Als
SL oder Spieler sehe ich die Theorie als lustige Ansammlung von wirklich interessanten Ideen. Hin und wieder ist dann etwas dabei, das mir gefällt, und dann übernehme ich es (teilweise), leite daraus irgendwas ab oder ändere es für meine Interessen um. Den Rest toleriere ich wohlwollend -- andere könnten ja was davon haben.
Als
Spieldesigner nehme ich eigentlich jeden Ansatz ernst (gerade auch die verschrienen und tabuisierten, wie bspw. Railroading und Co.), einfach durch die Herangehensweise dass sie
irgendjemandem irgendwann ja mal irgendwas gebracht haben müssen. Wenn ich dann was bastle, scheiße ich aber auf gut und schlecht (und erst recht auf "besser"), sondern orientiere mich allen voran an dem, was für das aktuelle Projekt und damit für die Zielgruppe am passendsten erscheint, und worauf ich im Kontext des GESAMTBILDES Bock habe.
Als
Theoretiker stelle ich regelmäßig fest, dass Theorie langweiliges, uninteressantes BLABLA ist, mit dem ich nix zu tun haben möchte, weil es zu 80% Leuten zuzuordnen ist, die sich damit in den Mittelpunkt zu stellen, sich profilieren oder einfach einen gediegenen Klugschiss absetzen.
Ergo, ich habe zwei große Kritiken an dem Großteil der Rollenspieltheorie:
1. Sie versucht nicht, Ideen zu finden und brainzustormen (was sie eigentlich echt gut kann!), sondern sie versucht meistens, Leuten zu sagen, was kacke oder weniger kacke oder gerade der SHIT schlechthin ist.
2. Sie ignoriert mit ziemlicher Regelmäßigkeit das
Feeling eines Spiels. Auch wenn die meisten Designer sich inzwischen darüber hinwegsetzen können (D&D Next hat Gott sei Dank immer noch diese idiotischen Attribute+Mods, DSA hat Gott sei Dank immer noch diese riesige, unhandliche und unausbalancierte Skill-Liste).