Autor Thema: NPCs als Protagonisten?  (Gelesen 8983 mal)

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Offline Althalus

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #25 am: 16.03.2003 | 22:23 »
Ich hab dafür mal einen neuen "Stand" kreirt - den SL-Charakter.
Eigentlich aus dem Wunsch heraus, mal nicht immer "nur" SL zu sein, hab ich einfach einen Charakter gebaut, und ihn in die Gruppe integriert. Mittlerweile gibt´s den zweiten dieser Chars, und keiner hat sich je beschwert, daß man ihm die Show stiehlt.
Eher im Gegenteil. Es wurde herzlich gelacht, als der gute Tao gepatzt hat, und man eilte ihm zu Hilfe, als ihm eine Hand abgebissen wurde. Hin und wieder wußte er den SCs zwar aus der Patsche zu helfen, meistens war er aber genauso gut oder schlecht wie der Rest.
Es erfordert zwar einiges an Disziplin, nicht zuviel SL-Wissen einfließen zu lassen, dafür kommt man aber auch mal zum "spielen".  ;)
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Offline Lord Verminaard

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #26 am: 16.03.2003 | 23:08 »
In meiner allerersten AD&D-Runde haben wir umschichtig geleitet und dabei jeweils unsere SCs dann trotzdem mitgeführt. Damit gab's auch selten Probleme, bis einer der Mitspieler anfing, Schriftrollen und andere Gegenstände einzubauen, die nur seinem Magier nützten und dementsprechend dann auch diesem zukamen... Na ja, es waren halt die Anfänge...

Auch in anderen frühen Runden hatte ich so einen SL-Charakter, wie Althalus ihn beschrieben hat, obwohl ich da durchgängig geleitet habe. Ich wollte halt nicht auf meinen "eigenen" Charakter verzichten. Inzwischen habe ich genug Spaß an meinen NSCs. Die wenigsten davon würden als SCs in Frage kommen, aber darauf kommt es mir auch nicht mehr an.

Neulich, als wir ein kleines One-on-One-Abenteuer planten, meinte der Spieler (einer meiner Mitspieler der ersten Stunde) dann recht überraschend, ich solle mir doch auch einen Charakter machen, damit er nicht so alleine ist...
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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #27 am: 18.03.2003 | 20:52 »
Hehe.. ich bin als SL dafür berüchtigt übermächtige NPCs einzubringen, doch diese sind immer Kontrahenten der Gruppe die sie in neue Abenteuer stürzen.

SCs beim Meister sond bei schlechten oder unnerfahrenen Gruppen oft Mittel zum Powergaming, hatte da einige einschlägige erfahrungen... :(

Deus ex machina ist natürlichs chlecht, allerdings ist auch das Manchmal auch die einzige Möglichkeit die Spieler zu retten, wenn sie etwas WIRKLICH dummes angestellt haben.

Z.b. stürmten auf der ratcon ein paar runner (ich war am spiel nicht beteiligt) am helligen tag eine Festung.. oder versuchten es zumindest.

die aktion war dermassen dämlich das die gruppe es geschafft hatte innerhalb von wenigen runden fast tot zu sein, hätte der Meister der schon am anfang der Aktion dem nervenzusamenbruch nahe war nicht seinen adepten ninja auftauchen lassen wären alle scs wohl verreckt...


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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #28 am: 19.03.2003 | 13:09 »
Ich hab dafür mal einen neuen "Stand" kreirt - den SL-Charakter.
Eigentlich aus dem Wunsch heraus, mal nicht immer "nur" SL zu sein, hab ich einfach einen Charakter gebaut, und ihn in die Gruppe integriert.
Es erfordert zwar einiges an Disziplin, nicht zuviel SL-Wissen einfließen zu lassen, dafür kommt man aber auch mal zum "spielen".  ;)

Aber auch ohne einen eigenen SL-Char hat der SL genug Möglichkeiten mitzuspielen. Schließlich muss er doch alle NPC mit Leben füllen (manche mehr, manche weniger) und hat so  auch Gelegenheit, in eine Rolle zu schlüpfen und mit den PCs zu kommunizieren und mitzufiebern (=mitspielen). Mit manchen meiner NPC identifizier ich mich (fast ;) ) genauso stark, wie mit meinem P-Char.

