Umfrage

Können Spielercharaktere sterben?

JA, auch wenn sie unglücklich würfeln.
JA, aber nur, wenn sie sich durch unkluge Entscheidungen in Todesgefahr begeben.
JA, aber nur, wenn es dramatisch passend ist (in den Plot paßt)
NEIN, weil das meine Spieler sonst sehr hart treffen würde.
NEIN, weil so bessere Geschichten entstehen.

Autor Thema: Können Spielercharaktere sterben?  (Gelesen 129433 mal)

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Offline SeelenJägerTee

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #300 am: 8.08.2009 | 01:36 »
Zitat
Durch welche Erklärungen, ist ein - IMHO völlig unerhebliches - technisches Detail, ebenso wie die Frage, ob sich die Charaktere dessen bewußt sind.

Wenn ich einen Char spiele, der weiß dass er unsterblich ist, dann wird er sich gegen die 3000 Orks werfen um die Mutter mit dem Kind zu beschützen. Er wird zwar nichts ausrichten, aber er hat's wenigstens versucht - und oh ja er lebt weiter.

Wenn ich einen Char spiele, der nicht weiß, dass er überleben würde, dann wird der nicht gegen die 3000 Orks kämpfen, da er weiß, dass dann am ende nur ein Toter (ok vlt noch n paar Orks) mehr rauskommt, aber nichts erreicht wurde.
(Das er tatsächlich durch Glück überleben würde kann er ja nicht wissen.)

Das kommt halt darauf an, ob man in der Lage (und gewillt) ist Spieler- von Charakterwissen zu trennen.

Eulenspiegel

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #301 am: 8.08.2009 | 03:49 »
Immersion bedeutet, daß Du in die fiktive Welt eintauchst. Nicht Dein Charakter.
Richtig: Ich tauche in die Welt ein. Das heißt, ich vergesse im Optimalfall den ganzen Outtime-Kram und den ganzen Regelkram und stelle mir vor, ich wäre mein SC.

Ich frage mich, wo der Unterschied ist? Also nicht der Unterschied, in dem was passiert, dass steht da ja, sondern der Unterschied in der Konsequenz? Für mich wäre beides gleich... uninteressant.
1) Die Frage war nicht, ob es interessant ist. - Die Frage war, ob es glaubwürdig und/oder plausibel ist.

Und hier ist der Unterschied folgender:
Wenn man in der realen Welt spielt, dann ist ein ingame unsterblicher Char nichts ehr plausibel. Ein outtime unsterblicher Char ist aber immernoch plausibel. (Wenn man in einer fantastischen Welt spielt, kann beides plausibels ein.)

2) Vernachlässigen wir für einen kurzen Moment mal die Glaubwürdigkeit und wenden uns der Spannung zu:
Hier empfehle ich dir die Flußweltromane von Philip José Farmer: In dem Buch sind ingame ALLE Menschen (und ich meine wirklich ALLE Menschen) unsterblich. - Das heißt, Menschen können zwar sterben, werden aber am nächsten Tag wiedergeboren.
Trotzdem sind die Flußweltbücher sehr spannend zu lesen. (Die Protagonisten riskieren zwar nicht ihr Leben, aber trotzdem wird viel riskiert.)

Es ist nicht nur "in der Konsequenz" das Gleiche. Es bleibt die simple Tatsache: Ein Charakter, der outtime unsterblich ist, ist auch ingame unsterblich.
Dadurch, dass du diesen Quatsch wiederholst, wird er nicht wahrer.  ::)

Beschäftige dich erstmal mit den beiden Begriffen, bevor du hier solchen Unsinn schreibst.

Zitat
Durch welche Erklärungen, ist ein - IMHO völlig unerhebliches - technisches Detail, ebenso wie die Frage, ob sich die Charaktere dessen bewußt sind.
Ob du diesen technische Detail unerheblich findest oder nicht, ist völlig egal. Tatsache ist, dass es der Unterschied zwischen ingame und outtime ist.

Das sind alles, jedes einzelne, klassische Rollenspielsettings, die ohne Gefahren vollkommen langweilig sind.
1) Ja, die Settings sind klassisch. Aber auch die meisten nichtklassischen Rollenspielsysteme verwenden ein klassisches Setting. (Mit PtA habe ich zum Beispiel häufig klassische Settings gespielt.)

