Es ist halt ein miserables Probensystem, aber daß man Sachen immer noch verschlechtern kann, indem man ungeeignete Zusätze verwendet, ist ja nun evident.
1) Du hältst Poolsysteme für miserabel?
2) Die von mir gezeigte Eigenschaft ist nicht nur bei Poolsystemen so, sondern bei jedem System, in dem es eine Wahrscheinlichkeit zum misslingen gibt. (Also Systeme, bei denen es keine 100% Erfolgswahrscheinlichkeit gibt.)
Das heißt, wenn du Poolsysteme schlecht findest, nenne mir ein System, das du gut findest (und das keine 100% Erfolgswahrscheinlichkeit kennt). Ich zeige dir, dass dort das gleiche Problem auftritt.
Dann ist er ebenso ein Verbrecher wie der Ungelernte, der einen Patienten tötet, und wird hoffentlich danach nie wieder ein OP betreten dürfen.
Ja, ich gebe dir in diesem Punkt 100% Recht. Aber was hat das jetzt mit dem Thema zu tun, über das wir hier diskutieren?
Daß es immer leichter ist, einen Menschen im Rahmen einer OP umzubringen, als ihn überleben zu lassen, ist allerdings richtig. Nur stimmen dann die Wertebestimmungen oben nicht.
1) Ja, jemanden bei einer OP umzubringen ist leichter als jemanden bei einer OP am Leben zu lassen. - Das ist jetzt inwiefern relevant für die Diskussion?
2) Wieso stimmen dann die Wertebestimmungen von oben nicht?
In dem jetzt postulierten Falle wäre es wohl (vor allem, wenn man mal ernstnimmt, in welchem Maße Du das Toilettenputzen zu einer hochproblematischen Aktion aufgebauscht hast!) die Schwierigkeit, einen Schädel es, koste es, was es wolle, aufzusägen, vielleicht vergleichbar mit der Schwierigkeit, die Toilette einmal rundherrum naßgemacht zu haben.
1) Ja! Richtig! Du fängst an zu begreifen!
- "Den Schädel koste es, was es wolle, aufzubekommen" ist vergleichbar zu "Die Toilette außen herum naßgemacht zu haben."
- "Den Schädel aufzubekommen, ohne dass der Patient stirbt." ist vergleichbar zu "Die Toilette normal saubermachen."
- "Den Schädel aufzubekommen, ohne dass der Patient bleibende Schäden abbekommt" ist vergleichbar zu "Die Toilette hygienisch rein zu säubern."
- "Die gesamte Operation in einem OP durchzuführen" ist von der Schwierigkeit her vergleichbar mit "Die Toilette hygienisch rein mit nur schlechtem Putzzeug zu bekommen."
2) Ich habe Toilettenputzen nicht zu einer hochproblematischen Angelegenheit gemacht! Du hast "Schädel öffnen" zu einer hochproblematischen Angelegenheit gemacht.
Imho ist beides recht simpel.
Denn an einem Schädel herumzusägen, liegt unterhalb der Schwelle, ab der man überhaupt darüber nachdenkt, ob man etwas als "mit Punkten zu bezahlende Fähigkeit" ansetzt - das kann man so einfach wie das Knochenstück am Ende festzuhalten, was wohl auch jedem gesunden Menschen gelingt, der ein Minimum an Konzentration einsetzt.
Es geht hier um das Talent "Gehirnchirurgie".
Und ja richtig: Es gibt Aktionen, die gehen so leicht, dass man sie eigentlich mit fast 100% Wahrscheinlichkeit schaffen sollte. (Oder regeltechnisch gesprochen: Dass es massive Erleichterungen gibt, wenn man das Talent in dieser Situation anwendet.)
Und "Schädel öffnen" ist nunmal eine Aktion, wo ich massive Erleichterungen geben würde. (Nämlich so viele Erleichterungen, dass auch ein Nicht-Chirurg gute Chancen hat, Erfolg zu haben.)
Das heißt, Dein gesamter Vergleich liegt in einem "unterkritischen" Bereich, weil man für keinen der beiden Fälle mehr können muß, als man quasi en passant eh schon lernt.
Du verwechselst hier etwas!
Ich habe nie von "Schädel öffnen egal wie" gesprochen. Ich sprach von "Schädel öffnen, ohne dass der Patient stirbt."
Um sich über dessen Sinn klar zu werden, sollte man wohl eher Bereiche nehmen, in denen man tatsächlich etwas gelernt haben muß. Zum Beispiel:Das heißt, der eine macht nicht sauber, sondern verlegt Leitungen und schließt Strom und Wasser an usw. Der andere bringt seine Patienten nicht fahrlässig um.
