Rahjano, auch auf die Gefahr, mich unbeliebt zu machen: Die fünf Vorteile klingt jetzt irgendwie nicht besonders toll oder schlecht. Eher nach: Ein bodenständiges Endzeit-Fantasy-Rollenspiel. Jeden dieser Punkte habe ich schon X-mal gelesen - insbesondere "Ein einfaches und simples Regelsystem, das schnell von der Hand geht und doch vielseitig sein kann." Irgendwie ist es glaube ich out, was anderes von seinen Regeln zu behaupten.
Ich frage einfach mal konkreter (auch hier bestehen gute Chancen, dass ich als arrogantes Arschloch verstanden werde – ich bin mir der Gefahr bewusst und möchte betonen, dass ich hier niemanden von oben herab behandeln will, sondern zum Nachdenken anregen möchte und verstehen will, warum ich das Spiel spielen sollte):
Keine Sorge, kommt keinesfalls arrogant rüber.
- Was unterscheidet dein Spiel von anderen dir bekannten Spielen? (Die fünf Punkte von oben sind mir zu allgemein; hier würde ich mir etwas konkreteres wünschen.)
Ich habe bei Weltenbrand beim Nennen von besonderen Einzigartigkeiten und Vorteilen nicht selten Schwierigkeiten, was einfach am Umstand liegt, dass ich Weltenbrand einfach deshalb geschrieben habe, um eine Welt zu erschaffen, in der ich gerne spiele und die Regeln verwendet, mit denen ich gerne spiele. Es bedient somit keine besondere Nische und ist auch sicherlich nichts, was es so oder so ähnlich noch nie gab. Vielmehr ist die Welt von Weltenbrand einfach das, was ich mir als Spielleiter und Spieler gewünscht habe und in anderen Rollenspielen nicht oder nicht vollständig finden konnte. Was mir an anderen Welten und Regelsystem gefiel wurde teilweise übernommen oder als Inspiration genutzt, was mir nicht gefiel verbessert und was mir schon immer fehlte hinzugefügt. Es ist also tatsächlich ein "bodenständiges" postapokalyptisches Mittelalter-Rollenspiel mit Fantasyanteilen, das weder unbedingt eine bestimmte Nische ausfüllen, noch andere Rollenspiele mit besonderer Innovation überflügeln möchte.
- Ist das Spiel für einen bestimmten Spielstil besonders gut geeignet? Für welchen Spielstil würde es wohl nicht passen?
Ich spiele Weltenbrand üblicherweise eher erzählerisch als besonders von Regeln bestimmt und darauf ist das schlanke Regelsystem auch ausgelegt. Gamisten und Simulationisten werden mit der Kürze des Regelsystems unter Umständen Probleme haben.
- Was erleben die Spielfiguren im Spiel denn so üblicherweise? (Falls du das nicht beantworten kannst: Was spielst du mit dem Spiel am liebsten?)
Was die Charaktere erleben hängt von der Art der Kampagne und der Art der Charaktere ab. Gerne spiele simple Abenteuer, die besonderen Wert auf die Darstellung besonderer Gegenden legen, politische Machtspiele, in welche die Charaktere verstrickt werden und düstere Geschichten, in denen die Charaktere dem Grauen von Mutation, Hexerei und düsteren Geheimnissen des Weltenbrandes und seinen Folgen gegenüberstehen. Klingt jetzt wieder recht allgmein, aber das trifft es im Kern.
- Gibt es ein Art Thema, dass die Welt dominiert? (z.B. Aufbruchsstimmung, Trauer über das Vergangene, Furcht vor den neuen Mächten, hinterlistige Intrigen o.ä.)
Das hängt von den Gebieten und Reichen ab. Während das Imperium von einfachem Bauern- und Städterleben dominiert ist, herrscht etwa im Großreich Karniens eine geistige Aufbruchstimmung, man befindet sich hier in der Zeit der Aufklärung und die Düsternis alter Tage scheint überwunden. Der hohe Norden der Nordlande ist in dauerhafterm Kriegszustand und ebenso wie der imperiale Osten von wilden Barbaren und den bestienhaften Va'Shak bedroht, in Fariam herrscht ein ewiges Intrigenspiel.
Ein Gedanke scheint jedoch die gesamte Welt, wenn auch meist verdeckt, zu beherrschen: "Die Welt wurde flammend vom Bösen geläutert und wir sind auserwählt, die Welt zum Rechten zu wenden!"
- Du schreibst in deinem Teaser: "Was erwartet die Welt, die sich aus der Asche erhob?" Wird das irgendwie thematisiert? Oder ist das nur so ein Spruch und in Wahrheit spielt man eher "kleine" Abenteuer und nichts welterschütterndes?
Im Kurzregelwerk wird darauf noch nicht besonders eingegangen. Im folgenden vollständigen Regelwerk soll dem jedoch ein eigener Abschnitt gewidmet werden, denn ja: Die Charaktere können durchaus am Schicksal der Welt teil haben.
- Was ist deine Lieblingsregel? Warum?
Das Gewinnen von Erfahrung durch Anwendung von Fertigkeiten gefällt mir sehr gut und jeder Würfelwurf birgt somit doppelte Spannung.
Weiterhin gefällt mir gut, auch wenn es keine spezielle Regel ist, dass ein Kampf zweier nicht schwer gerüsteter Kämpfer schnell und tödlich ist - was die Spieler oft abwägen lässt, ob sich ein Kampf wirklich lohnt.
- Welche Regel passt am Besten zur Welt und könnte so nicht in einem anderen Rollenspiel auftauchen?
Die Magie spielt eine besondere Rolle in Weltenbrand und mit ihr ist es jeder Person möglich, in Extremsituationen besondere Leistungen zu vollbringen - unbewusst und nicht weltbewegend, in manchen Situationen jedoch lebensrettend.
Ist aber sicherlich in anderen Spielen als Heldentum oder Superheldenkräfte ähnlich vorhanden.
- Mit welchem dir bekannten Spiel ist dein Spiel am ehesten zu vergleichen?
Spasshaft sagte irgendjemand mal: "Nimm Aventurien, reduziere die Fantasy massiv, zieh einmal Degenesis durch und wirf es ins uns bekannte Mittelalter". Ist sicherlich überzogen, aber bringt so etwa den Flair des Spiels auf den Punkt.
Mir gefällt nicht, dass das Spiel als .zip und nicht direkt als .pdf auf der Seite liegt (also Sternenfall), ist das tatsächlich ein Traffic-problem oder sowas?
Habe die Homepage aufgrund fehlender technischer Fähigkeiten mit einem Homepage-Programm gebastelt, auf der eine einfache Downloadfunktion oder ein anklicken und "Ziel speichern unter" nicht möglich ist. Das Zip-Archiv war leider die einzige Möglichkeit, die ich finden konnte.
Sonst ist das Spiel nichts für mich, wg. der christlichen Thematik, aber das muss ja nichts schlimmes sein.
Mir wurde schon offene Christenfeindlichkeit in Weltenbrand vorgeworfen
. Letztendlich ist ein interessanter Aspekt jedoch, dass neue aufkommende Kulte das Christentum zu den Sündenböcken für alles Leid des Weltenbrandes machten und der daraus entstehende Kult der drei Götter, jedoch letztendlich dem Christentum sehr ähnelt, während er es weiterhin als absolutes Übel verteufelt und Christen verfolgt.
Für weitere Fragen stehe ich immer zur Verfügung,
Rahjano