Autor Thema: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?  (Gelesen 21608 mal)

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Offline Joerg.D

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #50 am: 6.11.2008 | 19:33 »
Falcon möchtest Du wisssen wie wir die jeweilige Szene leiten würden oder willst Du, das wir Dir einen Tipp geben, wie Du das leiten kannst?

Du beziehst deine Inspiration auf anderen Wegen und für Dich würde ich die Szene ganz anders leiten, als zum Beispiel für Lord Verminard. Wenn ich diese Szen für dich leiten würde, hätte ich vorher einen Blick auf dein Charakterblatt gelworfen und den Schwierigkeitgrad für die verschiednen Proben so gelegt, das Du eine 50% Chance hast die jeweilige Probe zu bestehen. Durch geschickte Vorarbeiten und gute Klärung der Situation würde ich dann Bonis für die Proben vergeben. Das heißt ich hätte einen festen Plan, wie du welche Proben auf was für Fertigkeiten in der jeweiligen Situation würfeln musst und würde dafür sorgen, das Du immer schwitzt, weil es so schwierig zu schaffen ist. Das Ganze würde ich dann noch mit ein paar fiesen Erzählungen garnieren, was passiert wenn Du einen Wurf mal nicht schaffst und mich an deiner wachsenden Panik weiden.
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Offline Falcon

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #51 am: 6.11.2008 | 19:43 »
@Jörg: ich dachte der beste Weg, daß ich auch Sachen für mich rausziehen kann ist einfach zu fragen wie die Leute was leiten würden. Gleichzeitig sollte das dann auch die entsprechenden Fragen aufwerfen (wie geht man mit Tödlichkeit um?), passiert vielleicht eher, wenn man schreibt, was man selber als SL tun würde.
Das schlägt dann gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, statt sich einfach nur Tipps zu holen.
bei dener Methode fällt mir jetzt schwer mir vorzustellen, was denn nun an den entscheidenen Proben passiert (fällt man rein wenn sie nicht gelingen oder nicht?)

Tudor hat da imho völlig Recht, daß sein angesprochener Unterschied zu Kämpfen der Entscheidende ist. Die Gefahr mit vorbereitenden Proben abzuflachen, die einem erlauben die Aktion abzubrechen, für sich aber auch Boni anzusammeln finde ich gut.
Ich kenne das von SLs nur so, daß sie panisch anfangen Proben einzubauen NACHdem das Kind in den Brunnen gefallen ist (der besagte Vorsprung oder das doch noch festhalten).
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ChristophDolge

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #52 am: 6.11.2008 | 19:49 »
Die Letalität würde ich auch so ansetzen, dass die Szene für den größten Teil der Gruppe tödlich endet, wenn sie nicht handeln bzw. nicht sofort beginnen, zusammenzuarbeiten.

Extreme Variante wäre wahrscheinlich, die Spieler das Seil kappen zu lassen, damit jeder sein eigenes Glück finden kann - einen so von seinen Mitspielern im Stich gelassenen Spieler würde ich eventuell sogar durch "SL-Willkür" überleben lassen.

Ansonsten gehe ich soweit mit, dass jede sinnvolle Idee/ gelungene Probe die Letalität der Sache reduzieren sollte - im günstigsten Fall so, dass es wirklich einen ganzen Blumenstrauß von Resultaten gibt. Von echten Verlusten über eingebüßte Ausrüstung/Nachteilen für zukünftige Herausforderungen über Verletzungen bis hin zum schadfreien Überstehen der Situation und dem Gefühl, dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen zu sein.

Die Methodik, die Szene stufenweise immer weiter zu verschärfen, finde ich übrigens durchaus spannend und nicht zwangsweise übertrieben. Wird ja auch in vielen Filmen so gemacht. Aber zu so einem cinematischen Szenenansatz passt dann imho keine simulationistische Lösung/Sichtweise wie sie Zornhau beschrieben hat. Er hat ja auch schon dargestellt, wie man eine solche Szene simulationistisch aufbauen könnte.

Offline Joerg.D

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #53 am: 6.11.2008 | 20:06 »
Meine Methode eskaliert das Ganze und sorgt dennoch für Spannung. Wann immer eine der vielen Proben nicht funktioniert, dann geht etwas schief und es gibt einen Abzug auf die letzte entscheidene Probe, die es nicht braucht, wenn der Spieleer wieder erwarten alle Proben schafft.

Ich lasse den Spieler also auf alles würfeln und wenn er jede Probe schafft, dann kommt er ohne Probleme hoch. Jeder Patzer wirkt sich jedoch negativ aus und vermindert zum Beispiel die Rundenanzahl die der Charakter zur Verfügung hat um den Weg nach oben zu schaffen (die Entfernung sollte bei allen geschafften Proben ohne Probleme zu schaffen sein). Wenn die Gruppe zusammenarbeitet haben sie die Chance sich gegenseitig zu helfen, aööerdings würde ich immer ein bisschen auf der "alleine schaffst Du es eher als mit den Anderen" Ansprache setzen. Wenn der/die Spieler zu viele Proben verpatzt hat/haben, dann gibt es die Ansage, das es nach oben zu weit ist und der/die Spieler sich andere Gedanken zu machen hat/haben. Ein Einstieg in die Spalte, über die die Lawine wegrutscht wäre eine Möglichkeit, eine waghalsige Schlittenfahrt oder der Sprint aus dem Weg der Lawine und das Hängen an eine Bergflanke wären zwei andere Möglichkeiten. Dabei gilt bei mir immer Stil over Substance und ich lasse bei guten Ideen auch mal 5 gerade sein. Wenn der Spieler dann aber wieder entscheidend patzt, dann ist er ohne wenn und aber Tod.
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Offline Feuersänger

