Autor Thema: Wie SW kennenlernen, wenn man keine Lust auf die Kaufsettings hat?  (Gelesen 5370 mal)

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Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Tja, vielleicht ist der Titel nicht so pralle gewählt, aber ich weiß auch nicht genau, wie ich es nennen soll...
Es geht mir jedenfalls um folgenden Tipp:
Du überlegst auf ein Regelsystem zu wechseln, daß Du NICHT EINMAL in der Praxis KENNST?

Mach's NICHT!

Damit versaust Du auch Deinen Spielern das Spiel. - Vor allem: SW ist ein Regelsystem, das man erst in der PRAXIS einüben muß, um souverän und damit auch flott und cinematisch locker die mögliche hohe Geschwindigkeit und Leichtigkeit ausfahren zu können. Wie bei einem Porsche. Wer bislang nur Mofa gefahren ist, der wird am Steuer eines Porsches NICHT das erkennen, was der Porsche wirklich drauf hat - und beherrschen wird er es noch weniger.

Spiele doch erst einmal eine völlig von der Japan-Idee losgelöste Proberunde SW, um zu sehen, ob es DIR UND DEINEN SPIELERN gefällt. - Wenn ihr die explodierenden Würfel nicht mögt, kartenbasierte Initiative befremdlich findet, Miniaturenanfassen mit Ausschlag quittiert, dann wäre SW sowieso nichts für Eure Gruppe.

ERST Ausprobieren, DANN Migrieren.
An sich ist der nicht verkehrt und er gilt ja auch nicht nur, wenn das Regelwerk für ein Setting ausgetauscht werden soll, sondern auch, wenn man sich ein eigenen Setting basteln oder eine Conversion erstellen möchte. (Weil mir (noch) ausreichend Spielpraxis fehlt hab ich auch alle diesbezüglichen Überlegungen erstmal auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt..)

Aber ist dieser Tipp praxistauglich? Jedenfalls sind meine Gedanken, wenn ich immer mal wieder sinngemäß den oben zitierten Tipp lese "Leichter gesagt als getan".

Man hat nicht immer Spieler zur Hand, die alle fröhlich mitziehen und eh nur Rollenspiele spielen, weil sie zu viel Zeit haben. Manchmal ist es echt schwer gemeinsame Termine zu finden und da möchte man da nicht irgendein Setting bespielen, sondern eins, auf das alle Lust haben. *
Nicht immer hat dafür aber schon irgendwer eine Conversion angefertigt. Fällt SW jetzt flach? Selber basteln scheidet ja wohl wegen mangelnder Erfahrung aus..

Was nun tun?
So lange ein Setting suchen, mit dem alle einverstanden sind, bis man vielleicht(!) irgendwann mal eins gefunden hat, für das sich schon jemand eine Conversion anzufertigen erbarmt hat?
Vielleicht doch ganz vorsichtig einfach mal drauf losbasteln, in der Hoffung, dasss nicht alles sofort in die Hose geht und man mit dem mit der groben Kelle angefertigten Ding genug Erfahrung sammelt, um irgendwann mal genug Ahnung zu haben, das so vielleicht genug Feintuning betrieben werden kann, dass das Spielen irgendwann sogar mal Spaß macht, bevor es einem das Setting vermiest hat?

Ich freue mich, wenn ihr dieses "Problem" nicht kennt, weil ihr alle irgendein Kaufsetting gefunden habt, das ihr mögt und das auch eure Gruppe mag (Für mich hat sich das kürzlich zum Glück auch geregelt.), aber das ist ja nicht immer der Fall, also...was meint ihr dazu?



* = Merke: Manche Spieler spielen sogar ausschließlich wegen eines Settings, nicht wegen der Regeln. Andere spielen, um mal ein bestimmtes Regelwerk kennen zu lernen oder weil ihnen das besser gefällt als andere. Das kann alles mal vorkommen, aber dennoch gehen wir hier in diesem Thread davon aus, dass wir von einer Gruppe aus Freunden reden, die Wert darauf legen, gemeinsam zu spielen und deswegen will ich hier auch nix von "Dann such dir andere Spieler" hören!)
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Für SW gibt es ja nicht nur komplette Settings mit PP-Campaigns. Ich würde versuchen über One-Shots das System kennen zu lernen.

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Für SW gibt es ja nicht nur komplette Settings mit PP-Campaigns. Ich würde versuchen über One-Shots das System kennen zu lernen.
Auch One-Shots spielen in bestimmten Settings, auf die man sich erstmal einigen muss..
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Auch One-Shots spielen in bestimmten Settings, auf die man sich erstmal einigen muss..
Ja daran führt kein Weg vorbei. Ein Setting kann man übrigens auch gemeinsam mit den Spielern basteln...;-)

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Ein Setting kann man übrigens auch gemeinsam mit den Spielern basteln...;-)
...falls die Interesse an sowas haben, was auch nicht immer gegeben ist... ;)
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...falls die Interesse an sowas haben, was auch nicht immer gegeben ist... ;)
Ja sicher aber mit lauter wenns kann man zu keiner Lösung kommen. Eine Patentlösung gibt es wie immer nicht.

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Ja sicher aber mit lauter wenns kann man zu keiner Lösung kommen. Eine Patentlösung gibt es wie immer nicht.
Exakt. Aber alle "Wenns" zu ignorieren und sich auf Allgemeinplätze wie " Such dir andere Spieler" oder "Dann spiel halt was anderes" zu beschränken ist auch nicht so der Bringer, oder?

Ich muss gestehen, ich weiß selber noch nicht, wo der Thread hier hin soll, aber sich bewusst zu machen, dass es nicht immer mit solchen Allgemeinphrasen getan ist wäre ein guter Anfang, sich mal mit Problemlösungen statt mit Problemvermeidung auseinanderzusetzen..
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Exakt. Aber alle "Wenns" zu ignorieren und sich auf Allgemeinplätze wie " Such dir andere Spieler" oder "Dann spiel halt was anderes" zu beschränken ist auch nicht so der Bringer, oder?
Nein natürlich nicht und deswegen war so was auch hier bisher nicht zu lesen.
Allerdings finde ich die Einstellung Deiner Spielern Dir gegenüber eine Frechheit. So von wegen "hier sind wir und jetzt unterhalte uns". Von daher würde ich die mit in die Pflicht nehmen. Zumindest Vorschläge was sie den gerne spielen wollen müssen von denen kommen.