2) Um deine nächste Frage vorwegzunehmen: Ja, ich spiele hauptsächlich klassische Rollenspielsysteme.
Im Gegensatz zu dir halte ich mich aber nicht für den Nabel der Welt und bin mir durchaus bewusst, dass es auch Leute gibt, die nichtklassisch spielen. (Ich persönlich spiele zwar meistens klassisch, erhebe diesen Spielstil jetzt aber nicht über alle anderen.)

3) Ich habe nicht geschrieben, dass ich "ohne Gefahren" spiele. Wenn überhaupt, dann habe ich geschrieben, dass ich "ohne Charaktertod" spiele. (Und selbst das stimmt nicht ganz genau.)

Aber um es für dich aufzuschlüsseln:
  • High-Fantasy Kampagne: mit Charaktertod und anderen Gefahren.
  • karibische Piraten: ohne Charaktertod, aber mit vielen anderen Gefahren.
  • Mittelalter-Kampagne: ohne Charaktertod, aber mit sehr vielen anderen Gefahren.
  • 1. Gegenwartskampagne: ohne Charaktertod, aber mit vielen anderen Gefahren.
  • 2. Gegenwartskampagne: wahrscheinlich mit Charaktertod (der SL hat gesagt, dass er SCs sterben lässt, in den drei Spielabenden, die wir bisher gespielt haben, ist aber bisher noch keiner gestorben.)
  • SF/Fantasy-Crossover: mit Charaktertod
  • Paranoia: mit sehr viel Charaktertod
  • Hard SF: theoretisch gibt es Charaktertod. (Aufgrund der Möglichkeit von Mind Upload und Mind Bakup ist kaum eine Todesgefahr vorhanden. - Dazu müsste sich ein Hacker schon in den Zentralrechner hacken und dein Bakup löschen und ein Einbrecher müsste bei dir zu Hause einbrechen und deine lokale Sicherheitskopie löschen.) Dafür andere Gefahren, die viel bedrohlicher eingeschätzt werden als die Möglichkeit, seine Mind Kopien zu verlieren.

Zitat
Äh... ja. Okay. Ich - und die meisten anderen - würden sie noch nicht mal als Adventures bezeichnen. Geschweige denn als "Sierra-spielig". Aber bitte...
Wie andere diese Spiele bezeichnen, ist doch vollkommen egal. Von mir aus dürfen sie diese Spiele auch Killerspiele und Teletubby-Adventure nennen.

Und anstatt Sierra-spielig und Lucas-spielig, sagen die dann halt killerspielig und teletuby-spielig dazu. Das ändern des Namens ändert aber nichts an der Aussage dahinter.

Offline carthinius

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #302 am: 8.08.2009 | 04:02 »
Eine Menge von dem, was Menschen so tun, beruht auf dem Wissen, nicht unsterblich zu sein. Nicht nur, daß die Unsterblichkeit radikale Auswirkungen auf das Denken hätte, ich unterstelle Dir und jedem anderen auch, diese Auswirkungen nicht plausibel ersinnen zu können.
Wenn das in Film und Fernsehen funktioniert, warum dann nicht im Rollenspiel? Ich weiß im Grunde, dass Kirk (ebenso wie Indy) nicht sterben kann oder wird, aber er weiß es nicht. Ich fiebere aber trotzdem mit. Warum mache ich das dann? Und warum hoffe ich, dass er nicht stirbt, wenn ich doch eigentlich weiß, dass es gar nicht geht? Wird die Sache dadurch unplausibel oder unspannender? Ich denke nein, eher im Gegenteil. Und wenn dem so ist, warum tut ihr so, als ginge das nicht auch im Rollenspiel?
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

Offline Joerg.D

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #303 am: 8.08.2009 | 09:10 »
Zitat
Wenn das in Film und Fernsehen funktioniert, warum dann nicht im Rollenspiel? Ich weiß im Grunde, dass Kirk (ebenso wie Indy) nicht sterben kann oder wird, aber er weiß es nicht. Ich fiebere aber trotzdem mit.

