Ein immer wieder in diversen Foren aufkommendes Thema ist die Balance im Rollenspiel. Dem einen Spieler ist sie heilig, denn die Regeln bestimmen das Spiel. Anderen Usern ist die Balance Egal. Der Spieler hat selber dafür zu sorgen, das er seinen Spaß hat und der SL wird es schon richten.
Nun kann man versuchen die Parteien zu verstehen und zu sagen, ob die Eine oder Andere recht hat. Dolch welche der beiden Schönen ist es?
BEIDE!
Die beiden Parteien repräsentieren zwei Fraktionen die unterschiedliche Vorlieben haben und für sie ist die jeweilige Sichtweise genau die richtige. Wenn jemanden die Story wichtiger ist und eh nur gewürfelt wird, wenn es gilt, die Illusion einer Entscheidung zu erschaffen oder das Drama in die Höhe zu treiben, dann können die Charaktere und das Regelwerk so unausgeglichen und die Balance so für den Arsch sein, wie sonst irgend etwas. Der SL und die Spieler werden es schon richten.
Doch Woozle hat irgendwann einmal gesagt, das viele Leute Settings trotz und nicht wegen der Regeln spielen und trifft es damit ganz hervorragend. Vielen Leuten sind die Regeln und die Balance anscheinend doch wichtig.
Warum nur?
Ich denke, das viele Rollenspiel so betreiben, wie es im Englischen mal beworben wurde als Roleplaying Game, also als Darstellungs- Spiel oder Rollen- Spiel. Der Faktor Darstellung der Person ist zu einem gewissen Grad wichtig, aber der Gedanke des Spieles zum Schauspiel wird auch recht ernst genommen. Für die Charakterdarstellung braucht es kaum Regeln, doch wenn man zusammen ein Spiel spielt, muss für die meisten Leute gewährleistet sein, dass alle das selbe Spiel spielen und dass alle Spieler gleich behandelt werden. Die Balance zwischen den Spielern muss also gewahrt bleiben um im Falle von Spielern, die den Wettbewerb suchen die Gleichheit der Waffen/Charaktere zu gewährleisten. Wenn man die Gleichheit nicht will, kann man immer noch mit mehr XP für den einen oder andren Charakter arbeiten. Das ist auch nichts anderes, als wenn ein neuere Spieler einsteigt oder ein Charakter stirbt und durch einen neuen ersetzt wird.
Was bedeutet das jetzt für jemanden der ein Regelwerk schreibt?
Der Autor eines Spieles muss sich meiner Meinung nach überlegen, was er will. Ich kann die Leute nicht verstehen die einen wüsten Satz an Regeln ohne Balance und mit Lücken so groß, dass man einen Zug durch schieben könnte, in ein Werk packen und dann ihre eigene (beschissene) Arbeit mit goldenen Regeln entwerten. Leute, wenn ihr keine Spiele schreiben könnt, dann lasst es und wenn ihr keine Regeln wollt, dann lasst sie weg. Es gibt diverse Spiele die vormachen, wie man mit einem rudimentären System gut bis phantastisch spielen kann. Doch wenn ich mir ein Regelwerk kaufe, dann will ich das es funktioniert, so wie ich will, das mein neuer Computer läuft oder mein neues Auto keine Zicken macht.
Meinungen und Kommentare?