@ Christian PreussNochmal zur Erinnerung:
1. Fall: Ich will irgendwann später mal das Seil benutzen.
2. Fall: Ich will nie wieder in der Szene ein Seil einsetzen.
Das "kein Seil" ist im 1. Fall negativ. Das sehen wir gleich.
Wir sind nur unterschiedlicher Meinung darüber, ob es auch wirklich eine Konsequenz daraus ist, dass ich mich jetzt entschließe, nach einem Seil zu suchen.
Und das ist nicht der Fall: Ob ich jetzt oder später suche, ist egal: Der Fakt "kein Seil" wird so oder so der Spielwelt zugefügt, in dem Augenblick, in dem ich würfle.
Normalerweise käme jetzt eine Abhandlung über echten Zufall, Pseudozufall, Chaostheorie, Wiederholbarkeit von menschlichen Bewegungen etc.
Um das abzukürzen können wir uns der Einfachheit folgendes vorstellen: Ich habe schon auf alle Talente vorgewürfelt, aber der Würfelbecher steht noch auf den Würfeln, so dass ich nicht das Ergebnis sehe. (Du stimmst wahrscheinlich mit mir überein, dass es praktisch egal ist, ob ich gleich zu Beginn der Szene auf ein Talent würfel und den Würfelbecher erst dann hochhebe, wenn ich das Talent anwende, oder erst dann würfel, wenn ich das Talent auch wirklich anwende. Beides macht quasi keinen Unterschied. -
Falls du das anders siehst, würde ich noch eine Erklärung nachschieben, wieso das so ist.)
Das heißt, wir haben bereits einen Würfelbecher, mit dem auf "Seil finden" gewürfelt wurde. Das heißt, das Ergebnis des Wurfes steht bereits fest. Ich weiß das Ergebnis nur noch nicht. (Aber obwohl ich das Ergebnis nicht kenne, ist es doch fest und wird nicht verändert.)
Ich kann mich jetzt entscheiden, sofort nach einem Seil zu suchen und den Würfelbecher hochzuheben. - Oder ich kann erstmal irgendetwas anderes machen:Falls der 1. Fall eintritt werde ich irgendwann später dann nach dem Seil suchen und den Würfelbecher hochheben.
Da es keinen Unterschied für die Existenz des Seiles macht, ob ich den Würfelbecher sofort hochhebe oder später, hat diese Entscheidung für die Existenz des Seiles keine Konsequenz:
Ich kann mich entscheiden jetzt den Würfelbecher hochzuheben oder ich kann mich entscheiden, etwas anderes zu tun (und werde dann später nach dem Seil suchen): Die Entscheidung, jetzt den Würfelbecher hochzuheben, ändert nichts an dem Fakt, ob das Seil da ist. Diese Entscheidung hat diesbezüglich keine Konsequenzen.
Der einzige Unterschied ist: Ich weiß früher, ob ein Seil da ist oder nicht. (Wenn ich den Würfelbecher erst später hochhebe, weiß ich erst später, ob ein Seil da ist. Das heißt, ich kann die Antwort auf die Frage "Ist ein Seil da?" erst später geben. - Aber die Antwort selber bleibt die gleiche. - Egal, ob ich jetzt oder erst später nach dem Seil suche.)
Wenn man sagt: Jede Stunde, die du nicht nach dem Seil suchst, erhöht sich die Chance, ein Seil zu finden um 5%.
DANN hätte die Entscheidung, jetzt nicht nach dem Seil zu suchen, evtl. Konsequenzen. (Wenn ich mich erst nach 2 Stunden entschließen würde, ein Seil zu suchen, hätte in diesem Fall meine Entscheidung, am Anfang nicht nach dem Seil zu suchen mit 10% Wahrscheinlichkeit eine Konsequenz.)
Aber hier ändert sich die Seil-find Wahrscheinlichkeit ja nicht. Daher hat es auch (für die Frage, ob ein Seil existiert) egal, ob ich jetzt oder erst später nach dem Seil suche.