Weil da eine Geschichte erzählt wird, die spannend ist. Naja, bei Star Treck und Indie für mich eher nicht, weil die Geschichten immer gleich aufgebaut sind und man eigentlich schon weiß, was laut Heldenreise als nächstes kommt. Aber für einige Leute sind die Geschichten spannend.

Jetzt ist aber die Frage, ob du als Spieler im Spiel eine Geschichte erleben willst, oder ob du Geschichte machen willst. Das Ganze ist ein Tausch von Freiheiten des Spielers gegen die Qualität der Geschichte. Je mehr Geschichte, desto weniger Freiheit für den Spieler weil der SL zu Mitteln greifen muss um die Geschichte im Plot zu halten. Also Railroading, Illusionismus und Würfeldrehen als Mittel zu Manipulation der Handlung in eine gewünschte Richtung.

Meiner Meinung nach kann man sich das Würfeln dann gleich ganz sparen, deshalb habe ich ja auch Dramatik entwickelt, wo ein deterministisches Entscheidungssystem dem SL immer feste Werte gibt um den Spieler vor Herausforderungen zu stellen und selber zu entscheiden, ob er an dieser Stelle des Plot lieber siegen oder versagen möchte.

Edit: Rechtschreibung
« Letzte Änderung: 8.08.2009 | 10:21 von Joerg.D »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #304 am: 8.08.2009 | 10:30 »
Daß man in eine fiktive Erfahrung so stark einsteigt, daß die Wahrnehmung der außerfiktiven Wirklichkeit verschwindet.
Und damit "verschwindet" das Wissen um den Schutz, den der Charakter genießt, und er spielt sich, als ob er ganz normal in Lebensgefahr wäre, wenn man ihn hineingeraten läßt. - Wo ist also das Problem? Der Spieler weiß es innerhalb der Fiktion so oder so nicht mehr, und der Charakter weiß es auch nicht.
In der Fiktion ist der Charakter so, wie ich ihn mit meinem Vorwissen um die Vorgaben durch die Runde gestaltet habe: Ein Feigling, wenn ich andernfalls damit rechnen muß, daß er einfach so abkratzt (und so wird er dann eben auch handeln), oder ein eher mal mutiger, schnell entscheidender, vielleicht sogar eine Spur draufgängerischer Charakter, wenn ich weiß, daß ich ihn als solchen spielen kann, bis wir außerhalb der Fiktion eine anderslautende Absprache treffen.

Ein Charakter, der outtime unsterblich ist, ist auch ingame unsterblich. Durch welche Erklärungen, ist ein - IMHO völlig unerhebliches - technisches Detail, ebenso wie die Frage, ob sich die Charaktere dessen bewußt sind.
Wie kann das, was den Charakteren bewußt ist, in irgendeiner Weise unerheblich sein, wenn man in der Fiktion aufgehen möchte? Das Bewußtsein seines jeweils gespielten Charakters ist doch ein für den Spieler absolut zentraler Part, schließlich (wenn es halbwegs plasusibel bleiben soll) bestimmt sich daher, warum er etwas tut und was er dann genau tut. - Wenn das, was er tut, von außerhalb (d.h. aus der Spielerwelt heraus) geschieht, sehe ich in der Tat kein Element, das "Immersion" genannt werden könnte: Schließlich ist die Wirklichkeit dann keinewegs "veschwunden", sondern nach wie vor das alles Bestimmende.

Das ist immer noch der gleiche Strohmann.
Mag sich da jemand den Schuh anziehen, sich  selbst absolut zu setzen und neben seiner Ansicht und seiner Wunschvorstellung keine weitere gelten zu lassen? Alles, was nicht ins eigene Konzept passt, kann dann ja nur Nichtigkeit und Sch* sein.

Warum sollte ein schnell geschaffener Charakter ein wegwerfcharakter sein?
Beiher gemacht, beiher aufgegeben. Man kann noch so oft behaupten, man "hätte ja doch auch eine emotionalen Bezug" - sicher, hat man, aber keinen allzu tiefen. Darf man ja auch gar nicht, sonst würde man einem Charakter nachtrauern und nicht so einfach einen andern grapschen, der dasselbe ist.
Ich für meinen Teil lege allerdings Wert darauf, die Rolle zu kennen, in die ich schlüpfe, schon um die Konsistenz einigermaßen wahren zu können. Mal so und mal so zu reagieren gibt kein Charakterkonzept, das ich lange durchhalten wollte.

