Leider ist dann die Beschreibung etwas irreführend, hoffe die Autoren kriegen das auf die Reihe da was konsistentes draus zu machen, damit da kein neues Ravaged Earth draus wir
Oh - die haben was Konsistentes draus gemacht! Es handelt sich ja um die SW-Version eines D20-Settings, das schon lange draußen ist (Und sich in meinem Besitz befindet. Daher weiß ich, was ich rede
)
Der dort beschriebene Mars ist sehr sehr stark an die Marsromane von Edgar Rice Burroughs angelehnt. Hier wie dort finden sich z.b. die Rassen der Roten Marsianer (rotgefärbte, eierlegende Menschen) und die der Grünen Marsianer (barbarische, orkähnliche Nomaden-Urviecher. Bei Burroughs noch mit vier Armen, hier nur mit zweien). Mit von der Partie sind im RPG noch die Weißen Affen (ehemals Sklaven des Roten Volkes. Hatten aber keine Lust mehr dazu, haben rebelliert und in den Wäldern am Nordpol ein eigenes Imperium errichtet), die Synthmänner (Androiden, die auf Geheiß ihrer Schöpfer die Kanäle gebaut haben. Reproduzieren sich mittlerweile selbst und halten die uralten Pumpstationen im Gange) und die Grauen Marsianer (HG Wells Tentakelmonster. Leben unterirdisch und haben keine Emotionen mehr. Aber dafür einen Faible für Hightech).
Neben diesen Eingeborenen kann man auch Erdlinge spielen, die es auf den Mars verschlagen hat. Wie die allerdings dort hin gekommen sind, bleibt offen. Es könnten Raumfahrer sein, es wäre aber ebenso gut möglich, daß es sie ähnlich wie John Carter quasi magisch zum Mars teleportiert hat.
Das Flair hat grob gesagt viel von einer Fantasywelt, da der Mars dank Jahrhunderte währender Degeneration praktisch wieder im Mittelalter angekommen ist. Es gibt zwar Blasterwaffen und Flugschiffe, aber nur wenige wissen, wie das Zeug wirklich funktioniert. Diese sind entweder geachtet oder gefürchtet. In gewisser Weise ersetzt Weird Science hier die Magie, um ein Fantasyflair zu schaffen. Der Mars wird irgendwann sterben und erlebt gerade eine Art letztes goldenes Zeitalter. Abenteuer auf dem Mars sind das, was man wohl nter einer Mischung aus Swashbuckling und Pulp verstehen könnte: Mit wagemutigen Himmelspiraten, die schöne Prinzessinen entführen. Mit atemberaubenden Säbelgefechten in den barocken Palaststädten des Mars. Mit Intrigen und Verrat am Hof des Herrschers irgend eines dekadenten, uralten Reiches. Mit vergrabenen Mysterien in Jahrtausende alten Ruinenstädten. Mit dem Kampf gegen eine immer unbarmherziger werdende Natur.....
Also mich schreckt allein schon der Begriff "Planetary Romance" ab.
Wenn du Sachen wie Dune, Planet Krishna und eben die klassischen Marsromane um Barsoom nicht magst, dann dürfte das "Mars-RPG" für dich tatsächlich die falsche Wahl sein. Falls du dich nur an der Romanze störst: Man kann für die entführte Prinzessin natürlich auch Lösegeld erpressen, anstatt eine Liebesbeziehung mit ihr zu beginnen