Autor Thema: Komplette Regeln im Grundbuch - gibt's das oder gibt's das nicht?  (Gelesen 20483 mal)

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Offline Thot

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[...]
Weil ein Spiel die braucht und sonst unvollständig ist. Außerdem hat Toth von JEDER in- wie outgame situation gesprochen.
[...]

Aber "Feedback durch die Mitspielenden" wird in vielen Systemen geregelt, meistens durch sog. Erfahrungspunkte ;) . Fanmail ist bloss eine Mechanik dafür. Deine Forderung müsste also lauten: "Ein System, bei dem Feedback zwischen den Spielenden stattfindet."

Offline 1of3

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Ich weiß nicht, was hier immer noch dikutiert wird.

Standardgegenbeispiel für so ziemlich alle All-Aussagen, die jemals über Rollenspiele getroffen wurden, gilt auch hier. Und The Pool wurde ja sogar schon mehrfach genannt.

Damit dürfte das Thema eingentlich erledigt sein. Danke für Ihre... Nein, Aufmerksamkeit war hier kaum im Spiel.

alexandro

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Naja, der Unterschied ist: Mit solchen Systemen wie Hero System oder Ephorân gibst Du dem Spieler einfach das Buch in die Hand und sagst ihm: Bau es Dir selber.
1.) Ohne ihm zu sagen welche Regelelemente jetzt für die Kampagnenwelt relevant sind wird dabei leicht etwas unstimmiges rauskommen (folglich müssen die "Trappings" der Regeln auch erstmal auf die Spielwelt angepasst werden).
2.) die Punktekosten müssen ohnehin noch mal dem "Gesunder-Menschenverstand-Test" unterzogen werden, bevor der Charakter auf die Spielwelt losgelassen wird, so dass dieser Arbeitsschritt für den SL nicht wirklich wegfällt.

Insofern sehe ich keine wesentlichen Vorteile eines Baukastensystems.

Offline Suro

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Ich weiß nicht, was hier immer noch dikutiert wird.
Naja, vielleicht ob "The Pool" jetzt schon ein Buch ist, oder doch eher ein Heft ;)
Suro janai, Katsuro da!

Offline Thot

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1.) Ohne ihm zu sagen welche Regelelemente jetzt für die Kampagnenwelt relevant sind wird dabei leicht etwas unstimmiges rauskommen (folglich müssen die "Trappings" der Regeln auch erstmal auf die Spielwelt angepasst werden).

Natürlich, das ist unvermeidlich. Es ist aber mit ein paar Sätzen getan (siehe z.B. das Ephorân-Standardmagiesystem).

Zitat
2.) die Punktekosten müssen ohnehin noch mal dem "Gesunder-Menschenverstand-Test" unterzogen werden, bevor der Charakter auf die Spielwelt losgelassen wird, so dass dieser Arbeitsschritt für den SL nicht wirklich wegfällt.[...]

Das gilt aber für alle Regeln zur Charaktererschaffung. Ist also nichts besonderes. :)

Offline reinecke

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Ich weiß nicht, was hier immer noch dikutiert wird.
Naja, das Thema halt, 1of3!, oder so

@Selganor
Naja, wenn Fanmail nicht zu einem kompletten Regelwerk gehören muss, wäre es ja unnötig und überflüssig.

und ernsthaft:
Die Existenz von Pool schließt das ja nicht aus, dass es noch andere "komplette" Regelwerke gibt.
« Letzte Änderung: 16.03.2009 | 18:12 von reinecke »

Offline Khouni

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und ernsthaft:
Die Existenz von Pool schließt das ja nicht aus, dass es noch andere "komplette" Regelwerke gibt.

Genau! Es gibt ja noch Risus.

Offline Bad Horse

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Na, was wird da drin sein:

- Kämpfe mit Nah- und Fernkampfwaffen mehr oder weniger taktisch-erzählerisch auflösen, inklusive Schadens- und Rüstungsmechaniken
Kämpfe (aka Konflikte) müssen aufgelöst werden. Schadens- und Rüstungsmechaniken braucht nicht jedes System. Konsequenzmechaniken schon eher. ("Ich verliere den Kampf - was ist die Konsequenz?" Das können Schadenspunkte, aber auch ganz andere Sachen sein).

