Nunja, eigentlich volle Zustimmung, aber:
Wenn ihr ein Abenteuer spielt, in dem solcherlei Dinge den Ausgang eines Abenteuers beeinflussen können (Munitionsrationierung oder Sprengstoffeinsatz, etc.), ignoriert ihr das dann?
Betrachtet ihr Traglast generell als unnütz, oder wie läuft das bei euch? Spielt ihr Systeme, bei denen sowas fehlt?
Nun, aktuell spiele ich kein derart modernes System (Sprengstoffeinsatz), aber z.B. in unseren Shadowrun-Runden damals war Sprengstoff auch nicht so einfach zu beschaffen (hat ja nen gewissen Index), insofern musste da natürlich sehr wohl bugchgeführt werden. Das geht aber hier am Thema vorbei, weil wir ja hier von einfachen, alltäglichen Sachen reden, die man in jedem Krämerladen kaufen könnte (z.B. die berühmten 15 Meter Seil, die jeder hat und niemand braucht), und für deren Nicht-Aufschreiben die Hartwurst-SLs einem gerne eins reinwürgen.
Ebenso was normale Munition angeht, war der Munverbraucht bei SR eigentlich vernachlässigbar; wir sind halt davon ausgegangen, dass jeder so ca. 4 volle Magazine mitnimmt, und dann wurde auch nicht Schuss für Schuss abgestrichen. So rein gefühlsmäßig würde ich sagen, hat jeder pro Run 1-2 Magazine verballert, und für solche Peanuts haben wir uns nicht mit Buchführung belastet.
Bei mittelalterlichen Settings ist die Frage etwas berechtigter, weil Pfeile ja deutlich mehr Platz wegnehmen als Patronen, da ist also Abstreichen mitunter angebracht. Und _da_ bin sogar ich als SL mitunter so "hartwurstig", dass ich unter Umständen aufgesammelte fremde Pfeile mit einem Malus belege (-1 oder so) -- wer selber Bogenschütze ist und schonmal Pfeile mit dem falschen Spine verschossen hat, wird auch wissen, warum.
Traglast: hat durchaus eine gewisse Berechtigung, wird bei uns aber auch nicht ganz so kleinlich gehandhabt. In D&D z.B. haben wir einen Kompromiss, dass wir als Spieler ein wenig darauf achten, nicht zuviel Loot mitzuschleppen, und der SL dafür nicht so genau darauf schaut, wieviel denn unsere Reichtümer so wiegen. Anders gesagt, wenn da zehntausend Kupfermünzen rumliegen, nehmen wir die nicht mit, weil es zu schwer wäre. (Außerdem wiegt bei uns eine einzelne Münze nicht 45 Gramm sondern 4,5 Gramm, weil diese D&D-Angabe gar zu schwachsinnig ist.)
Bei Conan haben die Chars sogar noch weniger dabei. Das "Standard-Abenteurer-Paket" wiegt vielleicht 10, 20 Pfund; schwere Rüstung ist sowieso generell unbeliebt (auch ohne Traglastregeln), und außer ein paar Waffen (nochmal vielleicht 10 Pfund) gibt es nichts weiter mitzuschleppen außer den gefundenen Schätzen.
Über Verpflegung braucht in beiden Systemen ebenfalls nicht buchgeführt werden. In D&D kann jeder Kleriker mit einem einzelnen Zauber pro Tag die ganze Gruppe und ihre Reittiere versorgen, und in Conan sind immer genügend wildniserfahrene Charaktere dabei, die unterwegs Nahrung und Wasser auftreiben können. Lediglich in Extremsituationen (Wüste) kann da ein genaueres Buchführen ergiebig und sinnvoll sein ("Ihr habt noch für drei Tage Wasser"), aber das wurde auch weiter oben schon gesagt.