Autor Thema: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen  (Gelesen 36077 mal)

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Joe Dizzy

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #100 am: 27.02.2009 | 12:55 »
Deswegen macht es auch keinen Sinn zu sagen "lasst uns mal über Regeln reden, die die Fiktion beeinflussen".

Ich verstehe nicht warum das keinen Sinn ergeben soll.

Man nehme Rollenspiel X. Da es ein Rollenspiel ist, wissen wir dass die Fiktion im Mittelpunkt steht. Es gibt diese gemeinsame Vorstellungswelt, mit der wir umgehen und die Regeln sollen uns dabei helfen bzw. diesen Umgang strukturieren.

Anschließend wird geschaut inwieweit die Regeln direkt auf die Fiktion wirken, sie also verändern und inwieweit sie es nicht tun. Vergleiche Punktekauf zur Charaktererschaffung mit einer beliebigen Power bei D&D4. Eine davon wirkt direkt auf die Fiktion ("Wenn man diese Power benutzt, dann passiert in der Fiktion folgendes..."), die andere wirkt lediglich auf weitere Regeln ("Wenn man diese Punkteverteilung wählt, dann hat man mehr Attributspunkte als Skillpunkte, mit denen man sich Charakterwerte kauft.") Das ist keine Frage der Argumentation. Entweder etwas verändert die Fiktion direkt, oder es tut es nicht.

Aber wer über Immersion reden will, dem kann das doch alles am Arsch vorbei gehen. Immersion ergibt sich aus der Welt und nicht daraus ob man z.B. seinen Charakter mit Punkten kauft oder erwürfelt.

Es ist ja gar nicht fesgelegt bis es jemand zu einer Rollenspielregel macht. Und mit der Macht kann man sich natürlich jede Xbeliebige Regel in eine Diskussion holen oder herauslassen.

Und wenn jemand so einen Mist abzuziehen versucht, der offensichtlich jede Diskussionsgrundlage aushebelt... was tut man dann? Richtig, man schreibt das Gespräch ab und ignoriert solche Leute. Was glaubst du denn warum ich nur noch auf deine Kommentare antworte?

Ich habe keine x-beliebige Regel ausgeklammert. Ich habe Regeln ausgeklammert, die per Definition keine Rollenspiele sind. Es gibt keine Regel aus dem D&D4 Buch, die ich ausgeklammert habe, um irgendwelche Argumente auszubremsen. Ich habe mich nur dagegen geweigert mit Leuten zu diskutieren, die sogar Schach noch als Rollenspiel durchboxen wollen. Denn das wirkt auf mich viel mehr wie ein unaufrichtiges und böswilliges Diskutieren, dass nur darauf aus ist "Recht zu haben und alle anderen Lügner zu strafen", als irgendwie Verständnis oder Erkenntnis zu vermitteln oder zu erreichen.

Für mich gehört das aber schon irgendwie zusammen, wenn keine fiktive Welt da ist, kann ich auch nicht eintauchen.

Nichts anderes sage ich doch. Ohne Spielwelt, keine Immersion. Aber Immersion ist nicht gleich Spielwelt. Was wir daran erkennen können, dass man auch sehr gut Rollenspiel spielen kann ohne Immersion zu haben.

Und deshalb sage ich dass Regeln auf die Fiktion wirken und ich denke nicht, dass Regeln auf etwas wirken können, was erst durch den Umgang mit der Fiktion entstehen kann.

Das hat einfach alles damit zu tun. Das ist nämlich das Totschlagargument der Indiegemeinde, mit der sich alles zum RPG erheben lässt (während du ja offensichtlich andere Kriterien hast).

Aber wir reden doch nicht über die Totschlagargumente und Kriterien dieser ominösen "Indiegemeinde". Warum das also in ein Gespräch einbringen, in dem wir beide uns zu verständigen versuchen?

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #101 am: 27.02.2009 | 13:29 »
hatte einen Crash deswegen erstmal Post zu Eulenspiegel:

@Eulenspiegel: ich weiss nicht ob du siehst, daß die Leute sich aus deinen Argumenten herausretten in dem sie sagen es gibt Rollenspielregeln und es gibt keine Rollenspielregeln und Rollenspielregeln bräuchte man um im RPG Immersion zu erreichen, so daß sie deine Skala einfach aufbrechen.

ICH bin ja grundsätzlich der Meinung, daß man quasi jede Regel dazu benutzen kann eine Spielwelt darzustellen. Das was zählt, ist wie einfach sich eine Welt mit einer Regel darstellen lässt, also wie "rollenspielig" sie ist. Und selbst das ist ja subjektiv aber 100% zuzuordnen, "das ist eine RPG Regelm die beeinflusst die fiktive Welt und die da nicht" ist quasi Auslegungsache.

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #102 am: 27.02.2009 | 14:00 »
@Georgies: Eulenspiegel hatte weiter oben etwas ähnliches gesagt wie: "wenn jemand ein Spiel als Rollenspiel verkauft dann ist es eins" oder so.

Ich finde Eulenspiegels Argumente über Monopoly sehr schlüssig. Wenn es jemand als "Monopoly, das Rollenspiel" verkauft hätte in dem man Markler spielt und es zig Seiten an Ausführungen gibt wie man die freien Regeln in der Spielwelt interpretieren kann (viele Rollenspieler halten sich meistens aber für so gut, daß sie solche Seiten gar nicht lesen, wie z.b. in D&D4 oft passiert), dann würden wir uns jetzt über ein anderes Brettspiel streiten von dem jemand sagt "das ist ein Brettspiel, weil da keine Rollenspielregeln drin sind".

Was ist denn eine Rollenspielregel? "Eine Regel, die die fiktive Welt direkt beeinflusst". Schön, das ist aber keine objektive Definition, die pure Absicht genügt schon um mit einer Regel eine fiktive Welt zu beeinflussen. Deswegen gibt es ja auch so viele völlig Banane Rollenspiele wie z.b. Reign oder PtA, die sich fast gar nicht mehr von manchen Brettspielen unterscheiden. Und deswegen habe ich auch das Totschlagargument gebracht (nebenbei unterhalte ich mich parallel auch mit Eulenspiegel), denn genau damit rechtfertigen sie sich als Rollenspiel.

