Die Worte Catalinas hatten den gleichen Effekte wie gut gezielte Hammerschläge auf seine Schläfen und auch das ewige auf und ab trug nicht gerade viel dazu bei, seine kreischenden Kopfschmerzen zu besänftigen. Immer wieder rieb er sich die Schläfen und die Augen mit seiner gesunden Hand, während seine Rechte nutzlos an seiner Seite herunterhing und ihn durch einen konstanten Schmerz an die Vorfälle während der Zeremonie erinnerte.
Die letzten Minuten hatte er versucht sanft und ruhig auf Catalina einzureden, aber weiter als ihren Namen zu nennen, kam er dabei nicht; ohne die Schmerzen hätte er den Sturm an sich vorbeiziehen lassen und darauf hoffen können, dass sich Catalina von alleine beruhigt. Er ehob sich aus dem beqeumen Lumpenberg, der ihm als Sessel diente und ging zielstrebig auf sie zu.
"Und überhaupt, Du kannst ja nicht einfach so fortgehen, was wird dann aus mir - aus UNS?
"Catalina?" - Keine Reaktion. "Catalina?", etwas bestimmter, aber trotzdem plapperte sie weiter. Sein Kopf fühlte sich an, als würden kleine Nadeln in seine Augen gesteckt werden und eine Legion Stiefel über seinen Kopf trampeln, auch der Schmerz in seiner Hand wurde schärfer und er merkte wie sich sein Magen verkampfte. "Catalina!" Sie hielt für einen Moment inne, zog ihre Augenbraue hoch und schimpfte "Würdest Du mich bitte ausreden lassen? Das ist schließlich nicht Deine Entscheidung, Saul und überhaupt, finde..." Sie hielt inne, als Saul das Kunststück fertig brachte, sich einschüchternd vor ihr aufzubauen.
"Sei still, Weib!" fauchte es unter der Kapuze. Ein seltsamer Geruch, Moschusähnliche stieg ihr in die Nase und sie verstummte, wurde bleich und riss die Augen auf. Bisher hatte sie Saul als ruhigen und beherrschten Menschen kennengelernt, der nie die Fassung verlor.
Sie bemerkte wie er sie in eine Ecke des Raumes trieb, die Kapuze nah an ihrem Gesicht und einen Finger in ihr Brustbein gebohrt.
"Was ich tue" zischt es aus der Dunkelheit der Kapuze "ist meine Sache. Das Netzwerk wird auch einige Monate ohne meine Anwesenheit auskommen. Ich muss der zukünftigen Kaiserin meine Unterstützung zukommen lassen, ansonsten sind meine Pläne zum Scheitern verurteilt. Und falls Du Dich nicht von mir trennen kannst, kann ich sicherlich arrangieren, dass Du mitkommst!"
Ohne eine Antwort abzuwarten, wirbelte Saul herum und machte sich auf den Weg zur Mutter Oberin, um das weitere Vorgehen mit ihr zu besprechen...