Offline Visionär

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #305 am: 8.08.2009 | 10:33 »
Muss ein großer emotionaler Bezug zu einem Spielercharakter überhaupt gegeben sein?
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Offline Joerg.D

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #306 am: 8.08.2009 | 10:49 »
Mal ja und mal nein, kommt gerade darauf an, was ich zum Beispiel spiele.

Star Wars Saga: Nein, der soll rocken und moshen. Emotionale Bindung soll nicht stattfinden, weil der bei dem SL jede Runde draufgehen kann.

Artesia: Ja, der Charakter soll sich entwickeln und seine Geschichte erleben. Er soll seinen Hintergrund auflösen und sich darüber klar werden, ob er nun nach Macht strebt oder Einsiedler wird. Ich will mit dem Charakter Leid und Freude teilen.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Kleiner 4. Mann

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #307 am: 8.08.2009 | 10:54 »
Wenn das in Film und Fernsehen funktioniert, warum dann nicht im Rollenspiel?
Weil Film und Fernsehen keine Rollenspiele sind und ihr Publikum auf ganz andere Weise unterhalten?
Zudem sind die SoD-Möglichkeiten gut gemachter Filme ganz andere. Die dadurch erzielte Immersion ist auch der Grund fürs Mitfiebern.

Kleiner 4. Mann

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #308 am: 8.08.2009 | 11:00 »
Und damit "verschwindet" das Wissen um den Schutz, den der Charakter genießt, und er spielt sich, als ob er ganz normal in Lebensgefahr wäre, wenn man ihn hineingeraten läßt.
Also, bei mir irgendwo nicht. Vielleicht ist mein Gedächtnis dazu ein wenig zu solide.

Zitat
Wie kann das, was den Charakteren bewußt ist, in irgendeiner Weise unerheblich sein, wenn man in der Fiktion aufgehen möchte? Das Bewußtsein seines jeweils gespielten Charakters ist doch ein für den Spieler absolut zentraler Part, schließlich (wenn es halbwegs plasusibel bleiben soll) bestimmt sich daher, warum er etwas tut und was er dann genau tut. - Wenn das, was er tut, von außerhalb (d.h. aus der Spielerwelt heraus) geschieht, sehe ich in der Tat kein Element, das "Immersion" genannt werden könnte: Schließlich ist die Wirklichkeit dann keinewegs "veschwunden", sondern nach wie vor das alles Bestimmende.
Ich glaube, Du verwechselst "Immersion" mit "Theaterspiel".
Nicht im Geringsten das Gleiche. FPS sind so ziemlich die immersivsten Spiele überhaupt, und da ist von Charakteridentifikation keine Spur. Sich über seinen gespielten Charakter und dessen Motivationen umfangreiche Gedanken zu machen, ist nicht im mindesten immersiv - ganz im Gegenteil.
Die totale Immersion wäre es, wenn man tatsächlich selbst in eine Fantasy-Welt gebeamt würde. Nun ist totale oder sehr weitreichende Immersion auch für mich nicht der einzig wahre Jakob - aber immersives Spiel ist schon sehr wichtig.

Zitat
Beiher gemacht, beiher aufgegeben. Man kann noch so oft behaupten, man "hätte ja doch auch eine emotionalen Bezug" - sicher, hat man, aber keinen allzu tiefen. Darf man ja auch gar nicht, sonst würde man einem Charakter nachtrauern und nicht so einfach einen andern grapschen, der dasselbe ist.
Aus welchen realen Erfahrungen speist sich eigentlich diese Deine Auffassung?

Offline Joerg.D

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #309 am: 8.08.2009 | 11:03 »
Immersion ist kein genau definierter Begriff, aber fast jeder ist der Meinung, seine persönliche Definition ist die einzig Wahre (TM).
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Kleiner 4. Mann

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #310 am: 8.08.2009 | 11:07 »
Hier empfehle ich dir die Flußweltromane von Philip José Farmer:
Um Himmels Willen, nein danke. Angefangen.