Nur nochmal zur Erinnerung: Die Sache mit dem Toilettenputzen kam nicht von mir, sondern bereits im ersten Post vom
Threaderöffner.
Und ich finde die beiden beispiele Toilettenputzen und Gehirnchirurgie eigentlich sehr passend. (Aber falls du sie unpassend findest, darfst du das gerne dem Threaderöffner sagen.)
Badezimmer ausgehend von ein paar Wänden einzurichten, haben in meiner Verwandschaft schon mindestens zwei Leute bei sich zuhause gemacht, die eigentlich andere Professionen haben. An keine Form von Chirurgie würden sie sich heranwagen.
Das, was ich geschrieben habe, gilt nicht nur fürs Toilettenputzen, sondern auch für Zimmer einrichten.
1) Es gibt keinen maximalen Schwierigkeitsgrad: Ein Bereich kann immer beliebig schwierig sein. Egal, wie schwierig eine Situation in einem Bereich ist: Es gibt immer eine Situation, die noch schwieriger ist. (Wo du das gleiche Talent anwendest.)
2) Es geht nicht um den maximalen Schwierigkeitsgrad, sondern um das maximale Wissen. Das ist ein unterschied.
Für den Handwerker ist nach einer Schwierigkeit von "ist innerhalb des Zeitplans perfekt eingerichtet worden, funktioniert tadellos und wird bis auf weiteres nicht kaputtgehen, sofern es nicht jemand bewußt zerstört, und sieht auch noch top aus" einfach Schluß.
Nein! Ist es nicht:
1) Der Zeitplan kann noch kürzer gesteckt werden.
2) Vielleicht soll er die Einrichtung so konstruieren, dass sie auch gegenüber Vandalismus geschützt ist.
3) Vielleicht muss er improvisieren, weil er nicht die geeigneten Werkzeuge dabei hat.
Warum also sollte man nicht genau an dem Punkt deckeln und sagen: "Soweit geht die Schwierigkeit und nicht weiter."? Nur weil man eventuell damit rechnen muß, daß er auch noch Zeitdruck haben könnte? Das läßt sich eleganter über spezielle Erschwernisse regeln.
Du hast dir deine Frage selber beantwortet: Weil es spezielle Erschwernisse wie z.B. Zeitdruck gibt.
Und natürlich werden Erschwernisse über regeltechnische Erschwernisse abgehandelt!
Aber damit man eine erschwerte Probe sicher bestehen kann, braucht man nunmal einen höheren Talentwert.
Ein einfaches Zimmer einrichten kann wohl jeder.
Aber ohne geeignete Werkzeuge in einer Stunde ein Zimmer perfekt einzurichten, können nur die allerbesten handwerker. (Was sich auch dadurch auszeichnet, dass sie bessere Talentwerte haben.)
Eine Koryphäe der Hirnchirurgie dagegen kann vielleicht einen Fertigkeitswert von 55 oder 60 erreichen. Da ist immer noch einiges an Platz nach oben, bis man sagen kann: "Ist innerhalb der OP-Zeit perfekt chirurgisch behandelt worden, hat keine unmittelbaren Folgeschäden und wird auch bis auf weiteres keine mittelbaren Folgeschäden haben, und wurde auch sonst nach allen Regeln der Kunst therapiert." Deshalb liegt der Maximalwert für das Fachgebiet bewußt außerhalb des "bezahlbaren" Bereichs.
Und selbst da kann es theoretisch Leute geben, die NOCH besser sind!
Vielleicht bist du eine Koryphäe auf deinem Gebiet. Aber das heißt nicht, dass du mit dem lernen aufhören kannst! Es gibt immer noch mehr zu lernen und man kann seine Fähigkeit immer noch weiter verbessern. (Und notfalls kann man in die Forschung gehen und sein Wissen weiter verbessern.)
Dann muß man auch kein System nehmen, daß Meistern ihres Faches nicht zugestehen kann, auf 100% Chance zu kommen, eine Probe zu schaffen, wenn sie den Maximalwert ihres Fachgebiets erreicht haben. Immerhin gibt es Handwerker, die im engeren Sinne tadellose Ergebnisse abliefern; aber in der ganzen Medizin kann bis heute kein Arzt perfekt therapieren...
Das was du beschreibst, liegt darin, dass ein Handwerker normalerweise eine geringere Erschwernis hat als ein Arzt.
Ein Handwerker muss in einem Poolsystem vielleicht nur 3 Erfolge haben, um eine tadelloses Zimmer einzurichten. Der Mediziner muss dagegen 8 Erfolge ansammeln, um eine schwierige Gehirn-OP hinzulegen.
Wenn beide Leute jetzt einen Talentwert von 30 haben, dann schafft der Handwerker die Probe fast immer. Der Mediziner schafft die Probe dagegen nur in ca. 70% aller Fälle.