Online ComStar

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Hi,

ist vielleicht ein Einzelbeispiel, aber meine erste Berührung mit SW war ein eigenes Setting nach Vorlage einer TV Serie mit den SW Regeln (weil diese sich wirklich hervorragend dafür eignen - Den Eindruck hatte ich beim ersten neugierigen Lesen des GRW und er hat sich auch bestätigt).
Ich hatte  zuvor weder SW gespielt noch gelitten. Gleiches gilt für den Rest der Spielgruppe. Allerdings haben wir langjährige Erfahrung mit etlichen anderen Rpgs und TTs. Die Runde hat wunderbar geklappt und allen einen riesen Spaß gemacht.

Hier eine ausführlichere Schilderung:
http://tanelorn.net/index.php/topic,47810.msg918260.html#msg918260

Es kann also auch funktionieren sich direkt ins Gefecht zu stürzen. Zumindest bei uns hat es das.

Gruß Com

Callisto

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Reden ist z. B. eine Lösung, sich auf die Mitspieler konzentrieren die mitmachen wollen, die anderen müssen dann nur mitziehen. OneShotsettings sammeln und diese vorschlagen. GMV einsetzen. So schwer kann das doch nicht sein.


Gruss,

Callisto,
die im Moment ziemlich genervt ist, sorry.

Offline Falcon

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das Problem ergibt sich hauptsächlich beim Anpassen bestimmter Settings aber es gibt genug Setting mit denen man SW by the book kennen lernen kann ohne groß herum zu fuhrwerken.

besser ists wenn die Settings nicht benannt sind, so daß man keine Rücksicht auf bestimmte Settingmechanismen nehmen muss.
Statt Shadowrun testet man also erstmal "einfach Cyberpunk"
oder statt Mittelerde ein "generisches Elfen Orks Zwerge Setting"
statt Perry Rhodan "standard Space Opera"
dazu muss man sich ja nichts kaufen.

Und Dinge wie Western muss man auch so gut wie nicht ändern.
Wir haben SW am Anfang mit einem Western und einem Pulp One-Shots gelernt. Das waren aber keine fertigen Settings. Man macht das ja nicht ewig, damit sollten auch Settingfetischisten klarkommen, Man kann sich ja an die Genres halten, die man mag.

Gerade bis man komplexe Settings zufriedenstellen konvertiert hat kann das schon ein bisschen dauern (deswegen mache ich es mittlerweile lieber on-the-fly während des Spielens).


« Letzte Änderung: 5.07.2009 | 14:56 von Falcon »
Roll and ROCK! GetSavaged!
             still counting: "... dieses EINE Mal stimme ich Falcon zu..."
hoch ist gut Sowas wie'n Blog

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Nein natürlich nicht und deswegen war so was auch hier bisher nicht zu lesen.
Allerdings finde ich die Einstellung Deiner Spielern Dir gegenüber eine Frechheit. So von wegen "hier sind wir und jetzt unterhalte uns". Von daher würde ich die mit in die Pflicht nehmen. Zumindest Vorschläge was sie den gerne spielen wollen müssen von denen kommen.
Da hole ich doch am Besten mal etwas weiter aus... ;)

Als ich erstmals von SW gelesen habe war ich erstmal bloß neugierig, bis ich es dann in einem OneShot in der Praxis kennen lernen konnte...übrigens in einem Setting, das mir eigentlich nicht gefällt, aber ich wollte die Regeln mal außerhalb ihrer Papierforms erleben.
Nun, es hat sich gezeigt, dass SW einen eigenen Geschmack hat, den ich gerne mal mit Settings erleben möchte, an denen ich auch meinen Spaß habe. Also hab ich mal mit potentiellen Mitspielern in meinem Freundeskreis gesprochen, denen so erzählt, worauf ich Lust hätte und was sie sich vorstellen könnten. Zu Verschiedenem kam dann "Hey, klingt cool. Sag Bescheid, wann wir das spielen können, dann machen wir das, wenn du das mal ausprobieren möchtest. Ich könnte mir z.B. vorstellen, XYZ zu spielen."
Situation war also, dass ich potentielle Mitspieler hatte, die bereit waren, ihr Stammsystem mal links liegen zu lassen, damit ich mal was anderes spielen kann, das ich ausprobieren möchte, solange ich meine Ideen spielfertig aufbereite. Aus dem Dilemma, dass es dann mangels Praxiserfahrung an der Ausarbeitung von etwas Spielfertigem scheiterte kam dann, dass ich gesagt hatte, dass ich dabei Hilfe bei der Ausarbeitung bräuchte. Antwort war, dass das in Sachen Hintergrund und Anregungen kein Problem wäre, aber dass es meinen primären Ansprechpartnern eben um das Setting, nicht aber um Regeln ginge, sie mir dabei also nicht helfen könnten.
Also drehe ich mich da im Kreis und komme nicht vor und nicht zurück..

Gut, derzeit hat sich das erledigt, ich habe hier über das Forum eine ander Runde mit anderen Leuten gefunden, in der ich wohl genug Praxis bekommen kann, um dann auch mal irgendwann an meinen Ideen regelseitig weiterzubasteln, aber bis dahin...

"Dann spiel doch ein anderes Setting oder gleich ein anderes System" ist für mich unbefriedigend.
"Dann such dir andere Gruppe" ist machbar, aber geht zumindest in meinem Fall eher neben der eigentlichen Intention, mit ein paar bestimmten Leuten was bestimmtes auszuprobieren.

Von daher finde ich den ganz oben zitierten Tipp, zwar echt nicht verkehrt, aber eben immer leichter gesagt als getan.


@Comstar:
Freut mich, wenn es funktioniert hat, aber du schreibst ja auch selber, dass da regelseitig nicht viel zu machen war. Hättest du dir vorstellen können, auch ein paar spielbare Fremdrassen neben den Menschen zu basteln? (Mal abgesehen davon, dass sich das jetzt von der von dir gewählten Vorlage entfert meine ich nur, dass eben nicht jede Anpassung so einfach ist, wie es bei euch schien.)

@Falcon:
Klingt nach "Dann spielt ein anderes Setting", was ich für unbefriedigend halte. Oder lese ich das falsch und du meinst "Zieh die Grenzen so unscharf, dass nicht mehr zu erkennen ist, dass das, was ihr spielt nur mehr oder weniger entfernt mit dem verwandt ist, was ihr eigentlich spielen wollt"? Klingt auch suboptimal.