Bei Monopoly könnte man auch mit dem Freiheitsgegenargument kommen ("aber ich könnte jetzt nicht einfach auf die Königsallee gehen und reiche Bonzen überfahren , deswegen ist das kein Rollenspiel"). Beinahe richtig. Eigentlich müsste man sagen ein Rollenspiel zeichnet sich dadurch aus, daß man alles tun kann, was einem Charakter in einer Spielwelt möglich ist. Das Ulkige, daß ist bei Monopoly ja genau festelegt. Die Spielwelt von Monopoly ist sehr begrenzt, du kannst aber alles tun, was in der Spielwelt möglich ist (aber eben z.b. nicht die Strassen rückwärts laufen, das ist in dieser Welt nicht möglich ;) ). Das ist sogar bei Schach so. Ob etwas als RPG durchgeht ist eine schwammige subjektive Grenze bis zu der ein Spieler (meistens die Mehrheit aller) es als RPG akzeptiert. Aber von Brettspielen trennen kann man das nicht, wie man ja an D&D4 SIEHT. Die Community ist ja nichtmal einig ob es ein Brett- oder Rollenspiel ist.
Jedes Brettspiel setzt alle für sein Thema nötigen Regeln fest, du kannst mit den Regeln alles tun, was in der Brettspielwelt möglich ist. Beim RPG ist das auch so, zumindest möchten viele RPGs das, denn sie zeichnen sich äufig dadurch aus, daß man viele Dinge tut, die nicht durch Regeln festgelegt sind. Das Argument, daß man bei Monopoly nicht rückwärts die strassen entlang gehen kann könnte ich genau SO alle 2Min. bei einem Xbeliebigen Rollenspielabend mit... sagen wir DSA bringen, da ist schliesslich auch nicht alles verregelt sondern man interpretiert einfach so frei herum. Man hat die ABSICHT sich über das Regelgerüst hinwegzusetzen um " echtes RPG" zu spielen. Man könnte also sagen: Ein Brettspiel wird zu einem Rollenspiel wenn man die Regelebene verlässt und sich darüber hinweg setzt, ansonsten ist es nämlich gar nicht von einem Brettspiel zu unterscheiden. Und deswegen mache ich Rollenspiele nicht an Regeln fest, es ist nur eine Absicht etwas zu tun.
Gäbe es ein Spiel das alle, ich meine wirkliche Alle möglichen Handlungen in der Forgotten Realmswelt RAW verregelt, dann könnten wir Rollenspiel von Brettspiel nicht unterscheiden.

georgies schrieb:
Zitat
Nichts anderes sage ich doch. Ohne Spielwelt, keine Immersion. Aber Immersion ist nicht gleich Spielwelt. Was wir daran erkennen können, dass man auch sehr gut Rollenspiel spielen kann ohne Immersion zu haben.

Und deshalb sage ich dass Regeln auf die Fiktion wirken und ich denke nicht, dass Regeln auf etwas wirken können, was erst durch den Umgang mit der Fiktion entstehen kann.
da stimme ich dir ja zu. Mit dem Unterschied, daß so gut wie jede Regel eine fiktive Welt darstellt, mal mehr mal weniger.

was bringt uns das jetzt? Wir können keine Immersion mit Regeln erreichen, wir können nur Regeln machen, die eine Welt gut darstellen, wobei das schon wieder vielfach Ansichtsache ist.
Aber ich denke genau das will Eulenspiegel ja machen: Er will regeln machen, die er leichter in der Spielwelt interpretieren kann.
« Letzte Änderung: 27.02.2009 | 14:08 von Maltese Falcon »
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Eulenspiegel

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #103 am: 27.02.2009 | 14:17 »
Eulenspiegel, du kannst nicht sagen, dass Sachen auf den Standpunkt ankommen, aber gleichzeitig auf deine Skala verweisen, die durch nichts untermauert wird als deinen Standpunkt, um Sachen zu belegen.
1) Ob 20°C jetzt warm oder kalt ist, kommta uf den Standpuunkt an. Das ist subjektiv.
Aber man kann objektiv sagen, dass 20°C wärmer ist als 5°C. Und man kann objektiv sagen, dass 20°C kälter ist als 50°C. Das ist ebenfalls objektiv.
Das einzige, was subjektiv ist, ist ob 20°C nun warm oder kalt ist.

Das gleiche bei meiner Skala:
Man kann relativ klar (ich will nicht behaupten objektiv) sagen, dass Schach immersiver ist als Kniffel.
Und man kann ebenfalls sagen, dass Schach weniger immersiv ist als zum Beispiel DSA.

Was man halt nicht direkt sagen kann ist, ob Schach nun immersiv ist oder nicht.

2) Ja, die Skala gibt meine Meinung an. Aber sie ist trotzdem hilfreich, um meine Aussage im richtigen Kontext zu lesen.
Wenn ich also sage "Schach ist immersiv." und du dich wunderst, was ich damit meine, dann kannst du auf die Skala schauen und sagen "Ach so, das hat Eulenspiegel damit gemeint."

Klar kann es sein, dass du eine komplett andere Immersions-Skala hast als ich. Das ist nicht vollkommen auszuschließen. (Wobei ich bezweifle, dass dem so ist. - Wenn du mal deine Immersions-Skala posten würdest, dann würden wir wahrscheinlich feststellen, dass sie bis auf Details meiner doch recht ähnlich ist.)

Zitat
Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass du kein immersives Element vor Monopoly findest. Nimm zum Beispiel War Games. Die gibt es schon deutlich länger, und da verkörpert jeder Spieler einen Feldherrn, der seine Männer in Form von kleinen Figuren ins Gefecht schickt.
1) Mit War Games meinst du jetzt kein konkretes Spiel, sondern die Sparte der Kosims, oder?
Es stimmt, dass es Kosims schon deutlich länger gibt. Allerdings waren diese Spiele früher nur in Militärkreisen bekannt und man hatte gar nicht erst den Versuch unternommen, diese Spiele einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

2) Es ist müßig darüber zu streiten, ob Monopoly oder War Games nun die ersten Spiele mit immersiven Regeln waren. Festzuhalten ist, dass beide Spiele immersive Regeln benutzen.
Womit wir also auch immersive Regeln außerhalb des Rollenspiels hätten. Womit es, wenn es um Immersion geht also durchaus zulässig ist, D&D4 mit Nichtrollenspielen zu vergleichen. (Da immersive Regeln, wie du am beispiel War Games ja selber gesagt hast, keine Domäne des RPGs ist.)

