Wenn irgendwo Optimierung genannt wird meinen die meisten Leute damit hochgradige Spezialisierung, meistens auf Kampf bezogen, noch genauer sogar eher auf AC oder Schadensausput (siehe erster Post, qed).
Es gibt eben unterschiedliche Formen der Optimierung. In meinem ersten Post habe ich nur ein Beispiel gebracht, woran man Optimierung festmachen kann. In den WotC-Foren gibt es ja noch viele andere Builds als nur auf DPR ausgerichtete (was auch schon eine Spezialisierung innerhalb der Damage-Builds ist). Innerhalb der Ausrichtung auf Kampf findet man z.B. auch optimierte Heiler oder optimierte Defender.
Optimierung hängt also immer von dem ab, was man haben möchte, das ist selbstverständlich, und natürlich auch immer unter Berücksichtigung dessen, was man "rollenspielerisch" so für Anforderungen hat ("die Double Blade sieht beknackt aus, deshalb benutze ich die nicht"). Eigentlich wollte ich hier schon D&D4-bezogen diskutieren, aber da du schon ein Fremd-Beispiel gebracht hast: Terrenarion hat in DSA einen optimierten Nandusgeweihten/Magiedilettanten gespielt, der im Kampf auch zu nichts zu gebrauchen war, aber mit der Zeit zu einem phänomenalen Überzeugungskünstler und Alchemisten geworden wäre, von seinen Wissenstalenten ganz zu schweigen. Und nebenbei konnte er auch noch heilen. Mein DSA-Scharlatan ist auch in gewissem Maße optimiert, aber kämpfen kann er sicher nicht. Aber zurück zu D&D.
Ist es in D&D4 denn überhaupt möglich, solche Allrounder zu bauen, in diese Richtung zu optimieren oder auch gezielt in bestimmte Spielbereiche hin zu optimieren (z.B. einen "optimierten Sozialcharakter")? Was ist dazu nötig, wie stellt man das an? Natürlich, ohne den Kampf völlig zu vernachlässigen. Wie gesagt, immer die Gesamtsituation im Blick haben. Jemand, der seinen Paladin als "Face" der Gruppe bastelt und sich vielleicht noch den ein oder anderen Skill Focus in Sozialskills gönnt, darüber aber vergisst, dass er im Kampf tanken soll und diesen Job daher eher schlecht als recht erfüllt, kann doch auch nicht Ziel der Optimierung sein.
Das übliche Argument, dass jeder Charakter seine eigene Nische habe, hilft da meiner Meinung nur bedingt. Insgesamt hängt die Beantwortung Deiner Frage aber von der Neigung zu Wettbewerb zwischen den Spielern beim Charakteroptimieren ab.
Hm, das sehe ich irgendwie garnicht so sehr. Wenn ich meine Nische habe bin ich glücklich darin und brauche mich nicht mit anderen Spielern zu messen, ich versuche einfach so, das beste für mich bzw. aus meinem Charakter rauszuholen. Ärgerlich kann es für mich allerdings werden, wenn ich merke, dass ein anderer Charakter sich in derselben Nische bewegt (und da besser ist als ich). Da geht es mir dann aber auch nicht um einen Schwanzvergleich, sondern einfach darum, dass dadurch mein Charakterkonzept gestört wird. In solchen Situationen kann es dann auch passieren, dass ich schon mal den Charakter wechsle, um eine andere Nische zu besetzen. Meiner Meinung nach ist D&D4 auch gut dabei, solche Schwanzvergleiche klein zu halten, eben durch die ausgeprägten Charakterrollen.
Dass man seinen Charakter für die Spielwelt abrundet sehe ich auch als selbstverständlich an.