Offline Asdrubael

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #29 am: 19.03.2003 | 14:27 »
Wenn die Chars nur rumstehen und den NSCs beim Weltretten zusehen dürfen, ist das langweilig und lästig.

Auf was du da wohl wieder anspielst  ::)

Ich meine es muss sich im Laufe einer Kampagne ein bisschen wandeln. Während die SCs am Anfang noch die Bauern auf dem Schachbrett der Mächtigen sind sollten sie immer mehr Einfluss auf den Plot bekommen. Eine Gruppe mit Charakteren 15ter Stufe wird nun mal nich mehr für jeden 200 Goldmünzen Auftrag angeheuert und die Stufe muss sich auch im Rollenspiel niederschlagen.
So kann man dann auch zu immer politischeren Abenteuern übergehen, denn in ihrem langen Abenteurerleben voller Entbehrungen haben die SCs viele Leute kennen gelernt und teilweise auch mit einigen viel durchgestanden. So muss sich in einer Kampagne ein netzwerk aufbauen und wenn die Charaktere mächtiger sind, können sie dieses Netzwerk wieder nutzen, um dann ihre eigenen Ideen In-play um zu setzen. Dann macht das Intrigenspiel auch richtig Spass, denn dann  haben auch die SCs eine Lobby aus alten Connections.
Was man halt nicht vergessen darf ist das NSC-Management ::) denn auch NSCs können Karriere machen.
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Offline Althalus

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #30 am: 19.03.2003 | 14:50 »
Zitat
Aber auch ohne einen eigenen SL-Char hat der SL genug Möglichkeiten mitzuspielen. Schließlich muss er doch alle NPC mit Leben füllen (manche mehr, manche weniger) und hat so  auch Gelegenheit, in eine Rolle zu schlüpfen und mit den PCs zu kommunizieren und mitzufiebern (=mitspielen). Mit manchen meiner NPC identifizier ich mich (fast  ) genauso stark, wie mit meinem P-Char

Stimmt schon. Allerdings haben reine NPCs den Nachteil, daß sie entweder kurzlebig oder Beiwerk sind. Meine Händler-Darstellungen sind eh schon berüchtigt.  ;D
Außerdem kann ich mich mit einem echten Fiesling ganz persönlich nicht identifizieren - und will ich auch gar nicht.
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Offline 1of3

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #31 am: 19.03.2003 | 16:08 »
Dann solltest du das mal versuchen. Die Bösen kommen viel besser rüber, wenn man nachvollziehen kann, warum sie Sachen machen.

Offline Sara Pink [DA]

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #32 am: 19.03.2003 | 16:31 »
Zitat
Stimmt schon. Allerdings haben reine NPCs den Nachteil, daß sie entweder kurzlebig oder Beiwerk sind. Meine Händler-Darstellungen sind eh schon berüchtigt.
Außerdem kann ich mich mit einem echten Fiesling ganz persönlich nicht identifizieren - und will ich auch gar nicht.

Dem kann ich eigentlich weniger zustimmen. Auch persönliche Fieslinge sind reine NPCs, da sie ja vom SL gespielt werden. Ein Gegner, der sich also über eine ganze Kampagne hinweg immer wieder gegen die Gruppe stellt sind weder Beiwerk, noch kurzlebig, sondern fester Bestandteil des SPiels, auf dem auch aufgebaut wird...
Und das funktionniert nicht nur mit Gegenspielern. Unsere Space Gothic Kampagne läuft jetzt schon seit knapp 2 Jahren und wir haben in der Zeit (ausser einem festen Gegner, der im Hintergrund agiert) auch einen Verbündeten, nämlich unseren Vorgesetzten, der für unsere Gruppe schon fast so eine Art vater Ersatz geworden ist und auch von daher feste Eigenschaften, Vorlieben, Nachteile, etc. hat.
Solange die Gruppe also feste NPCs akzeptiert sind diese eine echte bereicherung!