Zitat
Das finde ich schon sehr immersiv, denn es gibt definitiv eine Rolle, in die ich mich einfinden kann!
Richtig!
War Games sind KEINE Rollenspiele. Aber Wargames besitzen immersive Regeln. (Und wenn ich mir Wargames wie zum Beispiel Infinity anschaue, dann sind die Regeln teilweise immersiver als von D&D.)

Zitat
Hingegen finde ich in Monopoly immer noch kein immersives Element, und ich kenne auch keinen, der sagt: "Lass uns Monopoly spielen, da kann man so schön in der Fiktion versinken!"
1) Also ich kenne auch keinen, der sagt: "Lass uns War Games spielen, da kann man so schön in der Fiktion versinken."
Das hat mehrere Gründe:
Zum einen sind sich viele Leute nicht bewusst, weshalb sie so ein Spiel spielen. Zum anderen liegt es auch am Marketing: Monopoly wurde nunmal als Brettspiel und nicht als Rollenspiel vermarktet. Das sorgt nochmal für eine andere Wahrnehmung.

Zum anderen ist Monopoly zwar immersiver als Schach, aber halt weniger immersiv als zum Beispiel DSA. - Wenn also jemand wirklich immersiv spielen will, dann wird er sich nicht das 20° warme Monopoly raussuchen, sondern er nimmt ein 50° warmes klassisches Rollenspiel.

2) Die immersiven Elemente von Monopoly habe ich doch schon aufgezählt. Aber für dich poste ich sie gerne nochmal:
Es gab keine abstrakten Siegpunkte, sondern es gab GELD. Man setzte seine Figur nicht auf abstrakte Felder, sondern auf Straßen. Man wertete die Straßen nicht einfach so auf, sondern man baute Häuser. Wenn man eine Runde aussetzte, dann nicht einfach so, sondern weil man im Gefängnis gelandet ist. Man hat verloren, sobald man Pleite ist und seine Schulden nicht bezahlen kann.

Das sind alles doch immersive Elemente. Man vergleiche diese Regeln mal mit folgenden:
- Es gibt Zahlen von 1 bis 40.
- Jeder Spieler hat eine Figur, die den Wert 1 hat.
- Jetzt ist jeder SPieler reihum dran. Jeder Spieler der dran ist, macht folgendes:
a) Er würfelt und erhöht den Wert seiner Figur um die entsprechende Augenzahl. (Es wird modulo 40 gerechnet. Das heißt, wenn man einen Wert größer 40 erreicht, wird 40 abgezogen.)
b) Wenn der Figurenwert eine Zahl entspricht, die jemanden anderen gehört, verliert man Siegpunkte entsprechend der Tabelle und die Siegpunkte des Besitzers erhöhen sich um die gleiche Zahl..
c) Wenn der Figurenwert einer Zahl entspricht, die noch frei ist, kann diese Zahl in Besitz nehmen, verliert dafür aber ebenfalls Siegpunkte.
d) Solle eine Modulo-Rechnung notwendig werden (man also einen Wert über 40 mit der Figur haben), dann kriegt man 200 Siegpunkte. Wenn man genau 41 (bzw. 1) als Figurenwert hat, erhält man sogar 400 Siegpunkte.

Das sind im Prinzip die gleichen Regeln wie bei Monopoly, nur ohne immersiven Anteil.

Zitat
Nein, Monopoly wird gespielt, weil man so schön einfach im Immobiliengeschäft seine Freunde über den Tisch ziehen und ausnehmen kann und beweisen kann, dass man kapitalistisch-wirtschaftlich eine dicke Hose hat.
  • im Immobiliengeschäft --> immersives Element
  • seine Freunde ausnehmen kann --> immersives Element (Es sei denn, du nimmst sie nicht im SIS aus, sondern wie beim Glücksspiel im RL. Dann wäre es kein immersives Element. Aber bei Monopoly nimmt man seine Freunde eher im SIS aus.)
  • kapitalistisch-wirtschaftlich eine dicke Hose --> immersives Element

Ich hätte es nicht besser ausdrücken können: Du hast in einem Satz gleich 3 immersive Elemente von Monopoly genannt.

Zitat
Monopoly ist ein schlecht gemachtes Immersionsspiel? Oder ist es ein gutgemachtes Zieh-deinen-Mitspielern-das-letzte-Hemd-aus-Spiel, das sich einen Dreck schert um Immersion?
Monopoly ist ein immersives Zieh-deinen-Mitspielern-das-letzte-Hemd-aus-Spiel.

Zitat
Also wenn 99% aller Rollenspiele diese Bedingung erfüllen, wäre ich schon geneigt, sie als Kriterium mitaufzunehmen und nicht nur als Korrelation zu betrachten.
Nein. Du musst zwischen definierendem Element und zwischem normalen Element unterscheiden.

99% aller Menschen können menschliche Laute ausstoßen. (Und weniger als 1% ist stumm.) Aber trotzdem ist "menschliche Laute ausstoßen" kein definierendes Merkmal von Mensch: Man verliert seine Menschlichkeit nicht, wenn man seine Stimme verliert. - Und ein Wesen wird nicht plötzlich zu einem Menschen, nur weil es menschliche Laute ausstoßen kann (z.B. Papageien).
"menschliche Laute" ist also ein normales, aber kein definierendes Element vom Menschen.

Und das gleiche gilt beim Rollenspiel mit der Kooperation.

Zitat
Was mich aber zu der Frage bringt: Wenn das so ist, muss das dann nicht auch für Immersion gelten? Demnach kann man nicht sagen "D&D4 ist kein Rollenspiel, weil (Grund einfügen, z.B. Immersion) fehlt!" - ganz einfach, weil das nur ein Nebeneffekt ist, aber kein Ausschlusskriterium. Demnach wäre D&D auch ohne Immersion ein Rollenspiel.
1) Teilweise richtig:
Erstmal muss man sich darüber einig sein, wie Rollenspiel definiert ist. Daran erkennt man dann auch, ob Immersion ein definierendes oder ein normales Element des Rollenspiels ist.
Ich würde sagen, es ist ein definierendes Element: Ich kann Rollenspiele ohne Kooperation spielen. Aber ich kann kein Rollenspiel ohne Immersion spielen.

