Wir haben leider nach dem dritten Abenteuer (Umbraschmiede) aufgehört. Genauer gesagt kamen wir noch bis zum Einstieg des 4. Abenteuers [Verlorene Minen von Karak Norn (Habe keine Lust den Namen der Zwergenminen jetzt nachzuschauen)] mit ein paar charakterspezifischen Seitensträngen für Roderick, Borock und Torrak. Eigentlich schade, denn die interessanten, sinnvoll zusammenhängenden Abenteuer der Kampagne beginnen ja leider erst im 5. oder 6. Abenteuer.
Ganz knapp, was die Gruppe gemacht hat (für die, die Scales of War spielen, leider ist das schon eine Weile her und meine erinnerung lückenhaft):
Nachdem Sturmzahns Angriff abgewehrt war, kehrten die Abenteuerer als Helden in die Zwergenstadt zurück. Für Adarva hatten wir mittlerweile einen eigenen Spieler gefunden, ein alter Mitspieler, der nach einem Forschungssemester wieder nach Trier zurückgekehrt war. Leider wurden die Abenteurer dort nicht als Helden empfangen, denn den Ruhm für die Abwehr der Orcs hatte bereits eine andere Abenteurergruppe eingestrichen: die freien Ritter des Elsirtales, zu denen auch der Gnomendieb MAdrick gehörte. Verständlicherweise waren die Abenteurer darüber sehr aufgebracht, schließlich wurden die freien Ritter von einigen unserer Helden als Rivalen angesehen. Man beschwerte sich also während man die versprochene Belohnung für das Versiegeln der Geheimgänge einstrich bei der Verwaltung von Späherburg und traf dabei auf einen zwergischen Schatzkanzler, der den Helden den ausgebliebenen Ruhm mit einer großzügigien Vergütung ausglich. Die Helden, insbesondere Torrak, bestanden aber darauf, bei zukünftigen städtischen Aufträgen der bevorzugte Ansprechpartner zu sein. Das kam mir für das vierte Abenteuer sehr entgegen. Ich ließ den Zwergen auch schon die finanziellen Probleme der Stadt ankündigen und auf die Existenz einer noch erschließbaren Geldquelle hinweisen.
Danach fand der Überfall der Diebesbande auf die Helden statt, bei dem nochmal der Name Mondra fällt. Ab hier überließ ich es meinen Spielern, die Spur von Mondra aufzunehmen. Ich sagte, dass sie 10 Erfolge brauchen, um Mondras versteck aufzuspüren, sagte aber keine Skillchallenge an, sondern wartete auf Ideen. Erfolge vergab ich für cleveres Schlussfolgern und gutes Vorgehen. Leider verschob sich dabei das Spielgewicht ein Bisschen stark in Richtung Roderick, der ja der einzige "Stadtcharakter" der Gruppe war. Adarva steuerte noch einige Erfolge bei, indem sie im Tempelviertel etwas über Portale in den Finsterschatten recherchierte. Die Wildnischaraktere waren leider schlecht eingebunden. Bei einer späteren offenen Begegnung in einem Barbarendorf hatte ich dies berücksichtig und schon mehr Überlegungen angestellt, wie ich allen Spielern Angebote für ihre Charaktere machen kann.
Jedenfalls näherten sich die Abenteurer über zwei Wege dem Versteck: sie verfolgten die Spuren der magischen Gegenstände, die in die Finsterschatten führten, und sie verfolgten die Hinweise über die kriminelle Unterwelt. Dabei kam es zu einigen aufschlussreichen Begegnungen mit einigen Persönlichkeiten der Stadt Späherburg, u.a. mit einem Hexenmeister in der Hüttenstadt, der auch mit der Diebesgilde Kontakte unterhielt. Der Konflikt zwischen den Diebesgilden von Späherburg und Brindol, der Teil von Rodericks Nebenhandlung werden sollte, wurde angerissen.
Einer der Höhepunkte für mich war die Idee, bei einem Tempel einen Orakelspruch einzuholen. Ich weiß leider nicht mehr, von wem diese Idee kam und welche Ereignisse ihr vorangingen (d.h. wer die vorbereitenden "Pässe" dazu gegebenn hatte). Hinweise gab es glaub ich durch ein erfolgreiches Gassenwissen, durch das die Charaktere in Erfahrung brachten, dass sich im Tempelviertel eine andere Person ebenfalls nach Mondra und den Finsterschattten erkundigt, und dass im Tempelviertel genaueres über ein Portal in Erfahrung gebracht werden konnte, welches von der Priesterschaft des Bahamut einst versiegelt worden wäre.
