Autor Thema: Alternative One-Roll-Engine  (Gelesen 1622 mal)

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ChristophDolge

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Alternative One-Roll-Engine
« am: 28.10.2008 | 00:14 »
Heyho!

Im parallelen Thread soll es fortan v.a. um Core-Story und Weltbeschreibung gehen, während ich hier gern ein paar Ideen zum Regelkern skizzieren möchte:

- Konfliktsystem mit vergleichenden Würfen
- Wurf mit XW6 oder XW10 gegen einen Mindestwert
- man zählt Erfolge (E) und erhält durch Nachwürfeln von 6en/10en (exploding dice) den Maximalwert (M) einer Probe

Damit hat man analog ORE nach einem Würfelwurf zwei Informationen, die man zur Resolution eines Konfliktes einsetzen kann. Nur: Was fange ich jetzt mit diesen Informationen an?

Eine Idee war es, wie folgt vorzugehen: (M) beschreibt wie kunstvoll/kreativ/geschickt in einem Konflikt gehandelt wurde, ist also entscheidend für den Ausgang eines Konfliktes an sich. (E) dagegen beschreibt die Macht des Vorgehens - z.B. wie viel Schaden man anrichtet oder wie stark man einen Gegner in einer Diskussion bedrängt. Wenn man auf Ebene (M) verloren hat, nützt einem ein hoher Wert in (E) nichts, wenn man ständig gewinnt, aber nur einzelne Erfolge bringt, nützt dies auch nur in beschränktem Maße (wenn auch hier schon klar wird, dass (M) eindeutig im Vorteil über (E) ist).

Eine gewürfelte 6 wird beim Nachwürfeln als 5 gewertet, sodass auch (M)-Werte von 6 tatsächlich möglich sind. Im folgenden Beispiel ist also kein Rechenfehler enthalten!

Ivash der Diplomat befindet sich in einem Disput mit Konthak, dem Ratsvorsitzenden. Ivash würfelt 3W6 gegen 4: 1, 5 (Erfolg) und 6+2=7 (Erfolg) und hat damit (E)=2 und (M)=7. Sein Kontrahent würfelt mit 4W6 gegen 5: 4, 2, 5 (Erfolg) und 6+3=8 (Erfolg) und hat damit (E)=2 und (M)=8. Er ist damit in der Lage, seinem Gegner Schaden zuzufügen und nutzt dafür 2 Erfolge. Hätte Ivash ebenfalls (M)=8, wäre diese Runde unentschieden ausgegangen. Hätte Ivash sogar mehr als (M)=8, wäre er derjenige, der den Schaden austeilt. Zum Glück kann Ivash nächste Runde ein Dokument vorweisen, dass Konthak des Verrats überführt und erhält für die folgende Runde einen Bonus von +2 auf (M).

Wie nutzt man so etwas nun in einem klassischen System mit Attributen und Fertigkeiten? Ursprüngliche Idee war es, dieses Würfelsystem in Kombination mit den Regeln von "Burgen und Backwaren" zu verwenden.

Hauptvorteil sollen mehr taktische Möglichkeiten sein: Verteidigung gegen (E), Erhöhung des eigenen (M)-Wertes, Senken des gegnerischen (M)-Wertes, Verschiebung von (M) auf (E) [vor dem Würfeln und wohlgemerkt nur in diese Richtung] etc. pp.

Was ist von der Idee zu halten?

Offline Yvo

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Re: Alternative One-Roll-Engine
« Antwort #1 am: 28.10.2008 | 10:50 »
Finde ich sehr gut...
Erinnert mich ein wenig an Shadowrun 3.

Problematisch würde ich nur sehen, dass es doch sehr zufallsabhängig ist. Jemand mit 3W6 kann auch gut gegen jemanden mit 6W6 gewinnen, auch wenn dieser "doppelt so gut" ist. Das wird dadurch relativiert, dass er dann wahrscheinlich weniger Schaden macht, insofern eigentlich kein Problem. Aber was ist bei einfachen Proben, wo Schaden keine Rolle spielt und sofort auf "geschaft/nicht geschaft" entschieden wird?

Und wie werden Proben gegen Gegenstände (Schlößer knacken etc.) gehandhabt?

Bye,
Yvo

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Offline Timo

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Re: Alternative One-Roll-Engine
« Antwort #2 am: 28.10.2008 | 12:56 »
Ungefähr in diese Richtung arbeite ich auch gerade mit meinem System. Ich nutze zur Zeit nur einen Würfelpool und einen Lernfaktor.
Der feste Wert bestimmt ob man etwas schaffen kann, der Würfelwurf wie gut, man kann Würfel verschieben um den Wert zu erhöhen.

