Mein Neffe ist 14 und auch WoW verfallen. Aus "nur 2 Stunden pro Tag" wurden schnell erschlichene 5-8 Stunden bis tief in die Nacht hinein. Die schulischen Leistungen litten aufgrund von Müdigkeit und Konzentrationsschwäche so stark, daß sein Notenschnitt in einem halben Jahr um eine ganze Note sank. Mittlerweile wurde ihm der Computer weggenommen, weil er sein Verhalten nicht kontrollieren konnte/wollte. Ich weiß allein aus meinem kleineren Heimatdorf gesichert von drei Teenager-Fällen, die durch WoW eine gestörte Wahrnehmung bekommen haben und mittlerweile in Suchttherapie sind.
Aber auch in meinem älteren Bekanntenkreis gibt es einen Vater zweier kleiner Kinder, der täglich konsequent von 21 Uhr bis nachts um 3-4 Uhr beim Wowlen ist und bei einer Arbeitszeit bis etwa 18 Uhr nicht mehr viel für seine Familie tut. Die Ehe steht meines Wissens kurz vor dem Ende. Und mein engster Spielekumpel, den ich seit 15 Jahren kenne, hat sich mittlerweile total von uns allen zurückgezogen, denn vier feste "Raidtermine" pro Woche fordern eben Einschnitte bei unwichtigen Kontakten in der wirklichen Welt.
Wohlgemerkt: Das sind keine "brutalen, fiktiven Fallbeispiele", sondern echte Erlebnisse und Erfahrungen, die ich persönlich machte. Allerdings kenne ich auch ein gutes Dutzend WoW-ler, die ganz normal sind und WoW als Hobby wie jedes andere betreiben. Nur wage ich nicht, meine persönlichen Erfahrungen mal hochzurechnen...
PS: Zumindest bei den Teenager-Problemfällen ist aber auch viel Elternversagen im Spiel. Auch das mußte ich leider selbst miterleben.