Sicher nicht meine nerdigste Tat ever, aber meine jüngste nerdige Tat berichtenswerter Größe:
Ich habe gestern - ursprünglich zu Testzwecken - einen Webserver aufgesetzt. Auf einem alten Notebook mit Pentium M 1.7 GHz (Dothan), welches zu diesem speziellen Zweck lediglich auf 1048 MByte RAM aufgerüstet wurde.
Und nun haltet euch fest: Das Ding läuft stabil und ist sogar performant, praktisch für den Produktiveinsatz tauglich!
Ich habe es seit heute früh mit dynamischen Websites, MySQL-Datenbankoperationen, mehrfachen simultanen Up- und Downloads und provozierten Fehlern malträtiert ... Also mit allem, was geeignet ist, ein Dutzend gleichzeitiger (darunter etliche bescheuerte) Nutzer zu simulieren. Dabei liefen überdies noch ein handelsüblicher Virenscanner und ein On-the-fly-Defragmentierungsprogramm mit.
Ergebnis:
Der Seitenaufbau war flott, es gab keine für den Endanwender wahrnehmbaren Lags beim Seitenaufbau.
Der Prozessor kam alle paar Jubeljahre mal auf Vollast und dümpelte ansonsten mit pflegeleichten 600 MHz (natürlich auch soweit möglich untervoltet) vor sich hin.
Die Festplatte für das System kam auf maximal 35°C, die (externe) Datenplatte sogar nur auf 33°C. Das Ganze ohne zusätzliche Kühlung und auch der integrierte Lüfter säuselte nur gelegentlich und dann kaum (mit Ohr anlegen) hörbar vor sich hin.
Eben war ich so dreist, parallel zum dem Serverbetrieb erst ein paar Desktop-Aufgaben und dann eine Runde "Medieval: Total War" auf dem selben Gerät laufen zu lassen, welches - man wird es ahnen - demzufolge unter Windows XP SP2 läuft, was ja nun nicht gerade das optimalste Betriebssystem für Server ist.
Die Leistungsaufnahme des gesamten Servers liegt zwischen 15 (Idle, Display aus) und 43 Watt (Volllast, Display an), also im Mittel bei 29 Watt., was auch bei heutigen Strompreisen zu verkraften ist. Jetzt steht nur noch der Langzeittest aus, der zeigen wird, wie sich die Lösung im Dauerbetrieb bewährt. Wenn es klappt, hat mein bisheriger privater Webserver ausgedient.