Mir gefällt an dem Spiel besonders gut, dass es Charakterentwicklung provoziert. Ich mag nämlich Charakterspiel, nur ist mir das häufig zu ziellos und konfliktfrei. "Peraine zum Gruße!", würde Vermi sagen.
B&B kanalisiert das mit Mechanismen wie Korruption und Vertiefungen. So gab es letzte Sitzung den Fall, dass der verliebte Goblin schon wieder kein Wort bei seiner Angebeteten rausbrachte, und der Wassergeist zog sich einen Makel zu, weil er zu lange zu tief in Welt horchte: Der dunkle Feind kennt jetzt seinen wahren Namen.
Es hat quasi so einen Hauch von: Charakterentwicklung JETZT!
Auf der anderen Seite gibt es ein schickes Kampfsystem ganz ohne Miniaturen, dass zu interessanten Beschreibungen animiert. Zum einen weil man nicht all zu viel an regeltechnischen Manövern ansagen muss, zum anderen weil interessant Beschreiben an mehreren Stellen im Regelwerk explizit empfohlen bzw. angefordert wird.
Letztlich kann man sich, wie Sillium sagt, als SL eben so schön in die Bedrouille bringen lassen. Und das gefällt mir sehr gut so. Ich hatte eine Runde, wo die Spiele das kaum gemacht haben, das fand ich als SL langweilig. Wenn die Spieler da mit dem "BITTE-BESPASSEN!"-Schild sitzen, wirkt das ganze hohl.
Eine Sache, die ein bischen eigen ist, wenn man das noch nie gemacht hat, ist die Philosophie, dass nichts zählt, was nicht gewürfelt wurde. Man kann also z.B. sagen, dass man jemandem den Fluchtweg verstellt, aber das ändert am Effekt gar nichts, wenn man dann nicht würfelt: Solange der andere Spieler hinreichend einfallsreich ist, wird er sich eben einen anderen Fluchtweg her erzählen.
Was B&B dagegen gar nicht kann, ist Planung und Infiltration. Shadowrun kann man damit nicht spielen.