deichsel es so, daß die Spieler zusammen mit den NSCs zusammen treffen. Sie spielen schliesslich als Team und sollen keine eigenen Dinger durchziehen also können sie sich auch daran gewöhnen sich gemeinsam um die NSCs zu kümmern (das ist zwar nicht ganz "realistisch" aber wenn man sich z.b. mal TV Serien anschaut steht fast auch immer das gesamte Team in der Gegen rum wenn gerade geredet wird).

@B): Vor A muss man natürlich eigenlich erstmal B lösen. Wie lange spielt ihr schon zusammen? Ich nehme an nicht lange (Neulinge). Meiner Erfahrung nach ist es fast immer so, daß sich die SCs nicht zusammengehörig fühlen. Kümmere dich also erstmal um dieses Problem. Praktischerweise löst sich das von ganz alleine, man muss nur Geduld haben. Meisst liegt es einfach daran, daß sie Mitspieler nicht wissen, wie siemit den anderen SCs umgehen sollen oder das Spieler meinen es sei irgendwie "konsequent" nicht jeden kennen lernen zu müssen, auch wenn sie dabei total vergessen, daß es beim RPG meisst um eine SC-Truppe geht und diese Bedingung Vorrang vor "Realismus" hat.
Spielt also einfach erstmal weiter, mit jedem SC Kontakt, jeder Nennung eines SC Names kommt routine rein und die Spieler agieren selbstverständlicher miteinander. Dazu kommt daß SCs an sich ja erst nach einigen Abenteuern eine Persönlichkeit entwickeln, es ist also normal, daß man mit Schablonen, die sie am Anfang sind, keine Motivation zum Kontakt hat.
Ich sag immer in den Runden: Das eigentliche Rollenspiel beginnt erst nach circa einem halben Jahr, dann aber richtig. Davor ists nur getrieben von Neugier und Euphorie und einer darauffolgenden Durchhängerphase. Und diese überstehen nicht viele.
« Letzte Änderung: 25.10.2008 | 11:25 von Falcon »
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Offline Shao-Mo

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Erstmal danke für die Antworten, ja das Bild ist toll gell :)

@Spieler NSCs spielen lassen
Das hab ich bisher ein paar mal gemacht, dabei ging es aber mehr um Geister die Besitz von den Charakteren genommen haben. Dann hab ich dem Spieler aber meist ein Blatt in die Hand gedrückt mit einigen Hintergrundinformationen zu seinem vorigen Leben und was er jetzt vor hat (wenn es geplant war) ansonsten kurz unter 4 Augen was erzählt.
Für den Zweck sollten ein paar kurze Infos über die Persönlichkeit ja reichen um den NSC auszuspielen. Und wenn es aus dem Ruder läuft, kann ich immer noch eingreifen. Ich frage mich nur ob die Spieler dann auch den NSC so ausspielen wie ich mir das vorstelle (was ja eigentlich nicht geht).
Oder was gebt ihr den Spielern "mit auf den Weg"?

@Alle Spieler einbinden
Die Gruppe in der Konstellation ist neu, wobei 4 davon schon länger zusammen spielen. Aber ich denke das ist korrekt, die Spieler haben eine neue Spielsituation die sie bisher noch nicht hatten, so das sie sich über ihren Charakter etwas mehr Gedanken machen müssen als, "was brauch ich auf der nächsten Stufen?" ... Und jetzt versuchen sie mit der Situation umzugehen. Da werde ich wohl etwas die Richtung vorgeben müssen (ist ja nicht verkehrt), damit die Spieler untereinander auch mit den NSCs zu tun haben. Die Mind-Map wollte ich ohnehin mal erweitern. Dann setz ich mich mal dran.
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ChristophDolge

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Zitat
Ich frage mich nur ob die Spieler dann auch den NSC so ausspielen wie ich mir das vorstelle

Das ist imho kein prinzipielles Problem. Du brauchst nicht unbedingt Vertrauen darin haben, dass die Spieler das gleiche machen wie du gemacht hättest. Du brauchst nur Vertrauen darin haben, dass auch das, was die Spieler sich für die NSCs ausdenken, Spaß bringt.

Ludovico

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Erstmal danke für die Antworten, ja das Bild ist toll gell :)

@Spieler NSCs spielen lassen
Oder was gebt ihr den Spielern "mit auf den Weg"?

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Offline Shao-Mo

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Hi,

so ich habe am Wochenende versucht das ganze entsprechend umzusetzen. Aber wie man die Spieler kennt, kam ich nicht dazu es auch zu tun, da sie sich mit ganz anderen Dingen beschäftigt haben  :-\

Der Spieler des Klerikers der Gruppe war nicht da, allerdings der Charakter und im Gespräch kamen öfters Kommentare zu dem Charakter "Zwerge", "Gottheiten" so das die Spieler am Tisch öfters mal Zitate von ihm eingeworfen haben, worauf ich dann beschlossen habe ihn einem der Spieler der sich in dem Gespräch zurückhaltend verhielt in die "Hand zu drücken".
Die erste Reaktion des Spielers war :o ob ich es als Spass meinte... aber dann lief es ganz gut.

