Ähem...
Ohne die Blitzlichter auf mich scheinen lassen zu wollen:
Der Typ war ich!
Besser: zwei bis drei meiner damaligen Freunde und ich.
Wir haben auch nur ganz rudimentäre Regelhinweise geschrieben.
Ich habe zu DDR-Zeiten Spiele erfunden. Das erste Spiel war ein Ding namens "Tank" und war ein 1. Weltkrieg Wargame. Da ich keine originalen Wargames kannte borgte ich Regelideen aus klassischen Brettspielen wie Schach, Mensch ärgere dich nicht!, usw.
Damit war ich sogar auf der Kinder-und Jugendmesse: "MesseMeister von Morgen" (oder so...)
Leider kam ich nicht in die engere Auswahl, obwohl ich es relativ weit schaffte (das war ein DDR-weiter Kontest), da es den Juroren zu kriegstreiberisch war.
Die nächsten Spiele waren Brettspielumsetzungen bekannter Spielautomaten, die man in der DDR nur auf Jahrmärkten zocken konnte. Ich hatte mein eigenes Jump en Run und "Von oben-Raumschiff-Ballerspiel"...
Irgendwann schaute ich auf ARD (ja, das böse West-Fernsehen) mal einen Beitrag über eine Spielemesse im Westen (verzeiht mir die billigen geographischen aber politisch angehauchten Ausdrücke - ich erinnere mich nur gerade daran wie es sich damals anfühlte...) und dort waren auch Szenen mit Figuren, die durch irgendwelche Gänge krauchten und sehr cool aussahen.
Das wollte ich auch spielen! Nur leider vergaß ich die Idee irgendwie wieder bis, ja bis ich E.T. im Kino sah. Zur Information: E.T. kam im Osten erst irgendwann 1987/88 in die Kinos. Dort spielen sie in den ersten Minuten des Films ein Spiel, mit diesen Figuren und unterhalten sich darüber! Ein Satz war dabei sehr wichtig: "Bei dem Spiel kann man nicht verlieren, Mom!" (oder so ähnlich) Dieser Satz war mein persönliches Heureka! und ab da probierten meine Freunde und ich aus wie es wäre ein Spiel zu haben, mit dem irgendwie etwas nachgespielt werden konnte - das Leben und so!!!
Wir hatten alle eine erstaunliche Sammlung an Rittern, mit denen wir uns regelmäßig Schlachten lieferten. Da hatten wir schon ein kleines Regelgerüst. Der wichtige Unterschied war nun, dass wir die Dinge die zwischen den Schlachten passierten (Wie das neue Reitpferd erkämpft oder gewonnen wurde, usw.) in das Regelgerüst einbezogen. Zum Schluss ging es dann fast ausschließlich um diese Zwischengeschichten. Wir hatten keinen Namen für unser Spiel aber es glich einem richtigen Rollenspiel auf erstaunliche Weise. Im Übrigen hatten wir ein Pool-Würfel-System und sehr harte Kampfregeln.
Nach der Wende brachte Uwe ein Spielbuch mit und kurze Zeit später - auf einer Klassenfahrt - kaufte ich DSA. Was wir, obwohl ehrfürchtig und sehr gespannt darauf, für schlechter als unser eigenes System befanden. (zu kompliziert... und langsam, meine ich zu erinnern)
Erst AD&D1st und etwas später Runequest2nd machten uns glücklich, daneben Battletech und später AD&D2nd, Shadowrunn, und viele anderen mehr.
So.
Das war diese kleine Geschichte.
MfG
Dirk