Umfrage

Ich halte DSA4 für eine gelungene Weiterentwicklung der ersten drei Editionen des Spiels.

Stimme voll und ganz zu
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13 (20%)
Teils teils
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Stimme eher nicht zu
18 (27.7%)
Stimme ganz und gar nicht zu
11 (16.9%)

Stimmen insgesamt: 54

Autor Thema: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3  (Gelesen 22253 mal)

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Kinshasa Beatboy

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Offline Archoangel

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #1 am: 1.02.2009 | 23:23 »
Sag mal ... kennst du DSA1? Als nachfolger von DSA3 wäre ja eine interessante Frage, aber da sollte doch erstmal geklärt werden, ob DSA2 bereits ein gelungener Nachfolger von DSA2 ist ... und DSA4 ist definitiv kein gelungener Nachfolger von DSA1. Von DSA3 schon eher...
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Kinshasa Beatboy

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #2 am: 1.02.2009 | 23:25 »
Sag mal ... kennst du DSA1? Als nachfolger von DSA3 wäre ja eine interessante Frage, aber da sollte doch erstmal geklärt werden, ob DSA2 bereits ein gelungener Nachfolger von DSA2 ist ... und DSA4 ist definitiv kein gelungener Nachfolger von DSA1. Von DSA3 schon eher...

Schnarch. Als DSA damals rauskam, bin ich gern von D&D umgestiegen. Aber danke für den Hinweis.

Offline der.hobbit

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #3 am: 1.02.2009 | 23:31 »
Eher nicht. Warum? Bauchgefühl, subjektiver Eindruck, wie so oft ...

Also, an der Hintergrundwelt die - man möge mich dafür steinigen - die Stärke von DSA ist, hat sich nicht viel geändert (soweit ich das beurteilen kann, habe die Timeline nicht mehr sooo im Auge). Von den Regeln? Nun, dieser Hintergrund wurde viel stärker verreglementiert, insbesondere bei der Charaktererschaffung (viel weiter kam ich bei DSA4 nicht wirklich) kann man sich inzwischen aussuchen, aus welchem Kuhdorf man stammt, und das verändert die Werte. M.E. unnötige Komplexität, die hinzugefügt wurde (mit 15+ Jahren Rollenspielerfahrung + Charaktereditor habe ich es nur mit Mühe geschafft, einen Char zu erstellen). Dummfug wurde beibehalten (3W20 Regel) und nur Geflickschustert: negativ gilt jetzt auf allen, wer keinen Wert hat, darf nicht mehr würfeln. Das sind Versuche, aber irgendwie eben doch Flickschusterei. Darum eher nicht.
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Offline Adanos

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #4 am: 2.02.2009 | 03:35 »
DSA4 ist keine Weiterentwicklung von DSA1-3, es ist viel mehr eine völlige Neuentwicklung.

DSA 2 war eine Weiterentwicklung von DSA 1 (ganz objektiv), es gab schlechte Eigenschaften und erweiterte Kampfregeln als Innovationen, aber es blieb doch ohne großartige Veränderungen (bis auf die 3W20 Probe).

DSA3 war eine Weiterentwicklung von DSA2, es gab viel mehr Heldentypen, Talente, Kampfoptionen usw. Viel mehr von allem. Es kamen zusätzlich zwei neue Eigenschaften dazu (Intuition und Fingerfertigkeit), wenn mich nicht alles täuscht.