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #54 am: 6.11.2008 | 20:09 »
Zitat
Interessant zu lesen, daß Feuersänger zwar die Probe auf die Spalte erwähnt aber völlig offen lässt ob er die SCs auch reinfallen oder hopps gehen lassen würde. Das bekommt man so oft im Thread zu lesen (bzw. nicht zu lesen), auch bei anderen Beispielen wie Alexandros tipps oder Eulenspiegels, daß ich meine, Hopp oder Topp Situationen sind eine Art Trauma für SLs.

Genau genommen habe ich indirekt was dazu geschrieben: die Charaktere besitzen ja ein Seil. Also kann dieses genausogut als Sicherungsseil für den Sprung dienen. Wer den Sprung verkackt, klatscht also vielleicht gegen die Spaltenwand und nimmt ein wenig Schaden, kann dann wieder hochgezogen werden und es nochmal versuchen. Im Wesentlichen also Zeitverlust, währenddessen die Lawine näherkommt...
Man muss sich also nicht verrenken, um Tod durch Würfelpech zu verhindern. Außer, die Spieler stellen sich so blöde an, dass die Charaktere ohne Sicherungsseil springen -- dann ist halt im im Falle eines Fehlschlags im wahrsten Sinne des Wortes Schicht im Schacht.
Oder man spielt mit der Kirk-Regel (der Thread ist ja grad wieder aktiv): verpatzter Sprungwurf heisst, dass der Char sich nicht traut, zu springen, und deswegen eine Runde verliert, in der er sich sammelt und es dann nochmal versucht.

Grundsätzlich stimme ich dir schon zu, es sollte - in einem heroischen System - nicht so ohne weiteres das Leben von einem Würfelwurf abhängen. Zu dem Zweck gibt es ja in moderneren Systemen Fatepoints oder ähnliche Mechanismen, mit denen man auch im ultimativen Unglücksfall das Schlimmste abwenden kann.
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ChristophDolge

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #55 am: 6.11.2008 | 20:15 »
Wenn ich die Frage in den Raum werfen darf: Wie sehr würdet ihr euch auf Ideen einlassen, die vom vorgezeichneten Weg (unter den Vorsprung) abweichen? Gäbe es eher Mali oder eher Boni? Würde es Änderungen an den maximalen negativen Folgen geben?

Was das Setting betrifft: Das ist so eine typische Szene, die ein einzelner Magier mit Sprüchen wie "Federfall" völlig kippen kann.

Offline Falcon

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #56 am: 6.11.2008 | 20:24 »
Ich würde voll auf die Ideen eingehen aber würde die Boni/Mali gemäß der Situation geben (inkonsistente Boni für gute Ideen finde ich nicht gut, da verteile ich lieber Fatepunkte oder XP), allerdings kann es da schon mal zu Interpretationsdifferenzen kommen (wenn ich eine Idee erschwere, der Spieler sie aber für die beste Idee von Welt hält, die ja viel einfacher sein müsste).

ich halte die KirkMethode auch für gar nicht so schlecht und hätte es vermutlich so gemacht:

Die Spieler brauchen 3 Erfolge, bevor 3 Misserfolge eintreten, einen Erfolg für jede Hürde (Raufklettern, Springen, Sprinten), eventuell auch mehr. Die Erfolge Misserfolge wird für jeden Einzeln festgehalten. Derjenige, der zuerst 3 Misserfolge erzeugt (also der letzte) beschwört die Ankunft der Lawine herauf und jeder, der bis dahin noch nicht drei Erfolge angesammelt hat geht mit unter.
Die anderen Situationen sind nur Hürden, die bei misslungener Probe im Schlimmsten Fall nicht überwunden werden können aber die ganze Szene nicht scheitern lassen.
Dabei kann es auch zu Gemeinschaftsproben kommen (z.b. die Seilszene), da erzeugt ein Spieler automatisch auch Erfolge für alle die daran hängen (z.b. ein Spieler zieht den Baumelnden nach oben). Allerdings hat man eventuell auch die Möglichkeit diese Hürde auszulassen (der Hängende muss hoch kommen, die anderen könnten eventuell weglaufen und brauchen dann nur noch 2 Erfolge und bekommen automatisch einen Erfolg). Bei neuen Ideen würde ich eventuell Hürden austauschen (statt über die Spalte zu springen sprintet der Charakter also zum Berghang) oder eben wieder überspringen lassen (der Charakter bleibt in der Spalte statt rauszuklettern).

Das reissende Seil würde ich entweder ignorieren oder eine weitere X Erfolge bevor Y Misserfolge Staffelung in den großen Konflikt setzen.

so ungefähr würds wohl ablaufen. Das wäre dann natürlich nicht sehr konsistent (da man nicht in die Spalten fallen kann) aber wenigstens einigermaßen dramatisch.