Offline Selganor [n/a]

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #33 am: 19.03.2003 | 20:32 »
Dann solltest du das mal versuchen. Die Bösen kommen viel besser rüber, wenn man nachvollziehen kann, warum sie Sachen machen.
Bei Wesen die nicht von Natur aus boese sind (wie Daemonen oder aehnliches) ist ja wohl ein Grund notwendig WARUM sie boese sind.

Von daher kann man die Leute auch besser einschaetzen und auch glaubwuerdig einsetzen...
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Asdrubael

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #34 am: 20.03.2003 | 22:54 »
Manchmal ist es aber ganz erholsam, wenn man nicht immer dieses Ich-bin-böse-weil-ich-eine-schlimme-kindheit-hatte kommt. Sondern ein Bösewicht endlich mal einfach nur böse ist und man ihm ohne Reue die Fresse polieren und sich als Held fühlen kann. Deswegen: Mehr Einzelkinder als Bösewichte ;D
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Offline Althalus

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #35 am: 20.03.2003 | 23:57 »
Falsch verstanden. Meine Bösewichte haben IMMER ein Motiv.
Aber ICH kann mich da nicht reinversetzen. Bin nun mal weder verrückt, noch gehe ich über Leichen für meine Ziele, usw. Daher sind die zwar für die Spieler glaubwürdig, aber mir persönlich gefallen sie als Personen halt nicht.
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Offline Sara Pink [DA]

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #36 am: 21.03.2003 | 01:14 »
@Althalus:
Du kannst dich also niemals mit ihren Denkstrukturen und Handlungs Art und Weisen identifizieren? Muss ja nicht unbedingt die ganze Person sein ...

Offline Drulak

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #37 am: 21.03.2003 | 03:11 »
Ich hab als SL früher sehr gerne genau ausgearbeitet warum der Bösewicht böse war. Ich fand es immer sehr cool einen Bösewicht zu spielen, als Spieler konnte ich das nicht aber als SL. Natürlich nicht wirklich "spielen" wie ein Spieler, aber man konnte die Spieler richtig gut ärgern, wenn wieder der gleiche Bösewicht entwischen konnte, den sie schon seit langer Zeit jagen und der es doch immer wieder schafft obwohl sie ihn fast hatten... das hat mir damals richtig viel Spaß bereitet. Gehört zum Spaß eines SL coole NSC's ins Spiel zu bringen. :D
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
Das einzige Potential des Rollenspiels ist es fett und bärtig zu werden. Und selbstverliebt.

Offline Vanis

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #38 am: 21.03.2003 | 09:21 »
Drei Säulen auf denen das Rollenspiel bei mir ruhen sollte:
1.) Die Spielercharaktere (sollten gut ausgearbeitet sein und nicht nur ein Haufen Werte)

2.) Der Hintergrund (eine schwarz-weiße Welt ohne Details ist langweilig)

3. Die NSCs (wichitg, um der Welt, dem Abenteuer und auch den Spielercharakteren Leben einzuhauchen)

Die NSCs sollten interessant sein, über Stärken und Schwächen verfügen, nicht nur als Gegner oder Freunde vorkommen, sondern auch für sich stehen können.
Die Spieler sollten nicht den Eindruck bekommen, dass NSCs entbehrlich sind (schwierig bei manchen z. Bsp. bei Soldaten in Fantasy).

Wenn das alles steht, ist es ein leichtes ein Abenteuer mit cooler Handlung und Atmosphäre zu basteln.
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“Home is behind, the world ahead,
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Offline Asdrubael

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #39 am: 21.03.2003 | 11:10 »
Soldaten in Fantasy sind schlecht als einzelne Personen darzustellen?