DSA4 hat mit den Vorgängern nichts zu tun, es bezieht seine Inspirationen vielmehr aus anderen Rollenspielen. Die Generierung als Kaufsystem, hat mit den Vorgängerversionen gar nichts zu tun. Das Auswürfeln der Eigenschaften war ein Merkmal von DSA, das sich von der ersten bis zur dritten Edition durchzog. Kaufsystem mit Vor- und Nachteilen erinnert mich eher an GURPS oder von mir aus dem WoD-System. Die Sonderfertigkeiten im Kampf sind etwas, was an die feats aus DnD erinnert. In DSA 1-3 konnte jeder eine Finte schlagen oder eine AT+, es war auch recht einfach geregelt was passiert, auch wenn es nicht so viele Optionen gab.
Weiterhin hat DSA4 letztendlich einen ganz anderen Ansatz, einen mehr realistischen als heroischen, wie etwa in DSA3 der Fall, oder ganz stark in DSA1.
Zudem ist hier die individualisierung des Charakters der Hauptteil des Systems, während es etwa ein Merkmal von DSA3 und 2 war, dass jeder Held Goldgier, Aberglaube, Totenangst usw. hatte nur eben unterschiedlich ausgeprägt. Jetzt gilt das nicht mehr, stattdessen gibt es sowas wie Krankhafte Reinlichkeit, Vorurteile und letztendlich noch ganz andere Nachteile.

Zusammenfassend versucht DSA4 alles irgendwie in Werte zu gießen, während es nach DSA3 und 2 mehr dem Spieler überlassen war, was für einen Charakter sein Held hatte, die schlechten Eigenschaften deckten nur das wesentliche ab und waren zudem alle irgendwie im Spiel implementiert (Höhenangst beim Klettern, Raumangst in Dungeons, Aberglaube für MR, Totenangst gegen Untote, Jähzorn beim Provozieren, Goldgier und Neugier sind sowieso klar).

Im Ergebnis halte ich DSA4 jedenfalls für eine Adaptation von fremden Systemen nach Aventurien, aber für keine Weiterentwicklung. Geblieben sind lediglich die 3W20 bzw. 1W20 Probe, aber das wars auch schon.

Man kann sich also streiten, was denn nun der würdige Nachfolger von DSA1 ist, aber DSA4 würde ich isoliert betrachten.
Daher: "eher nicht"
« Letzte Änderung: 2.02.2009 | 03:37 von Adanos »

ChristophDolge

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #5 am: 2.02.2009 | 09:17 »
Ich halte die vier für eine notwendige Entwicklung, weil sie einen Grundstein legt für ein entschlacktes, konsistentes Regelwerk, das die jetzigen Stärken nutzt und die angemeckerten Fehler ausmerzt. Sprich: An sich ist das Regelwerk quasi unspielbar, aber man kann es verbessern und eine tolle 5. Version rausbringen.

Offline hexe

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #6 am: 2.02.2009 | 11:26 »
Im Ergebnis halte ich DSA4 jedenfalls für eine Adaptation von fremden Systemen nach Aventurien, aber für keine Weiterentwicklung. Geblieben sind lediglich die 3W20 bzw. 1W20 Probe, aber das wars auch schon.

Geblieben sind auch so Dinge wie Wolfskinder, Zaubertänzer, Druidoschamanen, Wunderwirker und andere Dinge, die man mal in früheren Zeiten aus Coolness-Zwecken in bestimmten Boxen eingeführt hat - ohne sich weiter Gedanken zu machen wie sie sich auf den Rest auswirken. Meiner Meinung nach ein Fehler man hätte besser alles über Bord werfen sollen und wirklich neu anfangen. Damit es nicht für jeden Furz irgendwo eine Regel gibt.

Offline Adanos

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #7 am: 2.02.2009 | 14:38 »
Man hätte sich etwa 80% der Professionen sparen können, da trotz allem "Aventurien abbilden" und "Charakterspiel nicht Heldenspiel" (was auch immer der Unterschied sein soll) immer noch die Krieger, Söldner, Magier, Streuner, Elfen, Zwerge und Geweihte bevorzugt gespielt werden.

Von den neuen Zeug erfreuen sich nur Schwertgesellen und Tierkrieger größerer Beliebtheit.

Einige Dinge sind auch so gut wie unspielbar (von One-Shots mal abgesehen) grob gesagt alles Orkisch-Goblinisch-Echsische, Ferkinabesessene und anderes Kroppzeug.

