1. Zeitaufwand: Die Darstellung einer Situation mittels Miniaturen kostet Zeit. Ich muss die richtigen Figuren raussuchen, die Karte aufbauen, die Opposition platzieren und die Helden müssen sich auch positionieren. Dann kommt das gesamte Rumgeschiebe, was auch wieder Zeit frisst und es wird mehr Zeit mit mehr Figuren, etc.. Diesen Aufwand kürze ich lieber ab, indem ich einfach bevorzugt verbal beschreibe. Das ist zwar manchmal etwas mißverständlich, aber es ist kurz und knapp.
Wenn Du verbal beschreibst, ...
...wer positioniert denn dann alle Beteiligten?
...wer behält sich die genauen Positionen der Teilnehmer im Kopf?
...wie synchronisiert sich Eure Spielgruppe bezüglich der Positionen?
...was passiert bei den von Dir genannten Mißverständlichkeiten?
Ach ja, Karten müssen auch vorbereitet, kopiert und ausgedruckt werden, bzw. aufgemalt werden. Wenn die Figuren dann noch in häßlichem Grau sind, dann muss ich auch noch Zeit aufbringen, sie anzumalen oder bei Faltfiguren muss ich sogar basteln. Reicht es nicht, wenn ich mir Gedanken um das Spiel selber mache?
Karten: Gibt es bereits reichlich zu kaufen, zum Beispiel die Dungeon Tiles.
Figuren: Pre-Painted Plastikminiaturen sollten es auch tun und die gibt es (z. B. bei ebay) sehr günstig.
Selbst Gedanken machen: Das kommt nur auf Dich an, wenn es Dir und Deinen Spielern reicht, dann handhabt es so.
2. Kosten: Figuren kosten Geld. Ok, es gibt auch Flats, die gar nichts kosten, zumindest keinen Kaufpreis, aber ich brauche Pappe und Druckertinte und Kleber. Das wächst ja auch nicht auf der Straße, ne?
Ja, da hast Du Recht, aber Du mußt ja auch nicht die Ultra-Rare Figur oder Hochglanzpappe kaufen. Und wenn Du einen sparsamen Drucker hast, reden wir hier von vielleicht 10 - 15 Euro. Die durch Anzahl aller Spieler geteilt, bist Du vielleicht bei 2 - 3 Euro. Daran kanns nun wirklich net liegen.
3. Immersion: Ja, der schönste Kritikpunkt und der, bei dem ich das heftigste Feuer erwarte. Wenn ich aus der Vogelperspektive Figuren wie auf einem Schachbrett oder Table Top herumschiebe, dann erwarte ich eine geringere Immersion, als wenn ich verbale Beschreibungen vornehme, die auf jeden Spieler zugeschnitten sind.
Wenn Du das erwartest, dann wirst Du das auch bekommen. Die Immersion mit Figuren muß auch erst gelernt werden.
PS: Kleine Anmerkung: Meine Erfahrungen mit Minis im RPG sind praktisch nicht vorhanden. Ich habe lediglich Visualisierungen mit kleinen Skizzen erlebt (fand ich auch schon nervig).
Bitte? Dann geh mal und teste es.
Hast Du Angst aufgrund der "fixen" Miniaturen (oder Skizzen) könntest Du fehler nicht mehr ausbügeln, weil sie jeder sieht?
Arbeitnehmer/-suchender oder Schüler?