In der Tat, das finde ich spannend. Ausserdem muss man nicht unterstützen, wenn man nichts drauf hat.
Hmm... spannender Ansatz. Andererseits gibt es selten Gelegenheiten, wo nicht auch ein ungelernter Helfer (und sei es als Laufbursche oder Tabletthalter) eine kleine Unterstützung geben könnte.
Relativ einfach könnte ich mir ein kleines Hausregelmodul für Systeme vorstellen, die für Fertigkeiten Zahlenwerte verwenden, bei Proben Zuschläge kennen und Qualitäten bestimmen. Dann könnte man ungefähr so herangehen:
- Ein Charakter übernimmt die "Kernprobe". Dafür werden zunächst die Randfaktoren in der herkömmlichen Weise bestimmt.
- Jeder andere anwesende Charakter kann dann entscheiden, ob er helfen möchte.***
- Für jeden Helfer wird bestimmt, welchen Beitrag zur Probe er versuchen will zu leisten, und zwar als Zahlenwert, den er aus seiner eigenen Probe zu erreichen hofft. Dieser angestrebte Zahlenwert wird, wenn er die Probe ausreichend gut schafft, anteilig (da er nur Helfer ist)* als Bonus für die "Kernprobe" gerechnet. Schafft er seine Probe nicht ausreichend gut, leistet er keinen nennenswerten Beitrag (bzw. stört in gleichem Maße, wie er nutzt, so daß der Gesamteffekt gleich Null ist), schafft er seine Probe nach herkömmlicher Bestimmung
gar nicht, wird die Kernprobe um einen bestimmten Anteil
erschwert**. Für jeden Helfer kann also im Vorfeld festgelegt werden, welchen Anteil am Probengeschehen er nimmt: Wenn wahrscheinlich ist, daß er eh nicht viel nützt, gibt man ihm besser gleich Aufgaben, bei denen er wenigstens dem oder den anderen nicht in die Quere kommt. Ein qalifizierter Helfer kann versuchen, merklich unterstützend tätig zu werden.
- Für die Bestimmung des Gesamtergebnisses werden zuerst die Proben der Helfer ausgewertet, dann die "Kernprobe".
* Ich bin unsicher, wie man an einen sinnvollen Wert für "anteilig" kommt. Es gibt Situationen, in denen nur je ein Charakter sinnvoll handeln kann (die erwähnte Organtransplantation), beim Aufbrechen einer Tür dagegen könnten es alle Charaktere unkoordiniert gemeinsam versuchen. Wenn koordiniertes Verhalten grundsätzlich nicht schlechter abschneiden soll als unkoordiniertes (öh, aus rein dogmatischen Gründen halt), müsste der Anteil dort eigentlich auf 100% steigen können...
** Wenn man es hart mag, kann man die möglich Erschwernis auf denselben Wert setzen wie die mögliche Hilfe. Ich würde sie aus Gründen der Spieldynamik niedriger ansetzen, z.B. die Hälfte der möglichen Hilfe als Wert für mögliche Störungen. Wenn das System Patzerregeln kennt, kann man vielleicht für Patzer auf den gleichen Wert wie für die mögliche Hilfe hochgehen und situationsabhängig bestimmen, daß
ein Patzer die ganze Probe mißlingen läßt, etwa beim Schleichen in feindlicher Umgebung, wo jeder Fehler die Entdeckung der ganzen Gruppe zur Folge haben kann.
*** Ich fände überlegenswert, zumindest in bestimmten Fällen für jeden Helfer zunächst einen Proben
aufschlag zu verlangen, der widerspiegelt, daß das Helfen ja auch einen zusätzlichen Koordinationsaufwand mit sich bringt. Dann kann es uU schon nach Erwägungen auf dieser Stufe durchaus das sinnvollste Verhalten aller potentiellen Helfer sein, möglichst still zu halten ;-) . Aber das wird vielleicht schon zu kompliziert.