« Letzte Änderung: 6.11.2008 | 20:31 von Falcon »
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Offline Joerg.D

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #57 am: 6.11.2008 | 20:36 »
Wenn ich die Frage in den Raum werfen darf: Wie sehr würdet ihr euch auf Ideen einlassen, die vom vorgezeichneten Weg (unter den Vorsprung) abweichen? Gäbe es eher Mali oder eher Boni? Würde es Änderungen an den maximalen negativen Folgen geben?

Was das Setting betrifft: Das ist so eine typische Szene, die ein einzelner Magier mit Sprüchen wie "Federfall" völlig kippen kann.

Nun, Falcon hat geschrieben, das kein Magier mit dabei ist. Insofern ist das nebensächlich.

Ich belohne gute Ideen die meinen Plan aushebeln grundsätzlich mit Bonis, wenn sie mir logisch erscheinen, aber lasse meinen Spielern immer eine Chance es auch auf anderen Wegen (die mir unlogisch erscheinen) zu schaffen. Ich spiele mit meinen Spielern und nicht gegen sie, bin dafür da ihre Umwelt zu simulieren und sie vor Herausforderungen zu stellen.

Ich mag keine Rettungswurf oder Tod Geschichten.

Edit: Eigentlich würde ich so eine Szene immer als Spotlight für einen Char mit den entsprechenden Fertigkeiten entwerfen, damit dessen Spieler die Chance hat die Gruppe zu retten und die Fertigkeiten zu nutzen, die er gelernt hat.
« Letzte Änderung: 6.11.2008 | 20:39 von Jörg.D »
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Offline JohnStorm

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #58 am: 6.11.2008 | 20:55 »
Ich würde eine solche Szene nicht leiten.

Mit Verweis auf http://de.wikipedia.org/wiki/Gletscherspalte, besonders die beiden Quell-Literatur-Links ganz unten.

Bergseile sind dafür gemacht, dass nicht so schnell durchscheuern (also jedenfalls moderne), wenn die SC irgendwelche Erfahrung im Bergsteigen haben sollten sie die Risiken kennen und einen anderen Weg auf den Berg wählen, zwei so breite Spalten (an einem steilen Hang, so breit und tief, das sie bodenlos sind, sind einfach albern), dass die feste Schneedecke erst beim Dritten in der Seilschaft durchbricht, die nebeneinander liegen, und so so beieinander liegen, dass man sie innerhalb von 2 min. beide Überwinden könnte, halte ich für äußerst unwahrscheinlich, die Wahrscheinlichkeit, das der erste Einbricht ist viel höher (vgl. Wikipedia).
Wenn die SC unerfahren sind im Bergsteigen, dann ist das eine Group-Kill-Szene, außer die SCs sind "Heroes" und können fliegen (dann stellt sich die Frage, warum sie durch den Schnee stapfen).

Lawine und Geräusche
Eine Lawine geht mit 100 - 300 km/h ab, d.h. in den 1-2min. würde sie in einer Entfernung von ca. 3-6,5 km anfangen, das mal zur Überlegung mit dem Auslöse-Geräusch. Die Zeit um aus der Spalte herauszukommen, zur nächsten zu kommen, über die zweite zu springen und dann noch zu seinem Felsüberhang zu laufen, ist einfach zu kurz.
Ein gutes Schwert hilft beim Probleme lösen, mit einem guten Bogen kommen sie erst gar nicht an dich heran.

Offline Joerg.D

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #59 am: 6.11.2008 | 21:41 »
Nun wenn es Magie gibt, dann ist die Geschwindigkeit von Lawinen echt nebensächlich.

Grundsätzlich sind alle Naturereignisse bei mir so schnell, das es den dramatischen Anforderungen an die Geschichte entspricht und nicht irgendwelchen realen Vorbildern.
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Offline Bad Horse

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #60 am: 6.11.2008 | 21:55 »
Ich würde vielleicht (je nach System und Gruppe) eine Handvoll Chips auf den Tisch werfen und den Spielern sagen, dass jeder Chip für eine Aktion (einen Würfelwurf steht). Wenn die Chips verbraucht sind, ist die Lawine da. Die Chips dürfen nicht gezählt werden, und in bestimmten Zeitintervallen, in denen kein Chip weggenommen wurde, nehme ich einen weg.
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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #61 am: 6.11.2008 | 23:37 »
Ich würde darauf vertrauen, dass ein Spieler einen Drama Point rauswirft, um die Situation per Plot Twist zu entschärfen und alle zu retten ~;D.
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Eulenspiegel

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #62 am: 6.11.2008 | 23:37 »
Bergseile sind dafür gemacht, dass nicht so schnell durchscheuern (also jedenfalls moderne), wenn die SC irgendwelche Erfahrung im Bergsteigen haben sollten sie die Risiken kennen und einen anderen Weg auf den Berg wählen
Wollen wir mal logisch an die Sache herangehen.
- Das Seil scheuert durch. Daraus folgt: Es ist kein modernes Bergseil. (Vielleicht irgendein altes mittelalterliches Seil. Keine Ahnung. Aber auf keine Fall ein modernes Bergsteigerseil.)
- Ein SC hängt in einer Gletscherspalte. Dafür würden mir spontan zwei Möglichkeiten einfallen:
a) Der Charaktere haben keine Ahnung vom Bergsteigen.
b) Die Gletscherspalte hat sich magisch geöffnet.

