Genau darum geht es. Ein Abenteuer, wo nur Seiten langsamer laden, ist nicht wirklich spannend
Ich würde es für nicht sonderlich abstrus halten, das totale Chaos "heraufzubeschwören". Mit dem Internet bricht die Steuerung von allem möglichen zusammen, der Strom fällt aus, der Treibstoff wird in Windeseile auch knapp - und schon sind wir in der "Prä-Internet-Zeit", aber mit einem echt dicken "Prä"! Einkaufen? Wie denn, wenn die Ladentüren und Ladenkassen ohne Strom nicht mehr aufgehen? Kochen ohne Strom? Trinkwasserversorgung?? Was folgt, ist eine beliebige Version von Endzeitstimmung oder Rückfall in vorzivilisatorische Verhaltensweisen. Eine "Völkerwanderung" in Regionen, in denen man wenigstens ohne Heizung nicht erfriert, wäre in meinen Augen auch keine ganz unmögliche Folge.
Unter den Sicherheitskräften könnten sich zwei Gruppen bilden: Die einen, die nicht auf ihre Grundsätze verzichten wollen, aber damit relativ hilflos dastehen, und die, die den Ausnahmezustand deklarieren und von ihrer Bewaffnung jeden Gebrauch machen, den sie für gerade hilfreich halten. Irgendwelche Anweisungen "von oben" sind nicht zu erwarten, die ganzen Verantwortungsträger sind dabei, herauszufinden, wie sie noch mit den anderen kommunizieren können, während das Chaos längst seinen Gang geht.
Das läßt sich vermutlich auf andere Personengruppen ausweiten: Es gigbt welche, die den Status quo so gut wie möglich aufrechterhalten wollen, damit man "hinterher" (wann immer das sein wird!) halbwegs anknüpfen kann an das, was mal war. Dann gibt es die, die die Situation für wie geschaffen halten, an sich selbst zu denken und, was ihnen an Ideen kommt, möglichst schnell und ohne Rücksicht durchzusetzen. Und vermutlich viele, die überfordert sind und einfach nicht wissen, was sie tun sollen, mal dies und mal das versuchen...
Gewinner sind vermutlich zuerst mal die "Outdoor-Freaks", vor allem die gutsituierten unter ihnen. Mit dem, was sie sonst im Urlaub nutzen (eigener Generator, eventuell sogar solarbetrieben, d.h. treibstoffunabhängig), Wasserfilteranlage und ein paar Kenntnisse über Selbstversorgungsmöglichkeiten dürften sie zu den natürlichen neuen "Bossen" machen. Sie haben und verwalten die Ressourcen, solange sie es schaffen, sich nicht umbringen zu lassen.
Daraus ließe sich vielleicht schon was konstruieren: Eine ziemlich gutbetuchte Familie, deren Pater familias schon immer auf "Outdoor" gestanden hat, bastelt sich ein funktionierendes Domizil. Daraufhin werden sie einerseits von "Bettlern" überrannt, andererseits gibt es einen Polizisten, der versucht, sie "unter Kontrolle" zu bringen - seine Kontrolle, natürlich. Andere Polizisten dienen sich vielleicht lieber als private Schutztruppe an, um wenigstens an dem letzten Rest "normalen Lebens" teilhaben zu können.
Wenn die Gruppe nicht gerade versucht ist, die Familie zu spielen (halb erwachsene Kinder könnten bestimmte "Verantwortungsbereiche" übernehmen... oder nur einfach zusammen darum kämpfen, selbst genug zum Leben behalten zu können), könnte man die Charaktere damit beschäftigen, dies kleine Stück funktionierenden Überlebens für sich selbst zu übernehmen. Oder damit, es "reisetauglich" zu machen, um gemeinsam irgendwohin zu ziehen, wo man auf Dauer (hoffentlich) besser leben kann, und sich in der "Völkerwanderung" zu behaupten...