Zitat
- Wissen und Erfolgschancen von Charakteren mit allen denkbaren Kenntnisgebieten abbilden
Funzt meiner Meinung nach wesentlich einfacher mit freien Skills ("Detektiv", "Computer-Nerd", etc.). Gehört aber dazu, dass das System das kann, wenn man möchte.
Zitat
- die körperliche Leistungsfähigket (wieviel kann er heben, wie weit springen, etc.) des Charakters ermitteln
Nö. Braucht kein Mensch. Kann man über Konflikt-Konsequenz-Mechanismen abbilden.
Zitat
- besondere Fähigkeiten (Magie, Psi, Superkräfte, Cypernetics, Bioware, etc.) abbilden und für Spieler im Charaktererschaffungsprozess verfügbar machen (und zwar für beliebige Spielwelten).
Auch hier: Geht einfacher mit einem grobmaschigen, freien System als mit einem Monster wie Heroes oder Gurps. Bei Pool nennst du das einfach "Lebende Fackel" und "Wasserscheu", bei Heroes und Gurps musst du stundenlang daher konstruieren.

Und wenn wir den "Wie komplett bin ich"-Anspruch an der Möglichkeit, alle möglichen Chars zu bauen, festmachen, geben Systeme wie Pool oder PtA einfach viel mehr her.
Da ist es ziemlich einfach, einen Kriegsgott und einen Bäckerlehrling in derselben Gruppe zu haben, ohne dass der eine oder andere aufwändiger zu bauen wäre. Oder das Ganze imba wird.   ;)




So grob ins Blaue geschrieben.
[/quote]
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Thot

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[...]
Und wenn wir den "Wie komplett bin ich"-Anspruch an der Möglichkeit, alle möglichen Chars zu bauen, festmachen, geben Systeme wie Pool oder PtA einfach viel mehr her.

Klar, für ihren Spielstil sind sie gewiss Komplettsysteme. Bestreitet ja niemand. :)

Zitat
Da ist es ziemlich einfach, einen Kriegsgott und einen Bäckerlehrling in derselben Gruppe zu haben, ohne dass der eine oder andere aufwändiger zu bauen wäre. Oder das Ganze imba wird.   ;)
[...]

Schon der Begriff imba ist natürlich in einer Risus-Runde reichlich fehl am Platz. ;)

Offline ragnar

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Genau! Es gibt ja noch Risus.
Und Seucor! :)

Offline Arkam

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Hallo zusammen,

wie sieht es denn bei Universalsystemen für feinauflösende Systeme aus?
Denn grobauflösende Systeme wie etwa "The Pool" sind nicht die Spiele an die ich gewöhnt bin. Da ich bisher leider keine Gelegenheit hatte sie zu spielen weiss ich nicht ob ich mich umgewöhnen könnte.

Bei einem universellen Feinsystem sehe ich derzeit vor allen zwei Probleme.
Da ist ein Mal die Skalierung. Wenn ich vom Mensch bis zum Superhelden und vom Raumjäger bis zum Todesstern alles vorkommen lassen will bereiten Mischungen ein Problem.
Zudem zeigen die verschiedenen Diskussionen zu Regeln für den sozialen Bereich ja sehr schön das ein vollständiger Regelsatz für Rollenspiele derzeit noch nicht gegeben ist.

Gruß Jochen
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Offline reinecke

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@Arkam
Dann doch GURPS?

Die Mathematiker haben ja schon bewiesen dass es abgeschlossene und komplette Regelsätze eh nicht geben kann.

Offline Thot

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Bei einem universellen Feinsystem sehe ich derzeit vor allen zwei Probleme.
Da ist ein Mal die Skalierung. Wenn ich vom Mensch bis zum Superhelden und vom Raumjäger bis zum Todesstern alles vorkommen lassen will bereiten Mischungen ein Problem.
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Das ist aber hauptsächlich (wie schon mit dem Ephorân-Spielzeug-Beispiel diskutiert) ein Problem der "Charakterpunktkosten" oder was immer verwendet wird, um Werte zu kaufen. da das bei solchen Machtunterschieden aber sowieso egal ist (sonst würden die Leute nicht solche Charaktere zusammen spielen), bleibt nur die Frage, ob die Mechaniken das können. Und das funktioniert nach meinem Dafürhalten mit Dingen wie Hero System oder Ephorân ganz gut (weniger gut mit Systemen, die eine logarithmische Skala für viele Eigenschaften benutzen, wie das BESM oder GURPS tun).

Bezüglich sozialer Regelsätze stellt sich mir die Frage, wieso eine Regel "soziale Konflikte sind normale Fertigkeitenwettstreits" dieses Kriterium nicht erfüllen sollte. Das tut sie doch mindestens genauso, wie Risus "übernatürliche Fähigkeiten" abdeckt.