Jedenfalls eröffnete das mir die Chance, die Charaktere mit einer Priesterin der Sehanine bekannt zu machen, die in Rodericks Bestimmung (erweiterter Kicker/Anstoß) eine bedeutende Rolle spielen sollte. Ich bitte Spieler nicht mehr um Hintergrund, sondern um "Bestimmung", d.h. eine recht detaillierte Liste, welche Heldentaten sie etwa wann begehen wollen. Gefällt mir besser, da ich glaube, dass jeder Spieler besser weiß, was sein Charakter glorreiches machen will, als ich als Spielleiter. Es gibt ein paar Anforderungen, aber im Grunde funktioniert das Bestimmungssystem so, dass ich mir vom Spieler sagen lasse, welchen Herausforderungen sein Charakter begegnen will. Ich gestalte diese dann aus. Rodericks Spielerin hatte sich ausgesucht, in göttlicher Spieonagemission für Sehanine tätig zu sein, um eine dämonische Bedrohung aus den Zeiten von Bel Turath aufzuhalten.
Von der Sehaninepriesterin erhielten die Abenteurer ein paar Hinweise in Form eines Rätselspruches. Als Entlohnung verlangte die Priesterin einem Charakter das Versprechen ab, einmal in einer riskanten Mission im Dienste des Tempels tätig zu werden. Roderick ging auf das Angebot ein (s.o.). Aus dem Orakelspruch ergaben sich einige Hinweise, wer außer den Helden noch auf Mondras Spur ist. Ich weiß noch, dass ein Hinweis von Nyx entschlüsselt wurde, die folgerte, dass es sich dabei um eine Verwandte der toten Jen (von den Horizontreisenden) handelte. Insgesamt haben die Abenteuerer allein für diese Orakelszene um die drei erfolge erhalten, dazu noch Erfolge für die Hinweise auf ein versiegeltes Portal. MAn kann also sagen, sie waren dicht auf Mondras Spur.
Leider gab es bislang wenig Action, was Torrak änderte, als er sich umsah und bemerkte, dass er und seine Gefährten von einer Bande Halborcs beschattet wurden. Jetzt fand so ein kleines Katz- und Mausspiel statt, in dem es darum ging, die Halborcs so auszutricksen, dass man ihren Stützpunkt findet und eien Ahnung davon bekommt, was sie vorhaben. Den Charakteren gelang es, die Halborcs abzuschütteln, zu täuschen und auf deren Rückweg zu beschatten. Ihr Lager war in einem kleinen, verfallenen Tempel des Bahamut, den die Halborcs zu einem Schrein der Tiamat umgeweiht hatten.Das tempelviertel ist in Späherburg eine üble Gegend, keine Prunkallee, darum störte sich daran niemand - außer Adarva und ihren Begleitern, unseren Helden. Roderick spähte das Versteck aus, dann führten Borock und Torrag einen Sturmangriff an.
Damals wusste ich noch nicht, dass wir die Kampagne abbrechen würden, also inszenierte ich, als Adarva den Tempel eilig von den Tiamatspuren reinigte, kurz großes Kino mit Flügelrauschen, einem gewaltigen Brüllen aus fünf Schlündern und einem riesigen Reptilienauge, das sekundenlang durch die Fensterrose in den Tempel starrte, um Tiamats Zorn und Bahamuts Genugtuung auszudrücken. Das verwirrte die Spieler ein Bisschen, wurde aber leider noch nicht als bedeutsam eingestuft. Wahrscheinlich wäre es eh vergessen worden, ehe...
Adarva trennte sich an dieser Stelle von der Gruppe, um den Tempel des Bahamut wieder aufzubauen. Out of Game lag das daran, dass unser neuer (alter) Spieler einen eigenständig entwickelten Charakter spielen wollte, was auch vom Rest der Spieler und von mir als SL begrüßt wurde. Es wurde ein Invoker der Rabenkönigin daraus, auf den die Abenteurer trafen, als sie weitere Nachforschungen über den Finsterschatten anstellten.
Irgendwie - ich weiß nicht mehr genau, wie - fanden die Spieler noch heraus, dass das Tor in den Finsterschatten nicht versiegelt worden war. Ich glaube, sie durchsuchten den Bahamuttempel nach alten Akten, oder fragten beim Tempel der Rabenkönigin nach. Statt einer Versiegelung baute die Priesterschaft des Bahamut ein Gebäude über dem Tor, um Unbefugten den Zutritt zu verweigern und die Existenz des Tores zu verbergen. Da es seit einigen Jahrzehnten keinen organisierten Tempel Bahamuts mehr gab, geriet das Tor tatsächlich in Vergessenheit. Man kennt aber noch das Armenhaus, das über dem Tor errichtet wurde und von Paladinen des Bahamut betrieben wird. Damit hatten die Spieler die ausreichende Zahl an Erfolgen, um aus meiner Sicht Reniss (die Schwester der toten Jen) und Sarshan auftreten zu lassen. Da die Charaktere bereits über eine deutliche Spur zum "Glücklichen Bettler" verfügten, war das Gespräch mit Reniss nicht mehr so abenteuerrelavant, was es mir auch ersparte, aus ihr einen Schlüssel-NSC zu machen.