Aber was solls, so gesehen ist es eine Weiterentwicklung von DSA3, da gabs auch Barden, Gaukler, Norbarden, Nivesen, Seefahrer und Mohas zu Lasten von oben genannten nie wirklich gespielt wurden. Jetzt gibts halt paar mehr davon.

Offline Maarzan

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #8 am: 2.02.2009 | 16:31 »
Ich hatte schon sehr viel Spaß mit Koch, Schneider, Bettler und Akrobat, danke auch.
Wenn ich nur mit "coolen" Chars ein wenig moschen wollte, würd ich zu D&D gehen, die können das trotzdem besser.

Wem der etwas gesamtgesellschaftliche Ansatz von DSA nicht passt, der sollte halt überlegen, ob es sich dieses so blöde Spiel wirklich antun muss oder ob er nicht anderswo besser bedient wird.

Ansonsten zum Thema: rein bauchfühlig fühle ich mich in DSA4 zum ersten Mal seit DSA1 wieder halbwegs heimisch.
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Offline hexe

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #9 am: 2.02.2009 | 16:39 »
Ich hatte schon sehr viel Spaß mit Koch, Schneider, Bettler und Akrobat, danke auch.

Das ist auch nicht das Problem. Meine DSA4 Charaktere bestehen aus einer Zaubertänzerin und einer Nivesenschamanin. Diese Charaktere zu spielen ist auch weiterhin schön und gut. Aber braucht dafür wirklich diesen Rattenschwanz an Regelwerk da hinter?

Ich meine brauchst Du die Profession "Koch" oder reicht nicht auch menschlicher Stadtbewohner nicht-magiebegabt. Das kann dann auch ein Schuster sein. Der eine hat halt Schustern+8 und der andere Kochen+8.

Wenn meine Nivesin jemanden heilen will, dann macht sie großes Mullamullah im Zelt und heult den Mond und die Wölfe an. Wenn meine Zaubertänzerin jemanden heilen will, dann macht sie sie halbnackig und tanzt um ihn rum. Das ist auch schön und gut und voll fluffig. Aber regeltechnisch mache ich AE in LE. Punkt. Und das sollte sich doch irgendwie einfacher in Regeln fassen können ohne für jeden Firlefanz mit Ritualkenntnissen und ähnlichen Kram. Oder nicht?

Offline Maarzan

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #10 am: 2.02.2009 | 17:02 »
Ich meine brauchst Du die Profession "Koch" oder reicht nicht auch menschlicher Stadtbewohner nicht-magiebegabt. Das kann dann auch ein Schuster sein. Der eine hat halt Schustern+8 und der andere Kochen+8.

Stadtbewohner - nicht magie begabt kann wieder alles mögliche sein. Wobei man nicht unbedingt den Weg ellenlanger Listen gehen müßte, sondern das auch deutlich eleganter als echtes Baukastensystem hätte lösen können. Städtischer Handwerker (SOX) mit entsprechender handwerklciher Schwerpunktlegung würde mir schon reichen. Aber selbst den Stadtbewohner allgemein soll es ja nicht geben - selbst Barden , Seefahrer, etc sind ja bereits als zu zivil ausgeschlossen worden. Nur "echte Abenteurer" sollten ja zugelassen sein.

Zitat
Wenn meine Nivesin jemanden heilen will, dann macht sie großes Mullamullah im Zelt und heult den Mond und die Wölfe an. Wenn meine Zaubertänzerin jemanden heilen will, dann macht sie sie halbnackig und tanzt um ihn rum. Das ist auch schön und gut und voll fluffig. Aber regeltechnisch mache ich AE in LE. Punkt. Und das sollte sich doch irgendwie einfacher in Regeln fassen können ohne für jeden Firlefanz mit Ritualkenntnissen und ähnlichen Kram. Oder nicht?

