Bist du nicht einer der "Figurenschubser"? Dann erklär mir mal, inwieweit ein nicht-taktisches Range Management, das zur Verdeutlichung Marker und Location Cards benutzt, das Rollenspiel mehr stört als ein "Ich hol mal die Battelmap raus, zeichne mal schnell die Landschaft drauf und dann machen wir jetzt den Kampf mit 30 Figuren" mit Bewegungsraten, Wirkungsschablonen und haufenweise Minis, die einzeln bewegt werden müssen - da habe ich bei ersterem mehr Imagination und weniger Meta-Ruling als bei letzterem. Aber wenn dann ersteres Brettspielen bedeutet, dann spiele ich vermutlich lieber Brettspiele als Rollenspiele...
Stimmt ich bin einer der figurenschubser. früher habe ich 20 Jahre lang Figuren, Battlemat und ordentliche Regeln dazu am Rollenspieltisch kathegorisch abgelehnt (pflegte also ein Rollenspiel so wie die meisten anderen Traditionalisten hier auch) aber seitdem ich vor 2 Jahren Savage Worlds "entdeckt" habe und die Vorzüge einer exakten Positionierung und der sich daraus automatisch ergebenden Veränderung von Kämpfen etc., kann ich mir ein Rollenspiel ohne Minis nur mehr schwer vorstellen. Nicht nur das, ich empfinde Kämpfe ohne Minis als im Vergleich dazu fade und zusätzlich der Willkür des Spielleiters unterworfen. Im Gegensatz zu Dir bin ich auch der Meinung: Minis unterstützen die Imagination und behindern sie nicht. Aber das ist ein anderes Kapitel als das hier diskutierte.
Im Gegensatz dazu behindern Karten, wenn sie den Tisch vollkleistern und ich schätze mal das ist bei 3rd Edition der Fall. FFG hat den Ruf eine Brettspielfirma zu sein und das können sie leidlich gut. (leidlich deshalb weil nicht alle Spielkonzepte von ihnen gut sind) Persönlich habe ich nur wenige sorgfältig ausgewählte FFG-Spiele weil ich die Unzahl an Countern die FFG normalerweise beifügt (z.B. Arkham Horror, pfui!) verabscheue. Ich bin in vielen Dingen Minimalist.
Dein Beispiel mit den 4e Powerkarten ist m.E. nicht richtig. Für unsere Runde sind Powerkarten und der dafür aufgewendete Platz vollkommener Blödsinn, da wir unsere Powers schön geordnet auf einem Blatt Papier stehen haben. Powerkarten sind nur für diejenigen interessant die aus einem PDF keinen Snapshot mit anschließendem Copypaste in ein neutrales Dokument durchführen können. Spielhilfen wie Powercards nehmen zuviel Platz weg, der besser mit Battlemap, Minis und Essen genützt wird, sind also (jedenfalls für unsere Runden) als Spieltools vollkommen sinnentleert.
so wie es aussieht, nimmt sich FFG mit der 3rd ed. die Freiheit eine ebenso große Menge an Spieltools einzuführen. Ich wage mal die Behauptung: Unnötig wie ein Kropf und am Thema: Rollenspiel vorbei.
(wer z.B. die Gruppenaggression mit einem Tensionmeter anzeigen will und damit den Spielern Mäßigung signalisiert, der braucht eher Nachhilfe als Spielleiter und kein Tool)