@ Merlin EmrysWenn du der Meinung bist, dass das Aufschreibend er 1000 Möglichkeiten sinnvoll ist, dann tu es. Aber hör auf, mir die Ohren vollzujammern, weil ich es nicht tue.
Ich halte es für sinnlos. Deswegen werde
ich es nicht aufschreiben.
Du hältst es für sinnvoll. Also solltest
du deine Energie nicht mit Jammern verschwenden, sondern die 1000 Optionen aufschreiben.
Zu deinem Beispiel:
Und was sind dort die Entscheidungsmöglichkeiten des Spielers? Wo zwischen kann sich der Spieler entscheiden? So wie du das da stehen hast, kann der Spieler überhaupt nichts entscheiden, und der Würfel kann entscheiden, ob der SC den Sprung schafft oder in den Abgrund stürzt.
Zum ganzen Rest:
Du solltest endlich deine Marionettenfäden-Paranoia ablegen. Lese noch mal meine Posts, ohne hinter jeder Ecke eine Marionettenfäden-Verschwörung zu sehen.
Wenn du das getan hast, können wir uns vielleicht vernünftig über die Sache unterhalten.
@ DER RollenspielerHabe ich das richtig verstanden, daß es nur darum geht?
Nein. Es geht nicht darum, dass der Spieler nach dem Würfelwurf keine Entscheiungsfreiheit hat. Wieviele Entscheidungen der Spieler treffen kann oder nicht, hat weniger mit dem Würfel als mit dem System zu tun.
Es geht darum, wieviel Einfluss die Entscheidungen haben.
Es geht also nicht um die Entscheidungen, sondern um den Einfluss der Entscheidungen.
Mal als Beispiel diesmal ein reales System mit ganz konkreten Werten:
Als System wähle ich DSA 4. Mein SC beherrscht die SF "Finte" und hat AT 16.
Mein Gegner hat PA 16 und RS 0. Ich bin mit dem Angriff dran.
So, ich habe (unter anderem) folgende zwei Möglichkeiten:
1) Ich greife ganz normal an.
2) Ich mache eine Finte +4.
Für Leute, die kein DSA spielen:
[Finte +4 Regel]
1) Meine AT wird um 4 Punkte erschwert.
2) Wenn mir die AT gelingt, dann wird die PA des Gegners um 4 Punkte erschwert.
3) Wenn mir die AT misslingt, dann wird meine nächste Aktion um 4 Punkte erschwert.
[/Finte +4 Regel]
So sagen wir mal, ich wollte zuerst ganz normal zustechen, entscheide mich aber jetzt um und mache lieber die Finte +4. Wie hoch ist nun die Wahrscheinlichkeit, dass meine Entscheidung einen Einfluss hat?
Es gibt drei Möglichkeiten, wie meine Entscheidung Einfluss haben könnte:
A) Ich mache Schaden, weil ich die Finte angesagt habe. (Das heißt, die Parade des Gegners misslingt nur ganz knapp um maximal 4 Punkte)
B) Ich mache keinen Schaden, weil ich die Finte angesagt habe. (Das heißt, ich haue daneben und der Gegner hätte seine Parade verhauen.)
C) Meine nächste Aktion gelingt mir nicht, weil ich die Finte angesagt habe.
Wollen wir nun die Wahrscheinlichkeiten zusammenzählen:
1) P(A) = (16-4)/20*4/20 = 12/100 = 12%
2) P(B) = 4/20*4/20 = 4%
3) P(C) = 8/20*20/20*4/20 = 8%
* Auf Wunsch kann ich die Rechnung gerne kommentieren.
Da B und C nicht disjunkt sind, muss ich den Schnitt von B und C subtrahieren.
4) P(B geschnitten C) = 4/20*4/20*4/20 = 8/1000 = 0,8%
P(B vereinigt C) = P(A) + P(B) - P(B geschnitten C) = 4%+8%-0,8% = 11,2%
Wir erhalten also:
In 12% aller Fälle hat meine Entscheidung eine positive Konsequenz.
In 11,2% aller Fälle hat meine Entscheidung eine negative Konsequenz.
Und in 76,8% aller Fälle hat meine Entscheidung überhaupt keine Konsequenz.