2) Ob D&D 4 jetzt ein Rollenspiel ist oder nicht, ist mir völlig egal. Ich spiele auch viel Nicht-Rollenspiele sehr gerne. Um was es mir die ganze Zeit geht ist, dass D&D4 zu wenige Immersion besitzt.
D&D 4 besitzt imho nunmal wenig Immersion. Ob du daraus dann ableitest, dass D&D4 kein Rollenspiel ist oder ob du D&D4 auch ohne Immersion zu den Rollenspielen zählst, ist mir relativ egal.

3) Ich behaupte nicht, dass D&D4 überhaupt keine Immersion besitzt. D&D4 besitzt auch durchaus immersive Elemente. Vielleicht besitzt D&D4 sogar mehr immersive Elemenet als nicht-immersive Elemente. Durchaus möglich.
Ich behaupte bloß, dass die Powerslot-Regel von D&D4 eine nicht-immersive Regel ist.
Und ich will diese nicht-immersive Regel durch eine immersivere Regel ersetzen.

Die restlichen Regeln von D&D4 sind mir immersiv genug.

@ Falcon
Ja, man kann grundsätzlich mit jeder Regel eine Spielwelt darstellen.
Aber mit einigen Regeln fällt es ganz leicht, eine Spielwelt darzustellen und mit anderen Regeln fällt es schon deutlich schwerer, eine Spielwelt darzustellen.

Regeln können das Darstellen einer Spielwelt behindern. Regeln können das Darstellen einer Spielwelt aber niemals verhindern.

EDIT: Ach ja, auch volle Zustimmung zu deinem 2. Post. :)
« Letzte Änderung: 27.02.2009 | 14:19 von Eulenspiegel »

Joe Dizzy

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #104 am: 28.02.2009 | 23:28 »
@Tiamat:
Ich weiß nicht, ob es sich lohnt hier noch lange weiter zu diskutieren. In deinem letzten Post, habe ich so viele Aussagen gesehen, denen ich überhaupt nicht zustimmen kann, dass dieser Thread nur noch weiter ausufern würde, wenn wir das jetzt auch noch klären würden.

Ich hoffe, das wirkt jetzt nicht böse oder verstimmt; denn so ist es wirklich nicht gemeint. Aber diese Punkte lassen sich besser über PM ausdiskutieren, als hier in einem Thread, in dem eigentlich andere Fragen besprochen werden sollen. Falls dich meine Meinung interessiert, dann schick mir eine PM. Ansonsten bleiben wir einfach dabei, dass wir unterschiedliche Ansichten haben und die jetzt nicht zwingend öffentlich auswalzen müssen.

Offline Falcon

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #105 am: 28.02.2009 | 23:37 »
@weiter diskutieren: Ist schon ok.
ich kann mit meinem letzten Post als mein Schlusswort gut leben, weil es meine Aussagen im Grunde zusammenfasst.
Hauptsache es ist klar geworden, was jeder meint.

ich glaube mit RPG als Methode hatte Settembrini auch mal ein paar Blogeinträge geleschrieben. vielleicht macht es Sinn darauf zu verweisen.
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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #106 am: 1.03.2009 | 02:27 »
(Da mir dein Post definitiv zu lang ist, um auf alles wirklich eingehen, pick ich mir mal wenige repräsentative Stellen raus, also nagel mich jetzt bitte nicht am einzelnen Zitat fest, das wär Haarspalterei.)

Man kann relativ klar (ich will nicht behaupten objektiv) sagen, dass Schach immersiver ist als Kniffel.
Und man kann ebenfalls sagen, dass Schach weniger immersiv ist als zum Beispiel DSA.

Was man halt nicht direkt sagen kann ist, ob Schach nun immersiv ist oder nicht.

Nein, das ist - mit Verlaub - Käse. Woran willst du festmachen, dass Schach immersiver sein soll als Kniffel? Ich würde weder das eine noch das andere als immersiv bezeichnen, und erst recht nicht versuchen, dieses Nicht-immersiv-sein noch in der Hinsicht zu ordnen, welches denn nun weniger nicht-immersiv ist als das andere...
Irgendein Beispiel dafür nehme ich nicht, weil dann hier eh wieder mehr über das Beispiel geredet wird als über das, worum es eigentlich geht, ich denke, du verstehst auch so, was ich meine.

Zitat
2) Es ist müßig darüber zu streiten, ob Monopoly oder War Games nun die ersten Spiele mit immersiven Regeln waren. Festzuhalten ist, dass beide Spiele immersive Regeln benutzen.
Womit wir also auch immersive Regeln außerhalb des Rollenspiels hätten. Womit es, wenn es um Immersion geht also durchaus zulässig ist, D&D4 mit Nichtrollenspielen zu vergleichen. (Da immersive Regeln, wie du am beispiel War Games ja selber gesagt hast, keine Domäne des RPGs ist.)

Im Zusammenhang mit dem, was du noch weiter über immersive Regeln (von denen ich immer noch glaube, das es sie einfach nicht gibt, erst recht nicht bei Spielen, die nicht auf das tatsächliche Spielen einer Rolle abzielen) schreibst, erkenne ich immer mehr, dass wir da nicht auf einen Nenner kommen können. Da gehen unsere Meinungen zu sehr auseinander. Im drastischsten Fall scheint für dich schon immersiv zu sein "Stellt euch vor" oder "Stell dir vor, du bist". In dem Fall ist das aber nicht durch irgendwelche Regeln in irgendeinem der genannten Spiele gegeben. Ebenso würde ich nicht immersiv mit "mitfiebern" gleichsetzen, aber auch das scheinst du zu tun, sonst könnte GO für dich nicht immersiv sein - oder kannst du dich in einzelne Steine hineindenken oder gar ein Steinkollektiv?

Zitat
Das sind im Prinzip die gleichen Regeln wie bei Monopoly, nur ohne immersiven Anteil.

Möglich. Aber fällt dir was auf? Das Spiel funktioniert auch ohne Immersion. Gut, vermutlich würde es dann wirklich keiner spielen, aber es ginge. Die Immersion hängt nicht an den Regeln! Und das ist die wichtige Erkenntnis, die du selbst auch im Folgenden ziehst:
Zitat
  • im Immobiliengeschäft --> immersives Element
  • seine Freunde ausnehmen kann --> immersives Element (Es sei denn, du nimmst sie nicht im SIS aus, sondern wie beim Glücksspiel im RL. Dann wäre es kein immersives Element. Aber bei Monopoly nimmt man seine Freunde eher im SIS aus.)
  • kapitalistisch-wirtschaftlich eine dicke Hose --> immersives Element
(...)
Monopoly ist ein immersives Zieh-deinen-Mitspielern-das-letzte-Hemd-aus-Spiel.