@topic:
Mir geht es nicht mal konkret um meine Situation, die ist geregelt. Mir geht es echt darum, dass "Sammel erst Praxis, bevor du daran herumbastelst" ein tollen Tipp ist, der aber eben schwieriger umzusetzen ist, als es auf den ersten Blick scheint, wenn man nicht grade Kompromisse eingeht, die einem von vorn herein einen Teil dessen vorenthalten, was einen eigentlich im Kern zu spielen reizt.
« Letzte Änderung: 5.07.2009 | 15:16 von Darkling »
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Offline knörzbot

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Ich halte den Tipp "erst Praxis sammeln, dann basteln" für überschätzt. Nach der Prämisse würde es ja nie neue Regelsysteme geben. Ich würde ihn einfach ignorieren und trotzdem basteln. Deine Spieler kennen die Regeln ja auch nicht besser. Und nachbessern kann man immer noch. Ich würde das Ganze als Playtest sehen.

alexandro

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Solange das Setting keine HOCHSPEZIALISIERTEN Anforderungen hat, kann man es mit dem SW-GRW ohne Probleme bespielen, auch ohne Konvertierungsarbeit zu leisten.

Dazu gehören (u.a.):
- die meißten D&D-Settings (Greyhawk, die Realms, die Pathfinder-Welt...)
- 30er Jahre Pulp (Indiana Jones-like)
- Horror/Mystery in der Moderne oder Vergangenheit mit menschlichen Ermittlern (Call of Cthuluh, nWoD)
- Sci-Fi-Settings mit niedriger Universe-Dichte (z.B. BSG (alt oder neu); Space:1999; Firefly...)
...

Das ist IMO schon eine ganze Menge Auswahl.

Offline Zornhau

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Es geht mir jedenfalls um folgenden Tipp:
Zitat
ERST Ausprobieren, DANN Migrieren.
...
Aber ist dieser Tipp praxistauglich?
Und wie! - Genauer gesagt IST das ein reiner PRAXIS-Tipp.

Wenn man sich über die Jahre die (schon von Anfang an absehbar) gescheiterten Conversion-Versuchs-Threads in den diversen Foren angeschaut hat, dann kommt man überall auf denselben Nenner: Die Conversion ist zum Scheitern verurteilt, weil sich der Ersteller KEIN STÜCK mit dem SW-Regelwerk in der Praxis befaßt hat, weil er nicht ERFAHREN hat, wie die einzelnen Regel-Elemente im Zusammenwirken funktionieren, und weil er somit keinerlei URTEILSKRAFT entwickeln konnte, die die einzige wirklich notwendige Voraussetzung für eine spielenswerte Conversion ist.

Was ist denn so "unmöglich" daran, wenn man für egal was für ein Setting, erst einmal ein paar Spielsitzungen mit One-Sheets oder anderen kostenlosen Szenarien, am Besten aus unterschiedlichen Genres, zum KENNENLERNEN des Regelsystems und seines Verhaltens in der Praxis der diversen Genres spielt?

Wenn ich ein neues Rollenspiel kennenlerne, dann werde ich auch nicht VOR dem ersten praktischen Erproben anfangen dazu gleich umfangreiche Hausregeln, Regeländerungen, und - schlimmer noch - "Implantate" von Regelmechanik aus anderen Regelsystemen vorzunehmen, sondern ich spiele halt ein paar Mal nur ZUM KENNENLERNEN. - Oft sogar erst einmal mit vorgenerierten Charakteren, da man so schnell das System im "Wirkbetrieb" erfahren kann. Dann mit selbstgebauten Charakteren. Und dann entscheiden wir, ob es sich lohnt hier in eine Kampagne einzusteigen, mit welchen Regeln wir uns nicht anfreunden können, usw.


Manchmal ist es echt schwer gemeinsame Termine zu finden und da möchte man da nicht irgendein Setting bespielen, sondern eins, auf das alle Lust haben.
Klar. Man nimmt die 20 oder 30 freien, ausgearbeiteten Savage Worlds Szenarien, die man per 5 Minuten Internetsuche findet, und läßt die Spieler zwei oder drei davon aussuchen. - Man sagt den Spielern, daß die dort vorgestellten Settings NICHT die Settings sind, in denen sie die nächste 5-Jahres-Kampagne spielen werden/müssen, sondern daß sie zum KENNENLERNEN eines neuen Regelsystems gedacht sind.

Wenn die Spieler keine Lust auf das Kennenlernen des SW-Regelsystems haben, dann ist man so oder so, ob mit oder ohne Conversion oder Kauf-Setting bei diesen Spielern mit SW an der falschen Adresse. - Und dann ist diese Erfahrung - die Spieler wollen nur Altbekanntes und sind nicht Neuem aufgeschlossen - eben auch eine wertvolle Erkenntnis, und man bleibt in dieser Gruppe lieber bei dem, was man schon immer bespielt hat.

Nicht immer hat dafür aber schon irgendwer eine Conversion angefertigt. Fällt SW jetzt flach? Selber basteln scheidet ja wohl wegen mangelnder Erfahrung aus..
Ja. Genau so ist es.

Wenn die Spieler darauf beharren, daß sie NUR und AUSSCHLIESSLICH in einem Setting ein Regelsystem kennenlernen wollen, in dem sie dann auch gleich die nächsten Jahre weiterspielen werden, und wenn die Spieler darauf beharren, daß sie NUR und AUSSCHLIESSLICH in diesem (eventuell aus gutem Grund noch nicht auf SW konvertierten) Setting spielen wollen, und NIE NIE NIE irgendwas anderes spielen wollen, nicht einmal irgendeines der One-Sheets, keines der anderen, freien Szenarien wie The Red Swamp, Eye of the Kilquato, Against the Orcs, usw., dann hat man Spieler, bei denen tatsächlich ohne verfügbare Conversion Savage Worlds ganz grundsätzlich FLACH FÄLLT.

Das ist halt so. - Lebe damit.

Eine eigene Conversion OHNE JEGLICHE PRAXIS-ERFAHRUNG mit Savage Worlds zu versuchen, ist einfach - nicht klug. (Um hier die eigentlich angebrachte, aber deutlich schärfere Wortwahl zu vermeiden.)

Das ist aber nicht ein Fakt, der nur auf Savage Worlds zutrifft, sondern der Conversions GENERELL betrifft.