Die Begegnung mit Sarshan verlief erfreulich unkompliziert, zwar misstrauten die Abenteurer/Spieler ihm in der üblichen Weise, aber ich konnte ihnen einigermaßen gut verkaufen, dass er ein gescheiterter Abenteurer ist, der zwar ein paar dunkle Flecken zu verbergen hat, aber mit Mondra noch eine Rechnung offen hat und wertvolle Hinweise über ihren Gegner geben kann. Die Charaktere konnten auch einiges über Mondras Kampfaktik in Erfahrung bringen. Aus ihren Nachforschungen über den Finsterschatten wussten sie auch, dass ihnen einige Untote und Geisterwesen begegnen würden, also rüsteten sie sich großzügig mit Weihwasser aus, ehe sie den "Glücklichen Bettler" betraten.
Nun galt es als erstes Mal zu überprüfen, ob es im Keller wirklich ein geheimes Tor in den Finsterschatten gibt. Das regelten wir mit einer Skillchallenge, in der die Spieler ihren Charakteren Zutritt zum Keller verschaffen und den Geheimgang finden sollten, ohne bei den Paladinen, die das Armenhaus betrieben, für Aufsehen zu sorgen. In Erinnerung geblieben ist mir eine recht unkonventionelle Idee Torraks, mit einem Wurf auf Athletik in den Keller zu kommen: Er kaufte einen Zentner Kartoffeln, den er dem Armenhaus spendete und in den Vorratskeller trug, wo er sich umsehen konnte (1 Erfolg). Weniger glücklich war dagegen der Versuch, die ehrenhaften Paladine dafür zu bezahlen, in ihrem Keller nach Ungeziefer sehen zu dürfen (weiß nicht mehr, wer diesen Plan hatte). Jedenfalls war es ansonsten eine einfache Challenge (5 nötige Erfolge), die problemlos bewältigt wurde.
Nachdem der Geheimgang gefunden worden war, schlug man sich erstmal mit ein paar Riesenfledermäusen. Dann kam es zu der Begegnung mit der Shadar-Kai Hexe, in der die Charaktere den flüchtenden Mondra das erste Mal sehen. In den WotC-Foren und der Wiki ist ja schon gesagt, dass das Abenteuer ab hier etwas sehr "railroadig" wird, da Mondra mehrmals entkommen muss. Das erste Mal war auch unproblematisch, da Mondra gut versteckt war. Um beim zweiten Mal die Spieler nicht dazu zwingen zu müssen, Mondra den Schlüssel für das Tor zu übergeben (was hirnrissig ist), habe ich Mondra den Schlüssel der Shadar-Kai Hexe stehlen lassen, ehe er sich absetzte. Da die hexe keinen Überfall erwartete, hatte sie den Schlüssel einfach nachlässig auf einer der Kisten abgelegt. Die Charaktere konnten sogar sehen, wie Mondra ihn an sich riss (verfügten aber nicht über die Möglichkeit, den Dunklen an dieser Stelle aufzuhalten).
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob jemand Mondra sofort verfolgte oder ob sich die Helden erst um die Shadar-Kai und ihre Wachhunde kümmerten. Ich weiß jedoch noch, dass der Invoker der Rabenkönigin sich in diesem Kampf bewährte und mich davon überzeugte, dass man auch ohne viel Schaden zu machen einiges aus dieser Klasse herausholen kann. Adarva war, wenn es nicht ums Niederbrennen von Minions ging, dagegen bisher immer ein Wenig blass geblieben, was sicherlich daran lag, dass Adarva vorher als Zweitcharakter geführt worden war (und Tanaurion sich selbstverständlich in erster Linie auf seinen Hauptcharakter Borock konzentriert hatte).
Bei der Verfolgung Mondras trafen die Charaktere dann auf die Schutzgeister des Tores in den Finsterschatten, denen ich das Aussehen von Ordenskriegern und vopn einem verrückt vor sich hinplappernden Priester gegeben hatte. Als Hintergrund hatte ich mir überlegt, dass diese Geister eigentlich geschworen hatten, das Tor bis nach ihrem Tod zu bewachen, damit keine Ungläubigen es aus den Finsterschatten betreten konnten, von Sharsan und seinen Shadar-Kai-Hexen aber unter Kontrolle gebracht worden waren. Der Kampf gegen die Schatten stellte sich als zeitaufwendig, aber viel leichter heraus, als ich erwartet/befürchtet hatte. Ich bin mir nicht mehr sicher, inwieweit das mitgeführte Weihwasser zum Einsatz kam.
Jedenfalls gelang es den Abenteurern, Mondra in den Finsterschatten zu folgen.
Hmmm, so ganz knapp wars dann doch nicht....