Und keines dieser immersiven Elemente wird durch die Regeln gestützt! Viel mehr noch: Die Regeln würden auch ohne immersive Elemente funktionieren, wie du selbst dargelegt hast! Also sind die Regeln für die Immersion völlig unwichtig!
Womit wieder die Frage auftaucht: Können Regeln überhaupt Immersion tragen? Wenn Immersion für dich "Stell dir vor" ist, muss die Antwort "Nein" lauten, denn jede Regel, die dich zu Aktionen zwingt, die eigentlich nicht mit der Imagination/dem Setting/deiner Vorstellung zusammenspielen, würden die Immersion stören. Dass da dann wieder nur Powerslots das Problem sind, wundert mich ein wenig.

Zitat
99% aller Menschen können menschliche Laute ausstoßen.
Dein neues Beispiel für die "Verdeutlichung" von definierendem und normalem Merkmal zeigt auf, warum man manche Beispiele einfach lassen sollte. Wenn ich nämlich "Menschsein" anhand solch einer Vorgehensweise abklappere, komme ich zu dem Ergebnis, dass alles kann, aber nichts muss - nicht umsonst sind sich Philosophen noch längst nicht einig darüber, was das Menschsein eigentlich ausmacht. Und was den Menschen ausmacht, weiß ich hinterher immer noch nicht - denn zwei Beine, Augen, Ohren, Sprache etc. scheint ja alles nicht definierend zu sein...
Kann also nicht Sinn der Sache sein, so zu argumentieren. Analog würde ich das dann auch für Rollenspiele ansetzen. Wenn die meisten Spiele ein Element besitzen, bezeichne ich das als Merkmal. Kannst du gern anders machen, aber das ändert nichts an den 99%.

Und dass die Definition von Rollenspiel auch noch längst nicht befriedigend ausgefallen ist, mag auch stimmen. Tut hier ja aber erstmal nichts zur Sache.
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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #107 am: 1.03.2009 | 04:01 »
Glaube der Fall hier kann dann wirklich zu den Akten, da inzwischen ja klar ist das Eulenspielgen sich auch beim Go in eine Gruppe steine immersive reinversetzen kann und bei Monopoly sowieso, wird er es wohl auch bei 4E ohne abstruse Hausregeln wohl schaffen...
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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #108 am: 1.03.2009 | 06:12 »
@ Carthinius
Ich habe mir nicht die Zeit genommen und diesen Post geschrieben, weil mir langweilig war. Ich habe ihn geschrieben, weil ich denke, dass wir evtl. doch noch auf einen gemeinsamen Nenner kommen können.

Woran willst du festmachen, dass Schach immersiver sein soll als Kniffel? Ich würde weder das eine noch das andere als immersiv bezeichnen, und erst recht nicht versuchen, dieses Nicht-immersiv-sein noch in der Hinsicht zu ordnen, welches denn nun weniger nicht-immersiv ist als das andere...
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Relation zu definieren:
1a) Die subjektive Methode
Ich habe ja nicht gesagt, dass dies eine objektive Skala ist. Ich habe gesagt, dass FÜR MICH Schach immersiver ist als Kniffel.
Und ich habe sogar extra dazu aufgefordert, dass andere ebenfalls ihre Skala posten sollen, damit man diese vergleichen kann, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen.

1b) Die demokratische Methode
Man fragt einfach 100 Spieler, welches Spiel sie immersiver finden. Falls dir 100 zu wenig sind, fragt man einfach 1000 Spieler.

1c) Die intuitive Methode
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

1d) Die mathematische Methode
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

So, ich denke, es ist für die meisten eine passende Methode dabei. - Ich habe bei meiner Skala in meinem Post selbstverständlich Methode 1a) angewendet. Aber selbstverständlich ist es auch möglich, über 1b oder 1c) oder 1d) so eine Skala zu erstellen.

2) Mit obiger Methode hat man somit eine Ordnungsrelation auf der Menge aller Regeln definiert. Und bei der Definition nach 1a) ist es sogar recht offensichtlich, dass es nicht nur eine einfache Ordnungsrelation ist, sondern sogar eine totale Ordnung. (Oder anders ausgedrückt, dass man alle Sachen der Reihe nach ordnen kann.)

Bei 1b) ist das zugegebenermaßen nicht ganz so offensichtlich. Hier kann es durchaus passieren, dass man (bei besonders heterogenen Gruppen) theoretisch eine Ordnungsrelation erhält, die keine totale Ordnung ist. (Sprich, wir haben das Phänomen, dass A immersiver als B ist, B ist immersiver als C und C ist immersiver als A.) So etwas tritt allerdings nur bei extrem heterogenen Gruppen auf. Und hier denke ich, dass die Menschen homogen genug sind, damit dies nicht auftritt.
Klar ist das nur eine Vermutung von mir. Und um zu sehen, ob meine Vermutung nun zutrifft oder nicht zustimmt, müssten andere Poster auch mal konstruktiv tätig werden und posten, wie sie die Immersion bei anderen spielen sehen und wo sie mehr und wo sie weniger Immersion haben.
Wenn die Poster dagegen nur sinngemäß schreiben, dass doch alles Scheiße ist, kann man solche Vermutung schlecht überprüfen.

Und bei 1d) kann man sogar mathematisch beweisen, dass eine Totalordnung vorliegt. (Die Totalordnung der Skala nach 1d) folgt direkt aus der Totalordnung der reellen Zahlen.)

Zitat
Im Zusammenhang mit dem, was du noch weiter über immersive Regeln (von denen ich immer noch glaube, das es sie einfach nicht gibt, erst recht nicht bei Spielen, die nicht auf das tatsächliche Spielen einer Rolle abzielen) schreibst, erkenne ich immer mehr, dass wir da nicht auf einen Nenner kommen können.
1) Es kann sein, dass du diese Regeln nicht "Immersive Regeln" nennst, sondern dass du ihnen einen anderen Namen gegeben hast und diese Form von regeln unter einem anderen Namen führst.

Ein früherer Poster hatte diese Regeln "Rollenspielregeln" genannt. (Was ich persönlich einen eher unpassenden namen finde. Aber ich bin nicht hier, um mich über die Nomenklatur zu streiten. Wichtig ist die Bedeutung des Begriffes und nicht, welchen Namen wir dieser Bedeutung verpassen.)