Zitat
Dadurch, dass du diesen Quatsch wiederholst, wird er nicht wahrer.
Stimmt, technisch gesehen. War schließlich von Anfang an wahr. Bleibt es auch.

Rest können wir abkürzen, weil vieles, was Du schreibst, ohnehin auf folgendes hinausläuft:

Zitat
Wie andere diese Spiele bezeichnen, ist doch vollkommen egal. Von mir aus dürfen sie diese Spiele auch Killerspiele und Teletubby-Adventure nennen.
"Sehen Sie, ich kann mich nicht mit einem Mann an einen Tisch setzen, der plötzlich behauptet, der Tisch, an dem wir sitzen, sei kein Tisch, sondern eine Ente."
Monsterkloppen in zufallsgenerierten Dungeons ohne Grafik ist nicht die gleiche Art von Spiel wie Rätsellösen in vorgeskripteten Stories mit grafischer Benutzeroberfläche. Wenn Du das anders siehst, ist Deine Wahrnehmung der Realität mit meiner nicht kompatibel, aber das ahnte ich schon...

Immersion ist kein genau definierter Begriff, aber fast jeder ist der Meinung, seine persönliche Definition ist die einzig Wahre (TM).
So wie "Tisch" halt, gell.
« Letzte Änderung: 8.08.2009 | 11:10 von Kleiner 4. Mann »

Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #311 am: 8.08.2009 | 11:09 »
[ot]
"Sehen Sie, ich kann mich nicht mit einem Mann an einen Tisch setzen, der plötzlich behauptet, der Tisch, an dem wir sitzen, sei kein Tisch, sondern eine Ente."
Woher ist denn das?
[/ot]
Der Weg zum Herzen eines Menschen führt durch den Brustkorb!

I`m just a soul whose intentions are good.
Oh Lord, please dont`let me be misunderstood!

Offline Joerg.D

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #312 am: 8.08.2009 | 11:16 »
So wie "Tisch" halt, gell.

Nein das Wort Tisch ist recht genau definiert und fast alle verstehen das gleiche darunter. Sogar, wenn er bauartbedingt von der Norm abweicht.
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Offline DasBunker

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #313 am: 8.08.2009 | 11:24 »
[OT]
Zitat
Woher ist denn das?
http://tinyurl.com/nn27jj
[/OT]  >;D

God made me an atheist.
Who are you to question His wisdom?

Offline Merlin Emrys

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #314 am: 8.08.2009 | 11:34 »
Also, bei mir irgendwo nicht. Vielleicht ist mein Gedächtnis dazu ein wenig zu solide.
Aber dann "verschwindet" die Wirklichkeit ja eben nicht - und was bleibt dann für Deine Auffassung von Immersion? Das wird gerade ziemlich selbstwidersprüchlich, würde ich sagen.

FPS
Was immer Du damit sagen willst... Ist Dir schon mal der Gedanke gekommen, daß Immersion auch immer an der Person eines Menschen hängen muß?

Aus welchen realen Erfahrungen speist sich eigentlich diese Deine Auffassung?
Meinen.



Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #315 am: 8.08.2009 | 11:34 »
[ot]
[OT]http://tinyurl.com/nn27jj
[/OT]  >;D
;D :d
[/ot]
Der Weg zum Herzen eines Menschen führt durch den Brustkorb!

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Kleiner 4. Mann

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #316 am: 8.08.2009 | 11:40 »
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Kleiner 4. Mann

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #317 am: 8.08.2009 | 11:46 »
Aber dann "verschwindet" die Wirklichkeit ja eben nicht
Richtig, sie verschwindet nicht, dank der Unsterblichkeitsregel. Das gilt natürlich analog für andere Meta-Gesetze auch. Du hast es erfaßt.

Zitat
Was immer Du damit sagen willst
Vielleicht setze ich hier ja wirklich zuviel voraus, aber ich ging irgendwie davon aus, daß nahezu jeder, der Rollenspiele spielt, auch weiß, was ein first-person shooter ist.

