Autor Thema: Erzählt mir, wie war das früher ? (gabs früher nur Vollzeitrollenspieler?)  (Gelesen 6960 mal)

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Tieffeuer

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84 angefangen, seitdem eigentlich unterbrechungsarm durchgespielt. Schlechteste Zeit einmal im Monat ein ganzes Wochenende, beste Zeit 2-3 mal die Woche (=Zivildienst, Studium und jetzt, in den Zeiten des Heavy-Broterwerbs) gespielt - und hoffe, dass es noch viele Jahre so weiter geht ~;D. Angefangen mit DSA, dann Midgard, Traveller, WFRP, Palladium, GURPS, D&D, MERP, Rolemaster, Cthulhu, Elric!, Paranoia, Blue Planet, RuneQuest, Conan, Kult, Degenesis, Pendragon, und und und

Viele, viele, viele Leute neu dazu eingeladen und zu Spielern gemacht, drei CONs selbst veranstaltet (Chaos Con I-III :-) ) mit gemischtem Erfolg (einer war mau, einer durchschnittlich und einer Rappelvoll). Spiele seit Anbeginn gesammelt, haben mittlerweile ein eigenes Zimmer mit mehr als 23Metern Regallänge. Irgendwann in das Verlagswesen mit reingekommen und wirke bei der Produktion (Layout) von Rollenspielen aktiv mit.

Vollzeitrollenspieler (VZR) ... da ich tatsächlich auch noch andere Hobbies habe und zur arbeitenden Minderheit gehöre, KANN ich kein VZR sein, auch wenn ich es ab und an gerne wäre :)

Offline Chobe

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Ich hatte meine ersten mageren Klopf&Knüppel - Kontakte auch mit einem uralt-DSA, aber so richtig mit "Rollenspiel" ging es eigentlich erst 1993 los, als neue Bekannte nach einem Umzug in ein 2000-Einwohner-Kaff sich plötzlich alle als aktive Rollenspieler herausstellten. :)
Ab da hieß es eigentlich schon.. entweder richtig oder gar nicht. Also nicht als Forderung, mir selbst gefiel es nicht, wenn da drei Wochen zwischen 2 Sessions vergangen waren. Die Abenteuer waren immer so detailreich und vielschichtig, wir machten SOOO viel an einem dieser langen Abende und Nächte, das war nach 3 Wochen Schule und anderen Hobbys schon wieder vieles aus den Köpfen verschwunden. Und nicht nur bei mir, das scheint eine recht verbreitete "Krankheit" zu sein, daß Abenteuerinhalte sich manchmal nicht lange in der Erinnerung halten. Selbst nach einer Woche gab es immer einen in der Runde, der nicht mehr wusste, wo wir zuletzt waren und standen. Ein erinnernder Satz oder nur ein Wort und es kam alles zwar wieder zurück.. aber trotzdem.

2 Wochen und mehr waren schlichtweg immer ein richtiger Einschnitt in eine laufende Geschichte. Deswegen waren wir alle recht eifrig bei der Sache und in einem Jahr Kult mit einem riesigen Abenteuer fielen insgesamt nicht mehr als eine Handvoll Sessions aus.
Jetzt würde ich gerne wieder regelmässig spielen, weiß aber nicht ob dieses verpflichtende "Jede Woche" überhaupt machbar wäre. Und ehrlich gesagt ist die Vermutung, daß es nicht mehr so funktioniert, auch gleichzeitig der Grund, warum ich bisher nicht wieder einfach wieder angefangen habe zu spielen. *g*

Offline Backalive

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Ich spiele seit etwas über 10 Jahren Rollenspiele, hab derzeit drei aktive Spielrunden mit drei verschiedenen Systemen, zwei davon zweiwöchentlich, eine monatlich. In meinem Regal stehen über 400 Rollenspielbücher, ich kenne die Regeln von mindestens zwei Dutzend Spielen, lese immer wieder neue Regelwerke um neues kennenzulernen, lese und schreibe aktiv in vier Foren, führe regelmäßig Diskussionen mit Freunden über Rollenspiele und stecke ganze Nachmittage in die Vorbereitung von Abenteuern und Kampagnen und die Ausarbeitung von Locations und NSCs. Bin ich damit schon "Vollzeitspieler"?

Yep. In meinen Augen bist Du in jedem Fall mehr als ein Vollzeitspieler   :o  .