Nur auf Kosten der Details, und auf die will ich zumindest nicht verzichten. Nur äußere Fassade von außen grob angemalt zieht für mich nicht. Ich möchte wissen wie so etwas funktioniert und dann im Spiel aufgehen sehen.
Der Unterschied liegt irgendwo zwischen ein Auto mit Spoiler kaufen und damit theatralisch um den Block fahren oder selbst Öl an den Fingern zu haben und dann in einem echten Rennen zu sehen wie es ausgeht - dafür investiere ich auch gerne etwas mehr Arbeit oder riskiere ein Versagen. 
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ChaosAmSpieltisch

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #11 am: 2.02.2009 | 17:19 »
ich glaube Maarzan kommt bei DSA4 ganz gut auf den Punkt

Die Frage ist nicht, ob ein System gut design ist, leicht zu spielen ist, usw. sondern ob es sich gut anfühlt.

Ich kenne viele System, die toll sind, sinnvollere Regeln haben, Dinge besser, genauer usw. Regeln, aber keines fühlt sich passend an.

DSA3 fand ich ziemlicher mist, und ich habe eher Shadowrun und StarWars D6 gespielt, mit DSA4 kam der Spaß am DSA spielen zurück, weil es sich gut anfühlte

Seitdem habe ich bestimmt 20 oder 30 System dazu kennengelernt, habe vieles ausprobiert, und vieles über Rollenspieltheorie und Systemdesigntheorie gehört, aber wirklich gut anfühlen tut sich das wenigste.

Objektiv kann ich beim System von DSA auch nur zum Schluss kommen, dass es inkonsequent, kompliziert, verquer und was weiß ich noch alles ist kommen, subjektiv fühlt es sich aber richtig für mich an, und das reicht mir

Offline Adanos

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #12 am: 2.02.2009 | 17:43 »
Das ist aber wirklich etwas, was DSA früher immer ausgemacht hat. Man hat einen waschechten Abenteuerer gespielt, also jemanden, der sein altes Leben an den Nagel gehängt hat, um Abenteuer in der großen weiten gefährlichen Welt Aventuriens zu erleben. Da spielte es nicht so sehr die Rolle, ob er nun Krieger, Magier, Streuner oder ehemaliger Handwerker war. Er war nun Abenteurer (TM)! Und damit bestimmt etwas zu sein was 80% der aventurischen Bevölkerung niemals sein würden.
Mittlerweile hat man aber das Gefühl, als spiele man nur noch einen gewöhnlichen Aventurier, einen dieser 80%. Zwischen SC und NSC wird nun kein Unterschied mehr gemacht. Deswegen erschafft man auch keinen Abenteurer mit Hintergrund Zuckerbäcker, sondern einen Zuckerbäcker. Einen Zuckerbäcker der sich nicht nennenswert von einem unterscheidet, der am Backofen geblieben ist.
Das mißfällt mir.
Es wäre völlig ausreichend gewesen eine Profession "Abenteurer" einzuführen und dann sagen wir 4-5 vorgefertigte Herkunftsvarianten (Handwerker, Bauer/Unfreier/Sklave, Barde/Gaukler, Händler/Wirt und Gelehrter). Diese hätten dann je nach Portfolio unterschiedliche Talente. Der Handwerker Handwerk, der Bauer Ackerbau, der Barde singen der Händler Handel und der Gelehrte Wissenstalente nach deiner Wahl. Spart Platz und reicht.

DSA3 war nunmal nicht so großer Mist, wie immer behauptet wird.
Man konnte auch relativ frei seinen Helden erschaffen (Stichpunkt: Herkunftsmodifikatoren), Steigerung und Auswürfeln der Eigenschaften waren schon mal Geschmackssache und leicht gegen ein Punkteverteilsystem austauschbar.

Das einzige wirklich gewichtige Problem war der Kampf, der recht langweilig war. Das konnte später erst QVAT halbwegs beheben. Es gab auch zu viele nutzlose Talente (die man aber leicht ausklammern konnte, Töpfern anyone?).