Wenn ich Reign einmal gelesen habe, mir das dortige Setting aber nicht gefällt, sondern ich meine Spieler nur zu Traveller als Setting bringen kann, und ich dann ALLEIN AUS DER PAPIERFORM anfange eine Traveller-Reign-Conversion zu machen, dann könnte ich meine Zeit besser mit sozialen, ehrenamtlichen Tätigkeiten verbringen, die mir genauso viel für das Rollenspiel bringen können, als sie in diesem "Death March" an - unkluger - Conversion zu verbrennen.

So lange ein Setting suchen, mit dem alle einverstanden sind, bis man vielleicht(!) irgendwann mal eins gefunden hat, für das sich schon jemand eine Conversion anzufertigen erbarmt hat?
Eventuell liegt das Problem ja WIRKLICH bei Deinen Spielern.

Ich lese aus Deiner Sorge darum heraus, daß Du mit den wohl UNKOOPERATIVSTEN, UNFLEXIBELSTEN und generell UNWILLIGSTEN Spielern geschlagen bist, die man sich in Spielleiter-Alpträumen vorstellen mag.

Wollen die Spieler mit einem Spielleiter ZUSAMMEN ein neues Rollenspielsystem KENNENLERNEN, dann sind sie bereit GEMEINSAM einfach mal etwas AUSZUPROBIEREN, statt ihren Spielleiter zu NÖTIGEN wochenlang seine knappe Freizeit in eine Conversion zu einem Regelsystem zu stecken, das er mangels ihrer Probierbereitschaft NICHT in der Praxis kennenlernen konnte.

Die Folge solch einer "Blindflug"-Conversion: Man schraubt naiv von seinen bisherigen Regelsystem-Vorgeschichten her kommend an Dingen herum, die sich im UNBEKANNTEN System als zum REGELKERN, der bei Conversions NIE NIE NIE angetastet werden sollte, gehörig herausstellen. - Damit läuft schon die erste Spielrunde in dieser neuen "Conversion ins Blaue" vom Regelsystemeinsatz ständig in Brüche, die aufgrund mangelnder Erfahrung und völlig fehlsteuernder Conversion-Einschnitte mit dem an sich rund und problemlos laufenden Regelsystem nur ruckeliges Spiel, ständiges Stocken, und somit UNZUFRIEDENHEIT bei Spielern und Spielleiter generieren.

Was man dann in den Foren lesen kann ist:
"Savage Worlds ist ja garnicht so schnell und einfach, wie die doofen Fanbois immer sagen!"
   "Wieso? Was habt ihr denn gespielt?"
"Na unsere eigene Conversion."
   "Und wie lief das Spiel ohne Eurer Conversion in den Runden zum Regelkennenlernen?"
"Hatten wir keine. Ich habe gleich eine Conversion von Phoenix Command auf Savage Worlds gemacht, weil das das einzige Setting war, was meine Spieler mit mir zu Spielen bereit waren. Und da kam raus, daß die SW-Fanbois gelogen haben: Es hat bei einem Kampf gegen drei Gegner fünfeinhalb Stunden gedauert, bis meine fünf Spieler die fertiggemacht haben. Allein die Flugbahnbestimmung der Projektile der automatischen Waffen war ein echter Krampf. Das war alles nicht Fast! Furious! Fun!"
   "Wie? Flugbahnbestimmung? Das gibt es doch bei SW nicht. "
"Das war ja in unserer Conversion."
   "Aber hast Du denn schonmal ausprobiert, wie automatische Waffen nach den Grundregeln funktionieren?"
"Nein, ich mußte ja all das, was meine Spieler an Phoenix Command mögen, in meine Conversion tun. Sie wollten kein One-Sheet-Szenario zum Kennenlernen der SW-Grundregeln mit mir spielen."
   "Tja, armes Schwein. - Warum spielt ihr dann nicht gleich Phoenix Command?"
"Weil wir doch auch mal ein neues Regelsystem mit dem Versprechen Fast! Furious! Fun! ausprobieren wollen."
   "Aber das neue Regelsystem wolltet ihr nicht erst einmal ohne größeres Ändern kennenlernen?"
"Ja, genau."
   "Und ihr habt ernsthaft geglaubt, daß das beim ersten Versuch ohne jegliche Praxiskenntnis des neuen Regelsystems klappen könnte?"
"Ja."
   "Naja, macht nichts. Was anderes: Ich habe hier ein tolles Angebot für ein Time-Sharing-Modell mit Ferienhäusern in Manila. Die braucht Ihr nicht zu sehen, sondern Ihr könnt gleich hier unterschreiben...."

Vielleicht doch ganz vorsichtig einfach mal drauf losbasteln, in der Hoffung, dasss nicht alles sofort in die Hose geht und man mit dem mit der groben Kelle angefertigten Ding genug Erfahrung sammelt, um irgendwann mal genug Ahnung zu haben, das so vielleicht genug Feintuning betrieben werden kann, dass das Spielen irgendwann sogar mal Spaß macht, bevor es einem das Setting vermiest hat?
Was dabei herauskommen WIRD, ist ein Haufen Spieler und ein Spielleiter, die dann jammern und klagen, daß Savage Worlds eben doch nichts "taugt", daß das ganze Conversion-Gerede ein reiner "Hype" sei, daß es überhaupt nicht Fast! Furious! Fun! war, usw.

Ich sage, daß das herauskommen WIRD, weil genau das das regelmäßige Ergebnis der naiv-selbstüberschätzenden-unklugen Vorgehensweisen anderer Leute mit kläglichst gescheiterten SW-Conversions war.

Das SW-Regelsystem ist NICHT so simpel, wie manch einer vielleicht denken mag. Es gibt klare Ansatzpunkte, die dazu gedacht sind, bei Conversions geändert, ergänzt, oder weggelassen zu werden. Es gibt aber einen Regelkern, der es SEHR KRUMM nimmt, wenn man an ihm herumdoktort. - Das - nicht kluge - Basteln am Regelkern kommt vorzugsweise bei SW-Interessierten vor, die KEINE AHNUNG haben, wie sich SW überhaupt im Spiel verhält.

Und deren erwartungsgemäß UNBEFRIEDIGENDEN Spielerlebnisse werden dann im Ärger (eigentlich über ihre eigene Unklugheit) gerne in Foren gegen SW und die SW-Freunde insgesamt aufgeführt. Da wird über das SW-Regelsystem gejammert, obwohl man zu KEINEM Zeitpunkt überhaupt einmal versucht hat das UNMODIFIZIERTE SW-Regelsystem überhaupt kennenzulernen.