Würdest Du Dich für einen Job als Rollenspieler bewerben, würde ich sagen, Du bist überqualifiziert  >;D  .

Ich selbst habe in der Adventszeit 1984 zum Rollenspiel gefunden. Ganz allein. Ohne Freunde, Bekannte, Nachbarn o.ä. die auch nur ansatzweise mit dem Begriff Pen & Paper-Rollenspiel anzufangen wußten.
Ich übrigens auch nicht.

Mein Einsteigerrollenspiel war übrigens DSA... in der ersten Version (jedoch schon die nachbearbeitete Box ohne die verwerflichen unzüchtigen  ;D  Bilder.

DSA ist es bis heute auch geblieben.

Regelmäßig zum spielen kam ich allerdings erst vor ca. 14 Jahren, da es anfangs in unserer Region (tiefstes Oberbayern, nahe der Grenze zu Österreich) und ohne Internet für mich vorher kaum Möglichkeiten gab, interessierte Mitspieler zu finden.
Seit dieser Zeit aber sehr regelmäßig in unregelmäßigen Abständen. Ich würde sagen, kommen wir im Jahr im Mittel auf ca. 30 eintägige Spielsitzungen. D.h., wir spielen zumindest etwas öfter als jedes zweites Wochenende im Jahr.
Ich halte das für eine gute Leistung, da einige von uns berufstätig sind und auch Familie haben, welche berücksichtigt werden will.

Unsere Gruppe ist relativ konstant (4 bis 6 Spieler plus 1 Meister), wobei natürlich der eine oder andere Spieler mal aussteigt (Schaffenspause, Umzug, Familiengründung u.ä.), dafür aber ein anderer Spieler wieder dazukommt.

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Offline Arkam

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Hallo zusammen,

ich habe lange hin und her überlegt was Früher denn so anders am Rollenspiel war.

Da war natürlich ein Mal der Faktor Zeit. Nicht nur das ich tatsächlich jedes Wochenende Zeit fürs Rollenspiel hatte sondern auch in der Woche. Zudem war die Koordination einfacher. Denn wenigstens die meisten Mitglieder meiner Rollenspielrunde hockten sowieso beieinander.

Dann war da der Regelfaktor. Die ersten Regelwerke waren einfach bis primitiv. DSA 1 habe ich noch im Abenteuer "gelernt". Die Regeln konnte man in maximal einer halben Stunde vermitteln.

Sehr viel Freude haben mir auch die diversen Rollenspielzeitschriften und auch die Fanzins gemacht. Später gab es sogar Bücher über das Rollenspiel. Vor allen waren viele Sachen damals tatsächlich noch neu. Es war eben nicht der xte Fantasyabklatsch den man so schon ein Dutzend Mal besser gesehen hatte sondern Hintergrund und meistens auch die entsprechenden Regeln waren neu.

Man störte sich weniger an  einfachsten Dungeonabenteuern und hatte auch noch bedeutend niedrigere Ansprüche an den Hintergrund. Allen war klar es würde auf Fallen umgehen und Monster abschlachten hinauslaufen egal wie fantasyvoll die Hintergrundgeschichte war die einen in den Dungeon führte. Mein erstes Detektivabenteuer ist glatt an mir vorbei gelaufen weil ich das Abenteuer als Vorlauf für den Dungeon gesehen ahbe.

Gruß Jochen
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Offline Nelly

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Alleine das Wort Vollzeitrollenspieler finde ich etwas heftig. Klar haben wir frueher oft gespielt aber als Vollzeitrollenspieler kann man das nicht bezeichnen, von heute ganz zu schweigen. Ehrlich gesagt finde ich es ein wenig traurig wenn man gar nichts anderes zu tun hat. Naja, jedem das seine.

Ich weis auch gar nicht wie manch einer soviel Zeit beim Spielen verplempern kann. Die Zeit haette ich gar nicht.  ;)
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Offline Moellchen

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Also in den 80gern habe ich noch nicht gespielt. Ich habe so 1992 damit angefangen.