(Mit etwas Überlegung würde mir sicherlich auch noch ein paar weitere Möglichkeiten einfallen.)

Zitat
zwei so breite Spalten (an einem steilen Hang, so breit und tief, das sie bodenlos sind, sind einfach albern), dass die feste Schneedecke erst beim Dritten in der Seilschaft durchbricht, die nebeneinander liegen, und so so beieinander liegen, dass man sie innerhalb von 2 min. beide Überwinden könnte, halte ich für äußerst unwahrscheinlich, die Wahrscheinlichkeit, das der erste Einbricht ist viel höher (vgl. Wikipedia).
Ich habe das so verstanden, dass es nur eine Gletscherspalte gibt. Und sie ist auch nciht beim letzten, sondern beim ersten Eingebrochen.

Wenn ich das mal als ASCII Bildchen malen dürfte:

S______3-2-|1 |_____H________T

Um es zu erklären:
S ist der Start der Wanderschaft.
3 und 2 sind die beiden Wandersmänner, die noch vernünftig stehen.
1 ist der arme Typ, der in der Gletscherspalte hängt.
| | ist die Gletscherspalte.
H ist die Höhle oder der Felsüberhang.
T ist das Ziel der Reise.

Zitat
Wenn die SC unerfahren sind im Bergsteigen, dann ist das eine Group-Kill-Szene, außer die SCs sind "Heroes" und können fliegen (dann stellt sich die Frage, warum sie durch den Schnee stapfen).
Wieso ist das eine Gruppenkill-Szene?
Selbst, falls die SCs unerfahren sind: Sie ziehen den Kerl raus und rennen in die Höhle in Sicherheit vor der Lawine.

Das sollte man auch als unerfahrener Wandersmann hinbekommen.

Zitat
Die Zeit um aus der Spalte herauszukommen, zur nächsten zu kommen, über die zweite zu springen und dann noch zu seinem Felsüberhang zu laufen, ist einfach zu kurz.
1 Minute, um aus der Spalte herauszukommen.
20 Sekunden, um über die Spalte zu springen.
30 Sekunden, um unter den Felsüberhang in Deckung zu gehen.

Wird zwar knapp, aber das ist ja beabsichtigt.

Ansonsten steht es dir frei zu sagen: "Nene,1-2 Minuten sind viel zu kurz. Das kann ich meinen Spielern nicht zumuten. Meinen Spielern würde ich da 5 Minuten Zeit geben."

Offline Falcon

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #63 am: 6.11.2008 | 23:51 »
@hamf: grandios ;D .... aber imho unspannend.

ich halte es mit der Zeit von Ereignissen ähnlich wie Jörg. Bin auch keiner der Simulationsspieler, die sagen "oh, ihr seid leider Zwei Tage zu spät nach Tortuga gekommen, die Seeschlacht ist schon vorbei" wenn es nicht zur Dramatik passt.

@JohnStorm: sehr informativ.

@Leonie: Die Chips kommen immer mal wieder auf. Grundsätzlich eine gute Idee, da man die knappe Ressource Zeit direkt vor Augen hat. Nimmt man 1Chip = 1Aktion wäre es vermutlich einfaches Runden zählen.
Eventuell würd ich als SL verlangen, 1-3 Chips zu nehmen, je nachdem wie lange die Aktion ist (oder auch die Option stellen: "Wenn du mehr Chips nimmst, lässt du dir mehr Zeit und kriegst einen Bonus auf den Wurf").

@Eulenspiegel: so meinte ich die Aufstellung nicht, aber es ist auch ok so. Läuft ja auf dasselbe heraus.

Bislang nehme ich auf jeden Fall aus dem Thema mit:
Lass keine Probe würfeln, die nicht auch schiefgehen darf
(aber das ist ja eine alte Binsenweisheit ;) ).
« Letzte Änderung: 6.11.2008 | 23:54 von Falcon »
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Offline Feuersänger

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #64 am: 7.11.2008 | 00:05 »
Wenn ich mal was einwerfen dürfte: was habt ihr alle immer it magischen Charakteren? Falcon schrieb im Eingangspost, dass die betreffenden Chars nicht magisch sein sollen. Somit sind Überlegungen hinsichtlich Feather Fall etc. Makulatur.
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ChristophDolge

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #65 am: 7.11.2008 | 08:21 »
Haben das noch mehr Leute als ich erwähnt? Ich wollte es einfach mal so einstreuen - irgendwie finde ich in solchen Situationen den Einsatz von Magie sogar fraglich. Wen ich als Spieler in so einer Situation die Szene sofort durch Magieeinsatz entschärfen würde, müsste ich mir das sogar ernsthaft überlegen ;-)

Zitat
Lass keine Probe würfeln, die nicht auch schiefgehen darf
... es sei denn die Spieler haben es nicht anders verdient ("Ich springe in die Gletscherspalte und rolle mich unten mit >Geschick< ab!") *gg*