Und solch ein lautstarkes Geplärre habe ich schon oft genug mitbekommen, um hier nicht aus der PRAXIS zu sagen: Erst kennenlernen, DANN modifizieren! Oder im obigen Zitat, wo es um eine Migration einer bestehenden Kampagne ging:
Zitat
ERST Ausprobieren, DANN Migrieren.
.


Wenn die Spieler in der eigenen Runde solche unkooperativen MISTBÖCKE sind, daß sie bei einem NEUEN Regelsystem kein Stück weit bereit sind, mal einen oder zwei Spieltermine zum AUSPROBIEREN der neuen Regeln mit EGAL was für einem One-Shot-Setting zu investieren, dann sollen sie doch NAPALM FRESSEN! brennbare chemische Verbundstoffe verzehren!

Offline Zornhau

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Übrigens: Wenn man keine Lust auf Kaufsettings hat, und man SW mal mit all dem kennenlernen möchte, was das Grundregelwerk zu bieten hat, dann sollte man sich diese Idee hier mal anschauen: Savage Worlds Sliders (einfach NUR GUT!).

Das Tolle: Hier wurde in einer enormen Vielfalt an Settings gespielt OHNE jegliche Conversion-Arbeit! Nur mit dem Grundregelwerk und ein wenig Phantasie - aber eben nach den unmodifizierten Grundregeln und nicht nach einem durch Unkenntnis und fehlende Urteilskraft verstümmeltem "Conversion-SW".
« Letzte Änderung: 5.07.2009 | 16:09 von Zornhau »

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Schade, ich sehe grade, beim nochmaligen Lesen des ganzen Threads, dass ich nicht grade unschuldig daran bin, dass es hier eher um Konvertierungen geht als ursprünglich gedacht. Conversions ist ja nur eine der beiden im Startpost angesprochen Möglichkeiten. Die andere - zur Erinnerung - ist ja die, beim Spielen das Regelsystem auf SW umzustellen, was ja auch der Punkt bei obigem Zitat war.

Dann auch noch einmal:
Bitte kommt von meiner konkreten Situation weg! Die hat sich zu meiner Zufriedenheit geklärt: Alles was ich an Conversion-Ideen habe ist ganz, ganz, ganz weit nach hinten verschoben, bis ich mit einer anderen Gruppe lang und breit Erfahrungen in einem Kaufsetting gesammelt habe und auch dann nur, wenn ich dann noch Lust auf eine Conversion habe. Das tut also absolut nichts mehr zur Sache, außer dass es mir zum Stein des Anstoßes gereichte, mir über das Thema Gedanken zu machen.

@knörzbrot:
Siehst du, mir fällt auch nicht viel anderes ein, wenn man nicht ganz bewusst versucht, die ganzen möglichen "Wenns" zu übersehen.

@alexandro:
Aber auch bei einem einfachen Wechsel von einem Regelsystem zum anderen ist doch schon eine gewisse Menge an Konvertierungsarbeit erforderlich. Siehe dazu Zornhaus Post, der ja anschaulich ausführt, dass man wissen muss, wie ein Regelsystem tickt, wenn man Probleme vermeiden möchte.

@Zornhau:
Da möchte ich mir gerne einzelne Stellen nochmal rauspicken, zu denen ich dann gezielt was schreibe.
Was ist denn so "unmöglich" daran, wenn man für egal was für ein Setting, erst einmal ein paar Spielsitzungen mit One-Sheets oder anderen kostenlosen Szenarien, am Besten aus unterschiedlichen Genres, zum KENNENLERNEN des Regelsystems und seines Verhaltens in der Praxis der diversen Genres spielt?
[...]
Man nimmt die 20 oder 30 freien, ausgearbeiteten Savage Worlds Szenarien, die man per 5 Minuten Internetsuche findet, und läßt die Spieler zwei oder drei davon aussuchen. - Man sagt den Spielern, daß die dort vorgestellten Settings NICHT die Settings sind, in denen sie die nächste 5-Jahres-Kampagne spielen werden/müssen, sondern daß sie zum KENNENLERNEN eines neuen Regelsystems gedacht sind.
Wenn man das so mit Leuten macht, die man vielleicht - wenn überhaupt - einmal im Monat sieht und mit denen man dennoch Rollenspiele spielen möchte, dann würde das heißen, dass man erstmal ein Viertel- bis ein halbes Jahr ein Provisorium spielt, auf das eigentlich keiner Lust hat und das kann es doch nicht wirklich sein!

Wenn die Spieler keine Lust auf das Kennenlernen des SW-Regelsystems haben, dann ist man so oder so, ob mit oder ohne Conversion oder Kauf-Setting bei diesen Spielern mit SW an der falschen Adresse.
Das ist es ja: Ich kenne da einige, die eben nichts dagegen hätten, SW mal kennen zu lernen, nur eben nicht in einem x-beliegigen Setting, sondern in etwas, das man auch gerne öfter spielen würde. Das "öfter" dabei auch die acht bis zwölf Mal im Jahr, an denen man dazu Gelegenheit hat heißen kann hab ich weiter oben schon geschrieben.
Nicht von "OneSheets oder anderen Kurzabenteuern zum Ausprobieren" als Tipp weggkommen ist für mich, das habe ich oben auch schon geschrieben, unbefriedigend.

Wenn die Spieler darauf beharren, daß sie NUR und AUSSCHLIESSLICH in einem Setting ein Regelsystem kennenlernen wollen, in dem sie dann auch gleich die nächsten Jahre weiterspielen werden, und wenn die Spieler darauf beharren, daß sie NUR und AUSSCHLIESSLICH in diesem (eventuell aus gutem Grund noch nicht auf SW konvertierten) Setting spielen wollen, und NIE NIE NIE irgendwas anderes spielen wollen, nicht einmal irgendeines der One-Sheets, keines der anderen, freien Szenarien wie The Red Swamp, Eye of the Kilquato, Against the Orcs, usw., dann hat man Spieler, bei denen tatsächlich ohne verfügbare Conversion Savage Worlds ganz grundsätzlich FLACH FÄLLT.

Das ist halt so. - Lebe damit.
Das ist eine absolute und konsequente Aussage (auch wenn sie wieder die vielen Möglichkeiten, wie es zu so einer Einstellung kommen kann total ignoriert.).
Diese Ansicht kann ich akzeptieren, aber nicht teilen. Das klingt nach Problemvermeidung, statt danach, es zu lösen. Ich finde, da waren z.B. diese deine Tipps um einiges hilfreicher.