Oder anders ausgedrückt:
In 12% aller Fälle würde meine Entscheidung den Ausgang positiv beeinflussen.
In 11,2% aller Fälle würde meine Entscheidung den Ausgang negativ beeinflussen.
Und in 76,8% aller Fälle hätte meine Entscheidung überhaupt keinen Einfluss.
(Und ich habe hier sehr konservativ gerechnet. Eigentlich wäre der Einfluss noch geringer, da 3) nicht in 8% aller Fälle eine Auswirkung hat, sondern nur in 8% aller Fälle auftritt.)
Und überhaupt meine ich mit meiner kleinen Erbse zwischen den Ohren, das auch weiterhin Grund und Umgang mit dem Würfelergebnis nicht ausgeklammert werden dürfen; auch hierzu null Inhalt.
Nicht beschweren, sondern mit gutem Beispiel vorangehen.
Kommen wir nun zu den ganzen Spam-Posts:
@ rotzlöffelOffensichtlich nicht.
Bringst DSA1 und Traveller als Beispiel.
Oh mein Gott. Wenn es einen Preis für die meisten Fehler im kürzesten Beitrag gäbe, würdest du ihn gewinnen.
1) Du solltest doch bietet auf die zeitliche Einordnung achten:
Wenn jemand beweist, dass für DSA und Traveller nicht xyz gelten, und ich danach schreibe, dass für DSA und Traveller xyz gelten,
dann wäre das ein Argument dafür, dass ich Beweise nicht akzeptiere.
Wenn ich jedoch erst schreibe, dass für DSA und Traveller xyz gelten, und danach jemand beweist, dass für DSA und Traveller nicht xyz gelten, dann sagt dies wohl nichts darüber aus, ob ich Beweise akzeptiere oder nicht.
Aber "Zeitfolge beachten" ist wohl nicht so deine Stärke, oder?
2) Ansonsten scheinst du ein extremes Kurzzeitgedächtnis zu haben, wenn du der Meinung bist, ich würde nicht bereit sein, durch Beweise meine Meinung zu ändern. Aber um dein Gedächtnis mal ein bisschen aufzufrischen:
Nein, damit erkläre ich dass einige Old-School Spiele Würfelrailroading betreiben.
Und nur, weil das einige Spiele tun, ist das noch lange nicht normal.
Ja OK, dieses Argument lasse ich gelten.
Charaktere auszuwürfeln ist nicht mit Railroading vergleichbar,...
Also vergewissere dich das nächste mal auch, ob deine Unterstellungen stimmen, bevor du hier irgendwelches Zeug über dir unbekannte User verbreitest.
3) Eigentlich nicht dieses Post, sondern dein letztes Post. Ja, man kann bei DSA 1 Entscheidungen treffen. Wollen wir doch aber mal vergleichen, wo der Spieler drauf Einfluss hat und worauf der Spieler keinen Einfluss im Kampf hat.
Spieler hat Einfluss | Würfel hat Einfluss |
- Welchen Gegner greife ich an? | - Treffe ich? |
- Welchen Gegner pariere ich? | - Pariere ich erfolgreich? |
- Wohin laufe ich? | - Wieviel Schaden mache ich? |
| - Wieviel Schaden muss ich einstecken? |
| - Mache ich einen Patzer? |
Der Würfel hat hier deutlich mehr Bereiche, die er beeinflusst.
Zudem kommen noch die ganzen Bereiche hinzu, die weder vom Menschen noch vom Würfel beeinflusst werden. (Bzw. deren Auswirkungen reine Color sind und nicht den Kampf beeinflussen.)
- Wie stark wird meine Waffe beansprucht?
- Wo treffe ich den Gegner?
- Wo werde ich getroffen?
- Kann ich den Gegner einschüchtern?
- Kann der Gegner mich einschüchtern?
Klar habe ich Entscheidungsmöglichkeiten im Kampf. - Aber es sind halt verdammt wenige.
@ WawoozleFür dich gilt das gleiche, was ich dem Rotzlöffel schon bei 2) gesagt habe.