Aber sonst war das System ganz okay und leicht zu erlernen.

« Letzte Änderung: 2.02.2009 | 17:50 von Adanos »

Offline Elwin

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #13 am: 2.02.2009 | 17:51 »
Mittlerweile hat man aber das Gefühl, als spiele man nur noch einen gewöhnlichen Aventurier, einen dieser 80%. Zwischen SC und NSC wird nun kein Unterschied mehr gemacht. Deswegen erschafft man auch keinen Abenteurer mit Hintergrund Zuckerbäcker, sondern einen Zuckerbäcker. Einen Zuckerbäcker der sich nicht nennenswert von einem unterscheidet, der am Backofen geblieben ist.
Ich habe das Gefühl nicht. Meine Helden sind Abenteuer mit Hintergrund XY, denn wären sie keine Abenteurer, würde ich sie nicht spielen. Und die GP, die für die "Zuckerbäcker"-artigen Professionen nicht ausgegeben werden müssen, kann man in Dinge investieren, die sie dann letztendlich von Zuckerbäckern unterscheiden, die am Ofen geblieben sind.
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Offline Jens

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #14 am: 2.02.2009 | 17:53 »
Das ist aber wirklich etwas, was DSA früher immer ausgemacht hat. Man hat einen waschechten Abenteuerer gespielt, also jemanden, der sein altes Leben an den Nagel gehängt hat, um Abenteuer in der großen weiten gefährlichen Welt Aventuriens zu erleben.
Das ist immer noch so, das Gefühl ist nur anders, weil alle immer sagen "Ich bin Koch, ich muss mich wie ein Koch verhalten". Klassische Selbstbeschränkung, bei den Professionen steht auch drin "Hier ist beschrieben was der Held VOR der Abenteurerkarriere war"!

Und den gewünschten Handwerker gibt es jetzt in DSA4 genau so wie er gefordert ist: eine Profession, man sucht sich ein Talent als Schwerpunkt raus. Quasi der "typische Stadtbewohner", wobei man die auch wieder in Diebe, Bettler, Schreiber, Handwerker, Gardisten etc. trennen könnte. Naja DSA macht das auch. Jedem das seine.

Es ist mir auch zu kompliziert, dieses DSA4 aber ich komme gut damit klar.

BTW: mit Opera kann ich das hier posten, mit Firefox nicht. Seltsame Welt...

Offline Adanos

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #15 am: 2.02.2009 | 18:05 »
Der beschriebene Abenteurer wäre sinnigerweise abenteuertauglich designed. Er hätte ein, zwei Kampffertigkeiten, etwas Wildnisleben, Gassenwissen und sowas und dann seine Hintergrundfertigkeit, sagen wir mal Schmieden. Und fertig ist er.

Bei DSA4 hab ich mehr das Gefühl, dass die Profession nicht auf das Abenteurerleben ausgelegt ist, sondern auf Simulation der Welt.

Dann hat der Handwerker eben keine klassischen Abenteuerfertigkeiten in seiner Profession, sondern eben das was er als Handwerker braucht, um in seinem Beruf zu bestehen. Sprich: Man erschafft eigentlich einen NSC damit, da er im Spiel so nicht weiterkommen kann.
Zwar kann man mit Talent-GP da noch was machen, aber da meine ich eben, dass es NICHT möglich sein sollte mit den Regeln einen NSC zu erschaffen (weil das uninteressant ist), sondern gleich einen SC, einen Abenteurer eben.
Der Hintergrund sollte daher die Profession nicht ausfüllen, sondern nur ergänzen.
Ich bin der Ansicht, dass es etwas zu sehr im Vordergrund steht, obwohl es im Spiel später nicht mehr so entscheidend ist.