Wenn ich Reign einmal gelesen habe, mir das dortige Setting aber nicht gefällt, sondern ich meine Spieler nur zu Traveller als Setting bringen kann, und ich dann ALLEIN AUS DER PAPIERFORM anfange eine Traveller-Reign-Conversion zu machen, dann könnte ich meine Zeit besser mit sozialen, ehrenamtlichen Tätigkeiten verbringen, die mir genauso viel für das Rollenspiel bringen können, als sie in diesem "Death March" an - unkluger - Conversion zu verbrennen.
Eventuell liegt das Problem ja WIRKLICH bei Deinen Spielern.

Ich lese aus Deiner Sorge darum heraus, daß Du mit den wohl UNKOOPERATIVSTEN, UNFLEXIBELSTEN und generell UNWILLIGSTEN Spielern geschlagen bist, die man sich in Spielleiter-Alpträumen vorstellen mag.

Wollen die Spieler mit einem Spielleiter ZUSAMMEN ein neues Rollenspielsystem KENNENLERNEN, dann sind sie bereit GEMEINSAM einfach mal etwas AUSZUPROBIEREN, statt ihren Spielleiter zu NÖTIGEN wochenlang seine knappe Freizeit in eine Conversion zu einem Regelsystem zu stecken, das er mangels ihrer Probierbereitschaft NICHT in der Praxis kennenlernen konnte.
Bleiben wir bei dem Beispiel:
Du möchtest die Reign-Regeln in der Praxis kennen lernen, weil du dir gut vorstellen kannst, dass, wenn du mit X, Y und Z spielt eine Runde Traveller damit eine Menge Spaß machen könnte, deine Spieler X, Y, und Z halten das für eine gute Idee, aber keiner von euch hat Bock, im Reign-Setting zu spielen, die Spieler nicht und du auch nicht. Garniere das mit "man hat bloß selten Gelegenheit, mit einander zu spielen, weil X, Y und Z aus verschiedenen Ecken des Landes kommen und man sich nur ein paar mal im Jahr trifft". Was nun? Fändest du es nicht auch unbefriedigend, die Idee einfach sausen zu lassen, obwohl ihr alle euch einig seid, dass das gut Spaß machen würde?
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MarCazm

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Was immer geht sind neutrum Abenteuer. Also solche, die man in fast jedes Setting mit einintegrieren kann.

Ein Beispiel dafür wäre "Against the Orcs". Standard Fantasy mit Standard Gegnern und beliebig in jedes andere Fantasy Setting zu integrieren.

Ich hab das mal genutzt als Einstieg zu Evernight. Oder mal auf einem Mini Con angeboten bei TableTop Spielern (Hab auch gleich deren Figuren dafür annektiert. ;D).

Um SW kennenzulernen brauch man nicht viel. Mit dem GRW lässt sich ja alles soweit abdecken, ohne dran rumschrauben zu müssen. Dazu noch die kostenlosen Downloads wie das W&W Pack etc mit zusätzlichen Edges und Ideen reicht eigentlich schon vollkommen aus für den Anfang.
Wenn die Spieler dann mehr wollen kann man ihnen das ja dann geben, entweder durch Kauf Settings, vorhandenen Conversions oder Eigenkreation.

Offline Zornhau

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In unserer Alte-Säcke(tm)-Runde treffen wir uns auch nur im Schnitt einmal im Monat (Urlaubszeit: Seltener, Feiertagszeiten: Öfter; unterm Strich 10-15 Spielsitzungen im Jahr, diese aber von ca. 10 Stunden Spielzeit).

Da wir unser gemeinsames Spiel GENIESSEN wollen, ist es völlig SELBSTVERSTÄNDLICH sich die Zeit für ein Kennenlernen und Eingewöhnen bei neuen Rollenspielen, neuen Regelsystemen oder neuen Settings zu nehmen. Der Genuß ist einfach höher, wenn man die Regeln souverän beherrscht und die Setting-Konventionen vertraut sind.

Es ist nur so, daß ich als Spielleiter meine Neuerwerbungen auch außerhalb der Alte-Säcke(tm)-Runde erst einmal austesten kann. Da gibt es zum einen den Rollenspielverein, dann die vielen Cons in der Region, und dann die weiteren NICHT-Alte-Säcke(tm)-Runden, in denen ich leite oder selber mitspiele.

Wenn ich also eine Traveller-auf-Reign-Conversion als eine richtig gute Idee ansähe, und mit dafür die Zeit zu nehmen bereit wäre, dann wäre meine erste Handlung: Suche nach Con-Runden oder Vereins-Spielrunden, auf denen ich Reign ausprobieren kann. Da spiele ich erst einmal mit, um die Mechanik in der PRAXIS kennen zu lernen. Und wenn ICH dann ein gutes Gefühl für die Regeln samt Original-Setting habe, dann schaue ich mir mal im Web ein paar Conversions an. Ich informiere mich, WAS die Konvertierer WO im Regelsystem geändert haben, FRAGE NACH, wo die Stolperfallen, die sensiblen Felder sind, die man vermeiden sollte.

Mit der so gebildeten URTEILSKRAFT kann ich dann ERSTMALS beurteilen, OB die Idee Traveller mit Reign zu spielen tatsächlich so gut ist, wie sie es anfangs in Unkenntnis schien, und WIE ich an eine solche Conversion herangehen kann. - Wenn ich den Eindruck habe, daß es immer noch eine gute Idee ist, wenn ich die Zeit und die Lust habe das Traveller-Universum mit Reign umzusetzen, dann fange ich eine Conversion an.

Und wenn ich eine Conversion anfange, dann fange ich mit genau EINEM EINZIGEN One-Shot-Szenario - oft mit vorgenerierten Charakteren - an, das ich dann zum einen zur Verifikation meiner Conversion, aber auch als "Kostprobe" für meine Alte-Säcke(tm)-Runde anbiete.

Das Feedback aus dem Kostproben-Szenario sagt mir viel mehr über meine "gute Idee". Und nun können wir für die Gruppe insgesamt aufgrund einer konkreten Erfahrungsgrundlage entscheiden, ob wir für die nächsten Monate Traveller mit Reign weiterspielen wollen (wofür ich die Conversion dann weiter ausarbeiten werde), oder ob sich die Spieler an den Schwächen der One-Roll-Engine so stören, daß wir doch lieber was anderes, oder mit einem anderen Regelsystem aber im selben Setting spielen werden.