Nur kurz angetestet, aber es hat mir gezeigt das es geht. Man muss in dem Fall nur überlegen, welchem Potentiellen Spieler man diese "Rolle" überträgt. Aber das ist kein Problem, so wird jeder mal an die Reihe kommen... ^^

@ChristophDolge
Und da hast du vollkommen recht. Ohne Spass macht das alles keinen Sinn. Außerdem hab ich gemerkt bringen die Spieler etwas input in die Sache, die du als SL nicht bedacht hast oder wolltest, dir dadurch aber als Option zur Verfügung steht.  8]

Nunja ich bin gespannt auf die nächsten Abende an denen ich die ganzen Tipps mal versuchen kann in größerem Stil umzusetzen (natürlich nicht zwingend, was ja eh nie klappt ^^)
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ChristophDolge

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Klingt doch super!

Offline Blizzard

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Gerade bei größeren Gruppen aber auch, wenn die Gruppe gerade getrennt ist, kann ich Dir nur nahelegen, daß die Spieler NSC übernehmen. Das hilft ungemein und ist eine prima Beschäftigungstherapie.
Das ist eineMöglichkeit, den Rest der Gruppe zu beschäftigen.Allerdings eine, die mit Vorsicht zu geniessen ist, da die Spieler ja die NSCs nicht kennen und da immer ein bisschen die Gefahr besteht, dass sie diese "falsch" ausspielen. Wenn du das also machst, dann sorge dafür, dass du sie in diesem Fall nur unwichtige NSCs oder solche, bei denen sie nichts falsch machen können, übernehmen lässt.

Zitat
Eine andere Möglichkeit ist die, mitten in der Unterredung an einer spannenden Stelle abzubrechen und zu einem anderen SC zu wechseln. Also immer schön Cliffhanger einbauen.
Das ist eine gute Idee und Cliffhanger sind was Tolles. :d
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Offline Rabenmund

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Das Problem, eine Spieler zu bespielen und eine mehr oder minder gelangweilte Runde dabeisitzen zu haben, kenne ich.
Spontan habe ich dir keine Patentlösung, aber vielleicht ein, zwei kleinere Ideen.

Die erste ist so einfach, das man sie gerne übersieht. Wenn es keine grosse plotrelevante Sache ist, kann man sie indirekt ablaufen lassen. Bsp: Der Krieger bestellt ein Schwert. Preis wird vereinbart, Schwert ist gekauft oder zumindest bestellt. Fertig.
Das klingt vielleicht nach Minimalismus, aber jeder Spieler und SL weiss, wie ein Grosseinkauf einer Abenteurergruppe ausarten kann, die frisch zu Geld gekommen ist, Vorräte ergänzt, Reparaturen vornimmt und neue Ausrüstung kauft. Du kannst ja kurz den anderen Spielern sagen, das sie sich in ihrem Leerlauf schon mal überlegen können, was sie brauchen.

Die Zweite: Selbst atmosphärischen Sideplots mit einem SC ist es für den Spielfluss trotzdem besser, sie nicht ausufern zu lassen. Bsp: Der Assasine versucht, in einer fremden Stadt Gifte zu bekommen.
Natürlich ist es verführerisch, das ausführlich zu bespielen (und macht mir zugegeben sowohl als SL als auch Spieler Spass), kann aber abhängig von deiner Gruppe den Rest sehr langweilen.

Kurz zu der Erwähnung, das die einzelnen Spieler anfangen, eigene Ziele zu verfolgen (Der Spieler, der Waffenschmied werden will). Gratulation. Das ist völlig ernst gemeint. Im Gegensatz zu anderen SL finde ich es gut, wenn ein Chara "Driving Goals" entwickelt, also Ziele die ihn antreiben, etwas zu machen.
Aus der Sache mit dem Waffenschmied kann man schon mal einiges machen. Er könnte ein seltenes Metall benötigen, das nur in Bergwerk X in Unterhüttingen zu finden ist. Dort geht es aber nicht mit rechten Dingen zu...und schon hast du ein kleines Dungeon...oder ein Detektivspiel...oder eine Intrige. Dir wird sicher etwas dazu einfallen.
Oder ganz banal: Die Kohlelieferungen in die Stadt werden spärlicher, da einige Handelszüge nacheinander überfallen wurden...und schon könnte die Gruppe mitten im nächsten Abenteuer stecken.

Mit wirrem Gekrächze
Rabenmund
Ich bin schriftlich meist ein kurzer und knapper Schreiber. Sollten Beiträge dadurch schroff oder unfreundlich wirken, weisst mich kurz darauf hin.
 
Am Besten stellt man sich meine Aussagen mit einer lebendigen Mimik vor, dann bekommt man ein Bild davon ;)