2) Du stimmst mir doch sicherlich zu, dass du ein klassisches Rollenspiel wesentlich immersiver findest als Kniffel, oder?
Und jetzt die Preisfrage: Warum findest du ein klassisches Rollenspiel immersiver als Kniffel?
Das liegt doch jetzt sicherlich am Regelwerk!

Oder lass mich die Frage anders formulieren: Ich präsentiere dir zwei Regelwerke: Einmal das Regelwerk von D&D 3.x und einmal das Regelwerk von Kniffel.
Kannst du mit beiden Regelwerken gleichgut in die Spielwelt abtauchen? Oder ist eines der beiden Regelwerke besser dazu geeignet, in eine Spielwelt abzutauchen?

Falls ja: Würdest du mir jetzt also zustimmen können, dass es Regeln gibt, die besser für die Immersion geeignet sind als andere?

Und jetzt sag bitte nicht: "Aber das Kniffel-Regelwerk ist kein Rollenspielregelwerk."
Es geht im Augenblick nur um die reine Existenzfrage, ob es überhaupt irgendwelche Regeln gibt, die besser zur Immersion geeignet sind als andere. (Ob die Regeln von D&D 3.x also besser zur Immersion geeignet sind als Kniffel.)

Wie diese Regeln dann anschließend klassifiziert sind, können wir anschließend diskutieren. Ob zum Beispiel gilt: "Alle Regeln, die für Immersion geeignet sind, sind Rollenspielregeln." oder ob man sagt: "Alle Regeln, die nicht zur Immersion geeignet sind, sind Nicht-Rollenspielregeln."
Erstmal gilt es eine gemeinsame Grundlage zu finden. (Und ich hoffe, dass die  Aussage: "Es gibt Regeln, die besser zur Immersion geeignet sind als andere Regeln." eine gemeinsam Grundlage darstellt. - Daher auch die Extrembeispiele: Sie dienen erstmal nur dazu, diese Aussage zu verdeutlichen. Warum man mit Kniffel dann kein Rollenspiel spielt, betrachten wir dann später. Bzw. wenn die Argumentation, nachdem wir erstmal eine Grundlage haben, dann langsam auch konstruktiv nach oben läuft, denke ich, dass der Grund als Nebenprodukt quasi von selbst aus der Diskussion herauskommt.)

Zitat
Da gehen unsere Meinungen zu sehr auseinander. Im drastischsten Fall scheint für dich schon immersiv zu sein "Stellt euch vor" oder "Stell dir vor, du bist". In dem Fall ist das aber nicht durch irgendwelche Regeln in irgendeinem der genannten Spiele gegeben.
Richtig!
Keine Regel kann mich zur Immersion zwingen! Aber die Regeln können meine Immersion fördern.

Das heißt, wenn ich keine Immersion will, dann bringt mich auch die immersivste Regel nicht zur Immersion. Ich könnte D&D 3.x komplett ohne Immersion spielen. (Weil mich keine Regel der Welt zur Immersion zwingen kann.)

Aber wenn ich Immersion erreichen will, dann fällt es mir mit manchen Regeln leicht die Immersion zu erreichen und mit anderen Regeln fällt es mir schwer.

Ich schreibe mal 5 Aussagen und dahinter schreibe ich dann, ob ich diese Aussage für wahr oder falsch halte:
1) Es gibt Regeln, die erzwingen Immersion: FALSCH!
2) Es gibt Regeln, die fördern Immersion: RICHTIG!
3) Es gibt Regeln, die haben keinen Einfluss auf die Immersion: RICHTIG!
4) Es gibt Regeln, die behindern Immersion: RICHTIG!
5) Es gibt Regeln, die verhindern Immersion: FALSCH!

Die beiden Extreme 1) und 5) sind also nicht möglich.

Zitat
Ebenso würde ich nicht immersiv mit "mitfiebern" gleichsetzen, aber auch das scheinst du zu tun, sonst könnte GO für dich nicht immersiv sein - oder kannst du dich in einzelne Steine hineindenken oder gar ein Steinkollektiv?
Nein, im Chinesischen ist Go eine Art Kriegssimulation:
Jeder Go-Stein steht dabei für einen kleinen Armee-Trupp. In jedem Zug bekommt man Nachschub, den man irgendwo hinbeordern kann. Da die Nachrichtenwege gestört sind, kann ich neuankommenden Truppen zwar sagen, wo sie sich postieren sollen, aber ich kann bereits stationierten Truppen keine neuen Befehle erteilen.
Wenn eine feindliche Truppe komplett von meinen eigenen Leuten umzingelt wurde, dann sind sie dadurch total demoralisiert (da ich ihnen praktisch den kompletten Rückzug und die Manöverfreiheit abgeschnitten habe) und sie ergeben sich: Daher auch die Bezeichnung "Gefangene nehmen".
Wenn beide Seiten passen, wird quasi Frieden geschlossen. Anschließend gehört jedem Kriegsherren das Gebiet, dass er mit seiner Truppe besetzt bzw. abgesteckt hat.

In einigen Schulen hier in Deutschland war man der Meinung, die japanische Erklärung wäre zu brutal und man hat daher folgende eher pazifistisches Immersionsmodell aufgestellt:
Das Spielfeld ist eine Weide und die beiden Spieler sind Bauern. Die beiden Bauern können sich nicht einigen, wem jetzt welcher Teil der Wiese gehört und sie sind daher fieberhaft damit beschäftigt, sich Gebiet für ihr eigenen Kühe/Schafe abzustecken. Jetzt gibt es aber ein Gesetz (oder alternativ haben die Bauern einen Gentlemans-Agreement getroffen), dass jeder Zaun etwas Weidefläche umschließen sollte. - Ein Stück Zaun, der einfach nur in der Gegen rumsteht, ohne etwas einzuzäunen ist sinnlos. Daher kann man solche Zäune problemlos entfernen. (Zäune, die noch nicht fertig gebaut wurden, darf man jedoch nicht abreißen.)
Der Bauer, der am Ende das meiste Gebiet für seine Kühe abgesteckt hat, hat gewonnen. (Außerdem darf man je nach Regelsetzung auch noch die abgenommenen Zäune seines Gegners verkaufen und bekommt dadurch Bonuspunkte.)

Wir haben bei Go also durchaus zwei Immersionen: Eine kriegerische und eine eher friedliche.