Wenn man Spieler hat, mit denen man über die Herangehensweise bei NEUEN Regeln und bei einer NEU erstellten Setting-Adaption REDEN kann, dann ist das auch alles kein Problem.

Vor allem hat bei uns schon JEDER mal völlig in die Hose gegangene System-Einführungen und überhastete Kampagnenstarts erlebt, daß wie  DAFÜR KEINE ZEIT verschwenden wollen. - Lieber eine Kampagne, die wie maßgeschneidert paßt, und für die man auch mehr als einmal zu Anprobieren gehen muß, als ein überhasteter, verbogener, hingeschluderter Kram, der überall zwickt und kratzt und nichts von dem halten kann, was man sich versprochen hat.

Auch bei einmal pro Monat erfolgenden Spielrunden, ist es sinnvoll für einen Spiel-GENUSS das Rollenspiel NICHT als "Fast Food" zu betreiben, sondern als Slow Food. - Savage Worlds erlaubt sowieso pro Spielrunde MEHR HANDLUNG, weil sich das Regelsystem so flüssig anwenden läßt und in den Hintergrund tritt. Daher erspielt man sich in derselben Zeit, die man mit einem langsameren, zäherern, kleindetailierteren Regelsystem nur wenig die Handlung voran gebracht hat, einfach mehr spannende Geschichten.

Erfahrungswert: Deadlands Classic zu Deadlands:Reloaded. Man kommt mit DL:R einfach in der halben Zeit durch dieselben Szenarien durch (ich habe dieselben Szenarien sowohl als DLC als auch DL:R geleitet - mehrfach). Das liegt vornehmlich an der Regelabwicklungsgeschwindigkeit in Kampfszenen und an der bei DL:R kaum mehr notwendigen Nachschlagezeit für Hexes, usw. - Hier konnte ich dieselben Szenarien mit exakt demselben Umfang an sozialer Interaktion sehr gut vergleichen. SW erlaubt einfach dieselbe Handlung ohne Längen durchzuspielen. - Noch krasser fiel der Unterschied im direkten Vergleich von D&D 3E Szenarien mit D20 und mit SW aus. Hier braucht die 3E-Abwicklung etwa das Dreifache an Zeit gegenüber der SW-Regelabwicklung UND bringt qualitativ (in meinen Spielerkreisen EINSTIMMIG) die langweiligeren Geschichten als Ergebnis des Spiels hervor. (Da spielt die Cinematik bei SW stark mit rein.)

Wenn man also ein oder zwei Sitzungen zum Kennenlernen INVESTIERT, und man dann ein Regelsystem gefunden hat, mit dem man doppelt oder dreimal so viel Abenteuerhandlung pro Sitzung spielt, dann bekommt man bei 12 Spielsitzungen pro Jahr den "Unterhaltungswert" von 2 (Kennenlernen) + 30 (Kampagnenhandlung) Sitzungen, statt nur den von 12 Sitzungen bei einem langsameren, zäheren, sich mehr in den Vordergrund drängenden System.

Für mich eine GUTE Investition. - Ein KLUGER Umgang mit knapper Zeitresource.

alexandro

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@alexandro:
Aber auch bei einem einfachen Wechsel von einem Regelsystem zum anderen ist doch schon eine gewisse Menge an Konvertierungsarbeit erforderlich. Siehe dazu Zornhaus Post, der ja anschaulich ausführt, dass man wissen muss, wie ein Regelsystem tickt, wenn man Probleme vermeiden möchte.
Ja, aber bei den angesprochenen Settings ist der Vorteil, dass man die Regeln "as written" spielen kann, weil die Regel (so gut wie) alle Situationen und Möglichkeiten dieser Settings abbilden.

Man muss keine ZUSÄTZLICHEN Regelelemente für Warforged oder Energieschilde erschaffen, die man für andere Settings evtll. bräuchte um das Setting wirklich KOMPLETT abzubilden.

Offline Falcon

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@Falcon:
Zitat
Klingt nach "Dann spielt ein anderes Setting", was ich für unbefriedigend halte. Oder lese ich das falsch und du meinst "Zieh die Grenzen so unscharf, dass nicht mehr zu erkennen ist, dass das, was ihr spielt nur mehr oder weniger entfernt mit dem verwandt ist, was ihr eigentlich spielen wollt"? Klingt auch suboptimal.
Ich meinte "eher" Zweites. Aber ich habe ja auch geschrieben, daß es kein Dauerzustand sein soll. Nach ein wenig einspielen kann man ja auf sein allerheiligstes, unverzichtbare Setting umsteigen.
Man kann auch sofort in seinem allerheil..etc.pp. Setting anfangen zu spielen wenn man SW noch nicht kennt aber dann würde ich es locker angehen und erst nach und nach Settingregeln einführen und erst später an den Edges herumbasteln (evt. dann die Charakter nachträglich umbauen lassen).
Wir bauen in unserer festen Runde auch immer noch fest Hausregeln ein.

wie Zornhau halte ich es auch für unverzichtbar die Regeln erst auszuprobieren. Sie sehen nämlich viel konversativer und langweiliger aus, als sie sich spielen.

Ich meine hey, klar kann man sich auch das Buch greifen und sofort basteln, dann anfangen zu spielen und die ganzen Fehltritte nachträglich rückgängig machen und korrigieren. Aber das wäre ja doppelte Arbeit, aber davon abhalten kann man natürlich niemanden. Wobei es immer "richtig" und "falsch" natürlich auch nicht gibt. Ich mache gerne Hausregeln mit etwas mehr Detail, die in anderen Runden schon als "falsch" gelten.

Ich weiss immer noch nicht wo dein Problem ist, dein lieblingsSetting zu nehmen, mal loszuspielen und sich nach und nach um die Probleme kümmern, die auftauchen (werden). Die meisten habe ich abseits der Runde z.b. im Internet lösen können.

@Zornhaus: Beispieldialog: *lol* wie wahr, das habe ich schon live erlebt:
1.Abend, 1.mal Savage Worlds, 1.Kampf: Dauer: ca. 1 1/2 Stunden.
"ööh, und wo soll das jetzt schneller laufen?"  ::)
« Letzte Änderung: 5.07.2009 | 23:37 von Falcon »
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Offline Darkling ["beurlaubt"]

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@alexandro:
Okay, ich sehe deinen Punkt.