Zitat
Meinen.
Ja, herzliches Beileid. Wenn tatsächlich in den Runden, die Du kanntest, "Charaktersterblichkeit" mit "am laufenden Bande über die Wupper gehen und neue Charaktere vom Fließband erzeugen" gleichbedeutend war, kann ich Dein Trauma schon eher nachvollziehen.




Eulenspiegel

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #318 am: 8.08.2009 | 12:32 »
Stimmt, technisch gesehen. War schließlich von Anfang an wahr. Bleibt es auch.
Und wieso widersprichst du dem dann die ganze Zeit?  wtf?

Zitat
Rest können wir abkürzen, weil vieles, was Du schreibst, ohnehin auf folgendes hinausläuft:
Wie andere diese Spiele bezeichnen, ist doch vollkommen egal. Von mir aus dürfen sie diese Spiele auch Killerspiele und Teletubby-Adventure nennen.
FALSCH!
Dieser eine Satz war eine OT-Bemerkung und hat nichts mit dem restlichen Post zu tun. (Diese Bemerkung ist aus dem Gesprächsfaden über Speicherfunktionen erwachsen, den ich im Post davor extra als OT gekennzeichnet hatte.)

Wenn du glaubst, dass man den restlichen Satz auf das hinunterkürzen kann, hast du meinen Post also scheinbar nicht verstanden. - Im Rest ging es um etwas vollkommen anderes.

Zitat
"Sehen Sie, ich kann mich nicht mit einem Mann an einen Tisch setzen, der plötzlich behauptet, der Tisch, an dem wir sitzen, sei kein Tisch, sondern eine Ente."
Falsch. Eher:
Treffen sich ein Deutscher, ein Engländer und ein Spanier.
Der Deutsche sagt: "Das ist ein Tisch."
Der Engländer sagt: "No, that's a table."
Und der Spanier sagt: "No, es una mesa."

Wer von den Dreien hat Recht?

Zitat
Monsterkloppen in zufallsgenerierten Dungeons ohne Grafik ist nicht die gleiche Art von Spiel wie Rätsellösen in vorgeskripteten Stories mit grafischer Benutzeroberfläche.
::)
Du kennst den Unterschied zwischen Gleichheit und Ähnlichkeit?
Und du kennst den Unterschied zwischen Gleichnis und Metapher?

Wenn du ansonsten darüber weiterdiskutieren willst, mache einen extra Thread auf. Hier ist das vollkommen OT.

BTW, Monsterkloppen in zufallsgenerierten Dungeons ohne Grafik: Das könnte ein altes Computerspiel oder ein Pen&Paper sein.

Offline Merlin Emrys

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #319 am: 8.08.2009 | 12:57 »
Vielleicht setze ich hier ja wirklich zuviel voraus, aber ich ging irgendwie davon aus, daß nahezu jeder, der Rollenspiele spielt, auch weiß, was ein first-person shooter ist.
Von der Unterart von P&P hab ich tatsächlich bisher nichts gehört... aber "schießen" klingt auch nicht so, als ob's für mich sehr interessant wäre. Andererseits ist für mich auch nicht evident, warum ausgerechnet in dem Fall eine besonders hohe Immersion erreicht werden könnte. Eigentlich braucht es dafür doch überhaupt keine Immersion - was andererseits mit manchen Deiner Bemerkungen recht gut korrespondiert. In summa bleibt es dann halt bei einer inneren Widersprüchlichkeit, die nicht aufgelöst werden kann.

Offline Greifenklaue

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #320 am: 8.08.2009 | 13:34 »
Beiher gemacht, beiher aufgegeben. Man kann noch so oft behaupten, man "hätte ja doch auch eine emotionalen Bezug" - sicher, hat man, aber keinen allzu tiefen. Darf man ja auch gar nicht, sonst würde man einem Charakter nachtrauern und nicht so einfach einen andern grapschen, der dasselbe ist.
Ich für meinen Teil lege allerdings Wert darauf, die Rolle zu kennen, in die ich schlüpfe, schon um die Konsistenz einigermaßen wahren zu können. Mal so und mal so zu reagieren gibt kein Charakterkonzept, das ich lange durchhalten wollte.
Ich weiß nicht. Seit ich meine Charaktere nicht mehr auf Tapetenrollen schreibe, mag ich nicht mehr so viele EDetails im Kopf, trotzdem weiß ich ziemlich genau, wie ich ihn spielen möchte. Ich kann mehr nach dem Grundsatz "Heros were made not born" spielen und mich zudem viel mehr auf die Kampagne des Spielleiters, weil ich nicht vorfestgelegt bin und Ziele aus dem spiel entstehen.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Offline Greifenklaue