Grobes Beispiel:
Kletternwert 5(Attribut2+Fertigkeit3) Würfelpool 3W6
Wenn der Mindestwert um über eine 2,50m Mauer zu kommen 6 ist, muss der Charakter um es zu schaffen einen Würfel verschieben und würfelt 2W6, der erwürfelte Wert bestimmt den Erfolgsgrad.
0-4 gewürfelt=mit ach und krach geschafft
18-24=Parcoursstyle mit Posing

Wenn jemand mit einem solchen Pool über eine 8MW Mauer muss schafft er es aber nur mit Mühe und langsam, 9+ ist unschaffbar.

Es gibt also zwei Vergleichstabellen Mindestwerte und Erfolgsgrade, Standard Mindestwerte sollten den Spielern bekannt sein.
Bei Vergleichswürfen entscheidet man verdeckt wie hoch man seinen Wert puscht.

zB dein Beispiel Rededuell:

Ivash Diplomat: Fertigkeit 6 / Pool 4W6 (ist spezialisiert auf Diskussionen und kann nur das gut)
Konthak: Fertigkeit 8 / Pool 1W6 (kann alles politische sehr gut, dafür ist der Pool sehr klein)

Ivash der Diplomat befindet sich in einem Disput mit Konthak, dem Ratsvorsitzenden. Ivash nimmt einen Würfel weg, würfelt 3W6 gegen unbekannte 8: 14 und hat damit (E)=14 und (M)=7. Sein Kontrahent würfelt mit 1W6 gegen 6: 3 und hat damit (E)=3 und (M)=8. Er faselt zwar nur Politikerphrasen, aber überzeugt damit.

Hätte Ivash zwei Würfel weggelegt und somit ebenfalls (M)=8, wäre diese Runde durch den Würfelwurf entschieden worden.

Hätte Ivash sogar drei Würfel weggelegt M=9, wäre er in jedem Fall siegreich, da der Gegner nur mit einem Pool von 0 gleichziehen könnte, den Ivash mit dem 1W6 in jedem Fall schlägt.

Praktisch sehr ähnlich, nur mit mehr Tabelle und Daten auf dem Charakterblatt, dafür weniger gewürfel und mehr Überlegung bei den Aktionen.
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ChristophDolge

  • Gast
Re: Alternative One-Roll-Engine
« Antwort #3 am: 28.10.2008 | 18:53 »
Zitat
Und wie werden Proben gegen Gegenstände (Schlößer knacken etc.) gehandhabt?

Zum Beispiel könnte man dem Schloss eine Grundschwierigkeit geben, die nötig ist, um es überhaupt zu überwinden. Ein Schwierigkeitsbeiwert kann dann genutzt werden, um zu klären, wie schnell/effektiv das Schloss überwunden wird, ob man es dabei beschädigt etc.
Man vergleicht dann also (M) mit der Grundschwierigkeit und nutzt den Schwierigkeitsbeiwerk, um (E) zu ermitteln (wenn nötig, darauf kann ja auch durchaus verzichtet werden, wenn es nur nötig ist, zu ermitteln, ob man das Schloss überwindet).

Allerdings sollten solche Dinge wie "Schloss überwinden" in Anlehnung an StoryDSA nur dann eine Rolle spielen, wenn der Fehlschlag bei der Probe dem Fortkommen im Abenteuer nicht im Wege steht.

Offline Beral

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Re: Alternative One-Roll-Engine
« Antwort #4 am: 1.11.2008 | 11:45 »
Eine Idee war es, wie folgt vorzugehen: (M) beschreibt wie kunstvoll/kreativ/geschickt in einem Konflikt gehandelt wurde, ist also entscheidend für den Ausgang eines Konfliktes an sich. (E) dagegen beschreibt die Macht des Vorgehens - z.B. wie viel Schaden man anrichtet oder wie stark man einen Gegner in einer Diskussion bedrängt.
M sagt also nur etwas darüber aus, wer im Konflikt die Oberhand gewonnen hat. Quasi eine binäre geschafft/nicht geschafft Aussage. Und E sagt im Falle von "geschafft", wie gut es geschafft wurde.
Richtig so?
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

"Wir führen keinen Krieg...sind aber aufgerufen eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen." Gerhard Schröder.

ChristophDolge

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Re: Alternative One-Roll-Engine
« Antwort #5 am: 1.11.2008 | 15:05 »
Exakt. Interpretieren könnte man das so, dass E, die Kunstfertigkeit/Qualität eben von M, von der Konkurrenzstärke einer Aktion entkoppelt wird.