Ich habe früher viel gespielt. War ne tolle Zeit und, das wichtigste, wir hatten einfach mehr Zeit als heute.
Verplempert haben wir sie sicher nicht. War halt d a s  Hobby bei uns. Für mich was ganz neues.
Wir konnten spontan sein und im Prinzip jederzeit spielen.
Vollzeit-RPler waren wir sicher trotzdem nicht. Man hat ja irgendwie auch noch studiert, Ausbildung gemacht…usw.
Aber wir waren gut dabei… also für mich passt da schon die Aussage: weniger Disko und mehr gespielt.
Warum auch nicht? Was wäre am umgekehrten Fall auch wirklich besser? 
Ich hatte meinen Spaß bei diesem Hobby. Und mir tut auch keine Minute leid, die ich mit diesem zugebracht habe.
 :)

Heute sieht das alles ganz anders aus. Vieles geht bei mir nicht mehr ganz so spontan. Ist auch logisch… Arbeit, Familie, andere Verpflichtungen stehen da sicher nicht nur bei mir an vorderster Front.
Salopp gesagt: Ich habe weder die Zeit (noch die Lust) ständig zu spielen.
*deutet dabei unauffällig auf ihr Alter*
*blinzelt* Ich bin halt älter geworden…  :korvin:

Ansonsten kann ich nur sagen: Viel Spaß beim spielen...oder was ihr sonst halt gerne als Hobby zelebriert.  ;)
« Letzte Änderung: 28.02.2009 | 08:07 von Moellchen »

Offline Backalive

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Zitat
ch habe früher viel gespielt. War ne tolle Zeit und, das wichtigste, wir hatten einfach mehr Zeit als heute.
Verplempert haben wir sie sicher nicht. War halt d a s  Hobby bei uns. Für mich was ganz neues.


Zitat
Ansonsten kann ich nur sagen: Viel Spaß beim spielen...

Nein. Ich für mich sehe das auch nicht als verplemperte Zeit an. Ich genieße jede Spielsitzung, die wir haben. Das zwischen unseren Spielterminen immer mal wieder größere Pausen sind, liegt einfach daran, daß eben viele von uns eben auch andere Verpflichtungen haben (Schule, Arbeit, Familie, Sport u.ä.) .
Das ist ganz normal und liegt in der Natur der Dinge.
Schade finde ich nur, daß viele, nachdem sie ihr Schüler-/Studentendasein beendeten und ins Arbeitsleben eintreten, plötzlich überhaupt keine Zeit mehr für das vormals sooo geliebte Hobby aufbringen  >:(  .

Was den Zeitanspruch anbelangt, ist der sicher nicht mehr als bei manch anderen Hobbies und abhängig vom eigenen Aufwand, den jeder für sich investiert.
Einige in meinem Bekanntenkreis investieren sicher nciht weniger Zeit als ich in DSA für Modeleisenbahnbau oder Tennis.

Die Ansprüche ans Spiel dagegen sind sicherlich mit der Zeit gewachsen.
Wenn ich an meine allerersten DSA-Abenteuer erinnere war das tatsächlich ein 'umgehe Fallen' und 'töte Monster'. Als Beispiel sei hier nur 'Das Schiff der verlorenen Seelen' genannt. Hier tummelten sich auf einem Segelschiff, zwar auf einem sehr großen Segelschiff, auf engstem Raum in jeder neuen Kammer, die man betrat, verschiedenste Unholde und Monster. Keiner fragte da danach, warum diese sich auf engstem Raum nicht gegenseitig an die Gurgel gingen.

Trotzdem war es spannend und kurzweilig.

Im Gegensatz dazu muß in einem heutigen Plott alles möglichst einer inneren Logik folgen und ins Geschehen der Kampagnenwelt passen. Wenn dem nicht so ist, wird es in den Foren förmlich zerredet.
Ich z.B. bereite mich derzeit auf das 'Jahr des Feuers' vor und suchte nach Spielleiterhinweisen für das erste Abenteuer dieser Kampagne, dem 'Schlacht in den Wolken'. Es gab nicht viele, die daran ein gutes Haar ließen. Zu abgehoben, nicht aventurienlike, unausgewogen u.v.m. waren oftmals die Fazite der Diskussionen.

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Offline Don Juan

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Man sollte dabei nicht vergessen, dass man als Jugendlicher unendlich viel Zeit zu versaufen/verkiffen/verspielen hat.
word.

Offline Nelly

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Zitat
Was den Zeitanspruch anbelangt, ist der sicher nicht mehr als bei manch anderen Hobbies und abhängig vom eigenen Aufwand, den jeder für sich investiert.
Einige in meinem Bekanntenkreis investieren sicher nciht weniger Zeit als ich in DSA für Modeleisenbahnbau oder Tennis.

