(Sprich Hausregeln sind auch Regeln im Sinne deiner Aussage?)
Ja, natürlich!
Viele Spiele kann man überhaupt erst mit Hausregeln spielen, weil das Regelsystem "by the book" einfach in sich zu widersprüchlich oder unvollständig ist.
Ein Spielregelprodukt kauft man, und dann GEHÖRT es einem. Ob und wie man es verwendet, liegt nicht im Geringsten in den Händen des Autors. - Und das ist auch gut so!
Eine Spielgruppe kann sich entscheiden, in welchem Umfang sie Publikationen zu dem von ihr gespielten Regelwerk als für sie zulässig verwenden möchte. So gibt es Gruppen, die haben D&D 3E NUR mit den drei Grundbüchern gespielt, und nichts an sonstigen Publikationen für ihr Spiel herangezogen.
Eine Spielgruppe kann sich entscheiden Regeln zu ändern, außer Kraft zu setzen oder neue hinzuzufügen. Das ist seit den Ur-Anfängen des Rollenspiels so.
Ich habe noch ganze Aktenordner allein mit Traveller- und AD&D-Hausregeln voll rumstehen.
Eine Hausregel MUSS NICHT formell schriftlich fixiert werden, doch ist dies einfach empfehlenswert, weil man beim schriftlichen Formulieren auf Präzision achten kann und so Auslegungsdifferenzen minimieren kann.
Wann immer ich DIE REGELN schreibe, meine ich damit die für die jeweilige Gruppe (!) als gemeinsame Regelbasis im Konsens (!) festgelegte SUMME aus Regeln "by the book", fixierten Regeländerungen, -erweiterungen, -kürzungen, und spezifischen, nicht fixierten Regeln, die sich aber im "Gruppengedächtnis" befinden ("Wir haben doch immer schon solche Fälle wie folgt gehandhabt ...").
Meine ich wirklich den REGELTEXT eines Regelbuches, dann schreibe ich meist Denglisch "by the book" oder "out of the book" oder ähnlich formulierte Ausdrücke.
Ist nun klar, was ich unter "nach den Regeln" verstehe, wenn ich nach den Regeln Spielen sage?