Der Zuckerbäcker backt nämlich im Spiel keine Kuchen mehr, sondern verkloppt Räuber, hebt Schätze und lüftet uralte Geheimnisse. Das ist bei der Schöpfung einer Profession zu beachten, wie ich finde.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #16 am: 2.02.2009 | 18:07 »
aber nur wenn du andere Regeln für SC und NSC willst, was aber nach meinen Erfahrungen von vielen Spielern nicht gewollt ist

Offline Adanos

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #17 am: 2.02.2009 | 18:15 »
Für NSC und SC gelten diesselben Gesetze der Spielwelt, das ist völlig klar.
Es spielt nur für das Spiel keine Rolle, wie man einen NSC erschafft. Zum einen sind diese in offiziellen Abenteuern ohnehin wertetechnisch vorgegeben und zum anderen wenn man mal Werte braucht gibt es Angaben, was ein Handwerker so kann (Talentwerte in Meisterhöhe, Gesellenhöhe usw.).
Sprich: man muss nicht wissen, was einen Zuckerbäcker so ausmacht, weder um selbst einen zu erschaffen (denn man erschafft einen Abenteurer, der dann eben Backen kann), noch um eine Meisterfigur zu erschaffen.
Daher sind viele viele Seiten im Aventurische Helden Buch unnötig.

Offline Maarzan

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #18 am: 2.02.2009 | 18:19 »
(weil das uninteressant ist)

Die Einschätzung überlass doch  bitte mal jedem einzelnen selbst.

Zitat
Der Zuckerbäcker backt nämlich im Spiel keine Kuchen mehr, sondern verkloppt Räuber, hebt Schätze und lüftet uralte Geheimnisse. Das ist bei der Schöpfung einer Profession zu beachten, wie ich finde.

Ein beschränkter Horizont hat sicher etwas angenehmes beruhigendes.
Was dann jeder aus seinem Char macht, sollte doch wohl Teil dessen sein, was man gerade im Spiel herausfindet oder.
Und DSA hat meines Erachtens das große Plus, das man vielfältigste Arten von "Abenteuern" erleben kann, nicht nur Dungeons.
Eine interessante und dynamische Spielwelt enthält genügend Reibung und Leben, dass das Leben für und damit die Spielerfahrung mit deutlich mehr Charakteren interessant sein kann als die, die in der Kneipe auf den nächsten geheimnisvollen Auftraggeber warten.
 
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ChaosAmSpieltisch

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #19 am: 2.02.2009 | 18:21 »
für mich würde sich mächtig was am Gefühl ändern, wenn es anderes wäre

Nehmen wir Shadowrun, hier kann man frei verteilen, wie man es möchte, ich hab noch keinen Charakter gespielt (und ich spiel Shadowrun seit der zweiten Ed. der sich wirklich rund und vollständig angefühlt hat) bei DSA ist mir das seit der 4 Ed nicht mehr passiert.

Offline Adanos

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #20 am: 2.02.2009 | 18:30 »
Zitat von: Marzaan
Ein beschränkter Horizont hat sicher etwas angenehmes beruhigendes.
Was dann jeder aus seinem Char macht, sollte doch wohl Teil dessen sein, was man gerade im Spiel herausfindet oder.
Und DSA hat meines Erachtens das große Plus, das man vielfältigste Arten von "Abenteuern" erleben kann, nicht nur Dungeons.
Eine interessante und dynamische Spielwelt enthält genügend Reibung und Leben, dass das Leben für und damit die Spielerfahrung mit deutlich mehr Charakteren interessant sein kann als die, die in der Kneipe auf den nächsten geheimnisvollen Auftraggeber warten.

Von Dungeons redet auch keiner. Allerdings ist es Tatsache, dass man in offiziellen Abenteuern mehr die klassischen Abenteuerfertigkeiten braucht (wie etwa Menschenkenntnis, Überreden, Wildnisleben, Heilkunde und nicht zuletzt Kampf), als Kochen, Ackerbau, Webkunst und Viehzucht. Zumindest macht es ein Abenteuer aus, dass die Spielfigur etwas unübliches erlebt, egal ob der Schwerpunkt nun auf Kampf, Überleben oder Informationen beschaffen liegt. Fakt ist, dass die zivile Tätigkeit, die besagte Professionen ausmacht dafür überhaupt nicht entscheidend ist. Daher verstehe ich auch nicht, warum der Schwerpunkt der Professionen nicht Abenteuertauglichkeit ist, sondern Weltdarstellung.