Was mich daran stoert ist das man sitzt. Ich sitze so schon den ganzen Tag und muss auch nicht noch am WE rumgammeln nur um zu zocken. Dazu ist mir ehrlich gesagt die Zeit zu Schade und meine Gesundheit zu wichtig. Da ist es einfach viel angenehmer mal schwimmen, bowlen oder laufen zu gehen und mal etwas aktiv zu sein, denn du sitzt bereits bei der Vorbereitung, lesen der Regelwerke und beim spielen. Tut mir leid, wenn man bereits sehr viel sitzt dann ist Rollenspiel nur weiteres Gift.

Dieses WE war es das erste mal seit ueber einem Jahr das ich wieder gespielt habe. Es hat mir unglaublich viel Spass gemacht, aber ich koennte nicht mehr jede freie Minute spielen.
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Offline JS

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Da ist es einfach viel angenehmer mal schwimmen, bowlen oder laufen zu gehen und mal etwas aktiv zu sein.

hm, das halte ich für verplemperte zeit.
;)
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Backalive

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Zitat von: Nelly
Tut mir leid, wenn man bereits sehr viel sitzt dann ist Rollenspiel nur weiteres Gift.


Wie bei so vielem macht die Dosis das Gift. Oder anders betrachtet: die Mischung machts  ;D  .

Ich habe einen Job, der mich zwar nicht ausschließlich aber doch viel an den Schreibtisch bindet. Dennoch bin ich ein leidenschaftlicher DSA-Spieler. Auch mit den Konsequenzen des Sitzens.
Andererseits führen mich meine anderen Interessen hinaus an die frische Luft. Neben dem Rollenspiel interessieren mich Mittelalter- und Ritterfeste. Wenn ich zusammenrechne war ich in den letzten drei Jahren auf min. 50 Festen. Meist das ganze Wochenende über. Allein im letzten Jahr waren es 20. Bei jedem Wetter. Bereits heute freue ich mich darauf, wenn im Mai für mich mit dem Besuch meines ersten Festes in diesem Jahr die Saison wieder beginnt  8) .

Sowas geht natürlich nur, wenn die Familie mitspielt bzw. die gleichen Interessen pflegt. Aber währende meine Frau und meine Töchter meine Leidenschaft für DSA nicht so sehr teilen, sind sie mit den Festen und Outdoor begeistert. Manchmal sogar mehr als ich.

Ähnliche Situationen gibt es bei den Mitgliedern in unserer Rollenspielgruppe.
Das schwierigste ist eigentlich immer, alle unter einen Hut zu bekommen  >;D  .

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Offline 1of3

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@Nelly: Du hast die Intention des Themas nicht mitbekommen. Anlass war, dass an anderer Stelle die Behauptung geäußert wurde, dass früher intensiver gespielt wurd, dass es weniger Gelegenheitsspieler gab. Mit Vollzeittätigkeiten im wörtliche(re)n Sinn hat das nichts zu tun. Sowas könnte man mitbekommen haben, wenn man regelmäßig diesen Kanal besucht und nicht nur die Community.

LöwenHerz

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Zitat von: PhiSch
rollenspiele zu spielen schaffe ich heute nur noch sehr unregelmässig, weil es auch andere dinge in meinem leben gibt, die mir wesentlich wichtiger geworden sind. diejenigen unter meinen ex-mitspielern, die immernoch noch dem spiel den selben stellenwert wie früher zuweisen, sind wohl als nerds zu betrachten und haben es nicht geschafft ihr leben auf die reihe zu bekommen.

Schön, dass ich beides unter einen Hut bekommen konnte.
Rollenspiel hat mit dem weniger an Spielen sogar eher einen höheren Stellenwert bekommen, weil ich es aus einer gänzlich anderen Perspektive betrachte. Für mich ist es eine kurze, entspannte Flucht aus meinem stressigen Alltag (selbstständig, leitende Position, Stress... ihr wisst schon...). Diese nutze ich viel aktiver als früher, wenn auch weitaus seltener. Daher bemesse ich den Terminen eine sehr hohe Wichtigkeit bei, die sie damals nicht hatten. Zur 13. Klasse 24 Wochen-Schulstunden... naja, viel Zeit eben.