Zitat
Und keines dieser immersiven Elemente wird durch die Regeln gestützt! Viel mehr noch: Die Regeln würden auch ohne immersive Elemente funktionieren, wie du selbst dargelegt hast! Also sind die Regeln für die Immersion völlig unwichtig!
Wiegesagt:
1) Die Regeln funktionieren auch ohne Immersion: Richtig!
2) Ich kann mir die Immersion auch ohne Regeln zurechtlegen: Richtig!
3) Die Immersion fällt mir leichter, wenn ich die Regeln benutze: Auch richtig!

Klar kann ich auch die Regeln ohne Immersion benutzen. Und selbstverständlich kann ich die Immersion auch ohne Regeln haben. Aber wenn ich die Regeln benutze, dann fällt mir die Immersion leichter. Die Regeln unterstützen die Immersion sozusagen.

Stell dir vor, die Immersion ist der Dachboden eines riesigen Hochhauses.
Und stell dir vor, bei den Regeln handelt es sich um einen Fahrstuhl.

Selbstverständlich benötige ich keinen Fahrstuhl: Ich kann auch die Treppen benutzen. Das ist zwar mühsam, aber ich erreiche trotzdem den Dachboden.
Und falls ich einfach nur Liftboy bin oder Spaß am Fahrstuhlfahren habe: Ich benötige keinen Dachboden. Ich kann auch komplett ohne Dachboden den Fahrstuhl benutzen.

Aber wenn ich den Fahrstuhl im Hochhaus benutze, dann komme ich leichter auf den Dachboden.

(BTW: Der Fahrstuhl kann mich nicht zwingen, beim Dachboden auszusteigen. Ich muss den Dachboden schon erreichen wollen. Aber wenn ich auf den Dachboden will, komme ich mit dem Fahrstuhl wesentlich leichter ans Ziel.)

Zitat
Womit wieder die Frage auftaucht: Können Regeln überhaupt Immersion tragen? Wenn Immersion für dich "Stell dir vor" ist, muss die Antwort "Nein" lauten, denn jede Regel, die dich zu Aktionen zwingt, die eigentlich nicht mit der Imagination/dem Setting/deiner Vorstellung zusammenspielen, würden die Immersion stören.
Das ist jetzt eigentlich schon der zweite Schritt. Das, was ich oben geschrieben habe, war bisher noch graue Theorie. Das was jetzt kommt, gehört schon eher zur Anwendung der Theorie:

Richtig. Daher zeichnen sich immersive Regeln (unter anderem) auch dadurch aus, dass sie mich nicht zu Aktionen zwingen, die nicht mit der Imagination zusammenspielen.

Um das aber genauer zu klären, müsste man aber noch genauer festlegen, welche Immersion genau gemeint ist:
"Immersion in die Spielwelt" oder "Immersion in einen bestimmten Charakter."?

Je nachdem, welche der beiden Immersionen man erreichen will, gibt es unterschiedliche Ansätze, dies zu erreichen.

Zitat
Kann also nicht Sinn der Sache sein, so zu argumentieren. Analog würde ich das dann auch für Rollenspiele ansetzen. Wenn die meisten Spiele ein Element besitzen, bezeichne ich das als Merkmal. Kannst du gern anders machen, aber das ändert nichts an den 99%.
Du darfst es ja gerne auch als Merkmal bezeichnen. Aber es ist eben nur ein "normalerweise vorhandenes" Merkmal und kein definierendes Merkmal.

@ Drudenfusz
Oh mann Drudenfusz ::)
Entweder du hast nichts verstanden und laberst hier nur aus Unwissenheit dummes Zeug, oder aber, du hast mich verstanden und versuchst jetzt absichtlich, einen Strohmann zu konstruieren.  ::)

Mit Carthinius kann man vernünftig diskutieren. Aber deine Posts belegen eine aufs Neue, dass mit dir Diskussionen nicht möglich sind.
« Letzte Änderung: 1.03.2009 | 07:24 von Eulenspiegel »

Offline Falcon

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #109 am: 3.03.2009 | 19:24 »
@Eulenspiegel: was ich noch fragen wollte: Kennst du überhaupt Spieler, die solche Hausregeln akzeptieren, also zulassen, daß du die heilige Kuh schändest? 

oder ist das rein theoretisch?

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Eulenspiegel

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #110 am: 3.03.2009 | 23:35 »
Ja, ich spiele in einer D&D 4 Runde.
Ich habe dort den Vorschlag gemacht und sie haben gesagt, das Wirke im Augenblick noch etwas unausgereift. Aber prinzipiell sind sie mit meinen Vorschlägen zufrieden und wollen sie ausprobieren. (Ich soll halt vorher nur noch an einigen Details rumschrauben.)

Offline carthinius

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #111 am: 6.03.2009 | 14:16 »
@ Carthinius
Ich habe mir nicht die Zeit genommen und diesen Post geschrieben, weil mir langweilig war. Ich habe ihn geschrieben, weil ich denke, dass wir evtl. doch noch auf einen gemeinsamen Nenner kommen können.

(...)

Mit Carthinius kann man vernünftig diskutieren. Aber deine Posts belegen eine aufs Neue, dass mit dir Diskussionen nicht möglich sind.

Erstmal danke für die Blumen!  ;D Bin grad ein wenig eingespannt (auch wenn ich grad ein paar andere Posts geschrieben habe, aber die gingen schneller), deslab wird sich eine Antwort von mir leider noch ein bißchen verzögern.
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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #112 am: 6.03.2009 | 19:05 »
Ja, ich spiele in einer D&D 4 Runde.
Ich habe dort den Vorschlag gemacht und sie haben gesagt, das Wirke im Augenblick noch etwas unausgereift.

Da haben sie wohl recht, Deine Mitspieler. 4e ist in Bezug auf die Powers und Slots von den Designern einigermaßen ausgetestet. Änderungen in dem Ausmaß wie Du sie Dir vorstellst birgt das Risiko das ganze Kampf/Encountersystem zu kippen.

Ich denke die "Immersion" die Du Dir hier wünscht wirst Du mit einer bloßen Änderung der Powerslotregeln ohnehin nicht erzielen. Um 4e wieder zu einem Rollenspiel umzufunktionieren brauchts viel mehr (und ist wahrscheinlich nur sehr schwer möglich).  Du bekämpfst hier m.E. das Symptom und nicht die Ursache.