Das kann man durch Vorbereitung vermeiden. Der Trick ist, sie nicht immer als vollwertige Personen dar zu stellen.
Man macht einfach mal ein Militärabenteuer, in dem die SCs als Söldner in ein Heerlager kommen. dort kommen sie mit allerhand soldaten ins Gespräch:
- dem ältesten Sohn einer Bauernfamilie, der den Hof nicht bekommen hat, weil den immer der jüngste bekommt.
- einem an sich ganz sanften Jüngling aus niederem Adel, der am liebsten Barde geworden wäre, aber zur "Stärkung von Körper und Geist" zur Armee geschickt wurde
- der Aufschneider... klar
- ein Händlerssohn, der die Tochter einer konkurrierenden Händlerhauses liebt und von seinem Vater möglichst weit weg geschickt (sie musste ins kloster)
- ein ehemaliger Starßenjunge, der aus der Gosse kommen will
- der Vollblutsoldat

usw. da sollte für jeden was dabei sein.
Wenn man dieses Bild in einem Abenteuer mal so richtig aufbaut und die SCs mal in diese Welt eintauchen können, werden sie auch später jeden nicht detailliert beschriebenen Soldaten als vollwertigen NSC sehen. und wenn nicht kann man leicht nachhelfen, indem dieser eine gewisse Verhaltensweise an den Tag legt oder einen bestimmten Gegenstand trägt, den auch einer der NSCs aus dem Militärabenteuer hatte. Man muss dann halt kleine Assoziationen zu dem vergangenen Abenteuer wach rufen.
Beispiel: der Dieb schwingt sich über eine Mauer auf den Wehrgang und landet lautlos hinter einer Wache und will dieser die Kehle durchschneiden. Plötzlich fällt dem Wachsoldaten ein Medaillon aus der Tasche, das er schnell aufhebt.
Sofort ist die Assoziation zum unglücklich verliebten Händlersohn da, der immer das Medaillon mit dem Bild seiner Freundin dabei hatte. das ist eine ganz andere emotionale Ebene, die auch den hartgesottenen Dieb nahe gehen sollte. und wer weiß, vielleicht schleicht er vorbei ::)
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Offline Althalus

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #40 am: 21.03.2003 | 12:58 »
@Sara: Nö, kann und will ich nicht. Deshalb sind die wirklich fiesen Hunde auch kaum persönlich zu erwischen. Die schicken ihre Handlanger, und deren Motive sind weit weniger abgedreht.
Geld, Macht oder Rache kann ich mir noch eher vorstellen als den Wunsch, eine ganze Welt ins Unglück zu stürzen.  ;)
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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #41 am: 21.03.2003 | 13:59 »
@Althalus:
*gg* Da unterscheiden wir uns ja mächtig voneinander, aber gut zu wissen, dass es noch zu "reine" und gute Menschen wie dich gibt ;)

@Asdrubael:
Eine sehr nett Idee, das muss ich dir schon lassen! Vor allen Dingen, weil nicht nur eine emotionale Ebene aufwirft, sondern auch eine moralische!

Ich denke, dass Soldaten nicht nur durch persönlichen Kontakt gut und menschlich dargestellt werden können und nicht nur als Kanonenfutter, sondern auch durch beiläufige Kommentare des SLs...
z.B.
"... und wieder hast du doch ein genauso unschuldiges Leben ausgelöscht, wie deins, oder nicht?"
"... du boickst deinem Feind in die Augen und plötzlich erinnern dich diese an die Augen deines Vaters und damit an dein warmes zu Hause..."
"... willst du diesen Menschen wirklich töten? Vielleicht hat er auch eine Familie, wie du, eine unerfüllte Liebe...."

