@Chaos:
Was Ein Dir in unfreundlichen Worten sagen wollte ist, dass der Sezessionskrieg in den USA etwa die gleiche Bedeutung hat wie bei uns der erste und zweite Weltkrieg. Erstens ging man damals mit einem ähnlichen Enthusiasmus in den Krieg, der sich immer länger zog und immer größere Opfer forderte. (Übrigens vergleichbar im Verhältnis zur amerikanischen Bevölkerung wie der erste Weltkrieg bei den beteiligten Ländern. Und es wurde auch ein Krieg gegen die Bevölkerung (z.B. March to the Sea/Marsch zum Meer). Das Ende des des Krieges hatte ähnlich verheerende Folgen für den Verlierer.
Der Krieg lebt in deren kollektiven Erinnerung und in ihrem Geschichtsunterricht genauso fort wie bei uns der zweite Weltkrieg. Die Amerikaner gehen nur anders mit ihrer Geschichte um als wir.
Von Enthusiasmus ist mir da eher weniger bekannt - mehr davon, dass viele ziemlich mit ihrem Gewissen zu kämpfen hatten, gegen ihre eigenen Landsleute zu ziehen.
Meines Wissens fand der Krieg auch, bis auf den Gettysburg-Feldzug und etwa anderhalb Versuche, in Kentucky einzumarschieren, im Süden statt. Virginia und Tennessee, die Ein so hilfreich aufgeführt hat, waren beides Mitglieder der Konföderation, was nicht gerade geeignet ist, zu beweisen, der Krieg habe in beiden Teilen gleichermaßen stattgefunden. Und der Marsch zum Meer und die anderen Feldzüge, die ausufernde Zerstörungen verursacht haben, fanden ebenfalls ausschließlich im Süden statt.
Aus Sicht der Nordstaatler ist der Bürgerkrieg also ein Krieg, der (fast) nur anderswo stattgefunden hat, und wo die guten, aufrechten, patriotischen Leute den Fieslingen (Sklavenhalter - ganz böse, sowas!) gezeigt haben, was Recht und Ordnung ist. Ich wage zu behaupten, dass das in Deutschland verbreitete Bild der beiden Weltkriege ein geringfügig Anderes ist.