Offline Malicant

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #113 am: 7.03.2009 | 00:01 »
Was glaubst du wie lange du noch brauchst, dich selbst davon zu überzeugen, dass 4E kein Rollenspiel mehr ist?
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Enpeze

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #114 am: 7.03.2009 | 10:49 »
Was glaubst du wie lange du noch brauchst, dich selbst davon zu überzeugen, dass 4E kein Rollenspiel mehr ist?

Keine Sorge. Bin bereits überzeugt.

Offline Malicant

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #115 am: 7.03.2009 | 13:32 »
Wenn dem so wäre, würdest du nicht immer und immer und immer und immer und immer wieder den selben (haltlosen) Seitenhieb anbringen. Ich verstehe ja, dass du bestätigung brauchst, weil du sonst noch erkennen könntest, dass es deine Unfähigkeit zum Rollenspiel ist, nicht 4e, die das Spiel zu einem Brettspiel machen.
Dir ist vermutlich gar nicht bewusst, wieviele Leute du persönlich beleidigst mit solchen Aussagen (mich nicht, mich regst du mit deiner stumpfen Ignoranz auf), aber hey, was kann man schon von pupertierenden Nerds erwarten? Bist wie ein Vegetarier, kannst einem richtigen Menschen sein Steak nicht gönnen.  :D
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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #116 am: 7.03.2009 | 15:18 »
Wenn dem so wäre, würdest du nicht immer und immer und immer und immer und immer wieder den selben (haltlosen) Seitenhieb anbringen. Ich verstehe ja, dass du bestätigung brauchst, weil du sonst noch erkennen könntest, dass es deine Unfähigkeit zum Rollenspiel ist, nicht 4e, die das Spiel zu einem Brettspiel machen.
Dir ist vermutlich gar nicht bewusst, wieviele Leute du persönlich beleidigst mit solchen Aussagen (mich nicht, mich regst du mit deiner stumpfen Ignoranz auf), aber hey, was kann man schon von pupertierenden Nerds erwarten? Bist wie ein Vegetarier, kannst einem richtigen Menschen sein Steak nicht gönnen.  :D


Ehrlich gesagt, von so einem intoleranten Klugscheißer wie Dir laß ich mich sicher nicht zensieren. Wenn meine Posts nicht in Dein Kleinhirn passen, dann überlies sie doch einfach.

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #117 am: 7.03.2009 | 15:47 »
Malicant, Enpeze: Schluss mit dem Kindergarten, bitte!  :q

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #118 am: 7.03.2009 | 18:18 »

Ehrlich gesagt, von so einem intoleranten Klugscheißer wie Dir laß ich mich sicher nicht zensieren. Wenn meine Posts nicht in Dein Kleinhirn passen, dann überlies sie doch einfach.
Ich? Intolerant? Weist du, was das Wort bedeutet? Köstlich  ~;D
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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #119 am: 7.03.2009 | 21:05 »
Go, Malicant, go ;D

ausser den mundanen Powerslots sehe ich wenig, was einem charakterzentrierten Rollenspiel (aka, immersiv) im Weg steht. Eulenspiegel ist da schon auf einem guten Weg, machts nur wie immer komplizierter als nötig.

selbst in 3.5 haben sie irgendwann Ausdauerpunkte eingeführt.
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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #120 am: 7.03.2009 | 22:17 »
Moment mal, habe ich das richtig verstanden, Eulenspiegel hält Monopoly und GO für immersiv, aber D&D4 nicht?
OMG
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #121 am: 8.03.2009 | 00:12 »
Moment mal, habe ich das richtig verstanden, Eulenspiegel hält Monopoly und GO für immersiv, aber D&D4 nicht?
OMG
Ja, so laß sich das auch für mich, deshalb ist das hier alles absurd...
Follow me on Twitter: PrincessFeistyPants@Drudenfusz
Discord-Server: Rollenspiel-Hochburg Berlin
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Offline Falcon

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #122 am: 8.03.2009 | 00:34 »
seltsam. In den Posts, die ich las, war das alles differenzierter.
Das gab es z.b. eine Regelskala auf der Brettspiele schlechter abschnitten und D&D4 z.b. in Regelteile getrennt und nicht über eine Kamm geschert wurde.
Das hiess es auch, daß man überall Immersion haben kann, nur eben mal besser und mal schlechter (und keine "geht"- und "geht nicht"- Denke).

aber vielleicht fassen die zwei Einzeiler das auch viel besser zusammen, dann lässt sich E. Anliegen ja auch einfacher ignorieren (und ich hab es mir mit dem Verstehen der Posts nur unnötig schwer gemacht). :)


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Eulenspiegel

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #123 am: 8.03.2009 | 02:05 »
Moment mal, habe ich das richtig verstanden, Eulenspiegel hält Monopoly und GO für immersiv, aber D&D4 nicht?
Nein, das hast du nicht richtig verstanden.

Extra für dich (und Drudenfusz) also nochmal (mittlerweile zum dritten Mal):
1) Ich halte klassisches Rollenspiel für immersiver als D&D 4.
2) Ich halte D&D 4 für immersiver als Monopoly.
3) Ich halte Monopoly für immersiver als Go.
4) Ich halte Go für immersiver als Kniffel.

Alles klar?

@ Maltese Falcon
Nein, du hast mich schon richtig verstanden und die beiden Einzeiler von Analion und Drudenfusz sind falsch. :)

Offline Meister Analion

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Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
« Antwort #124 am: 8.03.2009 | 18:17 »
Nein, das hast du nicht richtig verstanden.

Extra für dich (und Drudenfusz) also nochmal (mittlerweile zum dritten Mal):
1) Ich halte klassisches Rollenspiel für immersiver als D&D 4.
2) Ich halte D&D 4 für immersiver als Monopoly.
3) Ich halte Monopoly für immersiver als Go.
4) Ich halte Go für immersiver als Kniffel.

Alles klar?

@ Maltese Falcon
Nein, du hast mich schon richtig verstanden und die beiden Einzeiler von Analion und Drudenfusz sind falsch. :)
Da bin ich ja beruhigt, ansonsten hätte ich meinen Sanity-Check totel verpatzt.
Aber das du "Immersiv" über haupt im Zusammenhang mit Monopoly und GO benutzt, zeigt mir deutlich das wir da gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz andere Definitionen haben. Lohnt nicht das weiter zu vertiefen.
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