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #66 am: 7.11.2008 | 09:03 »
Wenn ich ne Sanduhr aufstellen würde, dann mit mehr Zeit, als tatsächlich im Abenteuer vorhanden ist. Dinge zu beschreiben dauert meist länger, als in Wirklichkeit. Der Satz "Ich hau dem miesen Dreckskerl eine in die Schnauze." ist in Wirklichkeit nur ein *PAFF*. Daher wäre die Eieruhr unfair.
Es scheint mir aber dahingehend die beste Lösung zu sein, die Realzeit einzubringen. Ob nun mit Eieruhr, Musik oder etwas gänzlich anderem ist egal.
Nun zur Lösung des Spalten-Lawinen-Problems:
Wenn die beiden noch stehenden SC zusammenarbeiten benötigen sie keinen Wurf und ca. 20 Sekunden bis sie den gestürzten SC wieder nach oben holen.
Versucht es ein SC alleine, verdoppelt sich die Zeit und es wird anhand des Gewicht des Hängenden SC und der Stärke des ziehenden SC nach dem zu erreichenden Würfelergebniss geschaut.
Ich nehme 50 Meter bis zum Vorsprung an, Bewegung der SC: 1 - 1,5 Meter pro Sekunde im tiefen Schnee, bei rennen verdoppelt.
Die Szene mit der Spalte wird etwas tricky, springen alle zusammen, erreichen sie den Vorsprung ohne Probleme, wenn sie vorher zusammengearbeitet haben. Da sie aneinander geseilt sind muß der erste Springer (sofern sie denn nacheinander springen) auf den Rest warten, daß endet wahrscheinlich sehr böse.

Eine spannende Musik (Vielleicht Duel of the Fates) im HIntergrund wäre sicherlich nciht verkehrt.

Kurzfassung:
Bei 2 Minuten In-Time, Eieruhr mit 3 Minuten aufstellen.
Kurzer Abriß über die Situation (einfache Karte für die Spieler).
Musik an.
"Lawine" schreien.
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Offline Feuersänger

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #67 am: 7.11.2008 | 12:20 »
irgendwie finde ich in solchen Situationen den Einsatz von Magie sogar fraglich. Wen ich als Spieler in so einer Situation die Szene sofort durch Magieeinsatz entschärfen würde, müsste ich mir das sogar ernsthaft überlegen ;-)

Aus Spielersicht sage ich mal: grundsätzlich ist man schön doof, wenn man seine verfügbaren Ressourcen nicht voll ausschöpft, vor allem in einer gefährlichen Situation. Im Endeffekt sind solche Szenarien in High-Magic Settings halt fürn Arsch, wegen Sprüchen wie Federfall, Levitieren, Fliegen, Dimensionsportal, Teleport, um mal je einen Spruch aus den ersten 5 Zaubergraden zu nennen.
(Ich selber bin auch manchmal absichtlich doof, wenn ich in D&D darauf verzichte, meinen Reisekleriker Fliegen zu lassen. Aber nicht in lebensbedrohlichen Situationen.)

Deswegen find ich ja High Magic auch so lästig, um es mal zurückhaltend zu formulieren. Klassische Abenteuerszenen -- Fehlanzeige.
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Eulenspiegel

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #68 am: 7.11.2008 | 12:35 »
bzgl. 2 Minuten intime = 3 Minuten outtime
Ich würde anders daran herangehen.
Ich würde mir einfach überlegen, wie lange sie outtime dafür Zeit haben. Sagen wir, ich gebe ihnen outtime 3Minuten dafür.
Dann stärkt es imho die Immersion, wenn sie auch intime 3 Minuten Zeit haben und nicht nur 2 Minuten. (De facto ist es egal, ob sie ingame nun 2 oder 3 Minuten Zeit haben, da es nur auf die Outtime-Zeit ankommt. Aber imho hat man ein besseres Zeitgefühl und kann sich besser in die Szene versetzen, wenn man sagt: Ingamezeit = Outtimezeit.)

Nun zur Lösung des Spalten-Lawinen-Problems:
Wenn die beiden noch stehenden SC zusammenarbeiten benötigen sie keinen Wurf und ca. 20 Sekunden bis sie den gestürzten SC wieder nach oben holen.
Wie würdest du das erzählerisch lösen:
- Würdest du dann 20 Sekunden dasitzen und Däumchen drehen?
- Würdest du die Eieruhr nehmen und sie 20 Sekunden vordrehen?
- Würdest du erzählen, wie sie ihn herausziehen und deine Beschreibung dabei so in die Länge ziehen (oder verkürzen), dass du ca. 20 Sekunden dafür brauchst?

Ich meine: Wenn man eine Eieruhr oder eine Musik hat, die outtime läuft und die den Countdown angibt, dann ist es letztendlich egal, wie lange die Aktionen intime brauchen. Dann ist nur wichtig zu wissen, wie lange die Aktionen outtime brauchen.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #69 am: 7.11.2008 | 12:43 »
Ich halte die Eieruhr immernoch für ungeeignet. Gut, sie sorgt oog für Zeitdruck direkt auf die Spieler. Aber ig siehts halt anders aus. Es kann z.B. immer oog nur ein Spieler seine Aktion beschreiben, aber ig können theoretisch alle SC zeitgleich handeln. Wenn überhaupt mit externem Zeitdruck gespielt wird, finde ich den 3x Counter-Ansatz von Falcon weiter unten gut. Man stellt sich ne Stoppuhr o.ä., die jede 30 Sekunden oder jede Minute klingelt, dann würfelt man, wie weit sich die Lawine fortbewegt hat und ob gegebenfalls das Seil weiter einreißt. Das entkoppelt die "intime" von der "outime", setzt die Spieler aber trotzdem direkt unter Druck.
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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #70 am: 7.11.2008 | 13:11 »
Zur Ausgangsszene: mich wundert, was ausgerechnet tiefgefrorenen Felsen dazu bewegt, von jetzt auf gleich Spalten zu erzeugen. Einem Untergrund aus reinem Eis würde ich das eher zutrauen.