Das war zumindest mein Eindruck bei den ganzen "kleinen" Professionen.

Offline Mensch der Zukunft

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #21 am: 2.02.2009 | 18:54 »
Ich habe zwei Probleme mit den "untypischen" Professionen:

Zum einen unterscheiden sie sich praktisch, also im Hinblick auf die von Adanos genannten abenteuerrelevanten Eigenschaften, praktisch kaum voneinander. Von den Regeln unterscheiden sie sich nur in einem, vielleicht zwei Talenten signifikant, die restlichen Boni sind eigentlich unbedeutsam. Das eine Hintergrundtalent kann auch von einem Spieler selbst verteilt werden, zig Professionspakete dafür zu schreiben, ist unnötig.

Andererseits taugen sie auch nicht als Instant-NSCs, da sie eben noch keine fertigen Charaktere sind, sondern noch zusammengebaut werden müssen. Zumindest wenn man ohne Tool arbeitet, ist es schneller sich einfach ein paar Werte auszudenken, als den gesamten Generierungsprozess zu durchlaufen.

Offline hexe

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #22 am: 2.02.2009 | 21:10 »
Nur auf Kosten der Details, und auf die will ich zumindest nicht verzichten. Nur äußere Fassade von außen grob angemalt zieht für mich nicht. Ich möchte wissen wie so etwas funktioniert und dann im Spiel aufgehen sehen.

Aber die Details müssen nicht regelrelevant sein. Ich kann als Regel definieren: Heilzauber heilt 2 LE innerhalb einer bestimmten Zeit, oder irgendwas. Und WIE dieser Zauber gewirkt wird, ist etwas völlig anderes. Ich kann weiterhin schreiben, wie die Hexe im zärtlichen Liebesspiel verfällt, wie die Magier irgendwelche Formel aufsagen und murmeln, wie die Schamanin den Wolf, Jaguar, was auch immer anruft, wie der Schelm einen Witz erzählt, wie die Elfen ein Liedchen singen, etc. Ich kann weiterhin den ganzen Fluff beschreiben und darlegen und ein ganzes Buch über Hexen und ihre Art zu zaubern schreiben. Aber das Regelwerk dahinter kann immer das Gleiche sein - ohne das ich die Details verliere.

Denn seinen wir doch mal ehrlich, warum kostet es meiner Schamanin eine Probe erschwert um 12 um jemanden 10 Lebenspunkte zu heilen, während die Zaubertänzerin gegen 0 würfelt und sogar noch mehr heilen kann. Vom Aufwand her sind beide Varianten sehr ähnlich.

Offline Maarzan

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #23 am: 2.02.2009 | 21:58 »
Von Dungeons redet auch keiner. Allerdings ist es Tatsache, dass man in offiziellen Abenteuern mehr die klassischen Abenteuerfertigkeiten braucht (wie etwa Menschenkenntnis, Überreden, Wildnisleben, Heilkunde und nicht zuletzt Kampf), als Kochen, Ackerbau, Webkunst und Viehzucht. Zumindest macht es ein Abenteuer aus, dass die Spielfigur etwas unübliches erlebt, egal ob der Schwerpunkt nun auf Kampf, Überleben oder Informationen beschaffen liegt. Fakt ist, dass die zivile Tätigkeit, die besagte Professionen ausmacht dafür überhaupt nicht entscheidend ist. Daher verstehe ich auch nicht, warum der Schwerpunkt der Professionen nicht Abenteuertauglichkeit ist, sondern Weltdarstellung.

Das war zumindest mein Eindruck bei den ganzen "kleinen" Professionen.