Mich zumindestens hat mein SL damit schonmal abgehalten, oder eher mich zögern lassen, einen anderen umzubringen und mich damit in verdammte tiefe Sch***e reingeritten ;)

Offline Asdrubael

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #42 am: 22.03.2003 | 17:01 »
Diese emtionale Ebene ist wichtig. Und man muss sie halt erstmal aufbauen. Gerade auch, wenn man Spieler hat, die sehr schwarz weiß denken, oder eine eher geringe Meinung von Soldaten haben. Denen muss man mal zeigen, dass es auch Menschen sind. Und wenn man an seinen Wehrdienst zurückdenkt, hat man genug Ideen für NSCs. Ich hab nen kleinen schmächtigen Schreiberling mal mit reingenommen. Unter dieser Masskerade war das aber ein imperialer Assassine ::)
Egal, wenn die Spieler einmal da reingeschnuppert haben, dann funktionieren die kleinen Andeutungen.
Und wenn der Spieler zögert, dann ist das nur natürlich und man hat das erreicht, was man will. Mehr Realismus in der Geschichte.

Aber ich muss zugeben, dass ich oft da meine Abenteuer viel zu diletantisch vorberreite ::)
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Shaliya

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #43 am: 11.04.2003 | 14:23 »
Also ich finde NPC als Protagonisten total interessant: Unsere Gruppe wurde einmal quasie von einem NPC geführt (naja unsere Amazone war halt in die Frau verschossen und alle anderen dachten "Die frau ist reich, die Frau hat Macht - lassen wir sie mal machen").  Und die ständigen Brachialtouren dieser Tussi, haben uns als Gruppe viel enger zusammengeschweißt als das sonst wahrscheinlich der fall gewesen wäre. Und irgendwann wollten wir dann auch nicht mehr unter ihrer Fuchtel stehen. Im anschließenden Sturz dieser Halbgöttin sind wir dann echt über uns hinausgewachsen.

Das fördert echt das Rollenspiel und hebt die Motivation in der Gruppe, sich aufeinander zu verlassen und auch mal bedingungslos zu vertrauen.

Offline Bad Horse

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #44 am: 12.04.2003 | 11:03 »
Bei einigen Spielsystemen ist es für den SL tatsächlich ratsam, einen eigenen Charakter zu haben - z.B. Ars Magica, wo doch auch viel unter den Magiern diskutiert wird, wie´s weitergeht, oder wie man das Zusammenleben regeln will. Genauso in einer Gruppe, die sehr stark auf Rollenspiel aus ist - sonst sitzt der SL nur daneben, während die Charaktere diskutieren... wohlgemerkt, nicht über Lösungsstrategien für irgendein Problem, sondern über Einkäufe, ihre Vergangenheit, ob die Regierung gerecht ist etc. Schließlich will ein SL auch Spaß haben...  ;)
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Re: NPCs als Protagonisten?
« Antwort #45 am: 22.09.2004 | 13:49 »
NSCs sollten für Spieler nicht ihre Probleme lösen. Abhängig vom Setting, dürfen sie den Spielern aber durchaus die Show stehlen. Wenn MächtigDickerVerbündeterMagier gegen MegaBösenSchwarzmagier kämpft und den SCs zuschreit, sie allen ihren Arsch Richtung Ausgang retten, dann ist das völlig OK. Die SCs sollten am Abend aber entweder was zu tun gehabt haben (z.B. den Sekundenkleber für den Zauberstab von MächtigDickerVerbündeterMagier finden) oder ausgehend von dieser Situation eine Aufgabe für den Rest des Abends.
Hm, das kommt wohl immer auf die Situation an. Ich bin vielleicht durch schlechte Erfahrungen in diesem Punkt etwas vorbelastet aber ich fände es in diesem Fall z.B. besser, wenn die Helden zum Zeitpunkt des Kampfes auftauchen, als ihr Freund - der mächtige Magier - unterliegt. Dann liegt es an ihnen, etwas zu tun, um das Kampfesglück zu wenden und am Ende gemeinsam, mit ihrem geschwächten NPC-Kumpel, sicher aus der zusammenstürzenden Festung (warum tun die das am Ende immer?) zu entkommen (vorausgesetzt, der Bösewicht hat sie nicht alle in zu Brei verarbeitet).

Ich finde es völlig in Ordnung, wenn die Gruppe Freunde, Kameraden und Verwandte in der Form von NPCs hat, ich finde es nur nicht gut, wenn die NPCs die Rolle von Troubleshootern übernehmen, sofern sie nicht explizit dazu von den Spielern angeheuert wurden.
Bin mir grad nicht so sicher, ob das bei meinem letzten Post deutlich wurde.