Und "früher war sowieso alles besser", da musst Du mal Deine Eltern oder Großeltern fragen :D

Offline Nelly

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@Nelly: Du hast die Intention des Themas nicht mitbekommen. Anlass war, dass an anderer Stelle die Behauptung geäußert wurde, dass früher intensiver gespielt wurd, dass es weniger Gelegenheitsspieler gab. Mit Vollzeittätigkeiten im wörtliche(re)n Sinn hat das nichts zu tun. Sowas könnte man mitbekommen haben, wenn man regelmäßig diesen Kanal besucht und nicht nur die Community.

Und du hast mich nicht verstanden. Ich weis das es nicht um eine Vollzeittätigkeit geht, auch wenn es durchaus Rollenspieler gibt die genau das machen. Wie auch immer, ich finde das Wort einfach falsch gewählt. Ach und nochwas, nur weil ich hier nicht poste heisst das nicht das ich mir nicht regelmässig die Posts durchlese. Ich hab halt nichts dazu zu sagen. Bin halt nicht wie andere die nur posten um ihren postcount zu steigern oder jemand der mit absolut unsinnigen Theorien um sich wirft.
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Offline Darius

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Ach ja...früher! *seufz*

Ich würde mich weniger als Vollzeit, denn eher als Vollblutrollenspieler bezeichnen. Habe gegen Ende der 80er angefangen zu spielen. Es müsste so 88/89 gewesen sein. Damals haben wir in der ersten Begeisterung fast jeden Tag gespielt. Das ging bestimmt ein Jahr lang so. Nach der Schule heim und ne Stunde später wieder getroffen und gezockt.

Was mir auffällt ist, dass das Gefühl kurz vor dem Spielen oder wenn man daran dachte, wie und dass es weiter geht ein anderes war. Irgendwie spannender und einfach faszinierender. Dieses Gefühl bekomme ich einfach nicht mehr so hin. Liegt wohl daran, dass man sich einfach ans Rollenspiel "gewöhnt" hat und es nichts mehr ganz besonderes und neues ist. Schade eigentlich.

Und Zeit und Termine werden auch immer schwerer zu finden.
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Offline Kardinal Richelingo

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ich denke wir waren damals einfach naiver, die bücher waren seltener, subjektiv teurer und vor allem magischer. heute kriegt ja man dank internet jede info innerhalb von 2 minuten, da entzaubert sich etwas viel schneller. das war damals einfach nicht so. da gab es mehr mündlichen austausch und es war eine große freude, anderen rollenspielern zu begegnen und tips zu jagen. das ist natürlich heute auch noch so, aber durchs internet ist der fachaustausch einfach immer möglich und dadurch nicht mehr so wertvoll.

und spielerisch, ja da wir hatten zeit verplempert und haben alles ausprobiert, viel gespielt, alles war insgesamt etwas gemütlicher und nicht so gehetzt und überladen. *verklärter blick* schön wars.
« Letzte Änderung: 6.03.2009 | 08:25 von Kardinal Richelingo »
"Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us as kids,
we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and
listening to repetitive electronic music."

Kristian Wilson, Nintendo, Inc, 1989

Offline Darius

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Vor allem war jedes Abenteuer was ganz ganz Besonderes finde ich. ich weiß noch, als wir zum ersten mal während dem Spielen bekannten Charakteren wie "Streicher" oder Gandalf begegnet sind. Wir waren richtig aus dem Häuschen und diskutierten was der wohl für nen Level hat und so weiter.

Klingt heute echt naiv und irgendwie süß, war aber ziemlich cool damals. ;)
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Offline Dirk Remmecke

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da gab es mehr mündlichen austausch und es war eine große freude, anderen rollenspielern zu begegnen und tips zu jagen.

und spielerisch, ja da wir hatten zeit verplempert und haben alles ausprobiert, viel gespielt, alles war insgesamt etwas gemütlicher und nicht so gehetzt und überladen. *verklärter blick* schön wars.

Ja, und was man auch nicht unterschätzen darf, ist die gemeinschaftsbildende Wirkung eines kleinen Produkt-Pools. Das spiegelt sich heute auch in unserer TV- und Medienwelt. "Damals" gab es viereinhalb TV-Sender (je nachdem, ob man in Grenznähe noch fremdländische Sender empfangen konnte) und jeder hat über Miami Vice, Magnum und Ein Colt für alle Fälle geredet. Die ganze Republik hat gerätselt, wer J.R. erschossen hat, und obwohl die nächste Dallas-Staffel in den USA bei der deutschen Ausstrahlung der Schüsse schon lange gestartet hatte, war es nicht so leicht möglich, an einen Spoiler zu geraten. (Mit dem Aufkommen der Privatsender und des Internets änderte sich das, und Laura Palmers Mörder in Twin Peaks wurde ja sehr zum Ärger der Fans sehr schnell von einem Konkurrenzsender öffentlich gespoilt.)

