Da muss man die Frage stellen: wieso?
Meine subjektive schnellschuss-Antwort wäre darauf: Weil sie zu blöd sind.
Die, nach ein wenig mehr nachdenken: Weil Rollenspiel ein Hobby ist, das vornehmlich zur Realitätsflucht dient. Wenn man daran nicht interessiert ist, hat man auch kein interesse an Rollenspiel.
Mehr Begründungen dafür bitte!
"Sex and the City" oder "Ally McBeal" ist auch Realitätsflucht, und die besagten Frauen im Nagelstudio, die sich über was-auch-immer-gerade-angesagt-ist (z.B. Biss im Morgengrauen ?) austauschen, betreiben ebenso Realitätsflucht wie der "normale" Fantasyrollenspieler, der in seiner Freizeit Orcs schnetzelt.
Eine, wenn auch nicht die einzige, Begründung dafür, warum Frauen tendenziell seltener Rollenspiel betreiben, würde ich in der Geschichte des Rollenspiels vermuten. Das klassische Angebot des (Fantasy-)Rollenspiels in den 70ern und 80ern richtete sich eben an Jungen und junge Männer. Zur Identifikation gab es als "Avatare" Krieger, Glücksritter, Actionhelden - eben keine traditionell weiblichen Identifikationsfiguren. Wo die Identifikationsangebote ausbleiben, kommen auch keine Spielerinnen, außer vielleicht den drei oder vier Prozent, die sich ohnehin nicht mit traditionellen weiblichen Rollen begnügen wollten (eben der "Marie Curie" Typ).
Und meines Erachtens hat es bis in die späten 1990er gedauert, bis weibliche Actionhelden in den Unterhaltungsmedien zum "Mainstream" wurden, also Identifikationsfiguren so populär wurden, dass Frauen sich dafür interessieren konnten, sowas in ihrer Freizeit zu spielen. Das Spiel, das in den 1990ern meiner Meinung nach auf Spielerinnen die größte Anziehungekraft hatte, war V:tM, und eben nicht das damals allgemein populärere Shadowrun. Hier gab es für Frauen schon früh mehr Indentifikationsangebote als in der Machowelt der Schattenrenner.
Sagt natürlich nichts über die heutigen Zustände aus.