Wenn ein NPC die Gruppe zu Beginn des Abenteuers anführt, kann man bei mir meist sicher sein, das irgendwas passieren wird, das er das Kommando verliert oder die Gruppe aufgrund anderer Umstände auf sich alleine gestellt ist. Ausnahmen sind militärische Abenteuer, wo die Helden einem Befehlshaber unterstehen, dem sie z.B. Bericht erstatten müssen.
NPCs sind ein extrem wichtiges Werkzeug und man sollte sich IMHO Mühe mit ihnen geben aber sie sollen nicht, stellvertretend für die Gruppe, die Handlung vorantreiben. Das wurde ja schon von verschiedenen gesagt und ich stimme dem zu.
You scratch my paint, I scratch yours.

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Re: NPCs als Protagonisten?
« Antwort #46 am: 22.09.2004 | 15:37 »
Ich sehe kein Problem, wenn jemand als SL eine/n NSC als Mittelpunkt des Abenteuers nimmt. Die Frage jedoch was dieser "Mittelpunkt" ist hingegen schon; etwa das Vorkauen des Abenteuers durch einen übermächtigen NSC der die Gruppe permanent begleitet und die Abenteuer zu den erwähnten Statisten degradiert. Wenn hingegen lediglich der Plot um den NSC aufgebaut ist (wird er/sie von einer höheren Macht gejagt, ist ein Halbgott, plant das Ende der Welt oder hat eine neue Sorte Eiscreme entwickelt?) wird er zu einer Art Artefakt degradiert, ähnlich dem Einen Ring im Herrn der Ringe, dessen Schicksal von den Charaktern zu einem Großteil beeinflusst wird.
Wichtig ist auch noch die Tiefe des NSC, Stärken sowie Kanten und Schwächen in Werten aber auch in seiner Persönlichkeit. In diesem Bezug schließe ich mich den Leuten an, die versuchen ihren Bösewichten (und allen anderen NSC auch) eine gute Motivation zu verpassen. Wenn der NSC glaubwürdig ist... und dadurch charismatisch und gut bei den Spielern ankommt. Werden sie das Spiel mit ihm genießen ist es egal welche Rolle oder welche Werte er hat. Dadurch wird etwa auch die belohnung im Endkampf größer: Welches Extrem gibt dem Rollenspieler das größere Erfolgsgefühl: Der böse Superschurke, der seid Abenden die Gruppe tyrannisiert und eine finstere Geschichte sein eigen nennt... oder der Schurke mit den super Werten, der seid heute die Gruppe würfelmäßig penetriert.

Da ich als meister eher die Helden als Aktoren in den Mittelpunkt stelle, und als Spieler das genauso hätte, komme ich auch mit dem SL der mich meistert nicht so gut zu recht. Eindrucksvolle NSC sind immer nur in ihren Werten eindrucksvoll, und auch der MSC (Meistercharakter... das Kürzel klingt wie ne Krankheit ^^) bekommt viel zu viel Raum gut geschrieben um Quests schnell zu lösen oder uns andauernd das Leben zu retten. Das ist als Spieler kein gutes Gefühl, nach der xten unvermeidlichen Verletzung wieder von den Halb-toten (Fast ganz Toten wie Boba sagen würde) zurück geholt zu werden.
(Seine Charakterin ist übrigens stumm... im Rollenspiel sehr vorteilhaft was die tollen Konversationen auf die er besteht natürlich umso interessanter werden lassen.)

Kurz und gut: solange die Helden ihre verdienten Erfolgserlebnisse haben kann man mit NSCs technisch so gut wie alles
Sinnvolles machen... wobei die Grenze "alles Sinnvolles" hier sehr, sehr verschwimmend scheint... Jeder wie es ihm und seinen Opfern... äh... Spielern gefällt.

Grüße
Mr.Henchman