Wie ich so eine Szene leiten würde, hängt davon ab, wie sie zustandegekommen wäre. Wenn ich Spieler einfach willkürlich in diese Szene versetzt hätte, würde ich ihnen alle Zeit der Welt geben, sich erst einmal damit zurechtzufinden, daß sie diese Situation weder wollten noch verhindern konnten, in sie hineinzugeraten. Außerdem würde ich ihnen im Gepäck alles zugestehen, was sie sich wünschen können. Wenn sie die zweite Spalte bemerken, könnten sie durchaus darauf kommen, daß ein ordentlicher Teil der Lawine darin verschwindet, sowie (in Anlehnung an die Überlegungen von ChristophDolge) darauf, daß sie vielleicht an der zur Lawine hin gerichteten Wand der Spalte, in der der verunglückte Charakter steckt, ein fast ebenso guter Ort zum Überleben ist wie der Felsüberhang. Gut, sie werden viel riskieren müssen - aber wiederum, wenn die Spieler keine Wahl hatten, ob sie sich in eine solche Situation begeben möchten oder nicht, würde ich ihnen praktisch eine Überlebensgarantie geben. "Du bist tot" ist fast ebenso schlechter Stil, wenn es eine halbe Stunde dauert und mit ein paar Komplikationen garniert ist, bis dies Ergebnis aus Spielleiterwillkür eintritt, als wenn es einfach so in den Raum gestellt wird.

Anders sieht es aus, wenn die Charaktere stur in ihr Verderben rennen, obwohl sie es besser wissen könnten und sollten. Wenn sie selbst bergerfahren sind oder alle NSCs, die sich mit solchen Gegenden auskennen, ihnen abgeraten haben, wenn sie trotzdem auf einen Führer und sinnvolle Ausrüstung verzichtet haben - dann haben sie ein Problem, das auch das seltsam schnelle Durchscheuern des Seiles erklären würde. Die genannten Möglichkeiten, ohne den Überhang auszukommen, würde ich ihnen trotzdem zugestehen.

Wenn sie es nicht wissen konnten (beispielsweise weil sie von einem widrigen Magier dorthin teleportiert wurden, ohne daß der ihnen vorher zwei Wochen Zeit für Recherche und mindestens einen ausgedehnten Einkaufsbummel erlaubt hat) - tja, dann würde wohl der "garstigen" vermutlich auch eine "gnädige" Umwelt gegenüberstehen. Etwa eine, in der der in der Spalte hängende Charakter bemerkt, daß es dort einen ebenso praktikablen Überhang gibt, den auch die Charaktere, die noch oben stehen, erreichen können; oder die Lawine wird ein Stück oberhalb zu großen Teilen in eine andere Richtung gelenkt, oder was auch immer... Willkürlich, sicher, aber das ist die Situation dann ja eh schon von A bis Z.

Wenn sie es gewußt haben, aber verzweifelt genug waren, sich trotzdem auf den Weg zu machen, wird einiges von ihrer Vorbereitung abhängen. Wenn sie sich "Tips und Tricks" haben erklären lassen und sie im wesentlichen auch befoklgen, mag da das eine oder andere beigewesen sein, was ihnen in dem Moment noch Ideen gibt. Andererseits würde ich sie dann wohl wirklich auch gar nicht erst so unter Druck setzen.

Zeitdruck am Spieltisch würde ich in so einer Szene aber wohl tunlichst vermeiden - weil ich nicht wüßte, wie ich die Spieler plausibel am Leben halten sollte, wenn sie wielange auch immer überlegen, was sie jetzt sinnvollerweise tun sollten, oder wenn sie tatsächlich schlicht "falsch" entscheiden, etwa alle drei in die Spalte zu springen und zu hoffen, daß sie irgendwie überleben und in der Zeit, für die sie Vorräte haben, auch noch wieder herauskommen... Denn ihnen das zu verbieten, würde mir auch wieder zu "selbstherrlich" sein.
Die regeltechnische Umsetzung hängt am verwendeten System, da gibt es zu viele Variablen in den Vorgaben und Rahmenbedingungen.

Offline Foul Ole Ron

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #71 am: 7.11.2008 | 13:24 »
@Falcon: Ich möchte auch nicht alles "einfach so" weglassen - ich möchte nur nicht den ganzen Eimer mit Gefahren auf einmal über die SC ausschütten.
EINE AKUTE Gefahr anstehen lassen, und diese (wie im angesprochenen "Zeitdruckthread") auflösen. Je nach Auflösung kommen die SC da gut, neutral oder schlecht ´raus. Mit entsprechenden Boni oder Mali in die NÄCHSTE AKUTE Gefahr... .

