-erste Frage: Wie sind Eure Erfahrungen mit "Freeform", bzw. wie handhabt ihr das genau ?
Meine Erfahrungen mit NICHT-"Freeform", aber dafür bodenplanrasterlosem Spielen mit Maßbandeinsatz sind sehr positiv. - So positiv, daß ich auch bei vorgefertigten Battlemaps oder eTiles mit Raster das Raster ignorieren lasse.
Z.B. Abmessungen von Fernkampf und Pace. Annäherung im Melee usw. Habt ihr da einen Toleranzbereich - vielleicht 1" - oder nehmt ihrs genau und eine Schuß der nur 2mm zu kurz ist geht in den Sand, bzw. der Kämpfer kommt knapp eben nicht in den Close combat, wenn sich der Kontakt ums a...lecken nicht ausgeht?
2mm-genau kann man quer über den Tisch das Maßband eh nicht halten. Aber ein halbes Zoll genau muß die Messung schon sein.
Ist ein Ziel jenseits der Maximalreichweite der betreffenden Waffe, so kann ein Schuß automatisch nicht treffen, sondern verschwendet nur Munition (und hat ggf. Fehlfunktionen oder das Treffen von Unbeteiligten zur Folge).
Wenn ein Kämpfer sich bewegt und er kommt nicht in Kontakt mit der Faltfigur des Gegners, dann ist er auch nicht in Nahkampfreichweite (außer er hat eine Waffe mit 1" oder 2" Nahkampfreichweite).
Bei Tabletopspielen gibts meist eindeutige Regeln mit Base-to-base Kontakt.
Bei Savage Worlds nicht in demselben Maße. Wenn man Figuren mit Basen hat, und diese haben auch durchweg die passenden Basengrößen, dann ist Basenkontakt das Einfachste. Das ist auch die Empfehlung laut Grundregelwerk bzw. Erläuterungen im Pinnacle-Forum. - Basenkontakt ist halt recht eindeutig festzustellen.
Meist spiele ich mit Faltfiguren, und zwar solchen unterschiedlicher Hersteller und - z.B. bei Pinnacles Faltfiguren üblich - unterschiedlicher Größe bzw. "Ausdehnung" des Trifolds. Daher ist hier einfach ein Kontakt mit einer Spitze des Trifolds als "Basenkontaktersatz" angezeigt. Auch hier kann man mit der Toleranz von 1/2 Zoll arbeiten (das ist ja deutlich unterhalb der 1" Reichweite von langen Nahkampfwaffen).
Spiele ich mit "gemischten Figuren", d.h. mit Kunststoff- oder Metall-Miniaturen sowie Faltfiguren in derselben Kampfszene, so ist die Distanz bis zur eigentlichen, dargestellten Figur ausschlaggebend, nicht die Basengröße. Es wird vom Rumpf der Figur aus gemessen. Bei Faltfiguren wird von der jeweils dem Gegner oder Ziel nächstgelegenen Seite des Trifolds gemessen (Seite ist besser, weil manche Trifolds mit einer klaren Spitze "vorne" ausgestattet sind, während andere vorne den Charakter in Frontalsicht haben, und die Spitze des Trifolds dort "hinten" ist). Solche Misch-Bestückungen kommen meist dann vor, wenn die Spieler für ihre Charaktere bereits entsprechende Miniaturen besitzen (meist bei "D&D-like" Fantasy), und ich NSCs und sonstige Figuren eben nur aus meinen Faltfigurenbeständen beisteuern kann.
Generell für den Umgang mit dem Ausmessen gilt eine gutwillig tolerante Meßpraxis (daher auch der halbe Zoll als akzeptable Ungenauigkeit auch bei kurzen Distanzen - bei modernen Waffensystemen mit Reichweiten von über 100" sind wir sowieso mit weit ausgezogenem Maßband quer im Zimmer zugange, so daß hier keine hohe Genauigkeit mehr zu erwarten ist (immer noch besser als mehr als 100 Kästchen abzählen zu müssen)). Diese gilt auch für die NSCs, so daß SCs und NSCs unter dieselbe Meßpraxis fallen.
Hinzu kommt einfach auch VERTRAUEN. Ich lasse die Spieler ihre eigenen Distanzen und Reichweiten selbst ausmessen und dann entsprechend bewegen oder schießen. Das entlastet mich von völlig überflüssigem Kontrollieren meiner Spieler und erlaubt mir für meine NSCs schon einen Schritt weiter zu planen.
-weitere Frage: Wie sieht es mit Unterlagen aus, auf denen Eure Minis/Flatfigures stehen. Legt ihr Tücher/Stoffe drunter?
Je nachdem.
Bei schnell aufgebauten Kampfszenen auf Cons oder daheim reicht die Tischplatte als Unterlage aus. Ansonsten ist es bei mir entweder ein Whiteboard, das ich auf den Eßtisch lege, so daß man 3D-/2D-Szenerie und "handgemalte" Bodenelemente anbringen kann. Oder ich verwende eTiles (insbesondere für Wildnis-Szenerien) oder passende Battlemaps (auch hier gibt es gut wiederverwendbare Maps wie z.B. Wüstensand, Wegkreuzung, Brücke im Gebirge usw., die man mehr als einmal verwenden kann).
Bei Innenräumen verwende ich entweder Gebäudeinnenansichten (gibt es z.T. in Abenteuern mitgeliefert, ggf. von mir vergrößert, daß es vom Maßstab her paßt, oder mit Visio selbst gemalt), oder gleich 3D-Szenerie-Elemente (da gibt es schöne Baukastensysteme für Gebäude und noch mehr für die altbekannten Höhlensysteme).
Ich mische recht frei 2D-Elemente (Battlemaps oder flache Schablonen z.B. für Lagerfeuer oder Zelte) mit 3D-Elementen (z.B. den Zugtieren und Wagen im Lager, oder auch Zelten und Umzäunungen). Diese baue ich je nach praktischer Verfügbarkeit und Transportaufwand einfach auf dem Tisch (oder auf dem Wohnzimmerteppich, wenn es mal wieder etwas ausgedehnter dimensioniert sein soll) auf.
Verwendet man Maßbänder, ist man nicht mehr auf Raster auf der Unterlage angewiesen, sondern kann letztlich auf jeder Unterlage, auf der man malen oder 2D-/3D-Szenerie plazieren kann, spielen.