Hast Du bei D&D ab 3.0 auch schon, da eine gewürfelte 1 kein automatischer Misserfolg ist. Bei 4e ist das genauso. Nur dass Du noch weniger Würfe machen musst.
Das Problem ist nicht der automatische Misserfolg bei der 1, sondern die langsame Talent-Progression.
Bei D&D 4 ist man mit einem Talentwert von 10 schon ein wahrer Könner. Aber auch recht einfache Sachen haben einen Mindestwurf von ca. 15. (Sache, die ein Unbegabter nicht hinbekommt, die man aber als Gelernter ohne Probleme hinbekommen sollte.)
Das Problem könnte man umgehen, indem man einfach den Talentanstieg verdoppelt. (Aber das wäre halt eine Hausregel. Nach Originalregeln hat man das Problem, dass ich zwar das Talent auf 10 habe, aber die einfache Sache trotzdem mit einer Wahrscheinlichkeit von 25% verhaue.)
Wenn du unter "Triviale Dinge", Dinge meinst, die den meisten Menschen gelingen ohne darüber groß nachzudenken, dann brauche ich kein System, das dafür sorgt, dass triviale Dinge gelingen, da brauch ich einen SL, der erkennt, daß die Situation Trivial ist und erst gar keine Probe dafür verlangt.
Doch. Das hat etwas mit Stetigkeit zu tun:
Sagen wir, wir haben 5 Menschen aus der WoD:
Person A hat die Fertigkeit auf 1, Person B hat sie auf 2, Person C auf 3, Person D auf 4 und Person E auf 5.
Es geht jetzt um eine mittelschwere Sache. (Keine Ahnung, zum Beispiel 20 Meter tauchen oder ohne Hilfsmittel auf einen Baum klettern.)
Welche der Personen würdest du jetzt würfeln lassen und welche Person schafft es automatisch?
Wenn du jetzt willkürlich entscheidest, Person A, B und C müssen würfeln, aber Person D und E schaffen es automatisch, dann wäre das ziemlich unfair.
Noch problematischer wäre es, wenn auch Person E rechnerisch den Wurf nur mit 80%Wahrscheinlichkeit schafft. (Und ihm die Aktion nur gelingt, weil der SL ihn nicht hat würfeln lassen.) Das führt dann dazu, dass ein Punkt Differenz plötzlich eine riesige Wahrscheinlichkeitsdifferenz beherbergt.
Klar, wenn Sachen für einen bestimmten Charakter trivial sind, dann muss er darauf nicht würfeln. Aber aus dem oben genannten Gründen ist es auch wichtig, dass man dem System selber erkennt, das Würfeln hier nicht notwendig ist. (Da er sowieso in über 95% aller Fälle die Probe schafft.)