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #321 am: 8.08.2009 | 13:43 »
Wenn ich einen Char spiele, der weiß dass er unsterblich ist, dann wird er sich gegen die 3000 Orks werfen um die Mutter mit dem Kind zu beschützen. Er wird zwar nichts ausrichten, aber er hat's wenigstens versucht - und oh ja er lebt weiter.

Wenn ich einen Char spiele, der nicht weiß, dass er überleben würde, dann wird der nicht gegen die 3000 Orks kämpfen, da er weiß, dass dann am ende nur ein Toter (ok vlt noch n paar Orks) mehr rauskommt, aber nichts erreicht wurde.
(Das er tatsächlich durch Glück überleben würde kann er ja nicht wissen.)

Das kommt halt darauf an, ob man in der Lage (und gewillt) ist Spieler- von Charakterwissen zu trennen.
Ich sehe den Punkt, muss aber zugeben, dass sowas allenfalls für Superhelden- oder Pulpsettings interessant wäre, obwohl ich da auch eher auf Bennie-Sysrteme stehe, die ggf. ne zweite, dritte oder vierte Chance geben, aber den Tod nicht ausschließen.

Den bei 3000 Orks reizt mich nur eine Doppelvariante: entweder mein SC hat keinen ganzen Knochen mehr im Leib oder den 3000 Gesellen fehlt der Kopf... (wer weiß, wie schnell die den Moralwurf vergeigen, wenn die nur noch zu tausend sind...)
« Letzte Änderung: 8.08.2009 | 14:50 von Greifenklaue »
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Kleiner 4. Mann

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #322 am: 8.08.2009 | 14:00 »
FALSCH!
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Von der Unterart von P&P hab ich tatsächlich bisher nichts gehört.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

EDIT: Langen Krimskrams, der sich nicht aufs Thema bezieht, reduziert.
« Letzte Änderung: 8.08.2009 | 14:10 von Kleiner 4. Mann »

Offline Merlin Emrys

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #323 am: 8.08.2009 | 14:12 »
... weil ich nicht vorfestgelegt bin und Ziele aus dem spiel entstehen.
Das läßt sich ganz gut erreichen, indem man sich im Vorfeld Gedanken darüber macht, wie der Charakter entsprechend offen gestaltet werden kann. Andernfalls besteht doch immer die Gefahr massiver Plausibiltätslücken, wenn sich frühere und momentane Entscheidungen widersprechen.

Edit:
Ich nenne ein Beispiel für ein hochimmersives Spiel , um den Begriff der Immersion zu verdeutlichen.
Und? Warum muß man in welcher Art auch immer von Schießspiel (mehr läßt sich aus der mageren Langform ohne Erklärung halt nicht ableiten) ein besonderes Maß an Immersion erwarten? Da geht es doch nur um die Vorstellung von Zielen und Auslösen, also Dinge, für die ein "Verschwinden der Wirklichkeit" nun wirklich nicht erforderlich ist.
« Letzte Änderung: 8.08.2009 | 14:16 von Merlin Emrys »

Samael

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Re: Können Spielercharaktere sterben?
« Antwort #324 am: 8.08.2009 | 14:17 »
Für hinreichend allgemeine Definition von "Adventure": So ziemlich alle roguelikes.

(die speichern in der Regel nur, wenn man das Programm verlässt, und beim Start geht es genau da weiter. Tot ist tot.)

Ja, der Vergleich bemühte aber doch 90ies Point and Klick von Sierra und LucasArts. Naja, ich weiss schon warum ich auf Eulenspiegels aufgeblähte Antwort nicht mehr reagiert habe....