Im Rollenspielbereich bildeten auf D&D-Seite Module wie Die Festung im Grenzland, Die Insel des Schreckens und Burg Bernstein einen gemeinsamen Erfahrungshorizont, auf der DSA-Seite Das Wirtshaus zum Schwarzen Keiler, Das Turnier von Gareth und später Metaplot-Eckpunkte wie Die Attentäter. Wenn sich in unserem Laden die verschiedenen Dragonlance-Spielleiter trafen, haben sie sofort verglichen: "Und was hat euer Raistlin in dieser und jener Stelle gemacht...?"

Ich glaube, das ist der Aspekt der Vergangenheit, den ich heute am meisten vermisse.
(Und die Magazinkultur, aber das ist ein anderes Thema.)

Offline Hotzenplot

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Ich habe 1984 mit DSA angefangen und bis auf wenige Ausflüge in das damalige AD&D auch dabei geblieben (wobei zwischenzeitlich unser DSA ein high-fantasy-crossover aus allen möglichen Settings war).
Wie bei vielen, habe ich zu meinen Schul- und Studienzeiten weit mehr DSA gespielt als jetzt, da alle einen festen Job, teilweise Familie und andere Verpflichtungen haben.
Trotzdem spielen wir im Durchschnitt noch 1x pro Woche. In den intensivsten Zeiten (90er Jahre) gab es einige Wochen, in denen jeden Tag gespielt wurde.

Ich bin vielleicht nicht Vollzeit-Rollenspieler, aber da ich auch meistere und mich deshalb intensiv immer wieder mit neuen Abenteuern, mit dem Setting und anderen Dingen beschäftige, vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht wenigstens gedanklich eine zeitlang mit dem Thema Rollenspiel auseinandersetze.

ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

oliof

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alle, die in diesem forum aktiv unterwegs sind, beweisen schon durch ihre teilnahme ein uebersurchschnittliches interesse. deswegen werden erfahrungsberichte von postern wohl eher durch uebersuchschnittliche betaetaetigung im sektor gepraegt sein.

ich jenne einen haufen leute, die "einfach nur" zwei bis viermal im monat spielen, und gut ist. das war schon vor 20 jahren so.

Wolf Sturmklinge

  • Gast
Start war November 86. Ich habe damals 4 bis 5 mal die Woche gespielt, als 11jähriger allerdings nicht bis in die Puppen.
Später (zu AD&D 2 Zeiten) waren es dann noch 3mal die Woche und jetzt sind es noch 1 - 2 pro Woche.
Aus Spielern wurden Väter, aus Studi's wurde arbeitendes Volk (wenn man das so nennen kann) und so wurde die Zeit für's Rollenspiel immer knapper. Dafür ist es nun entspannter.

Früher wurde in dunklen Kellern gespielt, heute habe ich ein eigenes Zockzimmer in meiner Wohnung.
Früher waren die Werte nicht sooo wichtig, heute wird teils gemaxt das die Schwarte kracht.
Früher hat man nebenher noch viele andere Dinge getan, heute konzentriert man sich ganz auf das Spiel um auch mal vorwärts zu kommen.
Früher war alles besser? Nein, es war nur anders.

Offline Medizinmann

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  • Pastafari des fliegenden Spaghetti-Monsters
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Ich bin Ende '82 nach Deutschland zurückgekommen hab Conan den Barbaren gesehen und '83 mit Rollenspielen angefangen. Als Schüler hat man mehr Zeit dafür gehabt Ich hab 88 meinen pers.Record im Dauerspielen aufgestellt A) 51 Stunden ohne Schlaf und B) 59 Stunden mit einmal 4 Stunden Schlafen dazwischen
Ich war damals Hardcorespieler aber vielleicht nicht Vollzeitrollenspieler,denn Ich hatte noch sehr viele andere Interessen.
Obwohl Ich seit langem arbeite hat sich an dem Hobby für mich kaum was geändert. Ich gehe auf Cons(5-10 Im Jahr),Hab 4-5 Runden im Monat. 6 meiner 8 WE-Tage im Monat sind für RPG reserviert.
und ja ,Ich sehe mich immer noch als Hardcore RPGler :)

mit reminescentem Tanz
Medizinmann