Das Brauchen passender Abenteuerfertigkeiten ist da für mich erst einmal nahezu irrelevant. In manchen Situationen, insbesondere bei einem kontrollierten Abenteuereinstieg, wie z.B. per Auftragvergabe ist der Zivilist sicher fehl am Platz, aber es gibt genügend andere Beispiele für Abenteuer, wo man eher zufällig reinstolpert - und wir müssen da ja dann auch immer erst einmal die Einstiegsstufe berücksichtigen.
Ein Charakter ist eben nicht für alle Leute eine möglichst optimierte Toolbox an Fertigkeiten (habe ich auch gemacht, war auch lange Zeit sehr lustig, aber halt nicht mehr wirklich ausfüllend), sondern auch eine mit möglichst viel Leben zu füllende Person in der Spielwelt. Und da ist dann eben wichtig, was ein Charakter ist - was sich dann auch primär aus seiner Geschichte ergibt und sich in seinem Werteprofil wiederspiegeln sollte. Denn das ist dann die Grundlage dessen, was er dann aus einer gegebenen Situation macht, Erfolg ist dabei zweitrangig nach dem Erlebnis derSituation udn den daraus folgenden Entwicklungen. Und wenn man dann feststellt, das die eigenen Fertigkeiten nicht reichen, dann scheitert man eben, man muss improvisieren oder sich entwickeln. Keiner sagt, das man in seiner Entwicklung immer auf dem Zivilniveau stehen bleiben muss, aber es bleibt eben ein Teil des Charakters. Und wenn ich so die Abenteuer anschaue, die ich hier habe, ist ein Zivilist bei weitem nicht nutzlos. Man muss dann halt selbst sehen die vorhandenen Stärken einzubringen, und wenn es Lesen und Schreiben ist oder nicht gleich alle anderen Zivilisten oder Behörden zu verschrecken wie der Man mit der Axt oder der coole schwarzgekleidete Zauberer.

Bezüglich Heilen, Zauberertypen etc.
Ich bin jetzt nicht fließend in Schamanen und Tänzerinnen, aber das bedeutet dann wohl, dass da ein Unterschied zwischen den beiden ist - was ja dann hoffentlich entsprechend aus dem Hintergrund abzuleiten ist. Eine Schamanin scheint danach also z.B. weniger mit dem körperlichen und damit seiner Heilung vertraut zu sein wie eine Zaubertänzerin - Geister brauchen keine erste Hilfe. Das Leben ist eben kein Wunschkonzert und die einzelnen Rollen sollen sich ja von einander differenzieren. Fluff ist quasi per Definition kein Detail, sondern funktionsfreie und damit oft auch sinnfreie Verschnörkelung, wenigstens aber nicht als Entscheidungsmerkmal belastbar.
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Offline hexe

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Re: Eure Meinung: DSA4 als Nachfolger von DSA1-3
« Antwort #24 am: 2.02.2009 | 22:14 »
Nein. Der Unterschied lässt sich null aus dem Hintergrund entsprechend ableiten. Im Gegenteil es wird sogar viel geschrieben, dass gerade die Schamanen bei den Naturvölkern als Heiler gebraucht sind. Da sie neben den üblichen Kräutertinkturen noch mit Magie heilen können.

Aber ich kann Dir sagen, woher es kommt. Die Zauberbeschreibung wurde aus DSA3 per Copy n Paste übernommen ohne darüber nachzudenken, was sich sonst bei DSA4 verändert hat.
Bevor es Liturgiestufen dafür gab, welche erstmal grundsätzlich alles verteuern.
Als die Startwerte für Schamanenrituale höher waren und leichter zu steigern als durch die nun verwendete Ritualkenntnis (E).
Ein Malus noch auf alle Eigenschaften einer Probe aufgeteilt wurden durften.

Deshalb hat man nun eine Erschwernis, die absolut sinnfrei ist.
« Letzte Änderung: 2.02.2009 | 22:17 von hexe »