Es geht hier vielmehr um "Unterlassung". Die Leute wollen statt bzw. zusätzlich zu einer teuren Sammlerausgabe eine spielbare und günstige Ausgabe zum tatsächlichen Spielen.
Nach Aussagen eines Beschwerdeführers weiter oben gibt es das doch, nämlich bei ebay!
Es ist wahrscheinlich die Trauer darüber dass jeglicher kommerzieller Erfolg in der Rollenspielindustrie nur noch auf diesen Sammlern beruht.
Aber was wäre die Alternative? Die Verlage müssen wirtschaftlich rentabel sein, sont gehen sie vor die Hunde. Manche Kleinverlage sind nur das Hobby des Verlagsleiters und müssen nur mit 0,00 € Gewinn herauskommen, Ulisses aber ist der Broterwerb mehrerer Beschäftigter.
Was wäre denn, wenn die Verlage nicht die Sammler bedienen würden?
Sie würden z.T. pleite gehen, je wirtschaftlicher ein Verlag arbeiten muss, um so eher (reine Hobby-Verlage gehen dann nicht pleite, Verlage, die Menschen ernähren müssen, aber schon). Ohne die Sammler und das Geld, dass sie den Verlagen geben, könnte der eine oder andere Verlag dicht machen!
DANN würde dem Alrik-Normal-Spieler was genommen, nämlich der Verlag, der (auch, u.a.) zu bespielende Produkte für ihn anbietet.
Ein schönes Beispiel sind hier die Kunstledereinbandausgaben der Wege-Bände:
Schon beim Myranor-HC sah ich, dass das, was bei DSA4.1 geändert wird, genau in die Richtung geht, die ich gerne hätte. Der Kauf der Wege-Bände war somit für mich beschlossen.
Warum aber habe ich mir dann die Schmuckausgaben gekauft? Der Preisabstand für's tolle Aussehen war eigentlich zu groß; ich tat es aber dennoch im Bewusstsein, dass ich somit zum Erhalt des Verlages beitrage, der mein liebstes Rollenspiel produziert. Ich möchte auch noch morgen oder in 5 Jahren, in 10 Jahren DSA-Produkte kaufen können! Das ist jetzt nicht besonders edel oder sowas, ich tue dies aus Eigennutz.
Jeder der bekloppten Sammler trägt dazu bei, dass sich der entsprechende Verlag hält, und trägt damit dazu bei, dass auch die Nichtsammler weiterhin Produkte kaufen können.
Wenn die Auch-Sammler eine attraktivere Käuferschicht darstellen, dann liegt das auch daran, dass die Nur-Spieler nicht genug kaufen, nicht genug, dass der Verlag auf seinen Fortbestand vertrauen kann.
Denn zu viele kaufen erst gar keine Produkte, sondern kopieren sie sich oder laden sie als pdf im Netz runter (die Wege-Bände sind ja mittlerweile komplett zu haben).
Sie verhalten sich, als wären die Rollenspielverlage raffgierige Konzerngrößen wie die Musikindustrie, und übersehen dabei, dass die Verlage ums Überleben kämpfen.
Natürlich wäre es schön, wenn es eine Neuauflage von DSA1 auch zu zivileren Preisen weniger zum Sammeln als mehr zum Spielen gäbe.
Aber würden sich Druck etc. lohnen? Ist die Gewinnspanne von Ulisses groß genug, dass es zumindest kein Verlustgeschäft wird? Bei einer überteuerten Schmuckausgabe muss man sich kaum Sorgen machen, es gibt genug Sammler, die das wollen. Aber ist die Käuferschicht für ein DSA1 zum regelmäßigen Spiel breit genug, dass die verkauften Exemplare die anfallenden Kosten wieder einspielen? Das Problem hier ist, dass eine kleine Käuferschicht eine kleine Auflage fordert. Je kleiner die Auflage, um so höher der Stückpreis (schon vom Drucker her, also das, was Ulisses an die Druckerei zahlen muss). Aber um so höher die Auflage, um so mehr Exemplare bleiben unverkauft. Auch dieses Risiko muss Ulisses einkalkulieren, was wiederum den Preis nach oben drückt: anstatt wie bei einer Miniauflage die höheren Druckkosten pro Exemplar an den Drucker bezahlen und somit wieder einspielen zu müssen, müssen nun höhere Kosten durch die dem Drucker bezahlten, aber unverkauften Exemplare eingespielt werden. Angesichts der ohnehin geringen Verkaufszahlen ist es sehr gut vorstellbar, dass der rentable Preis für eine Nichtschmuckausgabe so hoch war, dass man gleich für 2 oder 3 Euro mehr eine Schmuckausgabe draus machen konnte.