Wenn du nicht die erste SL bist und auch Startressourcen vorhanden sind, fallen viele Problempunkte weg : du kennst die Spieler, ihre Figuren und kannst ihre Vorlieben einschätzen.
Dennoch :
Lass niemals deine eigenen Wünsche ausser acht ! Man wird selten etwas gut leiten können, was man nicht mag oder kennt, solange man keine Grundidee, keine Skizze des Plans im Kopf hat.
Wie man was machen muss, hängt aber ganz klar von der eigenen Gruppe ab und wie die Evolution der Plotskizze vonstatten gegangen ist.
Ich beispielsweise habe irgendwann einen Geistesblitz für eine gute Szene, einen Gegenstand, einen SLC, ein Plotende oder einen Aufhänger anderer Art und konstruiere dann mit der Zeit den Rest des Bildes. Häufig startet das Ganze mit einer bestimmten Schlüsselszene und Musik, zu der sich dann mit der Zeit die anderen Elemente gesellen.
Andere SLs beginnen mit der Analyse der SCs, ihren Vorlieben und was man daraus machen könnte. Das führt mit der Zeit zum Schema "F" und einem Diensleistngs-SL par exellence.
Wieder andere suchen immer zuerst nach etwas bestimmtem, dem grossen Ganzen, einem Setting und da im speziellen nach einem konkreten Plotplan.
Ich hab die Erfahrung gemacht, das man auch ganz gut damit fährt, wenn man nicht jedem Spieler in jeder Sitzung ein dickes Spotlight gibt. Manchmal führt das zu einer "Überladung", die das für einige Spieler interessante "Nebenspiel" überlagert ( man kann antürlich auch dieses als Spotlight für einige Spieler bezeichnen ). Aber : das ist abhängig vom
Spielstil der Gruppe und der zur Verfügung stehenden Zeit in der Sitzung.
Häufig reicht es schon aus, die Triggerelemente dazu auch an unbeteiligte Spieler zu geben, die dann die anderen Spieler einbinden. Vielen Spielern reicht das schon aus, man sollte das reine Gefühl des "beteiligt seins" nicht unterschätzen. Viele Spieler wollen nicht oder ihre Figuren sind nicht darauf aus, ständig im Mittelpunkt zu stehen. Einfach nur "dabei sein" ist aber auch nicht gut, also öfter mal die Angel in die hinteren Stuhlreihen auswerfen, manchmal zieht man einen dicken Fisch an Land - und das freut den Spieler, der am Haken hängt.
Ähnlich verhält es sichmit den Charakterhintergründen. Sie einbauen ist gut, wird meist gerne angenommen und fördert die Eigenmotivation. Aber mit der Dosierung und der Frequenz muss man vorsichtig sein. Die SCs sind eben nicht das Zentrum des Universums, um das sich alles dreht, sondern sie sind in der Mehrheit der Fälle nur bessere Normalos, die sich hocharbeiten - und DANN werden solche Sachen richtig interessant, wenn man nähmlich feststellt, das man zwar das feindliche Heer in die Flucht schlagen konnte, man aber denoch von der eigenen Vergangenheit eingeholt wird.