Vorgelesene Texte sind wie viele andere Sachen auch vor allem eines:
Geschmackssache
Es macht wenig Sinn, sie zu verdammen, wenn man nicht um die genaue Situation weiß, in der sie angewendet werden.
Das gilt im Übrigen auch für alle anderen Mittel, die dem SL zur Verfügung stehen!
Wenn die Gruppe Flavourtext mag und er in ihrem Sinne stimmig rüber gebracht wird bereichert er das Spiel. Wenn sie ihn nicht mag, dann ist er genau so schlecht wie alles Andere, was die Gruppe nicht mag.
Auf dem Weg zum guten Leiten gilt es meiner Meinung nach keine verdammenswerten Techniken. Egal ob Railroding, Illusionismus, Bass Playing, Players Empowerment, Back Framing, Plott Hopping, Power Telling, Agressiv Screen Framing, Cuts, Bullit Times, Kameraschwenks, Akzente, verschiedenen Körperhaltungen, Gesten, das Übernehmen von Spielern oder allen möglichen Anderen.
Wenn man auf der Suche nach einem besseren Spiel ist sollte man auch mal verpönte Techniken anwenden und sehen, ob sie einem und der Gruppe liegen. Denn entscheidend für die Gruppe ist nicht das, was ein paar "kluge Leute" im Internet als wichtig oder richtig empfinden, sondern das was am Tisch Spaß macht.
Deshalb heißt es als SL, der sich entwickeln möchte: Probieren, probieren, probieren und nicht ablehnen und verdammen.
Jede Gruppe besteht aus Individuen und die weisen nun einmal eine individuelle Art auf, wie sie Spaß am Spiel haben. Auf diese individuelle Art stellt sich ein guter Spielleiter ein und richtet sein Spiel so aus, das die Gruppe ein möglichst gutes Ergebnis (sprich Spaß) beim Spiel hat. Das bedeutet natürlich nicht, das man als SL etwas machen sollte, was einem keinen Spaß macht, denn auch der SL ist ein Teil der Gruppe und wenn er keinen Spaß hat, dann macht es keinen Sinn zu leiten.
Wir machen das doch alle zum um Spaß zu haben, oder?
Also keine falsche Scheu vor Texten die man vorlesen kann. Vielleicht eröffnen sie einem nur den Weg dazu, mehr Spaß zu haben, als ohne. Ja, nicht jeder SL kann super improvisieren und ohne Hilfe tolle Beschreibungen abliefern. Bevor der SL also stammelnd versucht den Raum zu beschreiben, kann ihm das Vorlesen Sicherheit geben. Vielleicht braucht man die Texte auch nur zum Anfang der SL- Laufbahn, weil man unsicher ist oder zur Inspiration.
Halt um selber ein gutes Bild des Ortes zu bekommen.
Ich persönlich beschreibe lieber frei, doch das macht die Texte nicht für alle SLs schlecht. Wenn man als SL auf solche Texte steht, gebe ich nur den Tipp, sich aus dem Internet passende Bilder raus zu suchen um der Beschreibung noch mehr Tiefe zu geben, akustische und optische Reize zu kombinieren. Dann passt man den Text so an, dass er der persönlichen Sprechweise entspricht und streicht Sachen, die man nicht mag.
Der Text ist in meinen Augen nur eine Empfehlung, keine Vorschrift.