Dann will ich ausnahmsweise mal konstruktiv sein  ;) :
Zeit bis zum "Eintreffen" der Lawine: 15 KR. SC stürzt in die Spalte, und das Seil beginnt zu scheuern. Zeit bis zum Abriss: 4 KR. Die anderen SC können das Seil sofort durchschneiden (und verlieren dabei keine Zeit oder halt 1 KR), oder max. 4 Runden lang versuchen, den Abgestürzten zu retten (z.B. mit einer kombinierten Stärke-Probe eines festzulegenden Levels - durchaus möglich, aber nicht ganz easy). Nach 5 KR ist der Abgestürzte entweder wieder bei den anderen, oder aber wirklich abgestürzt. Egal wie, es bleiben mindestens 10 KR bis zur Lawine! Jetzt zur nächste Spalte (Weg: 1 KR). Drüberspringen ist angesagt. Die SC können sich in einer KR losschneiden bevor sie drüberspringen wollen. Wenn Sie das tun, reicht eine einfache Probe auf Athletik oder wasweissich um drüberzukommen. Jeder, der versemmelt landet er allerdings auf ChristophDolge´s (?) Absatz in der Spalte, und muss von einm obenstehenden in 3 - von zweien in 2 KR hochgezogen werden. Wenn Sie vor dem Sprung angeleint bleiben, kommt zu der Probe für den Sprung noch eine für die Koordination. Auch hier landet jeder "Versemmler" (egal, welche der Proben oder beide) auf dem Absatz, kann aber wegen des Seils in 2 KR hochgezogen werden. Landen alle 3 auf dem Absatz (ob mit oder ohne Seil, dauert es 3 KR, den ersten nach oben zu heben (ich hatte erwähnt, das der Absatz gerade so tief liegt, das sich einer alleine nicht hochziehen kann, aber mit Hilfe eines Gefährten - sei dieser nun oben oder unten - relativ problemlos in der angegebenen Zeit  ::) ). Jetzt bleiben noch mindestens 8 (?) KR übrig. Maximal bleiben übrig: 15 - 1 (abschneiden/hochziehen) -1 (Weg bis zur nächsten Spalte) - 1 (Sprung).
Wenn alles super läuft und alles klappt, dann bleiben 12 KR!
Wenn alles beschissen läuft, dann bleiben 3 KR
Festlegung: Der Felsüberhang ist 10 KR von der letzten Spalte entfernt! Wer möchte kann noch die Bewegung dorthin beproben. Gelungen: doppelte Wegstrecke / Runde - Misslungen: Sturz (keine Bewegung) und 1 Runde fürs aufrappeln im Schnee... . Je näher man dem Felsüberhang kommt, desto weniger Schaden (je nach System, z.B. 1W6 / Entfernungseinheit vom Überhang, wenn die Lawine aufschlägt).

Es bleibt bei optimalem Verlauf ein Restrisiko, und im WCS trotzdem eine Überlebenschance!

"Alrik stürzt krachend und mit einem lauten Schrei hinter Euch in eine Gletschersplate! Ihr könnt ihn gerade noch so am Seil halten, und wohl nur mit vereinten Kräften wieder nach oben ziehen. Belrik, der am nächsten steht, erkennt schnell, das das Seil durch das hin- und herschwingen Alriks gefährlich an einer scharfen Eiskante entlangschabt und nicht mehr lange halten wird! Da reisst euch ein lautes und anschwellendes Poltern und Tosen aus Eurer Schockstarre: durch den Schrei und das Poltern des stürzenden Eises hat sich 2 Meilen über euch ein riesiges Schneebrett gelöst und nimmt schnell Fahrt auf... . Das Seil haltend, müsst ihr euch entscheiden: Wollt ihr versuchen Alrik zu retten, oder das Seil durchtrennen ... 5 ... 4 ... 3 ..."
...
"[Gottheit]-sei dank: ihr habt Alrik mit vereinten Kräften nach oben gezogen! (Oder: [Gottheit]-sei dank: das war endlich die Gelegenheit diesen am Lagerfeuer furzenden und allgemein-unerträglichen Schweinepriester loszuwerden!) Das Tosen der Lawine wird stetig lauter! Ihr verliert keine Zeit, und als ihr euch aufrappelt, erkennt Celrik in einiger Entfernung einen schützenden Felsüberhang. Der EINZIGE Schutz in erreichbarer Entfernung! Nach wenigen Schritten steht ihr jedoch erneut vor einer Gletscherspalte! Glück im Unglück: Das Krachen der Lawine hat die dünne Schneedecke über der Spalte gelöst, und nach unten stürzen lassen. Dennoch müsst ihr euch wieder entscheiden: Wollt ihr das euch verbindende Seil vor dem Sprung über die Spalte durchtrennen, um euch nicht gegenseitig zu behindern - oder wollt ihr die Sicherheit des Seils unter keinen Umständen aufgeben? Ihr seht bereits erste Risse im Eis unter Euren Füßen, und auch die Lawine bricht sich unaufhaltsam ihren Weg! Entscheidet euch schnell ... 5 ... 4 ... 3 ..."
...
Ich möchte die Charaktere zu einer schnellen Entscheidung zwingen. Der Ausgang ist abschätzbar, aber nicht wirklich kalkulierbar!
Die Entscheidung muss "aus dem Bauch" kommen, ob man high risk/high goal oder low risk/low goal geht.
Das Ergebnis ist auf jeden Fall potentiell tödlich, kann aber durch die eigenen Entscheiungen weitestgehend entschärft werden. Aber eben nur weitestgehend, und das ist auch nicht umsonst (Belrik und Celrik können ihre Chancen erheblich verbessern - dafür müssen sie aber ihren Kumpel Alrik richtig in den Arsch treten...).