@Zornhau & Falcon:
Also nochmal "Dann spielt halt was, auf das ihr eigentlich keine Lust habt", kombiniert mit "vielleicht lohnt es sich"?
Mag sein, aber vielleicht versaut einem die Notwendigkeit, sich für das Regelkennenlernen etwas zu spielen, das man nicht möchte auch die Laune, es überhaupt zu versuchen. Diese genannte Möglichkeit habe ich ja nun schon mehr als einmal gehört, bleibe aber noch dabei, dass eine Alternative dazu schön wäre. (Eine andere als "Lasst es ganz bleiben" oder "Such dir andere Spieler"!)

@Zornhau:
Ist bisher jede deiner Conversions gleich gut angekommen, oder kannst du mal beschreiben, wie du dieses oder jenes im Spiel oder zwischen zwei, drei Sitzungen nachgeregelt hast, bis alle damit zufrieden waren? Vielleicht hilft da mal ein konkretes Beispiel, wie eine "Conversion in Arbeit" in unterschiedlichen Entwicklungsstadien im Playtest abschneidet..?

@Falcon:
Ich weiss immer noch nicht wo dein Problem ist, dein lieblingsSetting zu nehmen, mal loszuspielen und sich nach und nach um die Probleme kümmern, die auftauchen (werden). Die meisten habe ich abseits der Runde z.b. im Internet lösen können.
Dann auch noch einmal:
Bitte kommt von meiner konkreten Situation weg! Die hat sich zu meiner Zufriedenheit geklärt: Alles was ich an Conversion-Ideen habe ist ganz, ganz, ganz weit nach hinten verschoben, bis ich mit einer anderen Gruppe lang und breit Erfahrungen in einem Kaufsetting gesammelt habe und auch dann nur, wenn ich dann noch Lust auf eine Conversion habe. Das tut also absolut nichts mehr zur Sache, außer dass es mir zum Stein des Anstoßes gereichte, mir über das Thema Gedanken zu machen.
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Offline Falcon

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dann nochmal: Ich weiss nicht wo das Problem ist, jenseits einer Bagatelle die unglaublich riesenhaft zu einem Untergangszenario aufgebläht wird. Dein letzter Quote gibt jedenfalls keine Antwort.
Mich interessierte sogar kein einziges der SW Kaufsettings wirklich, trotzdem haben wir uns eingespielt.

Erste Holperer sind bei keinem System zu vermeiden, mit neugierigen, motivierten Rollenspielern müsste das kein Problem sein. Zumal es ja meistens ein gemeinsames Erschliessen ist. Aber von dem Optimalzustand können wir ja jetzt nicht ausgehen.

ich vermute du hast Angst, daß es nicht perfekt laufen könnte und Interessierte von Start weg beim ersten Mal vergrault werden. Das kenne ich. Das ist hauptsächlich bei solchen Spieler so, die von vornherein von der neuen Idee nicht überzeugt sind und jedes Haar in der Suppe suchen (oder erfinden) um das neue Spiel schlecht zu machen. Ich habe bei neuen Vorschlägen häufig auch nur einen Versuch bei Leuten, die sich schon vorher vorgenommen haben die Vorschläge schlecht zu finden.

Vielmehr als dann immer und immer wieder deutlich zu machen, daß es beim Ersten mal nicht perfekt sein kann, aber es mit Sicherheit besser weden wird, wenn sich alle drauf einlassen, kann man dann wohl nicht machen.
« Letzte Änderung: 5.07.2009 | 23:56 von Falcon »
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killedcat

  • Gast
@Darkling:
Ich kenne mich in SW nicht sonderlich aus, dennoch glaube ich, einen Beitrag leisten zu können:

  • Wenn du und deine Gruppe (im Folgenden "ihr" genannt) bereits ein funktionierendes System habt und ihr Spaß damit habt und euer Szenario damit spielbar ist, warum dann überhaupt konvertieren? In diesem Falle würde SW SW sein lassen und einfach spielen.
  • Wenn ihr aber ein Problem habt, sei es, dass euer System euch nicht mehr gefällt oder das gewählte Szenario ohnehin nicht passt, dann müsst ihr ohnehin konvertieren. Punktum. In diesem Fall geht es also nur um die Frage, ob es SW seien soll, oder ein anderes System. Kennt ihr bereits ein System, mit dem sich euer Szenario reibungslos und schnell verwirklichen lässt und das euch Spaß macht? Warum sich dann mit SW beschäftigen? Nehmt das Ding und spielt es.
  • Kennt ihr kein entsprechendes System, dann besteht eure Auswahl also aus einer Unmenge von Systemen, die ihr ohnehin anpassen müsst. Kurz: Ihr habt absolut nichts zu verlieren! Garnichts! Dann könnt ihr SW ebenso wie jedes andere System probieren. Meiner (bescheidenen) Meinung nach hilft es aber relativ wenig SW mit einem anderen Szenario zu probieren, da das System für dieses vielleicht funktioniert, für eueres aber nicht. Mein Tipp wäre daher viel eher, nur das wichtigste zu konvertieren und eine kleine One-Shot Proberunde im gewünschten Szenario zu spielen. Dabei sollten möglichst viele Aspekte von Regeln uns Szenario ausprobiert werden. (Regeln: Kampf, soziale Interaktion, Massenkampf, Aufsteigen, Charaktererschaffung, Bennies, etc. Szenario: ist alles da, was benötigt wird? Z.B. Luftkämpfe mit Kettenschwertern auf Flugskateboards mit TV-Moderation.)
  • Der Vorteil bei SW: neue Szenarien sind wahrscheinlich schneller konvertiert als bei den meisten anderen Systemen.

So, nun viel Vergnügen.

Enpeze

  • Gast
Irgendwie kommt mir das wie eine künstliche Verkomplizierung vor. Wenn ich ein Regelsystem einmal im Haussetting ausprobieren will, dann tu ichs einfach und lad mir die Leute dies interessiert ein. Dann hab ich entweder die Möglichkeit

-mir selbst einen oneshot für mein Haussetting auszudenken
-einen fertigen oneshot runterzuladen und ins Haussetting konvertieren. (für jegliche Art von Fantasy sollte z.B. Against the orcs nur mit minimalem Zeitaufwand geeignet sein)

Andere Möglichkeiten gibts nicht. Was ist daran kompliziert? Wenn Du meinst die fertigen Oneshots sind für Euch nicht gut genug, dann denk Dir halt selber einen aus. Wenn Du das nicht kannst oder willst, welchen Rat sollte man Dir hier geben?
« Letzte Änderung: 6.07.2009 | 12:23 von Enpeze »