Die Apokryphen bilden im Übrigen keinen Teil der christlichen Mythologie (wie auch), sondern sind viel mehr ein Teil der New Age Mythologie.
Wie kommst du denn bitte darauf? Nur weil sie nicht kanonisch sind, heißt das doch nicht, dass sie nicht bekannt waren - dafür gab es schon immer genug Spilttergruppen. Sicherlich ist die Menge an Text heute nicht repräsentativ zu früheren Zeiten, aber sie waren trotzdem bekannt.
Naja, die meiste christliche Mythologie ist sicherlich während der Blütezeit des Christentums im Mittelalter entstanden.
Zum einen sind das auch mal schlappe 1000 Jahre, und zum anderen sagt uns das jetzt was? Wenn Inspirationsquellen benötigt werden, ist doch die gesamte Literatur legitim, oder? Da zählt imgrunde auch so ein Mumpitz wie das 6. und 7. Buch Moses zu (die ich ebenso wie die die Schlüssel Salomons eher als magische Literatur interpretieren würde).
@Black: Wenn du dich auch mit bizarren Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Religionen und Mythologien befassen möchtest, such mal nach den Graeci Papyri Magici, den griechischen magischen Papyri. Da geht es zwar hauptsächlich um magische Rituale und Zauber, aber da wird sich an allem bedient, was der Mittelmeerraum in der Antike hergab. Und da die Juden als Meister der Exorzismen galten, finden sich in griechisch-ägyptischen Zaubern Anrufungen an Jahwe, Zebaoth und Jesus, König der Juden(!) - wenn es mächtig war, konnte es bestimmt helfen.
Ganz abgesehen davon, dass man an diesen Dingern gut erkennen kann, wie in der Antike Magie zu funktionieren hatte (sehr interessant, wenn man sich heutige Fantasydarstellungen des Themas ansieht...).
@Merlin: klar, es gibt ja auch kein genuines Christentum, da sollte klar sein, dass die Mythologie in gewissem Maße ähnlich ist. Dennoch gibt es gewaltige Unterschiede zwischen jüdischer und christlicher Mythologie (Kabbala, Gnosis, eigentlich sogar Dinge wie der Golem, Himmel und Hölle darf man erst recht nicht über einen Kamm scheren, den Teufel sowieso nciht, Engel, Dämonen, etc. pp.). Und auf beides bezieht sich wiederum der Islam und kocht daraus ein hübsches eigenes Süppchen. Wenn es um Inspirationen geht, kann es nicht schaden, auch zu sehen, was andere denn aus dem "bekannten" gemacht haben bzw. wie es (um)gedeutet wurde (z.B. Jesus nur als Prophet und nicht als Gottessohn, der auch nicht selbst am Kreuz starb).