Wer meine anderen Posts in diesem Thread gelesen hat mag jetzt sagen, das das relativ aufwändig ist, vorher durchgerechnet und gebalanced werden muss, damit es passt. Rocket science... . Aber genau deshalb habe ich auch vorher geschrieben, das mir die Szene "too much" ist. Zumindest, wenn DAS und SO einfach zufällig im Abenteuer passiert.

Hmmm, vielleicht ist dieser Post hier auch ein bisschen "too much"  ;D, aber ihr wolltet es ja nicht anders!

Edit: verrechnet...angepasst.
« Letzte Änderung: 7.11.2008 | 16:40 von Praesi »
"... Was das für diesen Thread bedeutet? Eigentlich nix. Warum ich trotzdem antworte? Weil ich nicht will, dass jemand denkt, Eulenspiegel hätte Recht.  Grin ..." [Dolge]

"...die Basher bashen, die Fanboys verteidigen, die Tafkabs regen sich auf, die Glinnefizzens machen sich lustig..." [Boba]

Wolf Sturmklinge

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #72 am: 7.11.2008 | 13:45 »
bzgl. 2 Minuten intime = 3 Minuten outtime
Ich würde anders daran herangehen.
Ich würde mir einfach überlegen, wie lange sie outtime dafür Zeit haben. Sagen wir, ich gebe ihnen outtime 3Minuten dafür.
Dann stärkt es imho die Immersion, wenn sie auch intime 3 Minuten Zeit haben und nicht nur 2 Minuten. (De facto ist es egal, ob sie ingame nun 2 oder 3 Minuten Zeit haben, da es nur auf die Outtime-Zeit ankommt. Aber imho hat man ein besseres Zeitgefühl und kann sich besser in die Szene versetzen, wenn man sagt: Ingamezeit = Outtimezeit.)
Wie würdest du das erzählerisch lösen:
- Würdest du dann 20 Sekunden dasitzen und Däumchen drehen?
- Würdest du die Eieruhr nehmen und sie 20 Sekunden vordrehen?
- Würdest du erzählen, wie sie ihn herausziehen und deine Beschreibung dabei so in die Länge ziehen (oder verkürzen), dass du ca. 20 Sekunden dafür brauchst?

Ich meine: Wenn man eine Eieruhr oder eine Musik hat, die outtime läuft und die den Countdown angibt, dann ist es letztendlich egal, wie lange die Aktionen intime brauchen. Dann ist nur wichtig zu wissen, wie lange die Aktionen outtime brauchen.
Das ist eine gute Frage, das habe ich nicht bedacht. Ich würde tatsächlich versuchen die 20 Sekunden (oder etwas weniger) mit Beschreibung der Szene verbringen. Ob das nun eine gute Lösung ist, ist fraglich. Vorschläge?

Eulenspiegel

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #73 am: 7.11.2008 | 13:51 »
Anders sieht es aus, wenn die Charaktere stur in ihr Verderben rennen, obwohl sie es besser wissen könnten und sollten. Wenn sie selbst bergerfahren sind oder alle NSCs, die sich mit solchen Gegenden auskennen, ihnen abgeraten haben, wenn sie trotzdem auf einen Führer und sinnvolle Ausrüstung verzichtet haben - dann haben sie ein Problem, das auch das seltsam schnelle Durchscheuern des Seiles erklären würde. Die genannten Möglichkeiten, ohne den Überhang auszukommen, würde ich ihnen trotzdem zugestehen.
Und wie würdest du die Szene dann genau leiten?

Mit Eieruhr? Mit Musik? Mit Chips ziehen? Mit fester Rundenanzahl?

bzgl. Charaktersterblichkeit:
Die Frage, ob man Charaktere sterben lassen sollte oder nicht und ob Charaktersterblichkeit die einzige Möglichkeit ist, Spannung zu erzeugen, ist imho einen eigenen Thread wert. (Dazu gibt es sicherlich auch eine Menge zu sagen.)

Hier sollte es IMHO erstmal nur darum gehen, wie man den Zeitdruck der Chars auch auf die Spieler übertragen kann.

@ Wolf Sturmklinge
Die Szene dann 20 Sekunden beschreiben (also wie die Chars den Kerl hochhiefen und wie die Lawine immer näher kommt).

Aber ansonsten haben die Spieler ja auch ein bisschen Zeit eingebüßt, weil sie Sachen nachfragen mussten. Hier waren die SCs also schneller als die Spieler.
Im Gegenzug kann der SL ihnen hier etwas Zeit zugestehen. (Dann wären die Spieler also etwas schneller als die SCs.) - Das gleicht sich gegenseitig aus.

Offline Merlin Emrys

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Re: Wie würdet ihr folgende Szene leiten?
« Antwort #74 am: 7.11.2008 | 16:21 »
Und wie würdest du die Szene dann genau leiten?
Siehe oben: Die regeltechnische Umsetzung hängt wesentlich auch am verwendeten Regelsystem.