Hallo Leute,
wieder einmal wende ich mich an euch. Ich hoffe, dass mir die erfahrenen DMs Hilfestellung geben können bei folgender Problematik.
Ich habe einen Mitspieler mit dem zusammen ich (fast) seit der ersten Runde zusammen zocke. Seine Stärken und Schwächen einigermaßen bekannt. Nur langsam geht mir die ein oder andere Sichtweise an die Substanz.
Dabei habe ich folgendes Problem mit ihm, dass sich ungefähr so beschreiben lässt:
Er kennt nur schwarz oder weiß. Entweder läuft sein Charakter so wie er es sich vorstellt oder gar nicht.
Dabei geht das ebenfalls ungefährt in zwei Schritten vor sich.
Zuerst denkt er sich einen Charakter aus. Den denkt er sich in Form von Spiel
werten aus. Und wie sich sein Charakter entwickeln könnte. Welche Fähigkeiten er erlangen sollte, etc.
Da sind natürlich ganz interessante Sachen dabei, nur dann beginne ich als DM der Kampagne eben langsam an zu fragen: "Okay, klingt gut. Und wie kommt dein Held zu all dem? Hat er das irgendwo gelesen? Von seiner Oma erzählt bekommen als Gute Nacht Geschichte?"
Und wenn er dann merkt, dass ich als DM - das Schicksal - seinen Charakter nicht einfach in die Richtung drängen würde, die er gerne hätte, ist er schon der Meinung dass ich ihm Steine in den Weg lege.
Alles was er will sind doch coole Fähigkeiten und alles was ich will ist doch nur die Verknüpfung mit der Welt. Sonst würde sein Charaker im Vakuum agieren.
Schließlich kam er darauf seinem Helden eine Motivation zu geben, die mit der Geschichte der Welt zusammenhängt. War ich ja schonmal stolz drauf. Er wäre auf Rache aus, weil seine Vorfahren von der Kirche verfolgt wurden. Klingt solide.
Nur habe ich ihm dann gesagt, dass die Gruppe einen Anhänger von dieser Kirche dabei hatte.
Dann hat er wieder resigniert, weil sein Charakter ja dann sofort auf den des andere Spielers losgehen würde und dieser überhaupt nicht Gruppenkonform wäre.
Da habe ich dann ein wenig resigniert. Ich habe versucht ihm zu erklären, dass solch ein Berserker auch ohne den anderen Spieler kaum spielbar wäre. Wenn sein Held darauf ausgelegt ist jeglichen Kirchenanhänger zu töten, der ihm über den Weg läuft, dann hätte es sein Held wohl kaum über die Pubertät geschafft wo er zum ersten Mal eine Waffe selbst führen konnte.
Also habe ich ihm versucht zu erklären, dass er doch einfach seinen Charakter clever anstellen soll. Wenn schon ein Anhänger der Kirche dabei ist, dann wird der ihm bestimmt Tür und Tor öffnen. Vielleicht kann er den andere Spieler sogar überzeugen, dass der Kreuzzug damals eine dumme Idee der Kirche war und den Charakter für seine Sache gewinnen.
Da hat er nur gelacht, da er als bekannter Schlächter bestimmt nicht von der Kirche toleriert worden wäre.
Also würde er jetzt einfach was anderes unkompliziertes spielen.
Da wollte ich dann langsam den Kopf auf den Tisch schlagen.
Ich weiß ja zum einen, dass wir unterschiedliche Ansichten haben was das RPG angeht (wie wahrscheinlich jeder zu seinem Nächsten irgendwo), aber mit sowas komme ich dann einfach nicht zurecht. Habe den Eindruck, dass er von vorne herein den Konflikt scheut.
Er spielt natürlich auch sehr gerne dunkle und böse Charaktere, die viel mit Schatten und teuflischen Vorfahren zu tun haben....
....ganz einfach weil das cool ist.
Aber so verhält er sich nicht. Er ist dann z.B. der letzte der jemanden einfach umbringen würde und bringt dann wieder moderne und aufgeklärte Ansichten ins Spiel.
Need help.